Stefan Jones | 19.05.2017, 22:56 |
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Betreff: 3D-Drucker (Infos, Hilfe, Projekte, Showroom) Schon längere Zeit habe ich immer mal wieder Tests und Berichte über 3D-Drucker mit hohem Interesse verfolgt, z.B. Chip, PC-Welt, . Viele greifen darauf zurück, um Prototypen oder Master für ihre Props herzustellen, Konzepte wurden erstmal im 3D-Drucker angefertigt. In anderen Foren habe ich immer wieder Sachen wie "der Iron Man Helm kam heute frisch aus meinem 3D-Drucker" oder "Ja, ich habe den Prop in meinem 3D-Drucker probegedruckt und biete ihn jetzt auf shapeways an" gelesen. Die Augen sind dann noch größer geworden, als ich die Preise gesehen habe. Oft wurde dann gesagt, ich habe mal schnell meinen "Ultimaker" oder meinen "Makerbot" angeschmissen. Diese 3D-Drucker haben Preise im deutlich 4-stelligen Bereich und das ist ein Preis, mit dem ich für den Anfang nicht klar komme. Ohne Vorkenntnisse war das ein etwas zu hoher Einstieg. Auf eBay habe ich dann günstige DIY-Kits gesehen. Da findet man dann Drucker, die mit "Anet A8 3D Printer DIY i3 Upgradest High Precision Reprap Prusa 3d Drucker DHL" oder mit "2017 Verbesserte High Precision große Größe Reprap Prusa i3 DIY 3D Drucker DE" beworben werden und kosten um die 150¤. So einen habe ich mir gekauft und bekommen habe ich einen sogenannten Anet A8. Ein wenig Respekt vor dem Aufbau hatte ich schon, deswegen habe ich mich im Vorfeld durch unzählige Foren gewühlt und schonmal einiges an Tips und Hilfen zu diesem Drucker gefunden und sogar schon Teile bestellt. Einige davon konnte ich auch erst wieder einbauen, nachdem ich mir zusätzliches Werkzeug bestellt habe, einfach weil ich es nicht besser wusste , aber dazu später mehr... Grundsätzliches zu dem Prusa I3: Bei dem Prusa i3 handelt es sich um einen quelloffenen FDM (Fused Deposition Modeling (FDM; deutsch: Schmelzschichtung)) 3D-Drucker. Er wurde im RepRap-Projekt hergestellt und gilt als der am häufigsten verwendete 3D-Drucker der Welt. Der RepRap ist ein 3D-Drucker, der für das Rapid Prototyping und Rapid Manufacturing verwendet werden kann und alle Kunststoffteile seiner Bauteile auch selbst herstellen kann (Autoreplikation). Der Name RepRap steht für Replicating Rapid-prototyper. Die Pläne für das Gerät und die nötige Software stehen unter der GNU General Public License. Quelle: Wikipedia Mein Anet A8: Der von mir bestellte Drucker war ein billiges chinesisches Selbstbau-Kit mit billigen Teilen und den daraus resultierenden kleineren und größeren Problemen, aber er war bezahlbar und gab mir Gelegenheit, das Prinzip des Druckers durch den Selbstaufbau besser zu verstehen. Der Artikelstandort war in Deutschland mit kostenlosem Versand, also kein Stress wegen Lieferzeiten oder Zoll. Ich habe von dem Aufbau kein Video gedreht, habe aber auf der mitgelieferten SD-Karte Links zu Youtube-Aufbauvideos bekommen, die ich jetzt hier mit verlinke: https://www.youtube.com/watch?v=J8tX-Kfb1og https://www.youtube.com/watch?v=EB5Q3_sJ-Tk https://www.youtube.com/watch?v=Ml1XGhJF4_E Das Video ist teilweise fehlerhaft, so wird das Heizbett verkehrt herum aufgebaut und der Zahnriehmen wird unnötig falsch belastet, auch würde ich heute die Wellen nicht mehr so mit dem Hammer reinschlagen, wie in dem Video gezeigt . Auch die Wellenkupplungen der z-Achse (Z-Coupler) werden falsch eingebaut (Die Welle des Motors und die Spindel dürfen sich nicht berühren...). Für den Aubau habe ich mir Zeit gelassen und habe damit ein Wochenende verbracht. Am längsten hat das Abziehen