Dt. Indiana Jones Fan Forum



#1 25.10.2007, 17:12
Jens Abwesend
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Betreff: Okkultes Interesse im 3. Reich?
Jens:

Zitat:
@Indianapedia: Den Punkt "... dass die Nazis nie nach Gral und Bundeslade suchten" unter "Schon gewusst?" würde ich so nicht stehen lassen. Es gibt zwar in der Tat keine handfesten Fakten, aber darauf eine absolute Negierung aufzubauen, erscheint mir doch etwas vorschnell. Immerhin gibt es Indizien. Otto Rahn war Parteimitglied (also durchaus "Nazi") und hat sich in der Tat mit der "Gralssuche" befasst (was er letztlich darunter verstand sei dahingestellt, vgl. O. Rahn, Kreuzzug gegen den Gral, Freiburg 1933).

Indianapedia:

Zitat:
Hallo Jens,
ich werde es entfernen, naja Indianapedia befasst sich nicht wirklich um die Realität sondern eher um die Filmerzählungen! Zwinkernder Smiley Aber egal. Und bei Verbesserungstipps stehe ich gerne zur verfügung!

Jens:

Zitat:
Wenn ich ein bißchen mehr Zeit hätte, würde ich sehr gern bei der Gestaltung der "Indianapedia" auch aktiv mithalten, so aber muss ich mich im Moment mit haarspalterischen Besserwissereien begnügen. Sorry ...

Daniel:

Zitat:
Ich denke mal, es ist so ziemlich sicher, dass die Nazis sehr, sehr gerne den Gral (was immer es auch ist) gefunden hätten. Und Otto Rahn WAR im Auftrag von Himmler und aus eigenem Interesse auf der Suche, oder?

(Hitler soll ja verrückt nach dem Okkulten gewesen sein. Die Lanze hat er sich ja auch unter den Nagel gerissen. Aber das ist ein anderes Thema)

Jens:

Zitat:
Rahn war er aus eigenem - wohl schwärmerischem - Interesse und nicht im Auftrag Himmlers unterwegs in Südfrankreich. Letzterer ist ja erst durch Rahns "Kreuzzug gegen den Gral" überhaupt auf ihn aufmerksam gemacht worden. Hitler selbst hat - den Quellen nach zu urteilen - nur wenig Interesse am Okkulten gehabt (das war dann doch Himmlers Metier). Die Rückführung der Lanze "ins Reich" hatte auch eher politische denn esoterische Gründe (auch wenn manche Quelle, allen voran das unsägliche Buch von Ravenscroft, es anders darstellen) - die Lanze als Legitimationssymbol vom alten auf das neue "Reich".

5IC:

Zitat:
Soweit ich weiß (aber mein wissen ist da eher beschränkt), war himmler derjenige der verrückt war nach so nem zeug. nicht hitler. im gegenteil, hitler hat himmler dafür immer etwas "belächelt", dass er auf solche sachen so abging.

Daniel:

Zitat:
Ich kenne mich da auch eher nicht aus, aber ich habe mich auf eine Welt Der Wunder "Reportage" bezogen. Ich halte sie in diesem Zusammenhang (diese Dinge mit der Lanze: Hat Hitler dran geglaubt, oder nicht?: kein Mensch kann das heute mehr genau sagen...) schon für glaubwürdig.

Hier habe ich einen Teil der "Reportage" gefunden. Besonders ab min. 2.43 geht es um Auftraggeber. Aber Jens, ich lasse mich gerne eines Besseren belehren. Grinsender Smiley

Jens:

Zitat:
Oh nein, ich will hier um Himmels Willen niemanden "belehren". Lediglich darauf hinweisen, dass man alles, was man so hört, liest oder im Fernsehen sieht auch kritisch zu hinterfragen.
"Welt der Wunder" hat da auch einmal was zu gebracht? Na ja, sicher nicht die verläßlichste Quellen in solchen Angelegenheiten (vgl. "Welt der Wunder" und der der "Nazi-Gral").

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, das letzte Mal am 25.10.2007, 21:29 von Jens.  

