Leusel 30.07.2017, 09:14
Betreff: Re: Der letzte Film

Also man merkte dem Film ganz stark an, das er was für die Kenner der Videospielreihe war. Wäre ich kein Zockerling, ich hätte auch keine (oder ebenso wenig) Freude wie du an dem Film gehabt. Insgesamt empfand ich ihn als nettes Beiwerk zu den Spielen, in der Mitte des Films war es nur ein bisschen viel Gekloppe, Soundtrack war ziemlich stark. Ich würde mich über einen zweiten Teil freuen, allerdings war der Streifen ja jetzt nicht so erfolgreich... Unentschlossener Smiley

Aldridge 30.07.2017, 10:54
Betreff: Re: Der letzte Film

Erstaunlich, dass ihr den Score so gut fandet. Das war doch ein wabernder Underscore mit ein paar Trommeln und ein paar Streicherostinati, um stellenweise Action vorzutäuschen. Gerade im Abspann ohne Bilder wurde sehr deutlich, dass man da eigentlich nur "Ton" im Ohr hat. Aber ok, vielleicht hatte ich auch einfach zu oft Brian Tylers "Black Flag" gehört und deshalb mehr erwartet...

Aldridge 30.07.2017, 12:21
Betreff: Re: Der letzte Film

Resident Evil: Afterlife - Zunächst mal die größte Überraschung: Alice spricht! Ok, ok, die Hauptfigur der Resident Evil-Reihe hat sich auch in den vorherigen Teilen mal mit den anderen Charakteren ausgetauscht, aber das war doch eher Rumpfkommunikation zwischen den Actionszenen. Der vierte Teil dagegen hat tatsächlich so etwas wie Charaktermomente mit Dialogen, die über mehr als zwei Sätze gehen. Jetzt mag man sich fragen, wie gut eine Filmreihe sein kann, bei der man als Zuschauer dieses kleine Einmaleins des Geschichtenerzählens positiv hervorheben muss. Aber die Resident Evil-Filme spielen halt in der Liga "Guilty Pleasure" und punkteten bislang mit der Optik. Tatsächlich gibt Afterlife wieder reichlich aufs geneigte Nerd-Auge und legt, was den stilisierten Videospiel-Look angeht, noch mal eine Schippe drauf. Paul W.S. Anderson kehrt nach dem ersten Teil auf den Regiestuhl zurück und macht gar keinen Hehl daraus, dass er mit dem Franchise auf den 3D-Hype aufspringen will, der ein Jahr nach Avatar durchs Kino schwappte. Da setzt es also geschäftstüchtigerweise extreme Zeitlupen mit genauso extremer Tiefenschärfe und Action, die klar auf Popout-Effekte ausgelegt ist. Mit Erfolg, denn atmosphärisch kann Afterlife absolut punkten und macht - gestützt vom Industrial-Score der Soundtüftler Tomandandy - richtig Spaß. Storytechnisch herrscht dagegen Stillstand, denn der vierte Teil bringt die Geschichte rund um Alice bis zum offenen Ende null voran. Dabei fallen spätestens jetzt auch ziemliche Inkonsistenzen im "Worldbuilding" auf. Hat aber trotzdem mal wieder Laune gemacht.

Eine Frage habe ich mir aber mehr als bei den anderen Teil gestellt: Warum und wozu betreibt die Umbrella Corporation eigentlich noch diesen ganzen Aufwand? Es gibt einfach keine Menschen mehr, die sich beherrschen lassen, geschweige denn die Produkte des Konzerns kaufen können... Zwinkernder Smiley

