Aldridge | 03.02.2014, 22:23 |
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Betreff: Re: Industrial Light & Magic War auch nur Spaß. ![]() Zitat von caramelman: Sorry, aber wenn ich dieses Argument noch einmal irgendwo lesen muss, stranguliere ich einen Hutten. Das war nicht als ernsthaftes Argument gemeint, das sollte nur klarmachen, wie absurd die ermüdende Forderung nach ach so tollen Modellen ist. Da muss man auch keinen Weltraum-Wurm foltern. Sorry, aber die "Illusion" finde ich bei CGI einfach gelungener. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich 1997 in der Special Edition saß und auf der großen Leinwand den Wechsel zwischen Modell- und CGI-Aufnahmen beobachten konnte. Schon damals fand ich die Aufnahmen mit den per Travelling Mattes einkopierten Modelle mit ihren komischen Triebwerkslichtern nicht so gelungen wie die Computeranimationen der X-Wing, bei denen man sogar den Kopf des Piloten im Cockpit und die Reflexion von Lichtern in der Pilotenkanzel erkennen konnte. Mal davon abgesehen, dass das Geschwader nicht mehr wie an einer Schnur gezogen künstlich hintereinander herflog, sondern "realistisch" in loser Formation angerauscht kam. Gerade Episode I legte bei den Weltraumszenen mit den reflektierenden Naboo-Fightern und den detaillierten Explosionen mit Trümmerteilen und indirektem Licht noch mal ordentlich einen drauf. Von dem Podrennen, das in einer "echten" Umgebung stattfand und nicht nur vor schwarzem Hintergrund mal ganz abgesehen. Zitat von caramelman: Ist nur meine subjektive Meinung. Ich finde gerade bei der PT sind die Effekte nicht sehr gut gealtert, es sieht alles sehr nach Videospiel aus, und sowas trübt bei mir persönlich immer das Sehvergnügen. Und man hat halt immer im Hinterkopf, diese Wesen/Raumschiffe existieren nur im Computer und wurden nie materialisiert. Ich finde ja die Szene mit Dexter Jettster in Pepsidose II z.B. ziemlich grenzwertig. Man kann Ewan McGregor richtig ansehen, wie unwohl er sich fühlt und nicht so recht weiß, wo er hinschauen soll. Einige Effekte sind in der Tat nicht gut gealtert. Die waren aber genauso der Zeit geschuldet wie durchschaubare Modelleffekte irgendwann in den 70ern. Der englische Rasen auf den Naboo-Ebenen zum Beispiel sah nicht hundertprozentig überzeugend aus. Wenn man aber mal den Maßstab des Projekts bedenkt und dass das alles gerade mal sechs Jahre nach der "digitalen Revolution" gemeistert wurde, ist das alles schon erstaunlich. Dexter Jettster fand ich übrigens großartig gemacht. Genauso wie den digitalen Yoda (den ich übrigens deutlich besser fand als Gollum, der zur gleichen Zeit entstand). Dass Ewan McGregor sich unwohl fand, ist sowieso wieder so ein unhaltbares und reininterpretiertes Argument von Leuten, die unbedingt einen Nachteil von CGI suchen. Gerade Ewan McGregor hatte in der PT eine mehr als überzeugende Darbietung abgeliefert. Und zumindest ich habe ihm abgenommen, dass er mit Dexter gut befreundet ist. In Episode II wurde übrigens auch mit echten Drehorten gearbeitet. Episode III entstand zwar komplett im Studio, aber das trifft auf heute hochgelobte 80er Jahre Fantasy-Streifen wie Legende auch zu. |
caramelman | 03.02.2014, 23:03 |
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Betreff: Re: Industrial Light & Magic Zitat von Aldridge:
So gefällt mir das schon besser ![]() Okay, ich glaub es ist wirklich zum Teil Geschmackssache. Mir persönlich gefallen z.B. gerade die eher statischen Flugbewegungen der Raumschiffe in den alten Filmen, ich finde das verleiht den Raumschiffen mehr Gewicht und eine realistischere Schwerfälligkeit, etwas das mir bei den flinken Flummi-Fliegern der neueren Filme irgendwie fehlt. Bei so Hochglanzflitzern wie dem Naboo-Fighter ist CGI aber eigentlich unverzichtbar, das stimmt natürlich. Zitat von Aldridge:
