Kukulcan 26.03.2017, 09:14
Betreff: Re: Eine Woche Trump

Ich glaube, es ist sehr naiv zu glauben, dass er dem Amt nicht schadet.

Das Handshake-Gate ist natürlich völlig übertrieben worden, aber nach Merkels Abreise zu tweeten, dass wir der Nato ja noch Unsummen von Geld schulden, ist schon unverschämt. Und danach muss er bei einer Werksbesichtigung erwähnen, was für tolle Bomber die USA im zweiten Weltkrieg gebaut haben - sehr "dezent".

Und dass er in weniger 100 Tagen schon mehrere Verstöße gegen Ethik-Richtlininien begangen hat, die alle ein Amtsenthebungsverfahren rechtfertigen würden, schadet auch nicht dem Amt?

Dass er sich jetzt wieder als Feigling outet und sich öffentlich hinter Ryan stellt, während er durch sein inoffizielles Presseamt (Fox News) dessen Rücktritt fordert, hilft seinem Amt auch nicht. Er macht sich dadurch Feinde nicht nur im Ausland, in der Presse und den Geheimdiensten sondern jetzt vermehrt in den eigenen Reihen.

Genauso schlimm ist, dass er mit seiner Leugnung des Klimawandels und der daraus resultierenden Gesetzgebung den USA und der Welt schadet und das so nebenbei ohne dass jemand darüber abstimmen müsste.

FloW 26.03.2017, 10:14
Betreff: Re: Eine Woche Trump

Ich habe nicht geschrieben das er dem Amt nicht schadet. Habe geschrieben das er dem Amt nicht besonders schadet. Seine Vorgänger haben auch Schäden verursacht.

Natürlich hat er eine radikale Haltung. Aber da ist er nicht alleine. Wichtig ist das man fundiert Kontra gibt und aktiv mitgestaltet. Das passiert ja auch.

Aldridge 26.03.2017, 10:39
Betreff: Re: Eine Woche Trump

Zumindest hat er noch keinen Krieg angefangen wie George W. Allerdings gab es zwischen den beiden auch einen Unterschied: Bei George W. hatte man noch das Gefühl, dass alles irgendwie geplant geschah - hinrissig, aber geplant. Der Donald ist dagegen ja völlig erratisch unterwegs. Es wirkt so, als wenn sich ein Kind im Waffenladen verlaufen hätte.

Was bei allen Diskussionen noch hinten rüber fällt, sind die "ökologischen" Entscheidungen des Präsidenten. Nicht dass die USA vorher sonderlich ökologisch unterwegs gewesen sind (Stichwort Fracking), aber schlimmer geht bekanntlich immer.

Kukulcan 26.03.2017, 12:45
Betreff: Re: Eine Woche Trump

Hier noch der Link zum Times Interview im Rahmen des "Is truth dead?" Features:
http://time.com/...falsehood/

Ich denke solch ein Umgang mit der Wahrheit schadet dem Amt schon besonders.

Ist ja nicht so, dass nicht Bush auch schon Kriege mit einer Lüge angefangen hätte, aber immerhin hat sich da unser damaliger Kanzler klugerweise nicht einspannen lassen. Dass Trump Kriege aus noch durchschaubareren wirtschaftlichen Interesssen und mit noch durchschaubareren alternativen Fakten beginnen wird, ist für mich kaum noch eine Frage - wenn man ihn lässt.

FloW 26.03.2017, 21:47
Betreff: Re: Eine Woche Trump

Ja mit Fakten und der Wahrheit steht der Donald auf Kriegsfuß. Mich stört das er bei schwierigen, Spitz formulierten Fragen immer gleich den Frager beleidigt. Was ist erst los würde Michel Friedman den Donald interviewen? Donald sollte stattdessen einfach antworten. Angela kann ja auch antworten ohne die Frage zu beantworten. Ich hoffe echt noch auf Snickers von den Reportern für die launische Diva hinterm Rednerpult!

azrael 30.03.2017, 21:25
Betreff: Re: Eine Woche Trump

als ich heute nachrichten hörte, ging mir sofort "vetternwirtschaft" durch den kopf. erst sein schwiegersohn, jetzt seine tochter.
ok, sie bekommt kein gehalt, aber ich empfinde es trotzdem als extrem fragwürdig.