#2 25.10.2007, 21:39
Jens Abwesend
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Betreff: Re: Okkultes Interesse im 3. Reich?
Zitat von Daniel:

Hier habe ich einen Teil der "Reportage" gefunden. Besonders ab min. 2.43 geht es um Auftraggeber. Aber Jens, ich lasse mich gerne eines Besseren belehren. Grinsender Smiley

Ich bin leider erst jetzt dazu gekommen, mir den verlinkten Film anzuschauen (war vorhin in der Bibliothek, da kommt das nicht so gut an ;)). Toll inszeniert mit dem verzweifelten Rahn, dem umgedrehten Himmler-Bild und so. Die Sache hat nur einen kleinen Haken: Dafür gibt es nicht den geringsten Beleg. Fakt ist, dass Rahn tot ist, wahrscheinlich ist ein Selbstmord. Über die Gründe aber, hat der Autor uns im Unklaren gelassen. Ebenso denkbar, vielleicht gar wahrscheinlicher als die Verzweiflung über die nicht gefundene Reliquie und vermeintlichen "Druck von oben" (wir wissen ja nicht einmal, ob Rahn überhaupt im Auftrag Himmlers unterwegs war und nicht etwa aus eigenem Interesse, was mir angesichts seiner Vorgeschichte viel wahrscheinlicher scheint) ist doch, dass Rahns Homosexualität publik zu werden drohte - was in einem politischen Umfeld wie diesem wohl einige Unannehmlichkeiten nach sich gezogen hätte ...
 

#3 26.10.2007, 14:07
Daniel
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Betreff: Re: Okkultes Interesse im 3. Reich?
Das heisst also, dass im Film ganz einfach "gelogen" wird; dass es in Wirklichkeit gar keinen (zumindest bewiesenen) Auftraggeber gab. Warum wird aber ohne den geringsten Beleg Otto Rahn immer wieder mit Himmler etc. ganz direkt in verbindung gebracht. Und nicht nur auf Bild Zeitungs-Format, wie mir scheint.
Jens, wen meinst du mit "der Autor". Den Autor des Films?
 

#4 26.10.2007, 14:25
Jens Abwesend
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Betreff: Re: Okkultes Interesse im 3. Reich?
"Gelogen" ist ein hartes Wort. Im Film werden Zusammenhänge hergestellt, die - u.U. - ja vielleicht wirklich existieren, aber schlicht nicht durch Fakten belegbar sind. Das ist in meinen Augen unsauberes Arbeiten, denn wenn ich schon Hypothesen aufstelle, muss ich auch darauf hinweisen, dass ich diese nicht in jedem Falle auch faktisch belegen kann. Das oft gesehene Vorgehen, Vermutungen unkommentiert als Fakt stehen zu lassen, zeigt in meinen Augen, dass man sein Publikum entweder maßlos unterschätzt (und ihm nicht zutraut, eigene Schlüsse zu ziehen) oder schlicht gar kein Interesse daran hat, "wirklich" zu informieren. Das ist leider durchaus, wie Du oben schreibst "BILD-Zeitungsformat" ...

Eine Verbindung zwischen Rahn und Himmler gibt es schon. Korrespondenz zwischen beiden ist bekannt (und auch publiziert), Rahn war SS-Mitglied und insofern Himmler in gewissem Sinne durchaus "unterstellt" (er gehörte aber z.B. nie zum berüchtigten "Ahnenerbe") und Himmler hat den "Kreuzzug gegen den Gral" begeistert aufgenommen und einige Exemplare nachweislich an Parteigrößen verschenkt.

Eine Expedition im Auftrag der Nazis, den Gral zu finden - sei es in Südfrankreich oder sonst wo, hat es aber nach derzeitigem Quellenstand NICHT gegeben.

Mit dem "Autor" meinte ich in diesem Falle Rahn selbst.
 

