Plissken 01.08.2015, 10:11
Betreff: Re: Verstorbene Prominente

Rowdy Roddy Piper ist verstorben.
Quelle
Zitat:
I have come here to chew bubblegum and kick ass, and I am all out of bubblegum.

Aldridge 01.08.2015, 11:04
Betreff: Re: Verstorbene Prominente

Sehr schade. Habe ihn als Wrestler nie bewusst erlebt, aber durch Carpenters Sie leben hat der Mann bei mir Kultstatus. Alt ist er ja nicht geworden.

Kukulcan 01.08.2015, 12:13
Betreff: Re: Verstorbene Prominente

R.I.P. Roddy

Grad eben erst hab ich ihn in meiner Lieblingsfilm-Liste erwähnt, muss ich wohl jetzt dringend mal wieder sehen.

Komisch...dachte grad eben er sieht im Film 1988 älter aus als auf dem Bild von 2009

Aldridge 15.08.2015, 20:43
Betreff: Re: Verstorbene Prominente

Wer von den Anwesenden in den 70ern oder 80ern aufgewachsen ist, wird sich an Max Greger erinnern. Der Bandleader ist heute mit 89 Jahren an Krebs gestorben.

Eine seiner Melodien dürfte allen bekannt sein:

YouTube https://www.youtube.com/watch?v=hQA0dVR_oGE


Toth 31.08.2015, 06:18
Betreff: Re: Verstorbene Prominente

Wes Craven ist, in Folge eines Hirntumors, in L.A. verstorben.

Aldridge 31.08.2015, 07:30
Betreff: Re: Verstorbene Prominente

Sehr schade. Ich war nicht unbedingt ein großer Fan seiner Filme, aber er hat das Horrorgenre schon ziemlich beeinflusst. R.I.P.

Plissken 31.08.2015, 08:02
Betreff: Re: Verstorbene Prominente

Das war eben das Erste was ich gelesen habe. Sehr traurig.
Möge er in Frieden ruhen.

Kalmanitas 31.08.2015, 12:05
Betreff: Re: Verstorbene Prominente

R.I.P. Wes Craven

Aldridge 03.09.2015, 14:02
Betreff: Re: Verstorbene Prominente

Och, nö...

http://oneperfectshotdb.com/...1931-2015/

R.I.P. Dean Jones.

Plissken 03.09.2015, 19:37
Betreff: Re: Verstorbene Prominente

Zitat von Aldridge:
Och, nö...

http://oneperfectshotdb.com/...1931-2015/

R.I.P. Dean Jones.
Ehrlich gesagt war ich jetzt etwas überrascht, dass er noch gelebt hat Unentschlossener Smiley
Mich hat er auch durch die Kindheit begleitet. R.I.P.

IndyTom 24.09.2015, 14:34
Betreff: Re: Verstorbene Prominente

Die Erfinderin und Autorin von "Schlupp vom grünen Stern" oder auch "Meister Eder und sein Pumuckl", Ellis Kaut ist im alter von 94 Jahren verstorben.

Aldridge 30.09.2015, 07:31
Betreff: Re: Verstorbene Prominente

Hellmuth Karasek ist tot:

http://m.spiegel.de/...55369.html

Aldridge 30.09.2015, 09:09
Betreff: Re: Verstorbene Prominente

Zum Gedenken noch mal Karaseks Rezension von Jäger des verlorenen Schatzes, erschienen im November 1981 im Spiegel:

Zitat:
Gott aus der Kiste

"Jäger des verlorenen Schatzes". Spielfilm von Steven Spielberg. USA 1981; 118 Minuten; Farbe.

Die Schröpfung der Erde: Von allen Mythenplünderungen und Geheimnisfleddereien ist dies die erfolgreichste aller Zeiten. "Jäger des verlorenen Schatzes" hat sich als Hollywoods größter finanzieller Fischzug erwiesen, der sich sogar neben der Anzapfung der Deutschen Bundesbank durch den Kanzler sehen lassen kann.

Nachdem der Ozean ausgeschöpft ist ("Der weiße Hai") und das Weltall abgegrast ("Der Krieg der Sterne"), haben sich George Lucas als Produzent und Steven Spielberg als Regisseur der Vergangenheit und Gott zugewandt. Die Nazis und ein edler amerikanischer Professor kämpfen einen archäologischen Krieg um die in Ägypten verscharrte biblische Bundeslade, in der die Originalmanuskripte der Zehn Gebote, die Gesetzestafeln Gottes, aufbewahrt waren.

