Aldridge 15.12.2014, 15:45
Betreff: Re: Der letzte Film

Na, das ordnet es doch sehr schön ein.

Wobei ich Teil 2 bislang besser fand als Teil 1. Die unerwartete Reise war mir etwas zu zerfahren und der Part in Bilbos Haus zog sich ewig. Da kam in Teil 2 wenigstens so ein hübsches "Quest-Feeling" mit schönen Actionpassagen auf.

Insgesamt scheint es aber nun so, dass die Trilogie insgesamt unrund wirkt - eben weil das schmale Büchlein und die paar Anhänge dann wohl doch nicht genug hergeben für ein ausgewogenes 8-Stunden-Epos.

Pascal 15.12.2014, 16:10
Betreff: Re: Der letzte Film

Bei der Reihenfolge von Teil 1 und 2 lasse ich auch gerne mit mir streiten: es waren halt beides Filme mit Staerken und Schwaechen.

Das schmale Buechlein sah ich nie als Problem an. Es kommt dann halt darauf an, wie man den Rest des Filmes eigenstaendig fuellt.

Es gibt ja auch genug Kurzgeschichen, aus denen ein gutes Team einen abendfuellenden Film zaubern konnte: z.B. Rhea M, Johnny Mnemonic, Total Recall,...

Ausserdem haben uns Filme wie Troja auch gezeigt, dass man mit nur einer gut inzinierten Schlacht auch sehr gut einen ganzen Film vollbekommen kann.

Aldridge 15.12.2014, 16:25
Betreff: Re: Der letzte Film

Naja, Kurzgeschichten zu Filmen zu verarbeiten, ist schon ein bisschen was anderes, weil sie ja auch eine abgeschlossene Geschichte erzählen, die dann in einen Film gepackt werden, und dann vorzugsweise in einen 90-Minuten- oder 2-Stunden-Film. Der Hobbit erzählt für sich ja auch eine abgeschlossene Geschichte, die aber auf drei Filme verteilt wurde.

Aber es stimmt schon: Letztlich liegt es immer am Drehbuch. Die bisherigen Hobbit-Filme fand ich zwar sehr unterhaltsam, aber man merkte schon, dass Jackson da doch sehr selbstverliebt ans Werk gegangen war. Egal, als Vorweihnachts-Eskapismus funktioniert das wunderbar. Zwinkernder Smiley

azrael 15.12.2014, 20:42
Betreff: Re: Der letzte Film

ich empfand alles für "zu schnell". mir fehlen viele dinge im film.

Kukulcan 16.12.2014, 07:11
Betreff: Re: Der letzte Film

Zitat von Aldridge:
Naja, Kurzgeschichten zu Filmen zu verarbeiten, ist schon ein bisschen was anderes, weil sie ja auch eine abgeschlossene Geschichte erzählen, die dann in einen Film gepackt werden, und dann vorzugsweise in einen 90-Minuten- oder 2-Stunden-Film. Der Hobbit erzählt für sich ja auch eine abgeschlossene Geschichte, die aber auf drei Filme verteilt wurde.

Ich muss wohl das Buch noch mal lesen, ich hatte so das Gefühl, dass von Teil 3 kaum eine Zeile darin stand. Kann mich jedenfalls nicht erinnern, dass Bilbo im Buch komplett zur Nebenfigur wurde. Aber ist lange her, ich nehme an, dass Jackson wohl einfach nur alles, was nach Gemetzel klang, überproportional aufgeblasen hat.

Zu sagen, Jackson hätte ein anderes Buch gelesen als ich, trifft es eher nicht, aber sicher hat er das Buch anders gelesen als ich.

Der Film war auf jeden Fall an vielen Stellen zu schnell geschnitten mit zu vielen schnellen Schwenks für einen 3D Film (während andere ruhigere Szenen wunderbar für 3D inszeniert waren). Im Großen und Ganzen war der Film aber wieder ein optischer Stilmix (nicht positiv gemeint) zwischen epischen Landschaftsaufnahmen und Computer generierten Szenen, die wieder mal extrem nach Computerspiel aussahen. Dazwischen der leicht dokumentarische HFR Look.

Zitat von azrael:
ich empfand alles für "zu schnell". mir fehlen viele dinge im film.

Während alle Welt nach Extended Editions schreit, würde ich mir hier für eine Beschau am Stück eine Shrinked Edition wünschen, weil 7-8 Stunden ist einfach zu lang ist für diese Story. Der Herr der Ringe hatte schließlich etwa 4x mehr "Fleisch".

Es fehlten sicher auch Dinge, aber die hätte man locker untergebracht, hätte man weniger hinzuerfunden. Was mir ganz prinzipiell fehlt ist, eine Welt voller Wunder durch die staunenden Augen eines Hobbits aus einem kleinen Kaff am Ende der Welt zu betrachten.