Mile 30.07.2017, 12:45
Betreff: Re: Der letzte Film

Captain Kronos - Vampirjäger
Ein Horrorfilm aus der Schmiede der "Hammer"-Studios. Ich war überrascht einen Deutschen in der Titelrolle zu sehen, nämlich niemand geringeren als Horst Janson (Der Bastian). Und das gar nicht mal schlecht. Janson spielt den Titelhelden Kronos etwas "Badass" (zumindest für die frühen 70er) und verleiht ihm sogar eine gewisse Coolness. Der Film selber bietet eine "klassische" Vampirjägergeschichte, aber mit einigen netten Abwandlungen und eigenen Ideen. (Stichwort: Frösche) Der Vampir ist diesmal weniger auf Blut aus, vielmehr entsaugt er seinen Opfern die Jugend um sich selbst ewig frisch zu halten. Was mir besonders aufgefallen ist: Das Blutspritzen, wenn die Kamera sich vom eigentlichen Geschehen abwendet und nur das Resultat der Gewaltszenen in Form von Blutspritzern an Wänden, Fenstern oder auf Lampenschirmen zu sehen ist. Ansonsten hat Kronos auch einige Mantel- und Degen-Elemente und der gute Horst Janson hat einige Gelegenheit, mal mehr mal weniger gut Choreografierte Fechtszenen zu bestreiten.
Captain Kronos sollte eigentlich der Auftakt zu einer ganzen Serie sein, was leider aufgrund ausbleibenden Erfolgs nicht realisiert wurde.

Alles in allem ein netter Genrefilm, der 7 von 10 Holzpflöcken verdient.

Plissken 01.08.2017, 17:30
Betreff: Re: Der letzte Film

Zitat von Mile:
Captain Kronos - Vampirjäger
Prime sei Dank? Zwinkernder Smiley
Jedenfalls ein sehr cooler Film mit netter Vampir-Variante und einer abenteurlastigeren Grundstimmung, als andere Hammer-Produktionen.

Fortress - Die Festung
Die Zukunft. John Brennick und seine Frau Karen werden an einem Grenzposten festgenommen. Karen ist schwanger und verstieß gegen die Ein-Kind-Regel. Auf der Flucht macht sich auch John strafbar und beide werden in die Festung deportiert. Dort herrscht ein raues Regime. Für John steht fest, er muss schnellstmöglich wieder hinaus.

Stuart Gordons Sci-Fi Knastfilm hat schon einige Jahre auf dem Buckel. Das wird vor allem immer dann deutlich, wenn die doch recht betagten Computergrafiken auf den Bildschirmen erscheinen. Auch sind einige Props und Kulissen deutlich kostengünstig hergestellt. Auch das Erzähltempo wird dem heutigen Publikum wohl etwas fremd vorkommen. Keine schnellen Schnitte und lange Szenen zögern so manche Entwicklung hinaus. Das tut dem Spaß aber keinen Abbruch. Der Film kann auch heute noch unterhalten. Das liegt größtenteils an dem recht anschaulichem Cast. Neben Christopher Lambert und Kurtwood Smith, begeistern vor allem Loryn Locklin, Jeffrey Combs und Clifton Collins Jr..

Nameless Media brachte den Film dieses Jahr zum ersten Mal uncut und in HD auf den deutschen Markt. Dazu die Neueinstufung der FSK, und dem geneigten B-Movie Sammler sind keine Steine mehr in den Weg gelegt, sich diese Perle ins heimische Wohnzimmer zu holen.

Mile 01.08.2017, 18:15
Betreff: Re: Der letzte Film

Zitat von Plissken:
Zitat von Mile:
Captain Kronos - Vampirjäger
Prime sei Dank? Zwinkernder Smiley
Jedenfalls ein sehr cooler Film mit netter Vampir-Variante und einer abenteurlastigeren Grundstimmung, als andere Hammer-Produktionen.

Jepp, Prime sei dank. Zwinkernder Smiley Gerade die Backlist wird ja immer weiter ausgebaut, da findet man mittlerweile echte Raritäten.

Fortress habe ich auch schon ewig nicht mehr gesehen. Wäre aber durchaus mal einen Re-watch wert, ich mochte Christopher Lambert immer gerne.

Plissken 01.08.2017, 18:37
Betreff: Re: Der letzte Film

Zitat von Mile:

Jepp, Prime sei dank. Zwinkernder Smiley Gerade die Backlist wird ja immer weiter ausgebaut, da findet man mittlerweile echte Raritäten.