der Schutzfolie von den Acrylteilen gedauert Einen der ersten Probedrucke des aufgebauten Druckers sieht man hier Verbesserungen und Thema Sicherheit: Wie schon oben erwähnt, ist der Kampfpreis für diesen Drucker auch ein wenig den günstigen Bauteilen geschuldet. Um den Drucker sicherer und besser zu machen, kann und sollte man diese Teile später in weiteren Schritten austauschen bzw. ergänzen. Gleitlager: Die originalen Gleitlager sind kugelgelagert und sehr laut, außerdem mit einem gewissen Gewicht verbunden. Ich habe diese gegen Igus DryLin® RJ4JP-01-08 Lager ausgetauscht. Die Lager sind durch Sprengringe gesichert und können mit Hilfe einer Sicherungsring-Zange gewechselt werden. Das war übrigens eines der Werkzeuge, das mir fehlte Ausgetauscht habe ich bislang die Lager des Extruderausbaus und die des Druckbettes. Die Z-Achse habe ich bislang nicht ausgetauscht - eventuell werde ich mir dafür erst selber andere Bauteile drucken. Seitdem ist der 3D-Drucker deutlich leiser... Die Wellen der X- und Y-Achse sind im Original nicht immer ganz gerade...ich habe mir dafür extra neue Präzisionswellen gekauft (Das Stück kostet etwa 7¤), dadurch läuft der Extruder besser und man sieht das auch im Druckbild Die Kabel, Schraub- und Steckerverbindungen sind nicht so toll, deswegen habe ich mir eine Crimpzange und Aderendhülsen im Set gekauft Die mitgelieferten Zahnriemen sind sehr starr, deswegen habe ich mir einen etwas besseren gekauft, der ebenfalls ruhiger und leiser zu laufen scheint, was wiederum der Verbesserung des Druckbildes zuträglich ist. Im Auslieferungszustand ist das Druckbett mit Malerkrepp beklebt. Für den Druck im allgemeinen ist es wichtig, dass die erste Schicht besonders gut haftet. Ich habe mit einem UHU Klebestift am Anfang nachgeholfen, später habe ich mir eine Glasplatte aus Borosilikatglas gekauft. Wenn das Druckbett richtig ausgerichtet ist, dann haften die Drucke darauf prima. Für den Anet A8 gibt es sehr viele Teile , die z.B. der Stabilisierung des mitgelieferten Acrylrahmens dienen sollen. Diese findet man z.B. auf http://www.thingiverse.com . Auch viele andere Upgrades wie Filamenthalter, Abdeckungen für die Elektronik usw sind dort zu finden...Ich habe mir einen Filamenthalter und Verbesserungen für den Rahmen gedruckt. Zum Thema Sicherheit muss man unbedingt erwähnen, dass einige wohl Probleme hatten und es im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich geworden ist. Einige haben sich deswegen ein sogenanntes [url=Metall-Oxid-Halbleiter-Feldeffekttransistor]Mosfet[/url] mit dazugebaut, eine Einheit, die zur Entlastung des Mainboards beim Betrieb eines Heatbeds bei einem 3D Drucker benutzt werden kann.Gut erklärt finde ich das auf diesen englischsprachigen Seiten: Add MOSFET’s to your 3D printer und Howto Connect your Hotbed (and or extruder) to a Mosfet . Ich selber habe bislang nur ein Mosfet bestellt und werde mir noch ein zweites zusätzlich bestellen um nach der Anleitung der ersten Seite beide anzuschließen. Geplante Upgrades: Eventuell werde ich mir noch ein paar weitere Teile zur Rahmenstabilisierung drucken. Wie oben erwähnt sind unbedingt die MOSFET Upgrades geplant. Eventuell noch einen Ein- und Ausschalter...bislang muss man immer den Stecker ziehen Software: Als Software ist ein sogenannter Slicer auf der mitgelieferten SD-Karte und ein paar Treiber für eine USB-Direktverbindung. Letztere habe ich noch nicht hergestellt, sondern trage lieber die auszudruckenden Modelle auf der SD Karte zum Drucker und lasse ihn von da an selber arbeiten. Ich