| FloW | 25.11.2025, 21:15 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Fury aus dem Jahr 2014 hat mich tief bewegt und direkt in die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs hineingezogen. Man fährt gemeinsam mit der Besatzung des amerikanischen Panzers „Fury“ durch zerstörte Landschaften. Im Mittelpunkt steht Sergeant Don „Wardaddy“ Collier, gespielt von Brad Pitt, ein erfahrener Soldat, der sichtbar vom Krieg gezeichnet ist und dennoch versucht, seine Männer mit eiserner Disziplin zusammenzuhalten. Shia LaBeouf als Boyd „Bible“ Swan beeindruckte mich durch seine religiöse Hingabe – fast so, als ob der Glaube sein letzter Halt vor dem inneren Zusammenbruch wäre. Als der unerfahrene Rekrut Norman zur Einheit stößt, wird der Film für mich noch intensiver, denn seine anfängliche Unsicherheit und moralische Überforderung zeigen eindrucksvoll, wie schnell der Krieg Menschen verändert. Besonders im Gedächtnis blieb mir die Szene mit Emma in dem besetzten deutschen Ort. Norman setzt sich ans Klavier und spielt, während Emma leise dazu singt – ein seltener Augenblick mit Herz. Für kurze Zeit hatte ich den Eindruck, dass der Krieg für beide weit weg ist. Als sie schließlich im Bett miteinander landen, wirkte es nicht wie romantische Leidenschaft, sondern wie der stille Wunsch nach Nähe, Wärme und einem Gefühl von Normalität. Danach sitzt die ganze Einheit zusammen und isst – ein überraschend banaler Moment, der jedoch genau deshalb so stark ist. Diese Szene zeigt für mich mehr über die seelischen Wunden des Krieges als manche Kampfszene: die Suche nach einem Rest Menschlichkeit, bevor das Kriegsgetöse weitergeht. Visuell hat mich Fury sehr beeindruckt. Die düstere Farbgebung, die Geräuschkulisse und die bedrückende Atmosphäre ließen mich nie vergessen, in welchem historischen Kontext ich mich befinde. Der Film behandelt die Endphase des Zweiten Weltkriegs mit bemerkenswerter Authentizität: Ausrüstung, Panzertechnik (Tiger-Battle) und die Darstellung deutscher Zivilisten sowie fanatischer SS-Soldaten wirken glaubwürdig und intensiv. Allerdings gab es Momente, die mir etwas zu dramatisch inszeniert wirkten – typisch Hollywood –, und manche Nebenfiguren blieben schemenhaft, obwohl sie mehr Tiefe verdient hätten. Trotzdem überwiegt für mich der Eindruck eines eindringlichen und respektvollen Kriegsdramas, das den Zuschauer emotional fordert und nachdenken lässt. Die letzte Schlacht im stehenden Sherman-Panzer „Fury“ hat mich mitgerissen: Eine beinahe aussichtslose Situation, und doch klammern sich die Figuren an einen Rest von Pflichtgefühl. Als der Panzer am Ende wie ein stählerner Sarg in der Dunkelheit liegt, hatte ich fast das Gefühl, Abschied von den Figuren zu nehmen, als wären sie reale Menschen, die ich auf ihrem letzten Weg begleitet habe. Es gibt keinen strahlenden Sieg, nur ein Überleben. Fury ist für mich ein kraftvolles, atmosphärisch dichtes Werk, das auch nach dem Abspann nachhallt. Ich würde ihm 8 von 10 Panzerschüssen geben – ein intensives, sehenswertes Kriegsdrama, das definitiv im Gedächtnis haften bleibt. Streambar auf Netflix. |
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| FloW | 26.11.2025, 19:13 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Mit einem imaginären Marmeladenbrot in der Hand sitze ich vor dem Ambilight-TV – und Paddington in Peru von 2024 nimmt mich mit auf eine ziemlich turbulente Reise. Lieblingsbär Paddington (Originalstimme Ben Whishaw, deutsch Elyas M'Barek) reist mit der Brown-Familie nach Peru, um Tante Lucy zu besuchen – doch die ist verschwunden, und plötzlich steckt man mitten in einer Schatzsuche samt Dschungelchaos. Hugh Bonneville und Emily Mortimer als Browns sind gewohnt charmant, Olivia Colman als schrullige Oberin sorgt für Lacher, und Antonio Banderas als zwielichtiger Kapitän stiehlt fast jedem die Show. Die peruanischen Locations sind ein visuelles Highlight – viel Fernweh, viel Grün, viel Abenteuer. Der typisch britische Paddington-Witz aus den Vorgängern fehlt. Der Film fühlt sich eher wie „Indiana Jones für Kids“ an und ist manchmal vorhersehbar und etwas überladen. Trotzdem bleibt Paddingtons Herz aus Marmelade stark. Themen wie Familie, Herkunft und Zusammenhalt funktionieren bestens. 7 von 10 bärigen Honigtöpfen! Paddington 1-3 sind streambar auf Netflix. |
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