Fortress habe ich auch schon ewig nicht mehr gesehen. Wäre aber durchaus mal einen Re-watch wert, ich mochte Christopher Lambert immer gerne.
Amazon haut da wirklich einige Perlen raus. Auch die Farbfassung von Graf Zaroff ist guckbar

Die BR von Fortress ist auch relativ günstig. Da lohnt sich eine kleine Zeitreise

Aldridge 01.08.2017, 22:38
Betreff: Re: Der letzte Film

Resident Evil: Retribution – Ach, um es gleich vorweg zu nehmen: Was Retribution seinen Zuschauern so unter Nase und Hirnrinde reibt, wäre bei (fast) allen anderen Filmen ärgerlicher Nonsens. Figuren verschwinden, andere tauchen wieder auf, aber nicht mehr als Charakter, sondern als Kanonenfutter. Neue Biowaffen werden mal eben ohne Einführung aus dem Hut gezogen, nur um einzelne Kampfszenen interessanter zu gestalten. Und das gesamte Setting – Waffenkonzern baut submarine Versuchsanlage, um seine Produkte potenziellen Käufern vorzuführen – ergibt noch weniger Sinn, als jede andere Anlage, die Umbrella bislang so unter die Erde gebracht hat. Aber. Sei. Es. Drum. So hirnrissig das Szenario auch ist, so reizvoll ist es zugleich mit seinen wilden Wechseln zwischen verschiedenen (simulierten) Städten und einem alten russischen U-Boot-Hafen. Dabei ballern und hackschlachten sich Alice & Co. mehr noch als zuvor in bester Videospiel-Manier von Level zu Level und bieten gegen Ende sogar einen Aliens-Gedächtnismoment. So mag Retribution zwar keine ausgeklügelte Dramaturgie besitzen, doch erstaunlicherweise funktioniert der Streifen in seiner kleinen cineastischen Nische ganz hervorragend als das, was er ist: eine dreckige, aber kurzweilige Daueraction mit Monsterbonus und Spaß am Genre-Mischmasch. Auf zum Endgegner...

Aldridge 02.08.2017, 22:49
Betreff: Re: Der letzte Film

Resident Evil: The Final Chapter - Der abschließende sechste Teil der Reihe steht seinen Vorgängern in nichts nach. Und das betrifft vor allem einen Punkt: Wenn man etwas kritisieren wollte, hätte man es ziemlich leicht. Das fängt schon damit an, dass sich die Macher – vermutlich mangels Budget – gar nicht erst damit aufhalten, den Cliffhanger aus Retribution auch nur annähernd befriedigend aufzulösen. Und das geht mit der Prämisse weiter, dass Hauptfigur Alice einen Countdown einzuhalten hat, da die letzten normalen Menschen sonst auf die Sekunde genau von den Zombies überrannt werden. Ganz nebenbei lässt Regisseur Anderson in den Actionszenen ein Schnittstakkato auf die Zuschauer einprasseln, das selbst Michael Bay und Paul Greengrass schwindlig werden ließe. Doch irgendwie kriegt das Familienprojekt Resident Evil (Paul Anderson inszeniert Ehefrau Milla Jovovich und das Töchterchen mit dem klingenden Namen Ever Gabo Anderson) auf eine seltsam-perverse Art dann doch wieder die Kurve. Denn das Drehbuch schlägt den Bogen zurück zum ersten Teil und baut dabei erneut ein paar aberwitzige Einfälle ein, die nicht unbedingt Sinn ergeben, aber doch ganz charmant sind. So bekommt Alice nach 15 Franchise-Jahren ein recht zufriedenstellendes Ende spendiert. Und ein bisschen Nostalgie ist auch noch dabei. Ne, die Reihe hat echt wieder Spaß gemacht. Mal sehen, was aus der angekündigten Fernsehserie wird...

Mein Favorit so nach Komplettsichtung? Teil 1 hat zwar einen natürlichen Vorteil. Aber irgendwie fand ich dieses Mal Teil 3 am besten - vermutlich wegen des Endzeit-Western-Feelings.

