Aldridge 26.01.2018, 18:03
Betreff: Re: Der letzte Film

Ich glaube, Hollywood traut sich da momentan nicht ran, weil das Genre zu altbacken rüberkommt und die letzten reinen Abenteuerfilme - nach Studiosicht - auch nicht die riesigen Kassenschlager waren. Die Mumie 3 war meines Wissens so gerade mal profitabel, das Remake ebenso, und Nic Cage ist im Blockbuster-Bereich durch, da lässt ein dritter Vermächtnis-Film ja auch schon 10 Jahre auf sich warten. Und City of Z ist richtig abgeschmiert.

Ich hatte gerade wieder viel Spaß mit der dritten Staffel der Quest-/Librarians-Serie, aber das ist ja auch Geschmackssache...

horner1980 27.01.2018, 23:21
Betreff: Re: Der letzte Film

RUDY

Irgendwie kommt es mir vor, dass ich in den letzten Monaten, wenn ich mal einen für mich neuen Film anschaue, am besten immer eine volle Packung Taschentücher dabei haben sollte. Zuletzt bei "We bought a Zoo" und "Moneyball" und nun auch bei "Rudy".
Es ist einfach ein wunderbarer Film mit der Botschaft, dass man niemals und wirklich niemals seine Ziele aufgeben sollte. Diese wird sehr emotional und spannend erzählt. Das Tempo ist zwar teilweise eher ruhig, aber ich finde, das passt einfach, weil irgendeine Hektik in der Story hätte die ganze Stimmung kaputt gemacht.
Hauptdarsteller ist der junge Sean Astin, der diese Rolle wirklich großartig meistert. Aber in Nebenrollen sah man auch wunderbare Schauspieler wie Robert Prosky und Charles S. Dutton. Ach ja auch ein Jon Favreau war zu sehen. Wenn man genau hinsieht, dann erkennt man auch Vince Vaughn. Dann gibt es auch noch ein wahres Juwel: Die Musik von Jerry Goldsmith. Auch sie ist ein Grund für den Wasserfall an Tränen, den ich ganz besonders zum Finale des Films vergossen habe. Dazu ist es wohl eins der schönsten Hauptthemen, die er je geschrieben hat. Ich frage mich gerade, warum ich die immer noch nicht auf CD habe. Wird sich dieses Jahr auf jeden Fall ändern.
Vom Regisseur David Anspaugh kannte ich ja auch schon "Hossiers", ebenfalls mit einer großartigen Musik von Jerry und ebenfalls mit einem seiner besten Hauptthemen. Irgendwie scheinen den beiden Sportfilme zu liegen, obwohl ich den hier nur zweitrangig als Sportfilm sehe. Denn die Botschaft passt auf viele andere Lebensbereiche, die nichts mit Sport zu tun haben. Aber ja.. was für ein wunderbarer Film. Endlich hab ich ihn auch mal gesehen.

Plissken 28.01.2018, 10:52
Betreff: Re: Der letzte Film

Zitat von Aldridge:
Ich glaube, Hollywood traut sich da momentan nicht ran, weil das Genre zu altbacken rüberkommt und die letzten reinen Abenteuerfilme - nach Studiosicht - auch nicht die riesigen Kassenschlager waren. Die Mumie 3 war meines Wissens so gerade mal profitabel, das Remake ebenso, und Nic Cage ist im Blockbuster-Bereich durch, da lässt ein dritter Vermächtnis-Film ja auch schon 10 Jahre auf sich warten. Und City of Z ist richtig abgeschmiert.

Ich hatte gerade wieder viel Spaß mit der dritten Staffel der Quest-/Librarians-Serie, aber das ist ja auch Geschmackssache...
Dann ist es umso interessanter zu sehen, dass in anderen Teilen der Welt, solche Filme noch mit ordentlich Budget und Effekten ausgestattet werden. Da die ganzen Hollywoodstudios eh eine Fernost-Anbiederung vollziehen, wäre es ja nicht verkehrt auch deren Genregeschmack zu bedienen. Wer weiß, vielleicht sucht Indy in Teil 5 ein chinesisches Artefakt Zwinkernder Smiley

Indy2Go 28.01.2018, 21:39
Betreff: Re: Der letzte Film

Zitat von Toth:
Zitat von Indy2Go:

Bei mir jedenfalls sind momentan Sielberg-Wochen. Zwinkernder Smiley

Dieser Sielberg scheint ja schon ein paar gute Filme gemacht zu haben. Ich sollte ihn vielleicht mal googlen! Zwinkernder Smiley

Zitat von Aldridge:
Zitat von Toth:
Dieser Sielberg scheint ja schon ein paar gute Filme gemacht zu haben. Ich sollte ihn vielleicht mal googlen! Zwinkernder Smiley

Spugarland Exspress, Spaving Sprivate Ryan, Bride of Sies und The Spost kann ich sehr empfehlen.