Kukulcan 07.04.2017, 09:39
Betreff: Re: Eine Woche Trump

Zitat von Kukulcan:
Fürchtet hier noch jemand ganz konkret um sein Leben?

Zitat von Aldridge:
- Beführwortung von Flugverbotszonen in Syrien, was per se gut ist, ihn aber in Kontrastellung zu Putin bringt (während Hillary genau wegen dieser Beführwortung im Wahlkampf als Kriegstreiberin bezeichnet wurde).

Ich bange weiter. Trump hat keine Zeit für Diplomatie oder Absprachen mit seinen Partnern (bzw. nicht die Erfahrung oder Berater), also bombt er munter ohne großen Plan, um von seinen Problemen abzulenken und sich als Giftgas-Ächter zu profilieren. Interessanterweise eine gute Woche nachdem Assad als non-priority eingestuft wurde.

Krieg wegen chemischen Waffen hört sich irgendwie nach Bush an, nur leider völlig ohne Plan. Nach dem Motto: Wir bomben mal und wenn sich ein Krieg daraus entwickelt, dann ist das halt so - hoffen wir mal, dass es nicht bei einer seiner Aktionen der 3. Weltkrieg wird.

Aldridge 07.04.2017, 09:52
Betreff: Re: Eine Woche Trump

Auf mich wirkte dieser außenpolitische Schwenk eher so, dass er - wie viele US-Präsidenten - einen kriegerischen Erfolg braucht, um von innenpolitischen Debakeln anzulenken. Aber das ist nur die oberflächliche Wahrnehmung, ich habe die Entwicklung in Syrien in jüngster Zeit zu wenig verfolgt.

Kukulcan 07.04.2017, 11:26
Betreff: Re: Eine Woche Trump

Zitat von Kukulcan:
... also bombt er munter ohne großen Plan, um von seinen Problemen abzulenken ...

Zitat von Aldridge:
...eher so, dass er - wie viele US-Präsidenten - einen kriegerischen Erfolg braucht, um von innenpolitischen Debakeln anzulenken...

Ich glaub ich schrieb sowas Zwinkernder Smiley

Die grobe Entwicklung:
- Obama will Assad loswerden
- Obama lässt Assad gewähren, weil er beim Kampf gegen den IS hilft
- Trump lässt das erstmal so laufen und lässt verlauten, dass ein Kampf gegen Assad und Unterstützung der Rebellen keine Prio hat (packt Syrien aber trotzdem mal auf seine Liste der Schurkenstaaten)
- Assad setzt Giftgas ein (oder zumindest glaubt Trump das)
- Trump bombadiert Syrien deswegen und regt sich über Giftgas auf und damit den Giftgas-Bösewicht Assad
- Russland ist "not amused" (Putins Haltung ist klar, kein Angriff ohne Resolution durch die UN, aber eine solche verhindert er durch sein Veto).

Kukulcan 13.04.2017, 14:34
Betreff: Re: Eine Woche Trump

Jetzt sind es 73 Tage oder so und wir müssen Trump dankbar sein: Er hat ganz alleine die NATO repariert

Part-Time 25.05.2017, 22:51
Betreff: Re: Eine Woche Trump

Ein interessanter Artikel darüber, dass Trump früher besser formuliert hat:

Statnews

Der Interviewausschnitt dort von 1987, leider sehr kurz, zeigt das schon ziemlich deutlich. Bei YouTube gibt es weitere alte Ausschnitte, die das früher bessere sprachliche Ausdrucksvermögen Trumps deutlich belegen, z. B. von 1980:

YouTube https://www.youtube.com/watch?v=0-w47wgdhso



It's not the years. It's the mileage.