Mile 16.12.2014, 21:55
Betreff: Re: Der letzte Film

Tja, so ist das mit den HOBBIT- Filmen. Die einen lieben sie, die anderen nicht. Zwinkernder Smiley

Aber ganz klar: Keiner der Filme kommt an die Ringtrilogie heran. Mir hat der HOBBIT 3 aber sehr gut gefallen. Einziges Manko: zu kurz. Aber da hoffe ich auf die Extended Edition, die bisher jeder Mittelerdefilm veredelt hat.

Der Film war bisher wohl die buchgetreuste Verfilmung. Deswegen kann ich den Einwand von Kukulcan nicht ganz nachvollziehen. Teilweise waren die Dialoge 1:1 aus dem Buch übernommen. Natürlich gibt es Änderungen. Wie immer. Nicht alle Muss man mögen, aber die meisten haben gut funktioniert.

Meine Lieblingsszene: ganz klar Dol Guldur. Saruman! Ich liebe Christopher Lee, alleine das macht den Film schon sehenswert. Zwinkernder Smiley Bilbos Rolle ist wie im Buch. Da macht er sogar noch weniger. (Er geht viel früher ko und wacht gerade noch rechtzeitig auf, um sich von Thorin zu verabschieden.)

Das Ende war mir auch deutlich zu gehetzt. Die Beerdigung hätte nicht rausgeschnitten werden dürfen. Naja, dann eben auf der EE.

Natürlich bin ich durch und durch subjektiv bei meiner Bewertung zum Film. Dazu bin ich zu sehr Fan, um hierbei noch Objektiv urteilen zu können. Wie bei Indy. Zwinkernder Smiley da gibt's auch keine schlechten Filme. Keine!

Toth 17.12.2014, 13:54
Betreff: Re: Der letzte Film

Gods and Monsters

Den hatte ich schon seit seinem Kinostart nicht mehr gesehen. Gutes Schauspielkino, das auch für Filmfans reichlich interessanten Stoff bietet.

Indy2Go 19.12.2014, 16:42
Betreff: Re: Der letzte Film

Die Lady von Shanghai
Ein weiteres Machwerk aus dem Oeuvre Orson Welles'. Leider ist nicht viel mehr als die Hälfte des ursprünglich gedrehten Materials auffindbar. Dies haben wir Harry Cohn der Universal Studios zu verdanken, welcher den Film entgegen dem Einspruch des Regisseurs stark verkürzte. Tatsächlich funktioniert der Film aber auch so den Umständen entsprechend gut, obwohl Welles selbst das anders sah. Man merkt aber, dass zwischen den verschiedenen Orten immer wieder mal etwas Kontext fehlt. Auffällig ist auch die für einen Orson Welles-Film auffallend unsubtile, kitschige Filmmusik. Wie so oft hatte er darüber leider auch keine Entscheidungsgewalt. Tatsächlich wurde bereits Musik nach Welles' Wünschen aufgenommen. Das Studio hielt diese allerdings für zu unauffällig. Wie dem auch sei, in den Hauptrollen sind nicht nur der Regisseur selbst, sondern auch dessen damalige Ehefrau zu sehen: Rita Hayworth. Der Film beginnt gleich mit einem typischen Kniff des Regisseurs, der Zuschauer bekommt gesagt, wie der Film enden wird. Auch bei der Gerichtsverhandlung ist seine Handschrift zu erkennen. Womit wir auch gleich bei einem Kritikpunkt wären. Das amerikanische System durch eine zynisch dargestellte Gerichtsverhandlung darzustellen ist gerechtfertigt. Im Prinzip tut "Die zwölf Geschworenen" nichts anderes. Doch hier war mir das gezeigte - beachtet man den sehr ernsten Rest des Films - zu albern. Das Ende jedoch reißt dies wieder raus. Welles bediente sich am deutschen Expressionismus und überzeichnete die letzten Szenen dementsprechend. Ganz besonders die häufig plagiierte Spiegelkabinett-Szene ist nicht nur äußerst innovativ sondern auch ein echtes Fest für die Augen. Vollkommen zu Recht ist das Filmgeschichte. Alles in Allem ein gewohnt guter, visuell sehr ausgeschmückter Film mit einem überwältigendem Whodunnit. Ich gebe dem Streifen 8,5 Punkte.

Mein aktuelles Ranking der Orson Welles-Filme:
1. Citizen Kane
2. Der Prozess
3. Im Zeichen des Bösen
4. Herr Satan persönlich!
5. Die Lady von Shanghai
6. Im Glanz des Hauses Amberson

Pascal 19.12.2014, 18:25
Betreff: Re: Der letzte Film

Danke schoen fuer den Tip. Dann kommt der jetzt auch auf meine Wunschsehliste.

