horner1980 26.08.2017, 18:34
Betreff: Re: Der letzte Film

HUDSON HAWK

Mein Gott, war das wieder ein Spaß, den zu sehen. Sehr spielfreudiger Cast, total verrückte und temporeiche Geschichte, die aber sehr unterhaltsam erzählt wird und eine Menge Charme beinhaltet. Dazu toller Score von Michael Kamen und Robert Kraft. Das Sahnehäubchen ist die wunderbare und so passende deutsche Synchro, die sehr an die Bud Spencer/Terence Hill-Filme angelehnt ist. Ja, einer der Filme, die so total irre sind, dass sie schon wieder gut sind.

horner1980 09.09.2017, 16:59
Betreff: Re: Der letzte Film

LITTLE EVIL

Hab eigentlich schon befürchtet, dass wäre nun ein zweites Scary Movie, aber weit gefehlt. Klar, der Film ist eine Komödie und das merkt man ihm auch an und klar, er baut Zitate aus Horrorfilmen ein. An einer Stelle wird sogar "The Omen" erwähnt. Jedoch er will auch eine Geschichte erzählen und das merkt man ihm auch an. Im Grunde geht es um die Probleme eines Stiefvaters mit dem Sohn seiner neuen Frau. Okay, der Sohn ist etwas anders als andere Söhne, aber das ist eigentlich der Kern der Geschichte. Was ich aber gut finde und besser als in solchen "Veräppel"-Filmen wie "Scary Movie": Die Horror-Szenen sind sehr stimmungsvoll rüber gebracht und erzeugten sogar teilweise eine Art von Spannung auf mich. Also die wollen mit den Szenen keine lustigen Momente erzeugen, sondern nehmen diese dann schon ernst. Dazu, was dem Film auch sehr gut tut, dass die Hauptfigur ein ganz normaler Charakter ist und keine Witzfigur. Diesen Job übernimmt eher eine Arbeitskollegin, die auch 2-3 etwas derbere Scherze intus hat.
Ach ja und die Musik... Marco Beltrami, Brandon Roberts und Marcus Trumpp hatten hier sichtlich Spaß bei der Vertonung. Der Score besteht aus zwei Teilen. Zum einem herrliches, einfach gehaltenes und orchestrales 90er Family-Comedy-Scoring. Jedoch sobald es Richtung Horror geht, nimmt die Musik die Gefahr durchaus ernst, auch wenn die dann sehr unheimliche und gut auf die Szenen angepasste Musik nun kein erwachsenes Horrorscoring ist, sondern schon eher auf Stufe "light" ist. An manchen Momenten erinnert mich da die Musik auch an "What Lies Beneath" von Alan Silvestri. Das tut dem Film sehr gut und unterstreicht auch diese Szenen. Schöne dabei ist, das ergibt dann auch eine tolle Mischung. Goldsmith hat das ja auch das eine oder andere Mal gemacht, wie zum Beispiel bei "Small Soldiers". Einfach gehaltene Elemente einer Familienkomödie, gemischt mit, in Fall von "Small Soldiers" militärischen Elementen. Ach, eigentlich gibt es ja dann auch noch einen dritten Teil bei "Little Evil". Zum Finale entwickelt die Musik nämlich sogar richtige und auch coole Heldenmomente. Hoffe echt, dass der Score veröffentlicht wird. Wie der Film ist der nun keine Offenbarung, aber der machte sehr viel Spaß und denke mir, dass würde er auch ohne die Bilder machen..
Fazit: Ein guter und unterhaltsamer Film, der schon viel Laune macht.

Kaindee 12.09.2017, 13:37
Betreff: Re: Der letzte Film

Zwei sind nicht zu bremsen

Um auch die Aufmerksamkeit vom Summit wieder auf andere Themen zu lenken (auch wenn´s noch so schön war), so habe ich mir doch am Sonntag
Abend wieder mal einen Bud Spencer und Terence Hill Klassiker zur Brust genommen. "Zwei sind nicht zu bremsen", für mich nicht unbedingt ihr
bester Streifen, aber doch sehr unterhaltsam und kurzweilig. Feiner Action-Klamauk wie man es von den beiden gewohnt ist.