#5 26.10.2007, 20:10
Last Crusader Abwesend
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Betreff: Re: Okkultes Interesse im 3. Reich?
Man muss wissen, dass die Geschichten um das Interesse der Nazis am Okkulten der neueren Zeit entstammen und dabei größtenteils aus der "rechten Ecke" kommen. Geschichten über den Speer des Schicksals, Nazi-Ufos usw. werden heute gerne von rechtsradikalen Gruppierungen aufgegriffen. Allen voran von Jan Udo Holey alias Jan Van Hellsing , einem rechtsradikalen Verschwörungstheoretiker, dessen Bücher größtenteils in Deutschland verboten sind. Es werden Geschichten verbreitet über fliegende Untertassen, mit denen die "wahren" Nazis kurz vor dem Untergang des Reichs geflohen sind, um später überall auf der Welt Stützpunkte zu errichten und eine neues Reich aus dem Untergrund zu errichten.
Hitler wird immer wieder mit der "Thule-Gesellschaft" in Verbindung gebracht, die er angeblich angehört haben soll. Diese war eine rassistische, okkulte Geheimorganisation, die nach dem ersten weltkrieg gegründet worden ist. Sie stellte sich nach aussen als "Studiengruppe für germanisches Altertum" dar. Die deutsche Arbeiterpartei DAP, aus der später unter Hitler die NSDAP hervorging, ist 1919 von Anton Drexler und Karl Harrer (Mitglied der Thule-Gesellschaft) gegründet worden.
So soll neben einigen anderen späteren NSDAP-Größen auch Hitler Mitglied gewesen sein und ein großer Teil der Thule-Ideologie ging in die Ideologie der NSDAP über. Das waren u.a. Alfred Rosenberg, Julius Streicher (später Herausgeber des Blattes "Der Stürmer" und fränkischer Gauleiter), Hans Frank (späterer Generalgouverneur von Polen) und Rudolf Heß (späterer Stellvertreter Hitlers).
Bereits 1919 hatte die Thule-Gesellschaft das Swastika mit Strahlenkranz hinter einem Schwert als Symbol, was von Hitler als Zeichen für die NSDAP gewählt wurde.
Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, das letzte Mal am 26.10.2007, 20:13 von Last Crusader.  

#6 27.10.2007, 11:48
Jens Abwesend
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Betreff: Re: Okkultes Interesse im 3. Reich?
Absolut richtig! Sehr empfehlenswert in diesem Zusammenhang meiner Meinung nach die Lektüre von Rüdiger Sünner ("Mythos Schwarze Sonne").
 

#7 27.10.2007, 12:16
mola-ram Abwesend
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Betreff: Re: Okkultes Interesse im 3. Reich?
Hier noch der Wiki-Link zum Thema Thule:

http://de.wikipedia.org/wiki/Thule-Gesellschaft

Was das generelle Interesse an Okkultem angeht, gibt es, glaube ich, keine Regierung der Welt, die kein Interesse daran hat (natürlich alles inoffiziell Zwinkernder Smiley ). Selbst die Russen beschäftigten sich immer schon sehr intensiv mit Paranormalen und alles was da mit zu tun haben könnte (z. B. Telepathie, Telekinese etc.). Man könnte solche Fähigkeiten ja militärisch nutzen Zwinkernder Smiley . insofern ist die Wahl der "Bösewichte" für Teil IV schon gut getroffen Grinsender Smiley .
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, das letzte Mal am 27.10.2007, 12:25 von mola-ram.  