will nicht den Computer die ganze Nacht anhaben müssen. Der Slicer ist die Software, die das auszudruckende Modell sozusagen in Scheiben schneidet und einen sogenannten gcode schreibt, den der Drucker verwendet, um das Modell schichtweise zu drucken. Mitgeliefert wird CURA in einer alten Version. Die neue lässt glaube ich keine Direktverbindung zum PC zu, hat aber bessere Einstellmöglichkeiten. Es gibt auch Repetier oder Simplify3D, letztere ist aber kostenpflichtig. Und natürlich gibt es noch viel viel mehr, aber das scheinen die bekannteren und am häufigsten genutzen zu sein. 3D-Modelle: Wie oben schon erwähnt, suche und finde ich bislang die meisten Modelle auf Thingiverse, aber eine schöne Übersicht von Portalen liefert diese Seite: Kostenlose 3D-Drucker-Vorlagen (3D-Druckvorlagen) & STL-Datei-Downloads Der erste 3D-Druck... Vor dem ersten Druck muss das Heiz- bzw Druckbett genau ausgerichtet werden. Dies geschieht mithilfe der 4 Stellschrauben an jeder Ecke des Heizbettes. Die Schrauben werden solange verstellt, bis zwischen Druckbett und Extruder jeweils nur ein Blatt Papier passt. Es gibt Upgrades die ein Auto-Leveling mit einem Sensor zulassen, aber das ist mir momentan zu kompliziert. Teilweise benötigt man dann nämlich auch eine neue Firmware für den Drucker. Das Heizbett wird nun im Druckermenu vorgeheizt, das Filament nach Einleitung eingeführt, die .gcode-Datei geladen und dann druckt der Drucker auch schon los...Für mich war das ungeheuer aufregend und befriedigend, dass der Drucker tatsächlich was gedruckt hat ohne gleich in Flammen aufzugehen oder zu explodieren... Probleme und Troubleshooting: Trotz erster Erfolge hatte ich damit zu kämpfen, dass die Drucke nicht auf der Druckplatte gehaftet haben und sich während des Druckes gelöst haben. Die Ausdrucke waren nicht so, fein, wie ich das erwartet habe, der Drucker machte schlimme Geräusche, die Drucke dauerten 20 Stunden und länger. Dafür mussten viele individuelle Lösunge gefunden werden, auf die ich in späteren Postings bei Interesse eingehen werde. Erstes Fazit: Würde ich den Drucker wieder kaufen ? JA! Ich würde mir den Drucker auf jeden Fall wieder kaufen, weil die gemachten Erfahrungen von unschätzbarem Wert sind und einem ein relativ gutes erstes Verständnis von der Funktionsweise des 3D-Druckers ermöglichen. Allerdings habe ich nur die Schuhspitze in die Tür zur Welt des 3D-Druckes gestellt...Das ganze ist ein komplexes Zusammenspiel aus Elektronik, Mechanik, Software (-einstellungen) und Material. Wer also Spaß daran hat, hier hereinzuschnuppern, kann zu diesem Preis eigentlich nichts falsch machen. Damit sprechen wir allerdings ein Problem an: Die ganzen Upgrades etc summieren sich preislich ab er ebenfalls ganz schön. Summa summarum kann man sich dann auch einen teureren oder sehr teuren 3D-Drucker kaufen. Support darf man sich von den Billiganbietern auf eBay nicht erwarten. Selbst der Einsatz des Widerrufsrechtes und die gewünschte Rücksendung eines zweiten Druckers gestaltete sich lächerlich schwierig, unterm Strich habe ich aber gut abgeschnitten. Unbedingt darauf achten, was die Jungs in des Widerrufserklärungen als Rücksendeadresse angegeben haben! Da kann auch was chinesisches stehen... Die bislang gedruckten Teile sind teilweise erfolgreich, teilweise grottenschlecht. Hier muss man Geduld mitbringen und seine Erfahrungen sammeln. Mit so einem Kit kann man seinen Spass haben, aber out of the box funktioniert nicht alles auf Anhieb. Wer also nur einschalten und drucken will, für den ist so ein DIY-Kit nichts. Ich würde mich trotzdem freuen, wenn ich einige neugierig gemacht habe und sich einige 3D-Druck interessierte hier mit dazugesellen und wir Erfahrungen und Ergebnisse miteinander austauschen können |