Warum haben wir eigentlich noch keinen offiziellen "Bud Spencer & Terence Hill"-Thread ?! Umsehen

Fazit: 7 von 10 Strandbuggys

Aldridge 13.09.2017, 10:04
Betreff: Re: Der letzte Film

Der dritte Mann - Tolle Bilder, tolles Setting, tolle Schauspieler, aber auch ein Klassiker muss sich einen Hänger in der Mitte vorwerfen lassen. - 8 / 10

Das Morgan-Projekt- Beim KI-Dreier zusammen mit Ex Machina und The Machine darf der hier in der Mitte liegen. Nichts Neues, aber ordentlich umgesetzt. - 7 / 10

The Core - Na, das war doch mal ein Guilty Pleasure. Hirnrissig, aber richtig kurzweilig und mit Schauspielern, die wohl Spaß bei der Sache hatten. - 8 / 10

Sprengkommando Atlantik - Roger Moore IST Rufus Excalibur ffolkes! Großartig. Dazu viel 70er-Feeling, also mit Nostalgie-Bonus... - 9 / 10

horner1980 15.09.2017, 15:18
Betreff: Re: Der letzte Film

WO DIE WILDEN MENSCHEN JAGEN (Hunt for the Wilderpeople)

Story ist eigentlich schnell erzählt:
"Älteres Ehepaar adoptiert einen schwer erziehbaren Teenager. Dieser freundet sich recht schnell mit der Ehefrau an, die er liebevoll Tante nennt. Dann stirbt sie und er ist alleine mit dem eher zurückhaltenden und in sich gekehrten grieskrämigen Ehemann von ihr. Das Jugendamt reagiert schnell und will den Jungen wiederhaben. Dieser flüchtet dann, bevor das Amt kommt und ihn wieder wegnehmen will, in den neuseeländischen Busch. Der Ehemann findet ihn und dank einiger Missverständnisse sind bald Jugendamt und Polizei hinter ihnen her.. "
Ja, und daraus entwickelt sich ein ganz wunderbarer Film über die etwas verrückte Freundschaft zwischen dem Jungen und dem alten Mann. Was dem Film wirklich so besonders macht: Trotz einiger etwas eigenwilligeren Charakteren bleibt er doch sehr warmherzig und verliert das Thema des Films "Freundschaft" nie aus dem Auge. Dazu durch die Bank ganz tolle schauspielerische Leistungen, vor allem von Sam Neill, bei dessen Rolle man, wie ich finde, einige Charaktereigenschaften wiederfindet, die man noch aus seiner Rolle als Dr. Alan Grant in Erinnerung hat. Besonders im Umgang mit dem Teenager zeigt sich das sehr deutlich. Musikalisch ist es eher eine etwas eigenwillige, aber doch funktionierende Mischung aus einem Synthie-Score und tollen, vom Gefühl her, 80er Songs.
Ja, der Film ist eine ganz tolle Entdeckung.. welche ich wohl nie entdeckt hätte, würde hier nicht Sam Neill die Hauptrolle spielen

Tamanosuke 16.09.2017, 08:43
Betreff: Re: Der letzte Film

John Wick - Kapitel 2

Gar nicht mal so schlecht. Gun Fu Choreographie gefällt mir fast besser als im ersten Teil und gegen Ende könnte man fast denken dass sich das ganze in einer Art Matrix abspielt. Gut der Gedanke kam vorher schonmal auf, als Fishburne's Charakter (Orakel) vorgestellt wurde. Bin mal gespannt, ob Kapitel 3 beim Cliffhangar ansetzt oder wirklich ein Prequel wird. Letzteres wäre schon eine schwache Leistung.
8/10 Welpen

Aldridge 16.09.2017, 10:51
Betreff: Re: Der letzte Film

Guardians of the Galaxy 2 - Zweitsichtung. Sci-Fi-Komödie, die eng an der Parodie entlangschrammt, mit netten humoristischen Miniaturen, aber ohne funktionierenden Drama-Teil. Von den Charakter-Ansätzen aus Teil 1 (Stichwort Drax) ist nicht mehr viel übrig. - 6 / 10

Leusel 16.09.2017, 12:32
Betreff: Re: Der letzte Film

GotG 2 habe ich noch nicht gesehen, einfach, weil ich vom ersten bereits nichts mehr weiß, so hohl war der anscheinend. Finde sowieso, die ganzen Marvel-Filme sind ziemlich Hit oder Miss, auf jede Perle wie den neuen Spider-Man kommt ein Machwerk wie Ant-Man mit seichten Sprüchen und Haudrauf-Action. Ziehe da ganz klar die Comics mittlerweile vor. Zwinkernder Smiley

Pascal 16.09.2017, 14:18
Betreff: Re: Der letzte Film

Also GotG 1 ist für mich persönlich ein eindeutiger Hit. Über GotG 2 hingegen kann man IMHO durchaus geteilter Meinung sein. Da sehe ich den Film eher wie z.B. Aldridge, wenn auch eine winzige Spur positiver.