#8 21.07.2008, 01:55
Sandmann Abwesend
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Betreff: Re: Okkultes Interesse im 3. Reich?
Auf die Gefahr hin ins Nicht-Wissenschaftliche abzudriften, aber es ist schon vorstellbar dass Leute wie Hitler sich für das Okkulte interessiert haben. Wenn man Hitler schon nicht als religiös bezeichnen kann, dann doch wenigstens als "gottgläubig". Immerhin hat er sich ja als "von der Vorhersehung" auserwählt gesehen. Aus der Kirche ist er ja Zeit seines Lebens auch nie ausgetreten. Also an ETWAS hat er sicher geglaubt. Vorstellbar dass er auch nach Reliquien suchen ließ, frei nach dem Motto "Wenn's nichts bringt, dann kann es auch nichts schaden". Hitler hat ja auch viel Wert auf persönliche Gegenstände gelegt. So war ja auch die "Blutfahne" eine Quasi-Reliquie.
Dass Hitler zweifelsfrei auch Kontakte mit der Thule-Gesellschaft hatte, ist ja auch schon durch seine Umgebung belegbar und wahrscheinlich. Hitler hat sich zwar oft abfällig über derlei Organisationen und über Aberglauben generell geäußert, das aber wahrscheinlich auch eher pro forma.
Tatsache ist, dass es über seine Zeit in Wien wenige Aussagen gibt, und die meisten stammen von Mitbewohnern aus den diveresen Männerwohnheimen die Hitler bewohnt hat. Wien war ja damals ein Tummelplatz für allerlei Organisationen und Hitler war da wahrscheinlich sehr aufnahmebereit, vor allem wenn sich diese Organisationen an die Deutsch-Österreicher gerichtet haben. Die Ostara-Ausgaben soll er ja auch verschlungen haben. Es gibt ja auch Gerüchte (für mich eher absurd) dass sich Hitler in seiner Wiener Zeit mit schwarzer Magie beschäftigt haben soll und zu einem "Schwarzen Magus" ausgebildet wurde.

Zudem gibt es zahlreiche sagen wir mal "wunderliche Ereignisse" in seinem Leben die man nicht unbedingt als Zufall abtun kann. So soll er ja im Ersten Weltkrieg eine Stimme gehört haben die ihm befohlen hat aufzustehen und von seinen Kameraden wegzugehen. Wenige Sekunden später schlug eine Granate an die Stelle ein wo er vor wenigen Minuten noch saß und tötete alle. Seine Augen und seine Ausstrahlung wurden immer als "hypnothisch" bezeichnet. Als Meldegänger kam er auch immer wieder in den gefährlichsten und verlustreichsten Scharmützeln mit dem Leben davon. Er überlebte über 42 Attentate unbeschädigt, und auch das Stauffenberg-Attentat vermochte ihn nicht zu töten.

Nostradamus hat angeblich die exakte Regentschaftszeit Hitlers, dessen Geburtsdatum und dessen Todesdatum vorhergesagt. Schon klar dass das alles Humbug sein kann (oder auch ist) , aber was ich damit sagen will, ist dass man Hitler keineswegs nur aus einer geschichtlichen Perspektive erklären kann, sondern dass das Phänomen auch eine eigene übernatürliche Dynamik hat. Für jemanden der sich selbst so inszeniert hat, ist wahrscheinlich auch der Glaube an die Kraft von Gegenständen (besonders mit religiösem Hintergrund) nichts ungewöhnliches. Wie ja auch das Beispiel mit der "Blutfahne" zeigt.
Auf zum Atem!
 

#9 21.07.2008, 10:56
CJoe Abwesend
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Betreff: Re: Okkultes Interesse im 3. Reich?
Nostradamus- Seine Schriften sind derart wage formuliert, dass man aus diesen alles mögliche herauslesen kann. Es kann genauso gut gewesen sein, dass er geisteskrank statt hellsehend war. Aber die Zeit ist relativ. Vielleicht besaß Nostradamus ja einen Hirnfehler, der es ihm ermöglichte, in andere, zukünftige Zeitepochen zu schauen.
Wir Menschen schauen in die Vergangenheit. Möglich, dass es Menschen gab oder gibt, die auch in die Zukunft sehen können. Nur war es ihm sicher unmöglich, aus seiner Perspektive mit Ereignissen aus unserer Zeit irgendetwas anzufangen. Weder Erfindungen, Automobile, noch Hochhäuser oder Naturkatastrophen hätte er als solche richtig deuten, oder als eventuelle Gefahr richtig einschätzen können. Falls dem so war, hat er vielleicht Ereignisse gesehen, die aus seiner Perspektive den Weltuntergang bedeuteten, aus unserer aber nichts dergleichen.

Hitler hatte einen Schutzengel (Wohl am ehesten Luzifer). Sein Glück, bei diversen Attentaten nicht sterben zu müssen, hat ihn aber nicht vor seinem Ende im Führerbunker bewahrt. Somit ist auch klar, dass er einfach Glück hatte. Hitler wär es niemals gelungen, die Weltmacht, die er anstrebte, auch umzusetzen.