Pascal | 20.05.2017, 12:15 |
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Betreff: Re: 3D-Drucker (Infos, Hilfe, Projekte, Showroom) Meine einzige Erfahrung mit 3D-Druckern ist bislang, dass ich quasi Dauerkunde bei https://www.shapeways.com/ bin. Dort gefällt mir besonders gut, dass man viele Modelle in verschiedenen Druckqualitäten ausdrucken lassen kann. Und insbesondere bei den Pulver-Drucken sieht die Oberfläche anschliesend so glatt aus, dass man noch nichtmal spachteln muss. Der Nachteil bei diesen Pulvern ist jedoch, dass sie teilweise unter Verdacht des erhöhten Krebsrisikos stehen. Und bei nachträglichen Bohrarbeiten staubt das Zeug leider ganz ordentlich. siehe hierzu auch die bereits bemalten Bauteile meines Millenium Falcons. https://indiana-jones-forum.de/...hp?id=8334 z.B. Kapitän Solo in "Frosted Extreme Detail" (Abmessungen des Gesichtes: 2x3 mm): |
Stefan Jones | 21.05.2017, 13:00 |
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Betreff: Re: 3D-Drucker (Infos, Hilfe, Projekte, Showroom) Mit Shapeways habe ich auch schon Erfahrungen gesammelt. Finde die gut, aber je nach Material und Größe kann es sehr teuer werden. Dein bemaltes Bauteil sieht übrigens klasse aus! |
Kukulcan | 25.05.2017, 18:42 |
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Betreff: Re: 3D-Drucker (Infos, Hilfe, Projekte, Showroom) Sieht verdammt gut aus. Ist das Qualitätsproblem ein inherentes Problem der günstigen Drucktechnik? |
Plissken | 25.05.2017, 19:05 |
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Betreff: Re: 3D-Drucker (Infos, Hilfe, Projekte, Showroom) Vielen Dank für diesen ausführlichen Bericht. Die Infos sind Gold wert. Allerdings muss ich sagen, dass für mich alles etwas kompliziert ist. Da werde ich wohl noch ein wenig warten, bis es ein erschwingliches, "fertiges" Modell gibt. Trotzdem werde ich weitere Erfahrungsberichte hier mit Genuß lesen. Das Thema finde ich nämlich sauspannend. Und deine Ergebnisse sprechen für sich. Der Orb ist echt klasse geworden. |
Stefan Jones | 25.05.2017, 20:36 |
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Betreff: Re: 3D-Drucker (Infos, Hilfe, Projekte, Showroom) Die Probleme mit dem Druckbett sind einerseits dem günstigen Material geschuldet, andererseits mir als unerfahrenen Anwender. Für den Kalibriervorgang muss jede Ecke des Druckbettes angefahren werden und das Druckbett mit einer Schraube so nahe an den Extruder gebracht werden, dass nur noch ein Blatt Papier gut dazwischen passt - nicht mehr und auch nicht viel weniger. Alleine das ist schonmal gar nicht so einfach...wir reden hier von einem Abstand von ca. 0,2mm. Die Schrauben selber werden auf der anderen Seite von Flügelmuttern gehalten. Finde ich alles sehr unbequem. Einige haben diese Schrauben gegen Rändelmuttern ausgetauscht, scheint einfacher zu sein. Weiterhin habe ich nicht immer bei der konstant gleichen Temperatur kalibriert. Unter Hitze dehnt sich das Metall nochmal aus, deswegen heize ich die Druckplatte immer auf 50° C vor einer Kalibrierung auf. Die Flügelmuttern habe ich jetzt nochmal extra fest gedreht ( vorher habe ich die eher locker gelassen). In anderen Druckern sind teilweise dickere Platten verbaut, die kein starkes Verziehen des Materials zulassen. Allerdings wird dadurch das Druckbett schwerer und das könnte je nach Stärke der Schrittmotoren