Plissken 16.09.2017, 14:38
Betreff: Re: Der letzte Film

Zitat von horner1980:
WO DIE WILDEN MENSCHEN JAGEN (Hunt for the Wilderpeople)
Dem kann ich mich nur anschließen. Wirklich zauberhafter Film. Den dicken Jungen fand ich sogar noch besser als Sam Neill.

Und dann reihe ich mich mal bei den GotG2 Kritiken ein:
Irgendwie unterhaltsam, dabei aber auch völlig belanglos. Die verschenkten emotionalen Möglichkeiten, sowie die fragwürdige Kombination aus infantilem Humor und knüppelharter Gewalt tun ihr Übriges. Abgehakt...

horner1980 16.09.2017, 19:23
Betreff: Re: Der letzte Film

MALAVITA - THE FAMILY

Ein Film mit Robert De Niro, Michelle Pfeiffer und Tommy Lee Jones kann doch nicht schlecht sein, oder? Nope, kann er nicht. In dem Fall ist es der Verdienst der Schauspieler bzw ihrer Charaktere, die einem doch irgendwie total sympathisch sind. Ich mochte diese Familie, die FBI Agenten und auch den Charakter von Tommy Lee Jones. Genau das macht diesen Film so gelungen. Klar.. er ist nun kein "Ich lach mich wech"-Kracher, aber gerade das find ich gut. Okay, ich hatte aber dann schon viel Freude an der "Good Fellas"-Szene, auch dank des Mimenspiels von Tommy Lee Jones und Robert De Niro. Negativ kann man evtl sehen, dass das Amerika-Frankreich-Klischee-Spiel etwas zu sehr ausgereizt wurde, aber ehrlich.. ich fands witzig. Gegen Ende zum großartigen Finale zieht dann auch plötzlich die Spannung an und ja, ich hab da ganz schön mitgefiebert. Irgendwie hoff ich, dass es da auch mal eine Fortsetzung gibt, denn ehrlich gesagt fällte mir der Abschied von der Familie am Ende dann doch etwas schwer. Ja, sie sind mir ans Herz gewachsen und mit ihnen auch der Film.

horner1980 16.09.2017, 22:29
Betreff: Re: Der letzte Film

ARRIVAL

Im Grunde herrscht gerade ein WirrWarr an Gefühlen und Gedanken in meinem Kopf.
Es ist so, dass ich genau weiß, um was es in diesem Film geht, aber dieses zu beschreiben irgendwie nicht so einfach ist. Daher werde ich das auch nicht versuchen, sondern einfach nur das Gefühl nennen, mit dem mich der Film entlassen hat. Jedoch merke ich gerade, dass selbst das mir gerade schwer fällt.
Der Film zieht einem von der ersten Sekunde an in den Bann. Man verfolgt die Geschichte von Louise, gespielt von der so wunderbaren Amy Adams, und das ist es auch. Es ist ihre Geschichte.. ihre Geschichte von ihrem Leben. Das ist etwas, was diesen Film so besonders macht. Diese Reduzierung auf eine Person. Man rätselt mit ihr, so gut man kann.. man lächelt mit ihr.. man leidet mit ihr. Man stellt sich dieselben Fragen wie sie. Man entwickelt mit ihr gemeinsam diese Sympathie für die Aliens.
Ich hab ehrlich gesagt, in den letzten Jahren kaum eine bessere schauspielerische Leistung gesehen als die von Amy Adams. Sie überstrahlt einfach alles in diesem Film. Sie ist der Dreh- und Angelpunkt des Films. Es ist ihr Film.
Glaube, das ist auch die Kunst von diesem Film. Klar es geht auch um Sprachen und in zweiter Linie um Wissenschaft, aber trotzallem bleibt der Film menschlich und verstrickt sich nicht in irgendwelchen komplizierten wissenschaftlichen Theorien.
Auch die Musik von Jóhann Jóhannsson ist einfach nur brilliant. Klar.. das Max Richter Stück am Anfang und am Ende hat seine Wirkung, aber ehrlich gesagt.. gerade die Musik vom Isländer bleibt hier nach dem Film in Erinnerung.
Ja, das letzte Mal, als ich von einem Film so überrascht war, war bei "House of Sand and Fog", welcher dann zu meinem absoluten Lieblingsfilm wurde. Das ist nun bei "Arrival" nicht der Fall, jedoch ein Prädikat bekommt er schon von mir verliehen: Er gehört nun zu den Filmen, die ich als "Ein Lieblingsfilm" bezeichne.

