horner1980
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Betreff: Re: Star Trek Picard - wer hat’s gesehen?
Aufpassen viel Text
Star Trek: Picard
Wie immer bei neuen Star Trek-Sachen bin ich sehr skeptisch, aber hier ging ich schon mit einem guten Gefühl rein. Warum? Ganz einfach: Es handelt sich um ein neues Abenteuer des für mich besten Charakters des Star Trek-Universums: Jean-Luc Picard.
Ich fang erstmal mit der Musik an, dem wohl größten Schwachpunkt der Serie. Solange Jeff Russo ruhig und gefühlvoll blieb, war die Musik solide bis anmutig. Auch die Einsätze des TNG- und Voyagers-Themas fand ich doch ganz gut gelungen. Selbst das Main Theme fand ich sogar noch besser, als ich erfahren habe, dass es gar nicht von Russo ist, sondern eine zweite Melodie von Jay Chattaway aus "The Inner Light" ist, der wohl besten Star Trek Folge aller Zeiten. Sobald er aber in Richtung Suspence und Action ging, fand ich die Musik irgendwie total ohne jegliche Inspiriation. Das gefiel mir so ganz und gar nicht und das blieb auch so während der ganzen Staffel. Wenigstens hat die Musik mich nicht gestört, denn dafür fiel sie eh in diesen Momenten nicht groß auf. Schlecht fand ich sie auch in zwei der großen emotionalen Momente im Finale. Beim ersten wirkte sie zu sehr nach 08/15 und beim zweiten seltsam distanziert. Das wird kein Score sein, der von mir irgendwelche Höchstnoten bekommt, obwohl die meisten ruhigen und emotionalen Momente doch okay waren.
Zur Serie selber. Die Serie triumphiert mit den alten Helden aus TNG und Voyager. Sie sind zwar älter und haben sich der Welt angepasst, aber es sind immer noch die von mir stets geliebten Charaktere, allen voran der großartige Jean-Luc Picard, wieder mal großartig gespielt von Patrick Stewart und großartig gesprochen von Ernst Meinke.
Die im Grunde gar nicht komplexe Story hat schon leichte Züge aus TNG, aber geht doch einen etwas anderen Weg. Das war mir aber von Anfang an klar und störte mich nur sehr gering. Ansonsten wurde sie vor allem von ihren Darstellern getragen. Das war auch die größte Stärke der Staffel. Außerdem mochte ich auch das langsame Erzähltempo. Es wurde sich Zeit gelassen, die Geschichte zu erzählen. Sieht man heutzutage eher selten. Das Ende der Staffel fand ich in Ordnung. Emotional hat es mich nicht so mitgenommen, weil es mir schon gespoilert wurde. Ach ja, und mir fehlten ein wenig die in sich abgeschlossenen Folgen. Das hätte der Serie gut getan, auch wenn es nicht reingepasst hätte
Wegen den Effekten: Das Teil aus dem Finale sah sehr billig aus und auch seltsam, dass die Föderation anscheinend nur noch ein Design für Schiffe hat. Ich fragte mich ab und zu, warum die Macher Lens Flares so liebten. Da gab es "Gott sei dank" selten den einen oder anderen J.J. Abrams-Effekt, der absolut nicht hätte sein müssen.
Fazit: Star Trek: Picard ist um einiges besser als Star Trek: Discovery, welches aber auch mit der zweiten Staffel an Qualität gewann. Das besser lag vor allem an den Charakteren, denn Picard ist doch um Welten der bessere Hauptcharakter als Michael Burnham.
Ja, die Serie ist ein guter, wenn auch nicht komplett überzeugender Schritt in eine richtige Richtung für das neue Star Trek. Ich bin gespannt auf die zweite Staffel.
"Music is the most direct path to the human heart."
Steven Spielberg
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