und der Spannung der Zahnriemen auch wieder Auswirkungen auf das Druckergebnis haben. Ich will damit sagen, dass es viele Gründe dafür geben kann, dass das nicht gleich bei mir auf Anhieb geklappt hat, aber viel davon ist auch einfach Erfahrungssache und für vieles gibt es auch Verbesserungsmöglichkeiten entweder in Form von Tipps der Community, Verbesserungen, die man für den Drucker an sich selber drucken kann oder durch den Kauf von etwas besseren mechanischen Teilen. Es gibt auch jetzt schon einige gute und erschwingliche fertig aufgebaute Drucker. Mit den Kosten für die schon durchgeführten Upgrades hätte ich mir auch schon bald eines dieser Modelle leisten können, bin ja aber mit Absicht den DIY-Weg gegangen, damit ich auch selber ein wenig Hand anlegen lerne. Mich hätte z.B. der Duplicator I3 PLUS von Wanhao interessiert. Davon gibt es auch ein Vorgängermodell, nämlich der Wanhao Duplicator i3 3D-Drucker V2.1 . Die Drucker sind schon fast fertig vormontiert, dazu gibt es ebenfalls eine große Community und Upgrades, die man sich selber drucken kann. Aber auch hier habe ich gelegentlich Klagen über das Leveln des Druckbettes gehört oder dass das Druckbett etwas schwergängig sei. Dennoch bei einem Anschaffungspreis zwischen 400¤ und 480¤ hätte ich etwas weniger Klagen erwartet. Auf Youtube hatte ich mir dieses Video zum Wanhao I3 Plus angeschaut: https://www.youtube.com/watch?v=v58G3YUTr74 Ein anderer Youtuber namens 3D Maker Noob, dessen Channel ich mttlerweile auch folge, hat ein Unboxing Video und in einem zweiten Video ein Review gepostet: https://www.youtube.com/watch?v=0T77qVKwxuA https://www.youtube.com/watch?v=ShFjOEyyEYA Freue mich, dass ich bei dem ein oder anderen Interesse geweckt habe |
Kukulcan | 26.05.2017, 10:26 |
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Betreff: Re: 3D-Drucker (Infos, Hilfe, Projekte, Showroom) Danke für die ausführliche Erklärung. Obwohl man heute Farblaser nachgeschmissen bekommt, finde ich (als Nichtbastler) einen vierstelligen Betrag für einen 3D Drucker mehr als angemessen, grade wenn da eine stabile Basis sehr wichtig ist. Immerhin ist das etwas, das vor gar nicht so wenig Jahren noch wie Science Fiction klang. |
Pascal | 26.05.2017, 17:31 |
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Betreff: Re: 3D-Drucker (Infos, Hilfe, Projekte, Showroom) Ich denk mir aber auch, dass man die qualität noch nachträglich optimieren kann, indem man hier wegfeilt und dort zuspachtelt. Oder lässt dies das verwendete material nicht zu? |
Stefan Jones | 28.05.2017, 12:45 |
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Betreff: Re: 3D-Drucker (Infos, Hilfe, Projekte, Showroom) Finde den Vergleich mit den Farblasern nachvollziehbar und gut. Mein Problem mit den Nichtbastler-3D-Druckern ist trotz allem der Preis im Verhältnis zum Produkt. Bei so einem Produkt würde ich trotz allem erstmal erwarten, dass ich es bis auf wenige Handgriffe "out of the box" gleich benutzen kann. Das Produkt sollte so sein, dass ich es ohne größeres Verständnis trotzdem benutzen kann. Sprich: Farblaser auspacken, Toner einsetzen, Papier einlegen, Strom an, Druckauftrag: läuft! Das ist aber scheinbar auch bei den teuren 3D-Druckern etwas aufwändiger... z.B. Feeder Motor für das Filament einbauen oder Extruder festschrauben, Druck- und Heizbett einbauen und kalibrieren, am Gehäuse noch was befestigen (z.B. Filamenhalter). Das sind ja noch vergleichsweise harmlose Sachen, die man einem 3D-Druck-Begeisterten vielleicht auch zumuten kann. Einige berichten aber auch von