Plissken 17.09.2017, 12:49
Betreff: Re: Der letzte Film

Life
Eine nette Alien-Variante mit schönen Sets, klasse Design und tollen Darstellern. Allerdings sollte man nicht zu viel Wert auf Logik und nachvollziehbare Handlungen legen. Beides wird nämlich innerhalb der ersten 5 Minuten über Bord geworfen. Zieht sich dann aber konsequenterweise durch den ganzen Film.
Unterm Strich ist Life so etwas wie Freitag der 13. oder Nightmare on Elm Street im All. Man fiebert mit dem Killer mit und ab einem gewissen Punkt will man einfach, dass das Alien alle Menschen erwischt.

Kalmanitas 17.09.2017, 13:52
Betreff: Re: Der letzte Film

Also verglichen mit den letzten Alien Filmen, fand ich Life erfrischend anders und auch um Längen besser. Dazu noch ein stimmungsvoller Score von Jon Ekstrand. Für meine Begriffe ein Top Paket. Aber so unterscheiden sich halt Geschmäcker.

Plissken 17.09.2017, 15:05
Betreff: Re: Der letzte Film

Zitat von Kalmanitas:
Also verglichen mit den letzten Alien Filmen, fand ich Life erfrischend anders und auch um Längen besser. Dazu noch ein stimmungsvoller Score von Jon Ekstrand. Für meine Begriffe ein Top Paket. Aber so unterscheiden sich halt Geschmäcker.
Covenant habe ich noch nicht gesehen, aber Prometheus ist in meinen Augen deutlich besser als Life. Zwar gibt es auch da die ein oder andere Stolperfalle in Sachen Logik, aber im Gesamtbild funktioniert der Film besser.
Trotzdem hatte ich meinen Spaß mit Life und werde ihn sicherlich wieder gucken. Aber ich fand ihn nicht besonders clever.

Aldridge 18.09.2017, 10:27
Betreff: Re: Der letzte Film

John Wick Chapter 2 - Wie erwartet: Der Film verliert in der Zweitsichtung etwas, denn es wird noch deutlicher: zu wenig Story, zu viel Ballerei. Was er aber richtig gut macht: das Worldbuilding. Deshalb für mich immer noch vor Teil 1. - 7 / 10

A Cure for Wellness - Optisch und atmosphärisch einfach ein (Alb-)Traum. Schön altmodischer Sanatoriums-Grusel und als solcher beinahe der böse Bruder von Manns Zauberberg. Extrapunkt für Score und Soundtrack. - 9 / 10

YouTube https://www.youtube.com/watch?v=3yJbSDxe2R4


treasurelane 18.09.2017, 10:31
Betreff: Re: Der letzte Film

Cure 4 Wellness liegt bei mir auch schon ca. 2 Wochen herum, will den endlich mal ansehen. :-)

Aldridge 19.09.2017, 11:14
Betreff: Re: Der letzte Film

Outside the Box - Typisch muffig-deutsch inszenierte Manager-Satire, die recht schnell aus dem Ruder läuft. Aber die in den ersten 15 Minuten komprimierten Klischees (und alle Szenen mit Richard "The Strain" Sammel) sind Gold wert. Übrigens noch bis Freitag online bei arte zu sehen. - 5 / 10

Toth 21.09.2017, 09:09
Betreff: Re: Der letzte Film

Escape from New York

Lang nicht mehr gesehen. Die Blu-Ray bietet solide Qualität und ein paar kleine, aber nicht uninteressante Extras. Der Film selbst steht als Erinnerung dafür, welch versierter, geradezu stilprägender Filmemacher Carpenter einst war. Extrem schade, dass er sein hohes Anfangsniveau nicht halten konnte.

Aldridge 21.09.2017, 10:53
Betreff: Re: Der letzte Film

Zusammen in Paris - Autor muss innerhalb von zwei Tagen ein Drehbuch schreiben und geht mit einer Schreibkraft ans Fabulieren. Gerade für die Entstehungszeit (1964) bemerkenswerte Grundidee, Spielhandlung und erdachte Handlung parallel laufen zu lassen und somit eine Meta-Ebene rund ums Filmemachen zu eröffnen - mit reichlich Anspielungen auf Filmproduktionen der Zeit inkl. Cameos von Marlene Dietrich (optisch), Frank Sinatra (akustisch) oder Tony Curtis (optisch und akustisch). Trotz spritziger Dialoge tritt die Handlung aber leider schnell auf der Stelle, gibt es albernes Treiben (Stichwort Vampire) und erschöpft sich Audrey Hephurns Rolle darin, große Augen zu machen und Grimassen zu schneiden. - 6 / 10

Zitat von Toth:
Extrem schade, dass er sein hohes Anfangsniveau nicht halten konnte.

Gewagte Aussage. Zwinkernder Smiley