Zitat von Plissken:
Mein Lieblingsfilm von ihm ist ja "Emir of the Spun".

Zitat von Aldridge:
Jurassic Spark war auch nicht schlecht...

Ihr seid doof. Bei so komplizierten, ausländischen Namen kommt man schon mal durcheinander. Ich meine, der Name stammt aus Österreich. Zwinkernder Smiley

Aldridge 28.01.2018, 22:12
Betreff: Re: Der letzte Film

Du meinst vermutlich Öserreich. Zwinkernder Smiley

Indy2Go 28.01.2018, 23:12
Betreff: Re: Der letzte Film

Verdammt, ich dachte mit unterschwelligem Ösi-Bashing krieg' ich wenigstens dich.

Zwinkernder Smiley

Aldridge 28.01.2018, 23:17
Betreff: Re: Der letzte Film

Ne, das Ösi-Bashing habe ich eingestellt (die haben´s ja schwer genug da unten Zwinkernder Smiley ). Und ich hoffe ja noch mal auf "Die Rückkehr des Kaindee".

Plissken 28.01.2018, 23:26
Betreff: Re: Der letzte Film

Zitat von Aldridge:
Und ich hoffe ja noch mal auf "Die Rückkehr des Kaindee".
Off-Topic:
Momentan ist das ja eher so eine On/Off Beziehung Zwinkernder Smiley

Aldridge 28.01.2018, 23:43
Betreff: Re: Der letzte Film

Off-Topic:
Ja, immer, wenn Kaindee hier schreibt, fühlt es sich ein bisschen an wie ein Telex vom Ex. Zwinkernder Smiley

Part-Time 02.02.2018, 00:41
Betreff: Re: Der letzte Film

Zitat von Indy2Go:
Arrival

[...]

Der Film geizt nicht mit Substanz, legt einen unfassbaren Wert auf Ästhetik und ist schauspielerisch nahezu perfekt. Aufgrund des Genres und der Relevanz der Tochter der Protagonistin erinnert der Film - zumindest mich - sehr an Christopher Nolans "Interstellar". Allerdings sind die Grundpfeiler der Handlung völlig andere. "Arrival" spielt im Jetzt und setzt sich zunächst mit einer realistischen Kontaktaufnahme zu außerirdischen Lebensformen auseinander. Auch ist er nicht so verkopft wie Nolans Science-Fiction-Epos und funktioniert in meinen Augen auf emotionaler Ebene besser. Der Bilder wegen kommt man aber auch um einen Vergleich mit Stanley Kubricks "2001: A Space Odyssee" nicht drumherum. Der Streifen springt von einem Twist zum nächsten und nimmt - obwohl er gekonnt mit der Erwartungshaltung der Zuschauer spielt und dabei zwangsläufig eine Idee des Ausgangs entsteht - wahrlich unvorhersehbare Wendungen. Ein weiterer Film, an den ich bei der Sichtung von "Arrival" denken musste, ist Robert Zemeckis' "Contact" - natürlich in erster Linie der Grundprämisse wegen.

Auch gelingt es dem Film, eine originelle Form außerirdischen Lebens zu präsentieren - ohne dabei in die Klischee-Kiste zu greifen. Jóhann Jóhannssons Score ist ähnlich vielschichtig wie seine vorherigen Werke, allerdings weniger auffällig. Umso auffälliger sind dafür die Hochformen der Darsteller. Nebst Forest Whitaker überzeugt auch Jeremy Renner auf ganzer Linie, jedoch muss ich anmerken, dass mir seine Figur etwas zu oberflächlich abgehandelt wurde. Was aber ganz und gar nicht für Amy Adams' Figur gilt, die nicht nur hervorragend geschrieben, sondern auch unfassbar gut dargestellt wird. Letztlich ist "Arrival" für mich der bisher beste Film diesen Jahres. Noch vor Gavin O'Connors "The Accountant" und - na, legt die Steine wieder hin - Zack Snyders "Batman v Superman: Dawn of Justice".

Zitat von Pascal:
Arrival

Leider muss ich hier Indy2Go auf kompletter Linie wiedersprechen. Der Film war extrem flach und hatte eine Handlung, die nur für einen 15-minütigen Kurzfilm gereicht hätte. Zunächst passiert reichlich wenig - das allerdings mit massig beeindruckenden Aufnahmen von schwebenden Dingsbumsen und Aliens im mysteriösem Nebel. Damit man aber zwischendurch mal etwas anderes zu sehen bekommt, werden eine Handvoll mit Spoilern überfrachtete "Traumsequenzen" immer und immer wieder wiederholt, damit jedem Zuschauer auch ja schon spätestens nach der Hälfte des Filmes die Auflösung klar sein muss. Auf eine Entwicklung der Hauptdarsteller wird verzichtet. Die Nebendarsteller verhalten sich durchgängig stereotyp. War da irgendwo ein Score? Kann sein... könnte aber genau so gut auch Aliensprache oder die Soundeffekte von der Menschheit bis dato unbekannten Maschinen gewesen sein. Wer "Contact" und
switch Spoiler:
schon kennt, kann getrost auf diesen Film verzichten. Gut fand ich allerdings zwischendurch die Landung eines Hubschraubers - das war echt toll gemacht.