teilweise schlecht zusammengebauten 3D-Druckern, wo wegen einer schlechten Vormontage deutlich mehr Arbeit anfällt oder das Gerät gar nicht erst verwendet werden kann. Das will ich bei einem Drucker, der deutlich über 2000¤ kostet, ehrlich gesagt nicht haben. Meine Kinder haben mir zum Vatertag ein Buch geschenkt (3D-Druck - der praktische Einstieg). Dort werden u.a. anhand eines Ultimaker 2 3D-Druckers Aufbau und Funktion eines 3D-Druckers erklärt und ein paar Druckbeispiele gezeigt, die mir ein leichtes Lächeln entlockt haben. Im Vergleich zu meinem Billig-Drucker sahen die Ergebnisse nämlich gar nicht mal so gut aus, aber der Autor hat vielleicht auch schnelle Ergebnisse drucken wollen und eine schlechtere Druckqualität in Kauf genommen. Zitat: Ich denk mir aber auch, dass man die qualität noch nachträglich optimieren kann, indem man hier wegfeilt und dort zuspachtelt. Sowohl bei meinem Drucker kann man hier und da etwas wegfeilen (das habe ich bei der X-Achse machen müssen, um die Wellen überhaupt reinschieben zu können) als auch bei den gedruckten Teilen. Die lassen sich gut mit einer Feile oder Schmirgelpapier bearbeiten und auch Spachtel sollte gehen (werde ich bei meinem nächsten Projekt dann ausprobieren dürfen) |
Kukulcan | 13.06.2017, 19:51 |
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Betreff: Re: 3D-Drucker (Infos, Hilfe, Projekte, Showroom) Ich frage mich ob ein Formlabs Form 2 oder etwas in der Preisklasse ähnliche "Probleme" zeigt. Nichts gegen etwas Experimentieren, aber mir fehlt das Geschick, solche Problemchen auszubügeln. |
Plissken | 13.06.2017, 20:01 |
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Betreff: Re: 3D-Drucker (Infos, Hilfe, Projekte, Showroom) Ich bin auch absolut begeistert und voller Respekt, wie hier Probleme gelöst und umschifft werden. Dann noch das Ergebnis und dessen Bearbeitung. Hut ab. Aber die Geduld würde mir sehr schnell verloren gehen, wenn es nicht in kurzer Zeit funktionieren würde. |
Kalmanitas | 13.06.2017, 21:56 |
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Betreff: Re: 3D-Drucker (Infos, Hilfe, Projekte, Showroom) Ich glaube ich muss mal einem von Euch meinen S&W Revolver zukommen lassen, damit ich davon mal ne 1 zu 1 Kopie bekomme, die ich auch mit auf ne Comic Con schleppen kann. 😁😁 |
MurdocXXL | 13.06.2017, 23:27 |
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Betreff: Re: 3D-Drucker (Infos, Hilfe, Projekte, Showroom) Hammer sieht schon mal nicht verkehrt aus würde ich sagen... Keep going Zitat von Stefan Jones: Das XTC-3D werde ich demnächst mal wieder ausprobieren, mich nervt nur der hohe Verschleiss an Pinseln. Womit trägst Du das auf? äh... mir den billigsten Pinsel die ich auftreiben kann. In Discountern gibt's immer mal wieder Sets. Ne bessere Alternative hab ich bisher nicht gefunden. LG @KAL...äh... 3D Modell selber zu erstellen.. also soweit bin ICH noch nicht. Ich kämpf aktuell noch mit den Drucker selbst um einfach Drucke erstellen zu können. |
Stefan Jones | 14.06.2017, 22:39 |