Aldridge 21.12.2014, 18:34
Betreff: Re: Der letzte Film

Didi - Der Doppelgänger - Ein "Klassiker" der deutschen Komödie - und doch ein bisschen verkannt. Hallervorden stand in den 80er Jahren halt für Klamauk der Marke "Nonstop Nonsens" und nicht für politisches Kabarett à la Die Wühlmäuse. Und so wurden eben auch die Didi-Filme als Gaga-Streifen allererster Kajüte aufgenommen. Das ist natürlich nicht verkehrt, schließlich gibt´s auch hier reichlich Dödel-Geblödel, wenn sich ein naiver Kneipenwirt als großer Wirtschaftsboss beweisen und einiger schwachsinniger Kidnapper erwehren muss. Und handwerklich lässt das in Dramaturgie und Schnitt auch alles ein bisschen (sehr) zu wünschen übrig. Dennoch hatte Hallervorden damals einen netten frühen Subtext über die Macht der Großkonzerne und die Eigenheiten von Konzernlenkern eingearbeitet. Das erreicht natürlich niemals die Sphären einer richtigen Satire, fällt zwischen der Flut an (schönen) Albernheiten aber umso denkwürdiger aus. Politische Statements arbeitete Hallervorden dann umso deutlicher in seinen folgenden Filmen wie Didi auf vollen Touren, Didi - der Experte oder Alles Lüge ein. Dennoch: schönes Ding, das in diesem Jahr auch schon 30 Jahre alt geworden ist. Peinlicher Smiley

Apropos: Ganz nebenbei liefert der Film einige schöne Impressionen aus dem Berlin der 80er Jahre, etwa von der ICC, die damals schon genauso hässlich war wie heute, oder dem Steglitzer Kreisel. Die Musik von Harold Faltermeyer (der im gleichen Jahr auch Beverly Hills Cop vertonte) ist großartig. Und inzwischen ist erprobt, dass man mit drei Sätzen sehr gut durchs Leben kommt:

1. Ich brauche mehr Details.
2. Das ist nun Ihre Meinung.
3. Schreiben Sie´s auf, ich beschäftige mich später damit.

Grinsender Smiley

Pascal 21.12.2014, 19:05
Betreff: Re: Der letzte Film

schön wenn man solchen Klamaukfilmen etwas positives abgewinnen kann

Aldridge 21.12.2014, 19:10
Betreff: Re: Der letzte Film

Den Klamauk empfand ich auch als positiv.

Indy2Go 21.12.2014, 22:50
Betreff: Re: Der letzte Film

Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere
Meine Wenigkeit ist grundsätzlich kein großer Fan des Mittelerde-Epos, doch liegt dies schlichtweg daran, dass ich mit der Materie einfach relativ wenig anfangen kann. Die "Herr der Ringe"-Trilogie aber ist rein objektiv betrachtet sicherlich sehr stark und hat selbst mich nicht ganz kalt gelassen und auch die ersten beiden "Der Hobbit"-Filme hatten trotz vielem unnötigem Beiwerk noch ihren Reiz. Doch der dritte Film war leider - trotz angepasster Erwartungen - schwach. Visuell äußerst beeindruckend, keine Frage (obwohl der Hintergrund bei Kamerafahrten immer extrem unscharf war, sodass der Film mir mit der Zeit richtige Kopfschmerzen bereitet hat) aber das macht eben noch längst keinen guten Film. Noch vor Einblendung des Titels wurde Smaug absolut unbeeindruckend erlegt, dann versucht der Film Spannung aufzubauen, vergisst aber diese loszulassen. Bilbo ist über weiter Strecken des Films gar nicht zu sehen und auch Legolas nur Beiwerk. Der Humor ist sehr öde und slapstickhaft, und dabei kaum vorhanden. Sehr Schade. Wenigstens hatte Sylvester McCoys Figur, Radagast, die Funktion des Held des Tages. Nun ja, von mir gibt's 6 Punkte.

Tamanosuke 22.12.2014, 13:33
Betreff: Re: Der letzte Film

Die Musketiere ARD (BBC Produktion)

Habe gestern kurz vor 22 Uhr den TV angemacht und dabei auf ARD geschalten, in der Erwartung eine weiter Folge "Luther" zu sehen. Tja, stattdessen sah ich die ersten zwei Folgen einer BBC Serie mit dem Titel "Die Musketiere". Solide Actionspektakel mit wunderschönen Kostümen und Kulissen. Für Whovians vielleicht auch interessant, weil der "Kardinal Armand Richelieu" sehr gut von Peter Capaldi gespielt wird.

Falls wer einen Blick riskieren will heute kurz vor 22 Uhr kommen die nächsten Folgen.