Letztlich ist "Arrival" für mich der bisher zweitschlechteste Film diesen Jahres und wird nur noch von "Deadpool" unterboten.

Ärgern tut mich übrigens immer, wenn so viele Fragen am Ende eines Filmes offen bleiben.
switch Spoiler:

Ich schließe mich, nachdem ich den Film gerade gesehen habe, im Großen und Ganzen Pascal an. Die Bilder sehr ästhetisch, Amy Adams gut, die Geräusche beeindruckend, aber insgesamt lässt mich der Film ziemlich ratlos zurück. Für mich hat er sehr wenig Substanz, sehr wenig Gehalt. Schade.

Aldridge 02.02.2018, 01:12
Betreff: Re: Der letzte Film

Wenig Substanz und Gehalt? Peinlicher Smiley

Unfassbar...

Part-Time 02.02.2018, 01:29
Betreff: Re: Der letzte Film

Sehr wenig neue Substanz, sehr wenig nicht-trivialen Gehalt. Die Menschheit soll sich friedlich zusammenschließen. Zeit als Kreis ist ein mindestens antiker Gedanke. Die Sprache bestimmt die Welt, die wir wahrnehmen, nun. Kein Aha-Erlebnis,
switch Spoiler:

Aldridge 02.02.2018, 10:20
Betreff: Re: Der letzte Film

Und das ist wenig Substanz und Gehalt für dich? Du hast menschliches Drama, das mit philosophischen/philologischen Theorien zusammengeht inkl. zwei, drei Volten, und das alles glaubhaft verpackt in einer Erstkontakt-Story. Das ist mehr, als 90 % aller Filme liefern, die so ins Kino kommen.

Part-Time 02.02.2018, 11:10
Betreff: Re: Der letzte Film

Die Ästhetik der Bilder und des Tons wirken nach, deswegen würde ich den Film auch nicht so schlecht ranken wie Pascal, und ihm, aufgrund der Ästhetik, sogar 3 1/2 Heptapodententakel geben.

Die Langsamkeit des Films ist für die Ästhetik wichtig, geht jedoch auf Kosten der Handlung.
switch Spoiler:


Die Hubschrauberlandung bei Nacht ist aber wirklich cool.

Aldridge 02.02.2018, 15:12
Betreff: Re: Der letzte Film

Allein der Ansatz, aus einer sprachwissenschaftlichen Theorie eine Geschichte abzuleiten, finde ich ziemlich erfrischend und hier auch sehr geglückt. Aber auch ansonsten wüsste ich nicht, was an den ethischen Aspekten des Films flach ist. Die Konsequenz, die sich aus der Wahrnehmung von Raum und Zeit ergibt, kann man ja genüsslich diskutieren, wenn man will. Dazu passt eigentlich auch der Aufbau von Sprache und Schrift und wie er halt entschlüsselt wird. Bei der Erstsichtung fand ich zwar, dass dieser Prozess zu sehr abgekürzt wurde. Doch bei der Zweitsichtung fügte sich das eigentlich doch sehr harmonisch in die Handlung ein.

Dass der General seine Meinung ändert - ok, muss man nicht gut finden, war eher der Dramaturgie geschuldet. Aber auch das fand ich im Handlungsfluss nicht schlimm. Hätte er seine Meinung nicht geändert, hätte es eben ein anderes Ende gegeben, der Ansatz der Geschichte wäre trotzdem erhalten geblieben. Vermutlich wäre das aber noch weniger massenkompatibel ausgefallen.

Ich finde es ehrlich interessant (also nicht böse gemeint), wie unterschiedlich der Film wahrgenommen wird. Vor allem wenn man bedenkt, dass wir hier im Forum Spielbergs BFG (gefolgt von Rogue One und Star Trek Beyond) zum besten Film 2016 gewählt haben, also eher Streifen mit deutlich straighterer Story und simplerer Aussage (so überhaupt vorhanden).

Part-Time 02.02.2018, 16:45
Betreff: Re: Der letzte Film

Wie gesagt, die Ästhetik der Bilder hat mich beeindruckt, etwa einmal die menschliche Hand und der Heptapode, gleiche Form nur kopfüber, zusammen links und rechts in einer Einstellung, aber Handlung und Tiefe nicht.