Komischerweise finde ich, dass die Effekte in Episode I sogar besser gealtert sind als die in II. Ich weiß nicht ob es daran liegt, dass II digital gedreht wurde, oder ob man einfach in Zeitverzug war und sich nicht ganz so viel Mühe gegeben hat. Ich fand übrigens weder Yoda noch Gollum sehr überzeugend, schon damals im Kino. Der Yoda in Episode III ging in die richtige Richtung, war von "perfekt" aber leider noch weit, weit entfernt. Und dass ich Nachteile von CGI suche, ist nicht wahr. Die Interaktion mit einer grünen Leinwand ist ein ganz offensichtlicher Nachteil, den man gar nicht erst suchen muss. Du wirst niemals dieselbe Reaktion aus einem Schauspieler herausholen, wenn er sein Gegenüber nicht sehen kann. Wenn ich die Dexter-Szene nur mal mit der Greedo-Szene vergleiche, dann liegen da meiner Meinung nach Welten zwischen den darstellerischen Leistungen. |
Aldridge | 03.02.2014, 23:18 |
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Betreff: Re: Industrial Light & Magic Vielleicht hat man sich an die Greedo-Szene auch nur einfach gewöhnt. Shakespeare war beides nicht. ![]() Ich fand den Yoda schon ganz großartig gemacht. Und ich war erstaunt, als ich zur BD-Premiere von Star Wars mal wieder Episode V gesehen hatte, wie eindeutig Yoda doch als Puppe zu erkennen ist. Natürlich deutlich besser als der Puppen-Yoda, den sie ursprünglich für Episode I gebastelt hatten, aber eben eine Puppe. Verglichen mit den Herr der Ringe-Effekten finde ich die PT-Effekte sogar sehr gut gealtert. Gerade die Themen Texturen und Beleuchtung lassen bei HdR aus heutiger Sicht sehr zu wünschen übrig. Ich mag halt das pauschale Gewettere gegen CGI nicht. Das ist so ein Internet-Foren-Mantra, das oftmals ziemlich unreflektiert runtergebetet wird. Wie ich schon geschrieben habe: Etwa 95 Prozent der Effekte dürften die meisten Zuschauer als solche gar nicht erkennen. Das ist aber nicht erst heute so, sondern das war schon ziemlich zu Beginn der "richtigen" digitalen Effekte so, z.B. die Jeeps beim Angriff des T-Rex in Jurassic Park oder die Zugsequenz oder die Maskeneffekte im ersten Mission: Impossible. Wenn man sich mal anschaut, dass heute bereits bei normalen Autofahrten oder Innenaufnahmen mit Dialog CGI zum Einsatz kommt, dann mutet der Wunsch nach Modellen, Figuren, Masken, womöglich noch nach Rückprojektion schon etwas paradox an. |
caramelman | 03.02.2014, 23:59 |
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Betreff: Re: Industrial Light & Magic Ich hab ja prinzipiell nichts gegen CGI, das wäre auch albern, ist vieles ohne digitale Tricks doch gar nicht machbar. Im Gegenzug dazu kommt aber auch oft da CGI zum Einsatz, wo es gar nicht nötig wäre. Dieser inflationäre Gebrauch ist es, der mich manchmal nervt. Ich finde es eher beängstigend, wenn man, wie du schon sagtest, selbst bei simplen Autofahrten nicht mehr ohne CGI auskommt. |
Aldridge | 04.02.2014, 10:57 |
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Betreff: Re: Industrial Light & Magic Angst macht mir da recht wenig. Ich erinnere mich mit Grausen an alte Filme, bei denen man eindeutig sieht, dass der Dialog im Auto per Rückprojektion gedreht und dann einige Außenaufnahmen vom zweiten Team zwischengeschnitten wurden. Das gab´s ja selbst in den 80ern noch in Serien. *brrrrr* Im Gegenzug erinnere ich mich gerne an die geniale Dialogsequenz auf dem Highway in Spielbergs Krieg der Welten. Das hat wirklich gezeigt, wie perfekt und sinnvoll man Realaufnahmen mit CGI verbinden kann. Übrigens auch von ILM gemacht. ![]() |
Leusel | 04.02.2014, 13:40 |
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Betreff: Re: Industrial Light & Magic Zitat von caramelman: Ich hab ja prinzipiell nichts gegen CGI, das wäre auch albern, ist vieles ohne digitale Tricks doch gar nicht machbar. Im Gegenzug dazu kommt aber auch oft da CGI zum Einsatz, wo es gar nicht nötig wäre. Dieser inflationäre Gebrauch ist es, der mich manchmal nervt. Ich finde es eher beängstigend, wenn man, wie du schon sagtest, selbst bei simplen Autofahrten nicht mehr ohne CGI auskommt. Da stimme ich dir zu. Ist mir auch in Raimi`s Spiderman-Filmen negativ aufgefallen, wo sich ein fast schon lächerlich künstlich wirkender Spidey von Haus zu Haus schwingt... Kostüm und Stuntman wäre da vielleicht doch die bessere Alternative gewesen. |
Aldridge | 05.02.2014, 01:44 |
