Aldridge | 24.09.2014, 14:43 |
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Betreff: Re: Raiders in neuem Gewand Off-Topic: Ich finde schon vieles gut, was der gemacht hat. Ocean´s Eleven habe ich mir als guten Unterhaltungsfilm zwar am häufigsten angeschaut, aber seit Out of Sight sind schon viele gute Filme dazwischen, auch der sträflichst vernachlässigte The Limey. Haywire habe ich erst letztens wieder gesehen. Kafka fand ich als ambitioniertes Projekt sehr gut, aber eben auch ein wenig verstiegen. Soderbergh wollte sich ja der Kunst im weitesten Sinne zuwenden. Insofern ist es vielleicht ein kleines Experiment, das er für intellektuell interessant hält, sich aber eben anfühlt wie ein verspäteter Aprilscherz. Warum sollte der sich nur ein Jahr nach Liberace so zwanghaft ins Gespräch bringen wollen? |
Toth | 24.09.2014, 14:50 |
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Betreff: Re: Raiders in neuem Gewand Zitat von Aldridge: Warum sollte der sich nur ein Jahr nach Liberace so zwanghaft ins Gespräch bringen wollen? Vielleicht war er ja auch bloß als Fan am Start. Ich habe in diesem sogar eher umgekehrt das Gefühl, dass hier mehr mediales Aufhebens um die Sache gemacht wurde als er dies vermutlich gedacht hatte. |
Pascal | 24.09.2014, 14:54 |
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Betreff: Re: Raiders in neuem Gewand Zitat von Toth: Vielleicht war er ja auch bloß als Fan am Start. So hatte ich das auch verstanden. Deshalb habe ich mir auch die Freiheit genommen, diesen Thread von "Indy1-3" nach "Fan-Projekte" zu verschieben, anstatt nach "Sonstige Filme". |
Pascal | 26.09.2014, 14:01 |
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Betreff: Re: Raiders in neuem Gewand Zitat von Aldridge: Insofern ist es vielleicht ein kleines Experiment, das er für intellektuell interessant hält, sich aber eben anfühlt wie ein verspäteter Aprilscherz. Aehm, warum uebrigens "Aprilscherz"? Er hat doch genau beschrieben, was er damit beabsichtigt. Er wollte das “staging” verdeutlichen, was ihm ja auch gut gelungen ist, wie ich meine. |
Aldridge | 26.09.2014, 14:16 |
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Betreff: Re: Raiders in neuem Gewand Weil es so... simpel? ... umgesetzt ist. Im Endeffekt hat er nur die Farbe rausgenommen und einen (GEMA-freien? ![]() ![]() Aber nein, ich glaube, der meint das tatsächlich ernst... |
FloW | 14.09.2024, 14:23 |
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Betreff: Re: Raiders in neuem Gewand Sorry, hatte den vorhandenen Thread nicht auf dem Schirm. Zu der Zeit kam ich im Indyforum aus einer kreativen Pause zurück. Muss gestehen, hatte ich vorher nicht gecheckt, dass die News schon 10 Jahre alt ist. Zum Glück gibt es unsere Mods! 😉 |
Lacombe | 14.09.2024, 15:09 |
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Betreff: Re: Raiders in neuem Gewand Außerdem wurde ja durch Indy5 das Fehlen des "Stummfilmers" Spielberg nochmals schmerzlich vor Augen geführt. Auch ich hatte diesen alten Faden vergessen. |
Kukulcan | 14.09.2024, 15:35 |
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Betreff: Re: Raiders in neuem Gewand Dial of Destiny strotzt vor tollen Einstellungen, Kamerafahrten und schönen Lichtstimmungen. Funktioniert ganz wunderbar als Stummfilm. Aber es kann halt nicht sein, was nicht sein darf. |
Toth | 14.09.2024, 16:31 |