Plissken 02.08.2017, 22:57
Betreff: Re: Der letzte Film

Retribution hatte ich deutlich unbefriedigender in Erinnerung. Da wird es wohl Zeit für eine zweite Chance. Vielleicht wirkt er dann besser

Waxwork - Reise zurück in der Zeit
Eine Gruppe Freunde sucht nach einer gelungenen Beschäftigung fürs Wochenende. Da kommt ihnen das neue Wachsfigurenmuseum gerade recht. Schnell ziehen die Ausstellungsstücke die Jugendlichen in ihren Bann. Als jedoch einige spurlos verschwinden, mache sich die verbliebenden Mark und Sarah daran ihre Freunde wiederzufinden. Noch ahnen sie nicht, dass der Besitzer des Museums einem perfiden Plan nachgeht und die beiden dafür noch benötigen wird.

Waxwork ist ein weiterer Titel, der nach langer Zensurgeschichte endlich ungeschnitten und ab 16 veröffentlicht wurde. Beim Anblick des Films, kann man sich aber noch vorstellen, warum die Sittenwächter damals rot gesehen haben. Im wahrsten Sinne. Zwinkernder Smiley Die Effekte mögen betagt wirken, sprühen aber einen gewissen Charme aus, der auch heute noch überzeugen kann. Auch Masken und Sets gab es schon besser. Trotzdem fügen sich diese zu einem stimmigen Gesamtbild, wenn man sich darauf einlässt.
Auf Darstellerseite gibt es einige damalig angesagte Jungschauspieler und bekannte Veteranen. Zach Galligan dürfte den meisten aus Gremlins bekannt sein. Mit Regisseur Anthony Hickox drehte er aber noch einige weitere, charmante B-Movies (Warlock 2, Hellraiser 3). Dana Ashbrook, hier noch vor Twin Peaks, hatte auch mehrmals das Vergnügen mit Hickox zu arbeiten.
Die ältere Garde wird von dem, wie immer großartigen, David Warner angeführt. Daneben begeistert Joe Baker und in einer kleinen Rolle John Rhys-Davies.
Waxwork funktioniert als Mischung aus Abenteuer und Horror immer noch. Der Film ist unübersehbar aus einer anderen Zeit, doch tut dies dem Spaß keinen Abbruch. Wer ein charmantes Horrorabenteuer sucht, sollte ruhig mal einen Blick riskieren.

Aldridge 03.08.2017, 10:05
Betreff: Re: Der letzte Film

Zitat von Plissken:
Retribution hatte ich deutlich unbefriedigender in Erinnerung. Da wird es wohl Zeit für eine zweite Chance. Vielleicht wirkt er dann besser

Ich fand einfach die Grundidee - so realitätsfern sie selbst innerhalb des Resident Evil-Szenarios ist - ganz reizvoll. Das ist ja so ein bisschen wie ein überdimensionales Holo-Deck. Zwinkernder Smiley Aber klar, man muss sich bewusst sein, dass man da nicht Shakespeare schaut...

Danke für die Rezi zu Waxwork. Kannte ich tatsächlich noch nicht. Trailer sieht aber gut aus (yeah, 80s! Grinsender Smiley ), werde ich mal im Auge behalten.

Kukulcan 03.08.2017, 15:34
Betreff: Re: Der letzte Film

Arrival

Filme so zwischendurch im Fernsehen sind eigentlich ein Problem. Viele schaffen es nicht, meine Aufmerksamkeit zu halten. Dass es Arrival geschafft hat, ist schon mal ein großes Plus, von Langeweile keine Spur.

Andere Kritikpunkte, vor allem bei der Logik/Glaubwürdigkeit muss ich leider bestätigen, was besonders schade ist, weil man vieles mit kleinen Änderungen am Buch hätte vermeiden können. Habe auch noch ein paar andere Kritikpunkte gelesen in viele 1-Sterne Rezensionen, die aber den Film sicher nicht auf Trash-Level drücken.

Der Bogen, den der Film schlägt hat für mich aber funktioniert, die Frage nach dem Wie genau und Warum ist eigentlich völlig egal, man muss einfach mal was hinnehmen können.