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Betreff: Re: Industrial Light & Magic Die Spideys sind von 2002 bis 2007, wenn ich mich nicht irre - also gut sieben bis zwölf Jahre alt. Aber was wäre die Alternative? Der Typ im Pyjama aus den 70ern, der gut sichtbar auf eine Häuserwand kopiert wurde? Erinnert sich noch jemand an Superman IV, wo der Bösewicht, an einem sichtbaren Seil hängend, geradeaus senkrecht durch ein Gebäude fliegt? Wo will man die Grenze ziehen? Bei den durchschaubar Knetfiguren in Kampf der Titanen? Oder bei King Kong und die weiße Frau? |
Tamanosuke | 05.02.2014, 09:48 |
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Betreff: Re: Industrial Light & Magic Zitat von Serano:
Die Raimi Spidey Filme hatten doch beides. Echte Stuntman im Kostüm die durch die Gegend geschwungen sind und CGI Varianten für die großen Schwung- und Kampfszenen. Der CGI Spidey und Doc Oc aus Teil 2 haben doch gut ausgesehen. Ich persönlich fand die CGI Varianten vom letzten Superman ziemlich schlecht, die haben ausgesehen wie aus einem alten Videospiel. |
Aldridge | 05.02.2014, 10:47 |
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Betreff: Re: Industrial Light & Magic War ja auch von Weta... ![]() |
Leusel | 05.02.2014, 14:03 |
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Betreff: Re: Industrial Light & Magic Zitat von Aldridge: Die Spideys sind von 2002 bis 2007, wenn ich mich nicht irre - also gut sieben bis zwölf Jahre alt. Deswegen erwähnte ich sie ja. In Zeiten von "A. I." und "Episode 2", die mit richtig guten Effekten aufwarten konnten, sah der CGI-Spidey leider sehr künstlich aus, finde ich. Von den Bewegungen her war er ja ok, aber durch die Textur sah er aus wie ein Fremdkörper. |
Aldridge | 05.02.2014, 14:56 |
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Betreff: Re: Industrial Light & Magic Ich fand eigentlich mehr, dass die Bewegungen das Problem waren. Die Effekte waren von Sony Pictures Imageworks unter Federführung von John Dykstra entstanden - ausgerechnet derjenige, der seinerzeit den Oscar für die neuen Technologien bei Star Wars bekommen hatte. Anyway, ich fand auch, dass der neue Spider-Man dem Ganzen nichts Neues hinzugefügt hatte. Aber ich bin auch sicher: Wäre ein anderes Effektstudio zum Einsatz gekommen, hätten die Effekte auch etwas besser gewirkt. Aber wie auch immer, die Frage bleibt ja: Wie sonst hätte man Spider-Man in filmisch umsetzen sollen? Die Durch-die-Stadt-schwing-Sequenzen, die man aus den Comics kennt, wären mit herkömmlichen Mitteln nicht möglich gewesen... Interessante Aussage über Episode II. Die Kritiker fanden immer, dass die CGI dort viel zu viel und viel zu schlecht gewesen seien (wobei Coruscant-Häuserschluchten, Geonosis-Arena etc. mit Modellen realisiert wurden)... ![]() |
Leusel | 05.02.2014, 15:16 |
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Betreff: Re: Industrial Light & Magic Vielleicht ist es ja die rosarote Fanbrille, da Episode 2 einer meiner Liebsten ist, aber ich fand dort die Effekte immer grandios... ![]() |
Aldridge | 05.02.2014, 15:19 |
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Betreff: Re: Industrial Light & Magic Ich ja auch. Wollte nur mal bemerken, wie absurd manche Kritiken waren. |
Plissken | 05.02.2014, 15:39 |
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Betreff: Re: Industrial Light & Magic Effekte entwickeln sich ja zum Glück weiter und über die Jahrzehnte sind auch einige Meilensteine dazugekommen. Wenn es nicht gerade irgendwelche Retroprojekte sind die gezielt auf alte Tricktechnik zurückgreifen muss man sich einfach klar machen das heutzutage andere Effekte genutzt werden als damals. Das ist auch völlig legitim. Auch damals hat man mit den vorhandenen Mitteln versucht das beste Ergebnis zu erreichen. Heute kommen diese Mittel eben aus dem Rechner. King Kong hatte in den 30ern bahnbrechende Effekttechnik zu bieten und hat den Bereich langfristig beeinflusst. Dennoch muss ich sagen das mir die Motion Capture Variante von 2005 besser gefällt. Das Argument das sich die