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22.04.2024, 20:23

FloW

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Beiträge: 5.142
Dabei seit: 01.08.2006
Wohnort: Rheinhessen

Betreff: Indy 5 Location: Das Ohr des Dionysios

Das riesige Ohr von Syrakus

Nicht weit entfernt vom Zentrum von Syrakus erstreckt sich der Archäologische Park von Neapolis. Ein Areal, in dem archäologische Funde aus mehreren Epochen liegen, insbesondere aus der griechischen und römischen Zeitgeschichte. Nach Größe und Bedeutung ist es eine der relevantesten Fundstellen und entspricht nur einem kleinen Teil dessen, was einst Syrakus war. Dort beherbergt ist auch das griechische Theater des Archäologischen Parks von Neapolis.

Im Inneren befindet sich die Latomia del Paradiso. Das war ein Steinbruch in dem Sklaven und Gefangene geschufftet haben. Als der Abbruch abgeschlossen war, wurde die innere Höhle in ein echtes Gefängnis umgewandelt. Tatsächlich hat die Höhle die merkwürdige Form und Funktion von einem riesigen Ohr. Es scheint kein Zufall zu sein, ganz im Gegenteil.

Mit einer Höhe von 23 Metern, einer Breite von 11 Metern und einer Tiefe von über 60 Metern fasziniert das Ohr des Dionysios seit jeher Touristen und Bewunderer. Der Namesgeber der Höhle war Michelangelo Merisiin. Bei seinem Besuch 1608 in Begleitung des Historikers Vinzenz Mirabella erinnerte ihn die Form der Höhle an ein menschliches Ohrs, und der Bau wurde dem Tyrannen Dionysios zugeschrieben.

Die Legende besagt, dass Dionysios von Syrakus in dieser Höhle seine eifrigsten Gegner einsperrte. Und durch einen kleinen Raum, oberhalb der Höhle war es ihm möglich zu lauschen, was in der Höhle passierte. Die Wände der Höhle erlauben es die ausgesendeten Töne bis zu 16 Mal verstärkt zu hören. So vereitelte Dionysios zahlreiche Staatsstreiche, Intrigen und Verrat, die - ahnungslos - im Gefängnis organisiert wurden. Zu den berühmtesten Gefangenen gehört der Dichter Philoxenus.

Über die Spionage von Dionysios gibt es keine gesicherten Informationen. Einige Historiker glauben, dass das Ohr tatsächlich als Spezialeffekt für das griechische Theater, das sich direkt neben der Latomia befindet, eingesetzt wurde. Der kleine Riss befindet sich tatsächlich direkt hinter den Tribünen und wurde - möglicherweise - während der Aufführungen von einem Chor benutzt, der aus der Höhle singend, die Stimmen wie von Geisterhand erhob. Das verblüffte die Zuschauer, da sie nicht in der Lage waren, die Quelle und den Ort des gerade gehörten Liedes zu identifizieren.

Der Text wurde gestrafft von FloW.
Quelle: https://www.italiani.it/orecchio-di-dionisio

-> Rede von Wolfgang Pampel zum 20. Jubiläum des Indyforums

Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, das letzte Mal am 22.04.2024, 20:38 von FloW.