Shorty 05.02.2015, 14:44
Betreff: Raiders: Indy hatte (fast) keinen Einfluss auf den Ausgang der Handlung

Salve zusammen

Habe gerade aus der 7.ten Staffel von "The big bang theory" die 4te Episode ge-netflix-ed: Sheldon schaut seinen Lieblingsfilm "Raiders of the lost ark" mit seiner Freundin, welche den Film zum ersten Mal sieht. Der Film gefällt ihr, aber sie macht Sheldon auf einen Makel aufmerksam: Sie behauptet, Indiana Jones habe auf den Ausgang der Geschichte null Einfluss! Die Nazis hätten auch ohne Indy die Bundeslade gefunden (stimmt: sie hätten Marion das Kopfstück des Rah abgeknöpft und somit beide Seiten des Medaillon interpretieren können), und die Nazis wären auch ohne Indy beim Öffen der Bundeslade umgekommen.

Sheldon fällt zurecht die Kinnlade herunter. Sein Lieblingsfilm wurde soeben ruiniert!

In der anschliessenden Diskussion, welche Sheldon mit seinen Freunden führt, kommen sie zum Schluss, dass ohne Indy einzig die Bundeslade nicht in einem Grosslager der Amis verschwunden wäre, sondern... wasauchimmer. Darauf der Kommentar von Leonard: "Er hätte die Lade in ein Museum bringen sollen. Nicht mal das hat er geschafft!". Alle sind konsterniert.

Ich finde den Gedankengang interessant, zumal ich mir das nie so überlegt habe. In den Teilen 2, 3 und 4 ist ziemlich schnell klar, dass der Titelheld entscheidenden Einfluss auf den Ausgang der Geschichte hat! Was meint ihr dazu? War euch das schon bewusst?

Falls dieses Thema schon irgendwo diskutiert wurde, dann entschuldigt mich, aber ich hab's im Forum noch nirgends gefunden.

Toth 05.02.2015, 14:49
Betreff: Re: Raiders: Indy hatte (fast) keinen Einfluss auf den Ausgang der Handlung

Gehört diese ironische Wendung nicht zu den Hauptgründen, die das Ende von "Raiders" so großartig machen? Das die Fernsehserie suggeriert, dass den Fans dies nicht klar sei, bevor ein "Außenstehender" sie darauf hinweist, erscheint mir seltsam. Unentschlossener Smiley

Leusel 05.02.2015, 14:55
Betreff: Re: Raiders: Indy hatte (fast) keinen Einfluss auf den Ausgang der Handlung

Mein Bruder hat mir auch kürzlich mit dem Ziel, mir den Film madig zu machen, diese Episode gezeigt. Zwinkernder Smiley Hat aber nicht funktioniert, weil erstens war mir das schon bewusst (irgendwo hier im Forum gab es das Thema schon), und zweitens hat mich der Film ja trotzdem gut unterhalten, auch wenn Indy am Ende leer ausgeht.

Shorty 05.02.2015, 15:04
Betreff: Re: Raiders: Indy hatte (fast) keinen Einfluss auf den Ausgang der Handlung

@Toth: Na klar, das Ende von Raiders ist grossartig, und Indy steht eigentlich in allen Filmen am Ende immer mit leeren Händen da (das Kreuz von Coronado hat er ja nicht am Ende des Filmes ergattert). Und natürlich ist Raiders trotzdem ein absoluter Hammer-Film. Aber die Überlegung, dass es für Ausgang der Geschichte (nämlich dass die Nazis die Lade finden, öffnen und dabei umkommen) überhaupt keine Rolle spielt, was Indy getan hat oder nicht, war mir so nicht klar. Zuerst dachte ich: Die hätten ja die Lade gar nie gefunden! Aber: Hätten sie doch!

Daniel 05.02.2015, 15:07
Betreff: Re: Raiders: Indy hatte (fast) keinen Einfluss auf den Ausgang der Handlung

Ja, stimmt. Die Nazis suchen erstmal an der falschen Stelle. Indy mischt sich dann eben immer wieder ein und bleibt ihnen auf den Fersen. Insofern auch zum großen Teil alles stark die GEschichte eines Abenteurers aus seiner Perspektive. Das ändert ja nichts an den Qualitäten des Films und daran, dass Indy durchaus zeigt, was er für einen Spürsinn etc. hat. (Eröffnungsszene, Ausbrechen aus Belloqs Fallen, Kopfstück-Nutzung im Kartenraum, Idee bei der Ladenöffnung nicht hinzusehen...) Aber ich bin auch der Meinung, dass der Film überproportinal viel von der Eröffnungsszene profitiert. Wenn man sich vorstellt, dass es damit beginnt, das ein paar Agenten ihn um Hilfe bitten...das käme ja eher einem James Bond oder Ethan Hunt gleich...