Bei den Nazis, Okkulten Themen und Untertassen- Vieles Spinnerei. Selten ist an der Story etwas dran.
Hilter hatte eh viel zu viel mit seiner Machtergreifung, der Judenvernichtung und den Kriegsvorbereitungen zu tun, als sich noch großartig um Organisationen und Artefakte zu kümmern. Und die Technologie der damaligen Zeit war, außgenommen die Waffentechnik, eher primitiv. Da standen Interessen irgendwelcher versteckter Artefakte zurück. Man wollte die halbe Welt erobern.

In den Indiana Jones- Filmen ist der Nazi natürlich der perfekte Bösewicht, und das hat Spielberg richtig erkannt und umgesetzt. Ob an der Geschichte etwas dran ist- Vielleicht ein wenig. Aber sicher nicht so überzogen, wie in den Indy- Filmen dargestellt.
 

#10 21.07.2008, 11:30
Daniel
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Betreff: Re: Okkultes Interesse im 3. Reich?
Zitat:
Hitler hatte einen Schutzengel (Wohl am ehesten Luzifer)

Zitat:
Vielleicht besaß Nostradamus ja einen Hirnfehler, der es ihm ermöglichte, in andere, zukünftige Zeitepochen zu schauen.
Zitat:
Möglich, dass es Menschen gab oder gibt, die auch in die Zukunft sehen können

Bist du wirklich überzeugt von dem, was du schreibst? Erstaunter Smiley
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, das letzte Mal am 21.07.2008, 11:31 von Daniel.  

#11 21.07.2008, 12:45
Deckard Abwesend
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Betreff: Re: Okkultes Interesse im 3. Reich?
Entschuldigt, bin statt auf editieren auf kopieren gegangen. Erstaunter Smiley
"*zensiert* So sagt man in Österreich auf Wiedersehen!" Grinsender Smiley
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, das letzte Mal am 21.07.2008, 12:47 von Deckard.  

#12 21.07.2008, 12:46
Deckard Abwesend
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Betreff: Re: Okkultes Interesse im 3. Reich?
Es ist immer wieder erstaunlich, dass noch heute Bücher von ehemaligen Nazis (Otto Rahn war ja nicht nur Mitglied der SS sondern auch Obersturmbannführer) gedruckt bzw. für wissenschaftliche Betrachtungen herangezogen werden. Am Althistorischen Institut wird teilweise Ransmayer zitiert- er hielt seine Vorlesungen in SS Uniform und legte die Völkerwanderung rassisch aus.
Ich habe das Buch "Thule" aus dem Schmetterlingsverlag gelesen habe und wie in den meisten Büchern über das okkulte Interesse der Nazis wenig Information geboten wird.

@Sandmann: Auf welche Quelle beziehst du dich bezüglich dass Hitler nie aus der Kirche ausgetreten ist?
"*zensiert* So sagt man in Österreich auf Wiedersehen!" Grinsender Smiley
 

#13 21.07.2008, 13:22
Last Crusader Abwesend
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Betreff: Re: Okkultes Interesse im 3. Reich?
In der Tat haben die Nazis anfangs intereese am Okkulten gehabt. Ihre ganze Ideologie berief sich ja auf den germanischen Kult und seine Mythologie.

Ich weiß leider nicht meht, woher dieser Text stammt:
Okkultismus im Dritten Reich

Okkultisten, Esoteriker und Pseudowissenschaftler sehen sich gern in der Opferrolle zur Zeit des Nationalsozialismus. Dabei wird oft außer acht gelassen oder bewusst ignoriert, dass der Nationalsozialismus neben Xenophobie und Fremdenhass auf pseudowissenschaftlichen Überzeugungen, wissenschaftlichen Halbwahrheiten, mystifizierten Germanophilie und Okkultismus aufbaute. [6] Auch in ihrer Symbolik bedienten sich die Nationalsozialisten "ausgiebig im Fundus nordischer Mythologie, germanischer Runen und keltischer Symbole." [11] Nationalsozialismus war mehr als plumper Antisemitismus mit selbstsüchtigen, pragmatischen Seiten; der Nationalsozialismus des Dritten Reiches war eine Ideologie, ein Weltbild, eine Ersatzreligion. Hitler selbst äußerte sich dazu wie folgt: "Wer den Nationalsozialismus nur als politische Bewegung versteht, weiß fast nichts von ihm. Er ist mehr noch als Religion: Er ist der Wille zur neuen Menschenschöpfung."