Der Film weiß schon, was er tut: Alles, was als Geheimnis gut und teuer ist, in Kinderphantasien von Grimm über Karl May, Jules Verne oder Schliemann bis Däniken nachwirkt, wird in dieser filmischen Schnitzeljagd nach dem heiligsten Schrein verwurstet.

Doch merkwürdig, je mehr man bemerkt, wie sich das Hollywooder Erfolgsduo abgebrüht Gralssehnsucht und Neugier nach Inka- und Pharaonen-Schätzen krallt, wie es hier die Angst vor Spinnen und Klapperschlangen bemüht und da die Lust an Autoverfolgungsjagden, um so deutlicher wird, daß der Film den Mythen allen Zauber und alle Geheimnisse ausgetrieben hat.

War im "Weißen Hai" noch etwas von der "Moby-Dick"-Archaik spürbar, vom elementaren Abenteuer auf dem Meer, lebte im "Krieg der Sterne" noch eine gewisse Comic-Lust an phantastischem Getier, ja zitterte in der "Unheimlichen Begegnung" noch etwas von der Bhagwan-Sehnsucht nach einem weniger banalen Leben nach - in den "Jägern" ist von solchen unterschwelligen Antriebselementen nichts mehr zu spüren.

Aber auch von der snobistischen Ironie, mit der beispielsweise ein James Bond den Kinderladen unserer Träume zu filmischen Allmachtsträumen erweitert, ist hier nichts zu spüren.

Mit dem Hauruck-Charme von Bud Spencer prügelt sich der Archäologe Indy (Harrison Ford) mit seiner Nilpferdpeitsche durch die Wüste, und die ihm mit Verbissenheit hinterherlaufende Marion (Karen Allen) hat den Charme eines widerspenstigen Käthchens in einer deutschen Provinzaufführung.

Die Nazis sind doof und zahlreich, die weiß gewandeten Muselmanen stellen die Gemüse- und Obstkarren, durch die man bei der öden Verfolgungsbalgerei immer wieder preschen kann. Hollywoods Erfolgskino - das ist eine Destruktionsorgie, die wie ein Wirbelsturm durch Ägypten zieht und alles kurz und klein holzt. Ein geistloser Kolonialismus, der die Orientalen zu "Hurrah" schreienden Spalierstehern degradiert.

Man weiß schon, wie derartiges zustande kommt. Hollywood, das ist ein technisch sehr teures Spielzeug geworden. Und wer dieses Superding bedienen will, der darf sich keine Sperenzchen mehr leisten. Der muß dafür sorgen, daß man mit der gleichen Unbedenklichkeit Kindergärten wie Altersheime ins Kino locken kann, daß dort in jeder Sekunde garantiert mehr passiert als im Fernsehen und daß sich keiner auf den Schlips getreten fühlt außer den alten Nazis, die tot sind, und den alten Moslems, die keinen Schlips tragen.

Daß der Film dabei auf eine viel schlimmere Weise verletzend und zynisch ist, mag einem bei den dauernden Faustkämpfen und Materialschlachten gar nicht aufgehen. Der supranaturale Gott, der sich in der Bundeslade manifestiert, kann zwar Wunder vollbringen, wie es ihm gefällt, sonst jedoch will er nichts gegen die Nazis tun. Seine Allmacht sitzt in der Kiste wie der Geist in der Flasche.

Wenn Spielberg den Glauben, der Berge versetzen kann, auf derart infantile Gottesvorstellungen reduziert, dann möchte man sich doch lieber auf den Kernsatz des Atheismus zurückziehen: Die einzige Entschuldigung für Gott ist die, daß es ihn nicht gibt.

Bei Spielberg jedoch strahlt er aus einer Kiste, so als habe der General oder sein Kollege, der Meister Proper, gerade eine Küche blitzblank gesäubert. Dann zischt das Numinose wie ein weißer Wirbelwind durch den Raum und fährt gen Himmel, wo die Wolke aufreißt: Ähnliche Wetterwirkungen hat nur der Samtbariton von Elmar Gunsch.

Und doch ist das Wunder, das sich in den "Jägern des verlorenen Schatzes" gegen Ende ereignet, nicht nur des Glaubens liebstes Kind, sondern auch eine Art zynischer Zeitbezug, die neueste Stimmung im Westen.