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Betreff: Re: 3D-Drucker (Infos, Hilfe, Projekte, Showroom) Zitat: Ich frage mich ob ein Formlabs Form 2 oder etwas in der Preisklasse ähnliche "Probleme" zeigt. Nichts gegen etwas Experimentieren, aber mir fehlt das Geschick, solche Problemchen auszubügeln. Ich habe mich genau das Gleiche gefragt und einiges gelesen in Foren und Amazon und Testseiten etc... Grundsätzlich ist der Formlabs Form 2 erstmal ein 3D Drucker im deutlich oberen Preissegment, kommt aber mit einer völlig anderen Technik daher als mein Drucker. Mein Drucker benutzt ja die sogenannte Fused Deposition Modeling (FDM; deutsch: Schmelzschichtung) Methode. Ich denke, für die Heimanwendung ist das die verbreiteste Methode und vor allem werden hier PLA und ABS verarbeitet. Der Formlabs Form 2 benutz die sogenannte Stereolithografie- Methode. Bei der Stereolithografie härtet man über einen UV-Laserstrahl flüssiges Epoxidharz oder Arcrylharz aus. Ich denke, die Anwendung dürfte eher im industriellen Bereich liegen, vielleicht Prototyping in der Produktentwicklung. Das was ich an Videos über die Stereolithografie gesehen habe, sieht allerdings klasse aus, vor allem unter künstlerischen Gesichtspunkten. Es gibt noch einige andere Verfahren wie Lasersintern, Multi Jet Modeling usw, aber das ist alles Industrieniveau und im Heimanwenderbereich wohl eher nicht verbreitet. Ich denke, die Frage zielte auch eher nicht in die Richtung, ob die Methode Stereolithografie an sich bessere Ergebnisse bringt, sondern ob das höhere Preisniveau mit niedrigeren Komplikationsraten einhergeht. Ich möchte an dieser Stelle eine Artikelbeschreibung eines eBayers posten, der einen teuren Ultimaker 2 verkauft hat (ich denke der Neupreis dürfte bei ca 2500 ¤ gelegen haben): Zitat: Ein neu gekaufter Ultimaker bringt leider viele Probleme mitsich, da einige Komponenten schlecht gewählt und/oder konstruiert sind. Ich habe diesen Text spontan kopiert, weil ich sofort den Eindruck hatte, dass dieser Verkäufer Ahnung von seinem 3D Drucker hat und indirekt ein paar Tips zu möglichen Umbauten dieses Druckers benannt hat, die ich vielleicht später mal gut gebrauchen könnte, sollte ich mich jemals zum Kauf eines teuren Ultimakers hinreissen lassen. Wenn man sich mit der Materie nicht so auskennt, werden hier natürlich viele unbekannte Begriffe erwähnt, aber das Fachgesimpel ist gar nicht so entscheidend. Kernaussage für mich ist: Auch ein teurer 3D-Drucker scheint nicht mit Plug & Play einherzugehen, auch hier heisst es wohl immer noch Plug & Pray . Auf jeden Fall gibt es immer noch Verbesserungsmöglichkeiten und zu leistendes Feintuning. @ Plissken, MurdocXXL Danke für die anerkennenden Worte @ Kalmanitas Ich denke, wenn Du einen S&W hast, kannst Du Dir selber einfacher einen Abguss davon machen, aber danke, dass Du mir zutraust, so einen Revolver modellieren zu können Tatsächlich habe ich noch kein eigenes 3D Modell erstellt, sondern bin nur ein Trittbettfahrer und drucke im Moment die Modelle aus, die andere frei zur Verfügung stellen...Das Modellieren ist für mich noch unentdecktes Land |
Kukulcan | 16.06.2017, 16:50 |
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Betreff: Re: 3D-Drucker (Infos, Hilfe, Projekte, Showroom) Danke, Stefan, da werde ich wohl noch ein wenig abwarten |
Pascal | 16.06.2017, 20:08 |
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Betreff: Re: 3D-Drucker (Infos, Hilfe, Projekte, Showroom) Zitat von Stefan Jones: @ Kalmanitas Ich denke, wenn Du einen S&W hast, kannst Du Dir selber einfacher einen Abguss davon machen, aber danke, dass Du mir zutraust, so einen Revolver modellieren zu können Tatsächlich habe ich noch kein eigenes 3D Modell erstellt, sondern bin nur ein Trittbettfahrer und drucke im Moment die Modelle aus, die andere frei zur Verfügung stellen...Das Modellieren ist für mich noch unentdecktes Land Ein eigener Abguss ist nicht notwenig. Es gibt genug Anbieter im Netz. Die einzige Herausforderung ist allerdings der verschlossene Lauf. http://www.hanzoswords.com/..._3550.html |