Bedenklich war ebenfalls die ideologische Nähe mit den heute als "natürlich" und "alternativ" geltenden Heilpraktiken wie die der Homöopathie und Anthroposophie. "In ihrerer [sic] Berufung auf Naturgesetzlichkeiten, mit der Betonung von Ganzheit und Volksverbundenheit" [4] entsprachen die Lehren voll und ganz den nationalsozialistischen Vorstellungen und wurden entsprechend in die nationalsozialistische Propaganda übernommen. Die "Nationalsozialisten machten sich die spirituellen, neuheidnischen und okkulten Bewegungen zu Nutze" [5] und bedienten sich der Ideologie, der Sprache und der Symbolik der damals modernen Germanenorden wie der Guido-von-List- oder der Thule-Gesellschaft. Die Ariosophen waren ideologische Wegbereiter für den später geplanten und mit bürokratischer Akkuratheit durchgeführten Genozid. Die am Massenmord Beteiligten versuchten sich später zu rechtfertigen, die Juden seien wegen ihrem "schlechtem Karma" selbst an ihrem Schicksal Schuld gewesen und "hätte[n] in den Gaskammern des 'Dritten Reiches' Vergehen aus früheren Leben zu büßen gehabt." [8]

Auch aus dem selben Anlass ins Leben gerufenen Vereine wie Ahnenerbe oder Lebensborn, die sich mit einer vermeintlichen Überlegenheit der arischen Rasse befassten, basierten auf demselben Gedankengut okkultistisch-esoterischer sozialdarwinistischer Pseudolehren. Der Gründer und Initiator dieser rassenideologischen "Forschungseinrichtungen" war kein geringerer als Heinrich Himmler, Chef der SS.

Himmler war so etwas, was man heute 'esoterischer Guru' nennen würde. "Der horoskopgläubige Reichsführer SS hielt sich für die Reinkarnation des Slawenbezwingers Heinrich I. (919-936)." Noch vor seinem Aufstieg zum Reichsführer "verstieg er sich in ein absurdes Metgebräu aus Rassentheorie, Naturheillehre und völkischem Okkultismus. [...] [Zudem war er] ein Ernährungsapostel. [...] Seine Hoffnung war, dass er nach dem Kriege - er wusste wohl, dass es während des Krieges nicht ging - seine ganze Truppe zu Vegetariern machen könnte, außerdem alkohol- und nikotinfrei. Das war sein Zukunftsbild, und er glaubte, dass auf diesem Wege die deutsche Rasse am besten weiter emporgezüchtet werden könne" [7] Er "ließ seine SS-Mannschaften teilweise [auch] biologisch-dynamisch ernähren und mit Naturheilmitteln kurieren. [8] Himmler war überzeugter Anhänger der Alternativmedizin und hat stets nach verschiedensten Kräutern suchen lassen. Außerdem hat er auch mit einem Alchimisten zusammengearbeitet, der nach dem Stein der Weisen gesucht hat. Als aber kein Gold kam, ließ ihn Himmler aufhängen - eine Praktik, wie man sie höchstens im finsteren Mittelalter zu tun pflegte. [7]

"Rund um den Organisator des Terrors entstand ein Geflecht von Scharlatanen und Scheingelehrten, welche die Objektivität der Forschung dem ideologischen Auftrag zu opfern bereit waren. Ein besonders aberwitziges Beispiel dafür ist die so genannte 'Welteislehre' des österreichischen Ingenieurs Hanns Hörbiger [...]. Hörbiger vertrat die allen empirischen Erkenntnissen widersprechende Ansicht, im Weltall seien große Mengen an Eis vorhanden, die sich in permanentem Ringen mit 'glühenden Sonnen' befänden. Der auf die Erde niedergehende Hagel, der direkt aus dem Weltall stamme, sei der zwingende Beweis für die Schlüssigkeit der 'Welteislehre'. Seriöse deutsche Wissenschaftler lehnet Hörbigers These natürlich schroff ab. Ein berliner Professor nannte sie einen 'für das Ansehen Deutschlands tief bedauerlichen Rückfall' in eine 'primitive Vorstufe' wissenschaftlicher Forschung. Himmler aber verteidigte den Unfug vehement. In einem Schreiben mit drohendem Unterton verwies er darauf, dass auch Hitler 'seit langen Jahren' ein 'überzeugter Anhänger' der 'Welteislehre' sei." [7]