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Betreff: Re: Raiders in neuem Gewand Keiner hat je gesagt, Mangold "dürfe" keine Klassiker drehen. Er hat es eben in seiner Karriere bisher nicht erreicht und wird es wohl, angesichts seines Alters, auch nicht mehr. Sollte er es aber eines Tages doch tun, wäre ich der Erste, der sich darüber freuen würde. ![]() |
Lacombe | 14.09.2024, 18:47 |
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Betreff: Re: Raiders in neuem Gewand Wie kommt man auf den abstrusen Gedanken, DoD "dürfe" nicht gut sein. Was hätte man davon? |
Indy2Go | 14.09.2024, 22:51 |
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Betreff: Re: Raiders in neuem Gewand "Cop Land" ist für mich aber definitiv ein (Kult-)Klassiker ![]() |
Pascal | 15.09.2024, 02:10 |
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Betreff: Re: Raiders in neuem Gewand Zitat von Toth: Keiner hat je gesagt, Mangold "dürfe" keine Klassiker drehen. Er hat es eben in seiner Karriere bisher nicht erreicht nicht? ![]() Zitat von Wikipedia: Als Filmklassiker gelten häufig Filme, deren Erstaufführung vor mindestens 30 Jahren war, die sehr hohe Besucherzahlen in den Kinos hatten, die Maßstäbe in der Filmproduktion gesetzt haben, die mehrere Filmpreise gewinnen konnten oder noch heute eine messbare Bekanntheit haben. Besucherzahlen, Filmpreise, Bekanntheit... hat Mangold doch alles schon mit dem einen oder anderen Film erreicht. https://de.wikipedia.org/...ede_Chance Wie definierst Du "Klassiker"? |
Lacombe | 15.09.2024, 11:51 |
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Betreff: Re: Raiders in neuem Gewand Also ich denke bei dem Wort "Klassiker" vor allem an Filme von überragender künstlerischer und inszenatorischer Qualität. An Filme, die aus diesem Grund einen so legendären Ruf haben, dass selbst Leute, die den Film gar nicht gesehen haben, trotzdem seinen Titel kennen. Ähnlich wie bei legendären Romanen wie Oliver Twist oder Der Prozess. Beispiele wären Citizen Kane, Jules und Jim, Die Sieben Samurai, Spiel mir das Lied vom Tod Temple of Doom, engl. für Tempel des Todes; Filmtitel Bei allem gebotenen Respekt für James Mangold muss man konstatieren, dass keiner seiner Filme auch nur ansatzweise in dieser Liga spielt. Übrigens sagen Einspielergebnisse und Besucherzahlen über den Klassikerstatus rein gar nichts. Regisseure wie Roland Emmerich oder Michael Bay, die, ich formuliere es freundlich, Mittelmaß produzieren, hatten häufig deutlich höhere Besucherzahlen als Scorsese-Klassiker wie Mean Streets oder Goodfellas. Steven Spielberg hat in seiner Filmographie so viele Klassiker wie kaum ein anderer. Neben Indy kommen einem vor allem Jaws, Close Encounters, E.T., Jurassic Park, Schindlers Liste oder Saving Private Ryan in den Sinn. Auch seine letzten beiden Filme haben für mich, was ihre Qualität angeht, das Zeug zum Klassiker. Sie wurden völlig zurecht für zig Preise nominiert. Allerdings sind sie noch zu neu, um dies abschließend beurteilen zu können. |
Toth | 15.09.2024, 12:11 |
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Betreff: Re: Raiders in neuem Gewand Mangold hat in seiner Karriere nicht einem einzigen nennenswerten Filmpreis gewonnen. Noch hat er je einen Film gedreht, der zum unverzichtbaren, von nahezu jedem Durchschnittsbürger bis zum Filmprofessor anerkannten kulturellen Kanon der Filmgeschichte gehört. Filme, deren bloße Nennung auch Jahrzehnte nach ihrem Herauskommen sofort allseits bekannte Assoziationen wecken. "Ford vs. Ferrari" ist ein solider Streifen. Genauso wie "Copland" oder "Walk the Line". Sie haben aber nicht dieselbe künstlerische Geltung, wie die größten Werke von Coppola, Welles, Kurosawa oder eben Spielberg. Und das sage ich als jemand, der Mangolds Filme durchaus schätzt. |