Leusel 22.12.2014, 13:35
Betreff: Re: Der letzte Film

Wobei sich mir die Frage stellt, warum die ARD die guten Sachen mal wieder spät in der Nacht versendet... Zwinkernder Smiley

Indy2Go 22.12.2014, 14:13
Betreff: Re: Der letzte Film

Gutes Programm am Tage könnten die Ansprüche der alten Leute erhöhen. Das kann der ARD sich auf dauer nicht leisten. Zwinkernder Smiley
Wusste gar nicht, dass der ARD überhaupt "Luther" zeigt. Interessant...

Der dritte Mann
Dieses Mal nicht von, sondern nur mit Orson Welles. Seine Rolle fiel in dem Film leider kleiner aus als erwartet, obwohl seine Figur, Harry Lime, die Person ist, um die sich alles dreht. Welles wie auch Mercury Theatre-Kollege Joseph Cotton spielten - wie immer - hervorragend. Trotz der innovativen "schrägen Kamera" reicht der Streifen in seiner Visualität nicht an Welles'sche Streifen ran. Dafür wurde mit der Kamera zu wenig erzählt, zu wenig dargestellt. Dennoch ein sehr starker Film mit genialer Roman-Vorlage und hervorragenden Darstellern. Pflichtfilm, auf jeden Fall. 8/10 Punkten.

Tamanosuke 22.12.2014, 14:40
Betreff: Re: Der letzte Film

Zitat von Indy2Go:
Gutes Programm am Tage könnten die Ansprüche der alten Leute erhöhen. Das kann der ARD sich auf dauer nicht leisten. Zwinkernder Smiley
Wusste gar nicht, dass der ARD überhaupt "Luther" zeigt. Interessant...

Vielleicht lief Luther auch beim ZDF. Jedenfalls gab es gestern keine Folge. Ich nehme an dass ich es zu spät mitbekommen habe und die Folge die ich gesehen hatte wird wohl die letzte von Staffel 3 gewesen sein.

Daniel 22.12.2014, 16:30
Betreff: Re: Der letzte Film

Cowboys & Aliens: Ich habe mir den Film erneut angesehen, meine Meinung: Das gute erste Drittel ist mir zu "strange" irgendwie; später dann wirds ein bisschen besser. Besonders auch die Rückblicke (gut, die sind über den gesamten Film hinweg verteilt...). Speziell zu Beginn wird sehr viel auf "Sprachlosigkeit" gesetzt, aber das kommt in diesem Fall bei mir nicht so gut an. Der Film finde ich, reizt einen irgendwie zu wenig mit Storydetails und Hintergründen...statt dessen wird sehr stark die visuelle Schiene bemüht, gepaart mit klassischen Western-UND Scifi-(ala war of the worlds)Motiven. Schwer zu beschreiben, aber für mich ist das alles nicht wirklich rund/eingängig/mitreissend.

Von mir gut gemeinte 6/10 Punkte.

Mile 22.12.2014, 16:55
Betreff: Re: Der letzte Film

Zitat von Daniel:
Cowboys & Aliens: Ich habe mir den Film erneut angesehen, meine Meinung: Das gute erste Drittel ist mir zu "strange" irgendwie; später dann wirds ein bisschen besser. Besonders auch die Rückblicke (gut, die sind über den gesamten Film hinweg verteilt...). Speziell zu Beginn wird sehr viel auf "Sprachlosigkeit" gesetzt, aber das kommt in diesem Fall bei mir nicht so gut an. Der Film finde ich, reizt einen irgendwie zu wenig mit Storydetails und Hintergründen...statt dessen wird sehr stark die visuelle Schiene bemüht, gepaart mit klassischen Western-UND Scifi-(ala war of the worlds)Motiven. Schwer zu beschreiben, aber für mich ist das alles nicht wirklich rund/eingängig/mitreissend.

Von mir gut gemeinte 6/10 Punkte.

Habe ich gestern auch mal eingeschaltet (wegen Harry). Nach knapp der Hälfte ausgemacht, hat mich so gar nicht gereizt. Vor allem der ewig gleiche James Bon Gesichtsausdruck bei D. Craig hat genervt. Der Mann kann wirklich nur Bond spielen. Naja. Wertung entfällt wegen Unvollständigkeit. Zwinkernder Smiley

Apropos Luther: Der läuft doch im ZDF und nicht in der ARD. Zungestreckender Smiley

Tamanosuke 22.12.2014, 17:22
Betreff: Re: Der letzte Film

Zitat von Mile:
Apropos Luther: Der läuft doch im ZDF und nicht in der ARD. Zungestreckender Smiley

Habe die Möglichkeit beretis oben angeführt. Zwinkernder Smiley