Filmemacher es sich zu leicht machen weil sie nun alles realisieren können ist in diesem Bereich leider nicht so einfach. Die Filmindustrie ist immer auch noch an Gewinnen interessiert. Heutzutage kann theoretisch jeder einen Film machen und die (Semi-)Professionelle Konkurrenz ist riesig. Einen Film schnell und möglichst günstig zu produzieren ist somit nachvollziehbar. Superteure Blockbuster gibt es dann zwar auch noch, aber gerade da sieht man wie gefährlich solche hohen Produktionskosten sind wenn der Film dann doch nicht beim Publikum ankommt. Der Druck hinter einer Produktion kann dann sicherlich auch dazu führen das Effekte aus Zeitmangel nicht bis zum Ende durchgezogen werden und dann nicht optimal im Film zu sehen sind. |
Aldridge | 05.02.2014, 16:07 |
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Betreff: Re: Industrial Light & Magic Wobei man sagen muss, dass heutzutage kaum noch ein teurer Film ins Kino kommt, der wirklich schlechte Effekte hat. Aus dem Jahr 2013 fielen mir da allenfalls mal Jack and the Giants ein, bei dem mich die Riesen nicht überzeugten (der dafür aber eine schön erzählte Geschichte und einen tollen Score hatte), und einige Fantasy-Viecher beim zweiten Hobbit. Alles andere war State of the Art. Heutzutage ist fast alles möglich, wenn genug Geld zur Verfügung steht. Wie Plissken schon ganz richtig schreibt, steigt mit dem Budget natürlich auch der Druck, der auf einer Produktion lastet. Wenn ein Regisseur teure Effektstudios verpflichtet, 200 Mio. Dollar für seinen Film verbrät und dann hinterher die Gefahr eines Flops läuft, dann macht er es sich nicht unbedingt leichter. Pacific Rim und Man of Steel spielten ja gerade so noch etwas Geld ein, aber Jack and the Giants, Lone Ranger oder 47 Ronin gingen ganz böse baden. Die Filmemacher können heute mit CGI so ziemlich alles fotorealistisch abbilden, was man sich nie im Leben hätte vorstellen können. Aber eben weil gleich ganze Städte dem Erdboden gleichgemacht werden können, hat man inzwischen in den teuren Krawallfilmen einen Maßstab erreicht, den nicht wirklich jeder mehr mag. Das hat also weniger mit der vielgescholtenen "Pixelflut" als vielleicht eher mit den 0815-Storys zu tun. Aber mal ehrlich: Auch das gab es schon - die Katastrophenfilme aus den 70ern, in denen einfach ein paar Stars in eine Extremsituation versetzt wurden, konnten auch damals schon nicht mit einer detaillierten Story überzeugen. |
Who | 13.02.2014, 18:56 |
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Betreff: Re: Industrial Light & Magic ILM eröffnet in London. http://www.starwars-union.de/...ch_London/ Da sich die Betreiber der Seite die Mühe machten, den THR Text zu übersetzen, kopiere ich ihn nicht hier rein. Sie haben sich die Klicks verdient. |
Aldridge | 13.02.2014, 23:07 |
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Betreff: Re: Industrial Light & Magic Interessante Infos. Danke für den Link! ![]() Man scheint also mit ILM noch einiges vor zu haben. Das sind grundsätzlich gute Nachrichten. Auch interessant, dass die Echtzeit-Render-Technik sowie die Gesichtsanimation so hervorgehoben werden. Hoffentlich wachsen sie aber nicht zu schnell. Das wäre auch nicht gut, gerade angesichts des Kostendrucks in der Branche... |
Who | 13.02.2014, 23:35 |
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Betreff: Re: Industrial Light & Magic Zitat von Aldridge: Interessante Infos. Danke für den Link! Meinst du mit der Gesichtsanimation die Zusammenarbeit mit Disney Research? Auf der Seite von DR konnte ich nicht viel dazu finden. http://www.disneyresearch.com/ |
Aldridge | 13.02.2014, 23:47 |
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Betreff: Re: Industrial Light & Magic Genau. Bin gespannt, was dahinter steckt. Avatar 2.0? ![]() |
Aldridge | 14.02.2014, 01:34 |
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Betreff: Re: Industrial Light & Magic Hier haben wir noch ein bisschen was mit sehr interessanten Passagen: Zitat: Vfx studio ramps up global operations to tackle Disney franchises http://variety.com/...201099729/ |