Betreff: Re: Quentin Tarantinos Inglourious Basterds
In der Tat, denn auch ich finde Jackie Brown am besten. Denn dieser Film ist, zusammen mit Reservoir Dogs, Tarantinos einziger Film, der nicht reinstes "l'art pour l'art" ist (man könnte weniger höflich auch von Gimmick-Kino reden). Nur in diesen Filmen geht es nicht ausschließlich darum, eine Hommage an andere Werke abzuliefern, sondern auch selbst eine Haltung zu irgendetwas zu entwickeln. Deswegen mißfiel auch mir Kill Bill gründlich, denn dieser Film war nicht nur maßlos blutdurstig, sondern außerdem noch ungeheuer kindisch. Man hat faßt den Eindruck, ein Jugendlicher Geek hätte ihn gedreht (scharfe Hühner mit spitzen Klingen richten massig Blutbäder an - GEIL!).
Mit den "Basterds" ist er noch nicht endgültig zu Jackie-Brown-Ernsthaftigkeit zurückgekehrt, da auch hier kaum eigene Haltung zum Thema festzustellen ist, sondern (wieder einmal) ein Film, der andere Filme gleichzeitg huldigt und kommentiert. Also wieder "l'art pour l'art par excellence". Sicher hat auch das seine Daseinsberechtigung, aber ich persönlich bevorzuge Filme, in denen ein Regisseur auch Teile seiner Weltsicht preisgibt, nicht nur seine Sicht auf das Kino (obwohl auch dies sicher interessant ist). Spielberg etwa lies selbst in den Indy-Filmen ab and zu Kommentare zur jeweiligen Zeit subtil durchblicken. Eine Ausnahme bildet hier , der auch ein reiner Gimmick-Film ist.