@Leusel: Könntest du da einen Link geben, wo das schon hier besprochen wurde?

Toth 05.02.2015, 15:14
Betreff: Re: Raiders: Indy hatte (fast) keinen Einfluss auf den Ausgang der Handlung

Zitat von Shorty:
Aber die Überlegung, dass es für Ausgang der Geschichte (nämlich dass die Nazis die Lade finden, öffnen und dabei umkommen) überhaupt keine Rolle spielt, was Indy getan hat oder nicht, war mir so nicht klar.

Ist das nicht ziemlich offensichtlich? Grinsender Smiley
Man sollte zumindest nicht glauben, dass es den Machern nicht klar war. Ich finde es geradezu grotesk, dass die Qualität des Filmes anscheinend irgendwie davon abhängig sein soll, ob Indys Heldenfaktor auch ja groß genug ist! Erstaunter Smiley

Pascal 05.02.2015, 15:16
Betreff: Re: Raiders: Indy hatte (fast) keinen Einfluss auf den Ausgang der Handlung

Also ich bin mir sicher, dass wir das schon mal hatten. Allerdings finde ich die Beitraege auch gerade auf Anhieb nicht. Wahrscheinlich wurde das nur irgendwo am Rande erwaent.

Aber es stimmt schon. Das macht ja auch den besonderen Reiz von diesem Film aus.

Shorty 05.02.2015, 16:22
Betreff: Re: Raiders: Indy hatte (fast) keinen Einfluss auf den Ausgang der Handlung

@Toth: Aber, aber, ich zweifle die Qualität des Filmes doch nicht an, wer bin ich den? Und natürlich war das den Machern klar, ich finde es einfach einen interessanten Aspekt, der mir vorher nicht klar war, und den Nerds von Big Bang-Theory auch nicht... Und Indys Heldenfaktor sei hier ja auch nicht angezweifelt (wer reitet schon auf einem U-Boot durchs Wasser).

Zur Unterscheidung: Indy's Handlungen beinflussen natürlich schon den LAUF der Geschichte von Raiders, aber nicht den AUSGANG der Geschichte. Naja, ich fand diese Überlegung erwähnenswert...

Toth 05.02.2015, 16:42
Betreff: Re: Raiders: Indy hatte (fast) keinen Einfluss auf den Ausgang der Handlung

Nun ja, in der "Big Bang Theory" schien ja die These vertreten worden zu sein, dass diese Erkenntnis den Film für die Fans "ruiniert", da Indy nun gar nicht mehr der große Held ist, für den die Fans ihn die ganze Zeit gehalten hatten. Als ob Indy ein großer Held sein müsste; als ob Indys Machtlosigkeit und sein letztlicher Misserfolg nicht zu den Hauptaspekten des Films gehören würde. Gerade das war ja einer der Hauptunterschiede zu anderen, glatteren und langweiligeren Helden.
Naja, vielleicht sollte ich mir die Serie mal ansehen. Zwinkernder Smiley

Aldridge 05.02.2015, 17:22
Betreff: Re: Raiders: Indy hatte (fast) keinen Einfluss auf den Ausgang der Handlung

Muggenhorst hatte das Thema schon mal aufgebracht, nämlich hier: http://indiana-jones-forum.de/...2&page=28 Einfach bis relativ nach unten scrollen, da geht die Diskussion dann los. Schade, dass man hier nicht nach Beiträgen suchen kann, so muss man immer den Umweg über Google nehmen.

Indys (Nicht-)Einfluss auf die Filmhandlung von Raiders hat mir den Spaß an der Sache eigentlich nicht getrübt. Es ist ein Abenteuerfilm, ergo erlebt Indy Abenteuer und ich als Zuschauer mit ihm. Gute Story, gute Charaktere, Handlungsorte, Actionszenen etc., da ist mir die Sichtweise von BBT eigentlich wurscht. Aber eine nette Erkenntnis bzw. ein netter Gag ist es trotzdem.

Das hier ist der fragliche Ausschnitt, oder?