Der Nationalsozialismus brauchte wie jede andere Religion eine mystische Welt und einen hohen Priester. Die NS-Ideologie besaß beides: die Mär vom edlen Arier und dem tausendjährigen Dritten Reich sowie Heinrich Himmler als seinen Messias.

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, das letzte Mal am 21.07.2008, 13:23 von Last Crusader.  

#14 21.07.2008, 14:43
CJoe Abwesend
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Betreff: Re: Okkultes Interesse im 3. Reich?
@ Daniel: Wieso denn nicht? Es gibt Menschen mit Hirnfehlern, die haben unglaubliche Fähigkeiten. Rechnen schneller als ein Computer, fotografisches Gedächtnis usw. Da die Zeit als solches mit festem Ablauf, wie wir ihn wahrnehmen nicht real existiert, und wir immer noch am rätseln sind, wieso wir nur in die Vergangenheit, nicht aber auch in die Zukunft sehen können, liegt so etwas wie Hellsehen als Naturbegabung durchaus im Bereich des Möglichen. Das Hilter einen Schutzengel hatte, war ironisch gemeint.
 

#15 21.07.2008, 16:53
Deckard Abwesend
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Betreff: Re: Okkultes Interesse im 3. Reich?
@CJoe: Mit "Hirnfehler" meinst du wohl gewisse Abnormalitäten wie Autismus Zwinkernder Smiley
"*zensiert* So sagt man in Österreich auf Wiedersehen!" Grinsender Smiley
 

#16 21.07.2008, 17:28
CJoe Abwesend
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Betreff: Re: Okkultes Interesse im 3. Reich?
Sowas ähnliches, ja. Autisten gehören teilweise dazu.
Es gibt ja diese Savants. Die meisten sind geistig und körperlich behindert, verfügen dafür aber an anderer Stelle über besondere geistige Fähigkeiten, die normalerweise von der Evolution blockiert werden. In Anbetracht dessen, dass es so wenige, d.h. nur eine Hand voll Menschen mit diesen Fähigkeiten gibt, ist es durchaus möglich, dass früher Savants, die in die Zukunft blicken konnten lebten.
Und noch weniger Menschen haben diese Fähigkeiten ohne Behinderung. Nostradamus könnte einer von diesen Menschen gewesen sein.
 

#17 21.07.2008, 17:53
Sandmann Abwesend
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Betreff: Re: Okkultes Interesse im 3. Reich?
@Deckard: Adolf Hitler: Legende-Mythos-Wirklichkeit, Heyne Verlag, München, 1971, S. 267 ff:

"Die Tatsache dass Hitler sich für einen tief religiösen und "tiefinnerlich frommen" Menschen hielt, die Religion und den religiösen Glauben positiv beurteilte und die Kirche ablehnte, sie in Gesprächen jedoch sehr oft mit der Religion identifizierte, kompliziert die Beantwortung der Frage nach den geistigen Vätern und Leitbildvorstellungen zusätzlich. Dem Scheine nach war er total irreligiös. Er wandte sich ostentativ von der Kirche ab, auch WENN ER IHR BIS ZU SEINEM TOD ANGEHÖRTE, erklärte ihre religiösen Lehren für "ausgesprochen verrückt", drohte ihr, bekämpfte sie offen und verspottete ihre Geistlichen."

Zudem wurde er ja auch noch kurz vor seinem Tode mit Eva Braun getraut und glaubte zumindest in gewisser Weise an das Sakrament der Ehe.