Die Nazis haben die Lade in einen unterirdischen U-Boot-Hafen auf einer Mittelmeerinsel gebracht, Lothar Buchheim hat noch nicht protestiert, der wackere Amerikaner und seine Freundin sind gefangen. Sie könnten sich retten, indem sie die Lade mit einer Panzerfaust zerstören. Das aber wäre Gewalt gegen Dinge, vor der man, im Unterschied zur Gewalt gegen Menschen, human zurückschreckt.

Da aber fährt Gott aus der Kiste und beseitigt als eine Art Vorläufer der Neutronenbombe alle Nazis. Die beiden Amerikaner werden gerettet, indem sie einfach die Augen zumachen.

Die Versuppung und Versaftung der störenden Erdbevölkerung unter Schonung archäologischer wertvoller Truhen hat im Kino begonnen. Zum Schutz vor dem Strahlentod braucht man nicht einmal mehr eine Aktentasche oder Alu-Folie, wie es uns Regierungsbroschüren von einst und jetzt empfehlen. Augenschließen genügt. "Augen zu und durch" - wer diesen Rat im Kino befolgt, versäumt nicht einmal viel.

Hellmuth Karasek

Quelle: http://www.spiegel.de/...43863.html

Pascal 30.09.2015, 11:15
Betreff: Re: Verstorbene Prominente

Es war anscheinend auch schon 1981 toll, wenn ein angesehener Kolumnist einen unangemessenen Shitstorm startet...

Kukulcan 30.09.2015, 11:29
Betreff: Re: Verstorbene Prominente

Mal abgesehen davon, dass er sich vor allem auf die schwächeren Teile bezieht und als Literarturkritiker eh nicht geeignet ist, die Filme zu rezensieren, geb ich ihm weitgehend recht.

Aldridge 30.09.2015, 11:37
Betreff: Re: Verstorbene Prominente

Wohl eher Kulturkritiker. Neben dem literarischen Quartett hat er sich auch zu anderen Bereichen geäußert. Sein Buch "Mein Kino" (nicht zu verwechseln mit "Mein K..." Zwinkernder Smiley ) ist ja schon beinahe ein Klassiker.

Kukulcan 30.09.2015, 11:45
Betreff: Re: Verstorbene Prominente

Zitat von Aldridge:
Wohl eher Kulturkritiker. Neben dem literarischen Quartett hat er sich auch zu anderen Bereichen geäußert. Sein Buch "Mein Kino" (nicht zu verwechseln mit "Mein K..." Zwinkernder Smiley ) ist ja schon beinahe ein Klassiker.

Das ändert für mich nichts an der Herangehensweise. Wenn man Filme als Literatur versteht, dann ist Raiders für Karasek eben Schundliteratur. Das zielt auf niedere Instinkte, über denen er steht und damit auch nur eine dementsprechend abgehobene Kritik dazu verfassen kann. Solche Kritiken gibt es ja auch heute noch zuhauf, die kann ich aber ganz prima ignorieren.

Aldridge 30.09.2015, 11:51
Betreff: Re: Verstorbene Prominente

Klar, indem man das Feuilleton ignoriert. Zwinkernder Smiley

Im Feuilleton vieler Zeitungen hat sich heute schon einiges getan. Leider gibt es dennoch bei vielen Autoren den inneren Zwang, einen Film stets auf eine Meta-Ebene zu bringen und dort zu besprechen - hat SPON auch gerade mit dem neuen Bond-Song gemacht. Aber etwas sprachlich so Selbstverliebtes und mit gedanklichen Querschlägern Durchsetztes wie die Indy-Rezi ist zum Glück nicht mehr üblich.

Ich packe mir aber sowieso immer an den Kopf, wenn ich mir anschaue, wie intellektuell verbrämt Kino und Fernsehen im Deutschland der 80er noch generell behandelt wurden.

Pascal 30.09.2015, 12:57
Betreff: Re: Verstorbene Prominente

Zitat von Kukulcan:
Mal abgesehen davon, dass [...], hat er weitgehend recht.

Dann verstehen wir beide etwas anderes unter dem Begriff "weitgehend". Ich hätte da eher "teilweise" oder "punktuell" benutzt.

Kukulcan 30.09.2015, 13:08
Betreff: Re: Verstorbene Prominente

Zitat von Pascal:
Zitat von Kukulcan:
Mal abgesehen davon, dass [...], hat er weitgehend recht.

Dann verstehen wir beide etwas anderes unter dem Begriff "weitgehend". Ich hätte da eher "teilweise" oder "punktuell" benutzt.

Das muss nicht an unterschiedlicher Verwendung des Begriffs liegen, kann auch daran liegen, wo man ihm recht gibt und wo nicht