YouTube https://www.youtube.com/...e=youtu.be


Kukulcan 05.02.2015, 20:58
Betreff: Re: Raiders: Indy hatte (fast) keinen Einfluss auf den Ausgang der Handlung

Ich erwähnte es ja schon, dass ich es immer sehr befremdlich fand, auch wenn es den Film nicht ruiniert hat.

Eine ironische Wendung sehe ich darin aber auch nicht. Indy ist halt eben Archäologe und sucht Artefakte. Es geht weder darum, den "Gegnern" in die Hände zu spielen noch einen Feldzug zu führen. In dieser Hinsicht ist Indy eigentlich immer "nur" Reagierender. Das definiert aber zu einem guten Stück das Abenteuer, dass der Held mehr Spielball als Planender ist.

Ob man das in einem Endkampf oder mittels Deus Ex Machina enden lässt ist eigentlich dadurch nicht vorgegeben. Klar ist es ein Spiel mit den Erwartungen, weil grade in Actionfilmen erwartet der Betrachter, dass der Protagonist den Antagonisten besiegt. Mit Erwartungen zu spielen, ist aber nicht automatisch gut, das geht oft genug daneben.

azrael 05.02.2015, 21:20
Betreff: Re: Raiders: Indy hatte (fast) keinen Einfluss auf den Ausgang der Handlung

also ich gehe die geschichte mal ohne indy durch.
die lade währe irgendwann gefunden worden. in den nurflügler verladen und nach berlin ausgeflogen worden.
vor hitler geöffnet worden und... Erstaunter Smiley

so ein blödmann... hätte er die lade den nazis überlassen währe der 22 weltkrieg garnicht ausgebrochen...arg... Lachender Smiley

Indy2Go 05.02.2015, 21:25
Betreff: Re: Raiders: Indy hatte (fast) keinen Einfluss auf den Ausgang der Handlung

Nö, Belloq wollte sie - ob mit oder ohne Indy - zuerst auf dieser Insel "testen" Zwinkernder Smiley

Plissken 05.02.2015, 21:55
Betreff: Re: Raiders: Indy hatte (fast) keinen Einfluss auf den Ausgang der Handlung

Man darf bei der ganzen Sache auch nicht vergessen dass BBT, so witzig sie auch oft sein mag, nur eine Serie ist von Leuten die glauben zu wissen wie Nerds sind.

Pascal 05.02.2015, 21:59
Betreff: Re: Raiders: Indy hatte (fast) keinen Einfluss auf den Ausgang der Handlung

Aber ohne Indy haetten die US-Amerikaner die Lade doch nicht anschliessend auf dieser einsamen Insel einsammeln und in einem Kistenlager verstecken koennen, oder?

Stattdessen waeren nach der Oeffnung irgendwelche Deutsche vom Stuetzpunkt gekommen und haetten die Lade doch noch einkassiert.

Indy2Go 05.02.2015, 22:07
Betreff: Re: Raiders: Indy hatte (fast) keinen Einfluss auf den Ausgang der Handlung

Gut, das stimmt.

Kukulcan 05.02.2015, 22:12
Betreff: Re: Raiders: Indy hatte (fast) keinen Einfluss auf den Ausgang der Handlung

Alles nur Mutmaßungen

Pascal 05.02.2015, 22:55
Betreff: Re: Raiders: Indy hatte (fast) keinen Einfluss auf den Ausgang der Handlung

was allerdings natuerlich fuer jede alternative Zeitlinie gilt.

azrael 05.02.2015, 23:07
Betreff: Re: Raiders: Indy hatte (fast) keinen Einfluss auf den Ausgang der Handlung

ich glaube nicht das der nurflügler auf der insel gelandet währe.
icg gehe direkt von berlin aus.
öffnen vor hitler, großes gesichter schmelzen und kein 2 weltkrieg... och indy du id...

IndyTom 06.02.2015, 01:21
Betreff: Re: Raiders: Indy hatte (fast) keinen Einfluss auf den Ausgang der Handlung

Es ist mir eigentlich relativ Wurst ob Indy viel oder wenig oder garnichts zum Ausgang von Raiders beigetragen hat.
Der Film hat Funktioniert und eine riesige Fangemeinde hervorgerufen. Und das obwohl es im Verhältnis zu z.B. Star Trek garnichtmal so viel Ausgangsmaterial gibt.
Der Streifen hat gut Unterhalten und tut es auch immernoch würde ich sagen. Ein Held kann und muss schätze ich auch mal auf die Schnauze Fallen um glaubwüdig zu wirken.