Aldridge 25.05.2017, 23:08
Betreff: Re: Eine Woche Trump

Wieso, der formuliert doch gar nicht mehr, der erledigt das mit dem Körper... Zwinkernder Smiley

YouTube https://www.youtube.com/watch?v=4otCS3FJxas


Part-Time 26.05.2017, 09:14
Betreff: Re: Eine Woche Trump

Alternative Eloquenz

Kukulcan 26.05.2017, 10:20
Betreff: Re: Eine Woche Trump

Das kann eine degenrative Erkrankung des Gehirns sein, aber auch das Ergebnis, unter Stress eine Aussage zu machen, bei der man ihn auf nichts festnageln kann.

Kukulcan 26.05.2017, 18:43
Betreff: Re: Eine Woche Trump

Schöner klarer Artikel von deinem Lieblieblingsmagazin, Aldridge

http://m.spiegel.de/...48471.html

Kukulcan 02.06.2017, 11:07
Betreff: Re: Eine Woche Trump

Ich bin noch immer fassungslos.

Ich glaube fest, solche Entscheidungen in Widerspruch zu fast allen Beratern, kann ein Mensch nicht ohne tiefliegende psychologische Störungen treffen.

Kayley 02.06.2017, 16:32
Betreff: Re: Eine Woche Trump

Meine anfängliche "Lasst dem Mann mal etwas Zeit sich einzufinden, dann wird es bestimmt besser" - Ansicht hat sich auch gerade in Luft aufgelöst.
Es wurde nur schlimmer.

Und am schlimmsten sind, ehrlich gesagt, diejenigen, die ihn trotz allem noch aus voller Brust verteidigen und alle Liberalen oder Demokraten Lügner und Schneeflocken schimpfen... 3 1/2 Jahre... 3 1/2 Jahre muss die Welt noch durchhalten...

Part-Time 02.06.2017, 16:35
Betreff: Re: Eine Woche Trump

Zitat von Kukulcan:
Ich glaube fest, solche Entscheidungen in Widerspruch zu fast allen Beratern, kann ein Mensch nicht ohne tiefliegende psychologische Störungen treffen.

Jeder Berater, der eine andere Ansicht als die Trumps vertritt, macht sich zum Widersacher. Es wäre dumm, auf ihn zu hören, und klug, das Gegenteil zu tun.

Bei meiner dilettantischen Ferndiagnose bin ich bei narzisstischer Persönlichkeitsstörung plus Demenz/Alzheimer in einem mittelfrühen Stadium angelangt.

Ist sicher nicht ganz aus der Luft gegriffen und (von den Fake-News) auch oft genug geschrieben worden. Aus dem "Handbuch Psychische Störungen" von H.-U. Wittchen:
Dateianhänge:
NP.jpg (Dateigröße: 208,39 KB)

Aldridge 14.07.2017, 09:21
Betreff: Re: Eine Woche Trump

Man gewöhnt sich ja mit der Zeit irgendwie an alles - auch an Schulhof-Schläger im Oval Office.

Russland-Connections, Amtsenthebungsverfahren - ok, haben wir hier alles verpasst. Aber diese kleine neue Episode ist doch auch ein hübsche Anlass, den Thread wieder aufleben zu lassen:

http://www.spiegel.de/...57664.html

Plissken 14.07.2017, 09:35
Betreff: Re: Eine Woche Trump

Das überraschenste an diesem Artikel, für mich, ist jedoch, welch großen Altersunterschied die Macrons haben. Wusste ich noch nicht Grinsender Smiley

@Trump allgemein
Erschreckenderweise ist es ja zum Alltag geworden, und jede "Schreckensmeldung" bleibt am Ende ohne jede Konsequenz. Amtsenthebung? Wird nicht passieren. Und Trump Jr. wird sicherlich nicht einmal ein blaues Auge aus seiner E-Mail Affäre davontragen. Es macht einfach den Anschein, als kämen die Herrschaften mit jedem Schwachsinn durch.
Passend dazu dieses Video. Aber auch passend zum Internet und der allgeimeinen Lage der Welt.

YouTube https://www.youtube.com/watch?v=noLoAPvsENo