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#1 14.01.2010, 16:55
Aldridge Abwesend
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Betreff: Howard Carter - ein Grabräuber und Betrüger?
Hallo zusammen,

leider hatte ich nun erst Muße, mir mal den Artikel "Raubzug ins Allerheiligste" aus dem aktuellen Spiegel (Nr. 2, 11.1.2010, S. 120 ff.) anzuschauen. Der Text handelt von Howard Carter, dem Entdecker des Tutanchamun-Grabs, mit dem "Young Indy" bereits mehrmals zusammenkam. Zwinkernder Smiley

Demnach habe Carter sich in dem Grab ordentlich selbst bedient. Auch die Geschichten von altertümlichen Grabschändungen, die so noch in den Lehrbüchern erwähnt werden, seien nicht wahr, sondern von Carter fingiert. Viele Relikte blieben deshalb nicht in Kairo und stünden heute in verschiedenen Museen, etwa im Louvre, im Metropolitan Museum - und sogar in Sachsen. Das alles sei in gewisser Weise bekannt gewesen, wurde aber stillschweigend hingenommen.

Online habe ich den Artikel noch nicht gefunden, aber für den Interessierten lohnt der Blick in den Spiegel vielleicht.

Grüße -
 

#2 14.01.2010, 17:05
Jens Abwesend
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Betreff: Re: Howard Carter - ein Grabräuber und Betrüger?
Hmm ... nachher gleich mal beim Zeitungshändler vorbeischauen. Obwohl sich das reichlich tendenziös anhört. Lass mich raten, der Artikel ist nicht zufällig von Matthias Schulz, oder?
 

#3 14.01.2010, 17:10
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Howard Carter - ein Grabräuber und Betrüger?
Doch, von Matthias "Amarna" Schulz. Das alte Trüffelschwein führt mehrere Quellen an, über deren Qualität man sich natürlich streiten kann. So oder so lohnt wohl die Lektüre... Zwinkernder Smiley
 

#4 14.01.2010, 17:11
Dark Hunter Abwesend
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Betreff: Re: Howard Carter - ein Grabräuber und Betrüger?
Erinnert mich an eine Reportage vor einigen Jahren. Allerdings "klärte die eher auf", dass die Gerüchte nicht unbedingt der Wahrheit entsprechen und vieles von Carters Gegnern und gewissen modernen Wissenschaftlern (Bleistiftsweise ein netter einheimischer Kollege mit Hut, der in jedem Stück Reportage über Ägyptens Antike mind. 3 mal auftaucht Zwinkernder Smiley ) gern übertrieben wird. Dürfte wohl alles ähnlich schwer beweisbar sein, wie bei der Nofretete und alle Jahre vorgekramt, um mal Aufmerksamkeit zu erregen. Letztlich haben sich doch alle bedient und durch Verkäufe die Grabungen, bzw. was damals als Forschung durchging, finanziert. Imho ist da zwar sicher nie alles mit rechten Dingen vorgegangen, aber andererseits haben sicher auch die Ägypter gut an Verkäufen mitverdient. Wenn deren Staat sich nicht um die Grabung und Erforschung, bzw. Schutz adäquat gekümmert hat, mussten die das doch letztlich anders finanzieren. Es war nun mal eher eine Zeit der Abenteurer, denn der ernsthaften Forscher heutiger Art (wobei selbst da sicher nie alles so ganz abläuft, wie man es bei Terra X immer so schön zeigt).
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, das letzte Mal am 14.01.2010, 17:12 von Dark Hunter.  

#5 15.01.2010, 16:14
shortround Abwesend
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Betreff: Re: Howard Carter - ein Grabräuber und Betrüger?
Die Archäologie an sich war ja noch in den Baby-schühchen. Ich erinnere mich (was jetzt nichts mit Carter zu tun hat) aber auch daran, dass sich wohlhabende Bürger aus Mumien Staub machen ließen, da sie glaubten, dass dieser heilsam sei. Also da lief mit Sicherheit vieles, vieles falsch und aus archäologischer Sicht wurden absolute Tabus überschritten.
 

#6 15.01.2010, 17:50
Dark Hunter Abwesend
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Betreff: Re: Howard Carter - ein Grabräuber und Betrüger?
Zitat von shortround:
Die Archäologie an sich war ja noch in den Baby-schühchen. Ich erinnere mich (was jetzt nichts mit Carter zu tun hat) aber auch daran, dass sich wohlhabende Bürger aus Mumien Staub machen ließen, da sie glaubten, dass dieser heilsam sei. Also da lief mit Sicherheit vieles, vieles falsch und aus archäologischer Sicht wurden absolute Tabus überschritten.

Das war aber nichts spezifisches für das 19. Jahrhundert. Wenn ich mich recht entsinne, galt das im Orient, aber auch in unseren Breiten schon bis ins Mittelalter hinein als Heilmittel für allerlei Zeugs. Grabplünderungen und sog. Schatzräuberei war ohnehin zu allen Zeiten en vogue und letztlich wussten "Homer" und seine Zeitgenossen auch einiges über die Lebenswelt und Technik ihrer Ahnen, was sie sicher nur durch gewisse Raubgrabungen erfahren haben dürften. So manche Beschreibung von Waffen und anderen Dingen in den Werken Homers passt zu Dingen, die es es zu dessen eventueller Lebenszeit nicht mehr gab und doch wusste man irgendwie davon. Ruinen und seltsame Orte zu erforschen reizte die Menschen nun einmal zu allen Zeiten. Ich kann es denen damals nicht weniger verübeln, die wussten es nicht besser.
Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, das letzte Mal am 15.01.2010, 17:52 von Dark Hunter.  

#7 15.01.2010, 21:21
shortround Abwesend
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Betreff: Re: Howard Carter - ein Grabräuber und Betrüger?
Das ist richtig. Der Thread heißt nunmal "Howard Carter - ein Grabräuber und Betrüger?". Ich glaube nicht, dass wir uns da widersprechen, sondern ergänzen. Denn egal wie Carter ausgegraben haben mag, wusste er es evtl. auch nicht wirklich besser. Leider muss ich aber auch gestehen, dass ich den Artikel nicht gelesen habe.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, das letzte Mal am 15.01.2010, 21:22 von shortround.  

#8 16.01.2010, 01:44
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Howard Carter - ein Grabräuber und Betrüger?
Naja, mit dem Threadtitel habe ich lediglich den Tenor des Spiegel-Artikels aufgegriffen. Und das Fragezeichen steht ganz bewusst dahinter.

Der Artikel stellt es schon so dar, dass Carter ganz genau wusste, dass er die ägyptischen Behörden informieren musste, bevor da irgendwas aus der Grabkammer genommen werden durfte. Er unterstellt sogar, dass Carter heimlich in die Grabkammer eingedrungen war und dass er und sein Gönner sich zunächst ein wenig bedient hätten, bevor die Offiziellen dazu geholt wurden. Da werden halt einige Indizien genannt und Vermutungen gesponnen mit der Attitüde "Das kann gar nicht anders gewesen sein".

Wie Jens schon richtig vermutet hat, stammt der Artikel von einem bei den historisch Interessierten recht umstrittenen Autoren, der bei anderer Gelegenheit auch offen kritisiert wurde. Der Text will schon ein bisschen an der Legende kratzen, ist aber recht interessant zu lesen - und ein gewisser Indy-Bezug ist ja auch dabei... Zwinkernder Smiley
 

#9 16.01.2010, 13:29
shortround Abwesend
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Betreff: Re: Howard Carter - ein Grabräuber und Betrüger?
Hey!... Indy ist ordentlicher Professor der Archäologie *lol*
 

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