Zitat von CJoe:
Hilter hatte eh viel zu viel mit seiner Machtergreifung, der Judenvernichtung und den Kriegsvorbereitungen zu tun, als sich noch großartig um Organisationen und Artefakte zu kümmern.

Also ich denke das genaue Gegenteil ist der Fall. Hitler war ein Bohemien, der Verantwortung gerne abgab und andere Leute mit der Ausführung seiner Pläne betraute. Er selbst hatte viel Zeit und fand -wenn man den Biographien Glauben schenken darf- Zeit fast täglich ein Buch zu lesen, sich Filme anzuschauen oder Wanderungen auf dem Obersalzberg zu unternehmen. Warum sich in dieser Zeit also nicht mit Okkultem beschäftigen?

btw.: Das Hakenkreuz kannte Hitler schon länger und nicht notwendigerweise von der Thule-Gesellschaft: "Das Hakenkreuz kannte er bereits als Kind- und zeichnete es in seine Schulhefte" (Maser, 1971, S. 193)
Auf zum Atem!
 

#18 22.07.2008, 00:55
Decan Abwesend
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Betreff: Re: Okkultes Interesse im 3. Reich?
Hmm erinnert mich ein wenig an dem Spiel Return to Castle Wolfenstein, dass Spiel is mal Filmreif. Grinsender Smiley

Zum Thema, ich habe letztens ne Doku über den heiligen Gral und Hitler Wissenschaftler gesehen. Einige wissenschaftliche Experimente, Forschungen oder Experditionen waren ja nur für die Katze. Einige Experimente stammen noch aus der Hexenverfolgung im Mittelalter..

Ich muss aber eines dazu sagen die Japaner waren damals schlimmer, die hatten während des Krieges mit den Chinesen Sachen angestellt und konnten das perfekt nach Ende des Krieges vertuschen.
Die Japaner hatten das Selbe mit den Chinesen an experimenten betrieben wie die deutschen Nazis mit den Juden. Die chinesischen Ex KZ Gefangenen in Japan klagen bis heute noch über diese Tat. Schaut euch mal Man behind the sun an. Ich will die Nazis nicht als gnädig darstellen lassen aber an Experimente, Foltermethoden waren die damaligen verbündeten des dritten Reiches Perverser in Solchen Methoden... c

Ich hoffe ich bin jetzt nicht vom Thema abgewichen...
Sascha
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, das letzte Mal am 22.07.2008, 00:59 von Dr. Arthur Krause.  

#19 22.07.2008, 15:01
the_doctor Abwesend
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Betreff: Re: Okkultes Interesse im 3. Reich?
Wollte mich nur für den ganzen Input bedanken den mir dieser Thread bietet!
Martin Hopkins
Damn, i thought that was closer.
 

#20 22.07.2008, 16:11
Sandmann Abwesend
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Betreff: Re: Okkultes Interesse im 3. Reich?
@ Dr. Arthur Krause...

also in Sachen Folterung und Experimente waren die Nazis sicher federführend. Mach mal eine Führung durch ein KZ und lausche dem "Führer" (in diesem Fall ist der Leiter der KZ-Führung gemeint) wenn man an einen medizinischen Bereich kommt. Da wurden Häftlingen die Gliedmaßen abgeschnitten und verkehrt herum wieder angenäht, da wurden Exkremente in die Blutlaufbahn injiziert und anderes mehr. Da wurden sogar Leute absichtlich mit Krankheiten angesteckt und dann wurde alles mögliche (und Unmögliche) mit denen angestellt.
Solche Dinge kann man wahrscheinlich nicht an Nationalitäten festmachen, sondern an der menschlichen Natur im allgemeinen. Die menschliche Natur hat eine abgrundtief schwarze Seite und gerade in Kriegszeiten kommt sie stark hervor.

Apropos, weils gerade zum Thema passt: Die russische KP fordert, dass Stalin heilig gesprochen wird... der größte Schlächter der Neuzeit soll heilig gesprochen werden. Der Typ hat sogar noch mehr Menschen auf dem Gewissen als Hitler... was für eine seltsame Welt. Man sieht dass Geschichte immer von den Gewinnern geschrieben wird.
Auf zum Atem!
 

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