Zitat von Aldridge:
Ich finde es ehrlich interessant (also nicht böse gemeint), wie unterschiedlich der Film wahrgenommen wird.

Es fällt auf, dass Arrival im Vergleich zu Interstellar und dem Marsianer, bei Amazon bisher doppelt bzw. viermal so viele 1-Sterne-Rezensionen bekommen hat:
Dateianhänge:
Amazon A I M.jpg (Dateigröße: 29,76 KB)

Aldridge 02.02.2018, 17:28
Betreff: Re: Der letzte Film

Alles verdammt gute Filme, wobei meine persönliche Abfolge Arrival, Marsianer, Interstellar wäre. Den Marsianer habe ich erst vergangenes Wochenende noch mal gesehen und war erneut begeistert, was für einen leichtfüßigen Film der olle Ridley da geschaffen hat. Interstellar war faszinierend, wurde aber gegen Ende doch etwas verquast.

Part-Time 02.02.2018, 17:35
Betreff: Re: Der letzte Film

Ich hab die beiden anderen noch nicht gesehen, aber Interstellar schon im Regal, zusammen mit Arrival gekauft. Marsianer steht auf meiner Liste.

horner1980 03.02.2018, 18:44
Betreff: Re: Der letzte Film

Als ich Arrival damals gesehen habe, hat er mich emotional so richtig gepackt.. ich war wie gefesselt von der Geschichte und den Charakteren. Dazu die geniale Musik von Jóhannsson, die auch eine sehr wichtige Rolle im Film spielte. Die Effekte und all das technische, waren für mich eher der Bonus. Mir ging es eher um die Geschichte, die hier erzählt wurde. Um die Charaktere, welche diese erlebten, allen voran Amy Adams. Das Tempo mag langsam sein, aber passte für mich persönlich sehr gut zur Handlung und auch zu den Charakteren. Für mich wurde der Film zu einem Lieblingsfilm.
Aber hey.. wir sind alle unterschiedliche Charaktere.. wir nehmen Geschichten, Filme, Musik und Ereignisse sehr unterschiedlich wahr.

Ach ja, ich hab auch gerade ein Film hinter mir.

THE UNTOUCHABLES

Das letzte Mal, dass ich ihn gesehen habe, ist bestimmt schon ein halbes Jahrzehnt her, wenn nicht sogar noch länger. Jetzt nach all den Jahren hat er nichts von seiner Klasse verloren. Spannend, mitreißend und unterhaltsam wird hier die Geschichte von den Leuten erzählt, die es geschafft haben, dass Al Capone hinter schwedischen Gardinen kommt. Die Schauspieler sind allesamt durch die Bank hervorragend besetzt und geben alle eine fantastische Leistung ab. Was mir dieses Mal irgendwie sehr aufgefallen ist, waren die Kameraeinstellungen, wie zum Beispiel bei der Szene, als Sir Sean Connery erschossen wird. Zu Beginn sieht man die Szene nur aus dem Blickfeld des Einbrechers, der Italiener, der mit einem Messer zu einer Schießerei gekommen ist. Das fand ich brilliant durchdacht. Aber auch bei der legendären Bahnhofsszene spielt die Kamera eine wichtige Rolle, damit die Szene ihre Spannung bekommt. Morricones Musik gefiel mir besonders in den flotteren Tracks und bei der Bahnhofsszene. Die ruhigeren Passagen hatten nicht die Wirkung, die sie wohl haben sollten und führten dazu, dass die Szenen dazu doch recht kitschig wirkten. Aber trotz diesen Momenten ist das wirklich ein toller Film von De Palma.

Pascal 03.02.2018, 19:11
Betreff: Re: Der letzte Film

Zitat von Aldridge:
Ich finde es ehrlich interessant (also nicht böse gemeint), wie unterschiedlich der Film wahrgenommen wird. Vor allem wenn man bedenkt, dass wir hier im Forum Spielbergs BFG (gefolgt von Rogue One und Star Trek Beyond) zum besten Film 2016 gewählt haben, also eher Streifen mit deutlich straighterer Story und simplerer Aussage (so überhaupt vorhanden).

Für das Protokoll: Ich habe damals für keinen dieser Filme gestimmt, gerade weil sie mir alle miteinander zu simpel für einen "besten Film des Jahres" waren. Engel Smiley

Zitat von Aldridge:
Alles verdammt gute Filme, wobei meine persönliche Abfolge Arrival, Marsianer, Interstellar wäre.

Faszinierend wie unterschiedlich die Wahrnehmungen auch hier sind. Bei mir läuft die Reihenfolge exakt anders herum. Lachender Smiley (absolut ernst gemeint)