Pascal | 15.09.2024, 13:34 |
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Betreff: Re: Raiders in neuem Gewand @Toth: Alles klar, hatte mir schon gedacht, dass Du da ein wenig strenger als Wikipedia bist. ![]() Das, was Du da beschreibst, wäre für mich eher "Kultfilm" oder "einer der allerbesten". Ein "Klassiker" ist für mich weit weniger schwer zu filmen. Mir selbst reicht dafür, wenn der Film z.B. 2-3 Oscars gewonnen hat, egal in welcher Kategorie. |
Lacombe | 15.09.2024, 16:19 |
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Betreff: Re: Raiders in neuem Gewand Schon Mangolds ersten Film "Copland" habe ich mir damals im Kino angesehen. Er gefiel mir gut. Ich muss aber auch sagen, dass ich ihn seitdem nie wieder gesehen habe. Er hat bisher eine mehr als solide Karriere gehabt. Als Filmgenie für die Ewigkeit wird er nicht in die Geschichte eingehen. Aber wer tut das schon? |
Roobyoo | 16.09.2024, 20:35 |
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Betreff: Re: Raiders in neuem Gewand Unter Klassiker hatte ich es bis jetzt immer so wahrgenommen, dass diese im Laufe der Jahre in anderen Medien als Hommage recht häufig zitiert werden oder die Popkultur geprägt haben. Die alten Star Wars Filme, der erste Indiana Jones, der erste Jurassic Park, der erste Matrix, Herr der Ringe, Fight Club, Stirb Langsam, Terminator, ET, Citizen Kane, Close Encounters, Der Weiße Hai,... nunja, die Aufzählung könnte Richtung Vergangenheit noch viel weitergehen. Mit finanziellen Einnahmen wird das m. M. n. nichts zu tun haben. Weder einer der Jurassic World Filme oder einer der Star Wars Sequels wird jemals das Etikett Klassiker tragen. Die hohen Besucherzahlen liegen heutzutage mitunter an den massiven Werbemaßnahmen, die die Leute ins Kino locken. Zum Beispiel von den Studios bezahlte Influencer mit enormer Reichweite. |
Lacombe | 16.09.2024, 20:45 |
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Betreff: Re: Raiders in neuem Gewand Stimmt, es ist in der Tat ein Merkmal von Klassikern, dass sie oft zitiert werden, weil sie so tief in unserer Kultur verankert sind und andere Filmemacher inspirieren. |
FloW | 16.09.2024, 20:52 |
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Betreff: Re: Raiders in neuem Gewand Klassiker sind zu ihrer Zeit innovativ und prägen ein Genre nachhaltig! Die Influencer heute wissen doch mehrheitlich noch nicht einmal mehr was eine Bierdeckelpyramide ist. Früher waren die Gummistiefel noch aus Holz. ![]() Spielberg hat natürlich auch von den alten Klassikern (u.a. Western, Dinokurzfilmen und frühen Science-Fiction-Filmen) gelernt. Filmemacher lieben Filme und lassen sich vielfältig inspirieren. Und das Filme machen ist auch immer ein Stück Recyceln. Neben den ganzen alten und neuen Effekten sind gerade die Anspielungen auf alte Filmszenen doch immer wieder die Verbeugung vor dem guten alten Kino. |
Lacombe | 16.09.2024, 21:21 |
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Betreff: Re: Raiders in neuem Gewand Spielberg sagt jungen, angehenden Filmemachern immer wieder:"Schaut euch die Filme der alten Meister an. Auch die Stummfilme aus den 20ern und andere alte Filme von Regisseuren wie D.W. Griffith, John Ford, Michael Curtiz oder Orson Welles, die über 70 oder 80 Jahre alt sind. Oft ist er nämlich enttäuscht, weil sie vor allem Filme ab etwa 1970 kennen, aber kaum etwas davor. |