Damit habe ich auch schon eine Frage aus Pacals Rezensions-Spoiler Teil beantwortet

switch Spoiler:

Aldridge 03.08.2017, 16:55
Betreff: Re: Der letzte Film

Grundsätzlich fand ich Arrival hervorragend. Die gesamte Erzählweise und der Erzählrhythmus waren wirklich sehr angenehm, hinzu kamen dann noch eine tolle Optik und ordentliche schauspielerische Leistungen. Dabei ist es ja gelungen, ein ziemlich abstraktes Thema anschaulich zu machen und mit einer SF-Story zu verbinden. Im Wesentlichen geht es ja darum, dass eine Sprache unsere Wahrnehmung von der Welt prägt. Indem Amy Adams die Sprache der Aliens lernt, übernimmt sie auch deren Wahrnehmung der Zeit.

Eine Riesenschwäche - die aber für die Handlung an sich nicht von Bedeutung ist - war für mich eigentlich nur, dass nicht richtig erklärt wurde, wie denn die Alien-Sprache nun entschlüsselt wird. Es gab einen Zeitsprung, und schon konnte man sich einigermaßen verständigen. Wie da zwei Rassen zusammen kommen, die völlig unterschiedlich ticken, wurde damit ausgeblendet.

Aldridge 12.08.2017, 19:07
Betreff: Re: Der letzte Film

Was gab´s denn in jüngster Zeit so? Ich mach´s mal kurz...

5 Zimmer, Küche, Sarg - Makaber, schräg, gleichzeitig lustig und mit dem Herz am rechten Fleck - 8 / 10

The Visit - Schöne Dynamik zwischen den Charakteren, geglückter Found-Footage-Ansatz, hätte ein bisschen gruseliger sein dürfen - 7 / 10

Life - Schnörkelloser Weltraum-Monster-Horror, "Alien meets Gravity" trifft´s, sehr gelungenes Creature-Design, konsequentes Ende - 8 / 10

Ghost in the Shell - Samt fürs Auge, gute Ansätze, aber irgendwie auch steril und leblos, wächst vielleicht mit der Zeit - 6 / 10

Eddie the Eagle (Zweitsichtung) - Perfekter Feel-good-Movie. Punkt. - 9 / 10

Emma - 90er-Jahre-Frauenkino. Nett gemacht, nett besetzt, nett anzusehen, nett, nett, nett. Jane Austen halt, war irgendwann vorbei... - 6 / 10

Aldridge 12.08.2017, 22:28
Betreff: Re: Der letzte Film

Der Gigant aus dem All - Hach, die klassische Herz erwärmende Geschichte von einem Jungen und seiner Freundschaft zu einem riesigen Killerroboter. Toll. Liebender Smiley - 9 / 10

Aldridge 13.08.2017, 10:05
Betreff: Re: Der letzte Film

Zitat von Mile:
Captain Kronos - Vampirjäger
Ein Horrorfilm aus der Schmiede der "Hammer"-Studios. Ich war überrascht einen Deutschen in der Titelrolle zu sehen, nämlich niemand geringeren als Horst Janson (Der Bastian). Und das gar nicht mal schlecht. Janson spielt den Titelhelden Kronos etwas "Badass" (zumindest für die frühen 70er) und verleiht ihm sogar eine gewisse Coolness. Der Film selber bietet eine "klassische" Vampirjägergeschichte, aber mit einigen netten Abwandlungen und eigenen Ideen. (Stichwort: Frösche) Der Vampir ist diesmal weniger auf Blut aus, vielmehr entsaugt er seinen Opfern die Jugend um sich selbst ewig frisch zu halten. Was mir besonders aufgefallen ist: Das Blutspritzen, wenn die Kamera sich vom eigentlichen Geschehen abwendet und nur das Resultat der Gewaltszenen in Form von Blutspritzern an Wänden, Fenstern oder auf Lampenschirmen zu sehen ist. Ansonsten hat Kronos auch einige Mantel- und Degen-Elemente und der gute Horst Janson hat einige Gelegenheit, mal mehr mal weniger gut Choreografierte Fechtszenen zu bestreiten.
Captain Kronos sollte eigentlich der Auftakt zu einer ganzen Serie sein, was leider aufgrund ausbleibenden Erfolgs nicht realisiert wurde.

Alles in allem ein netter Genrefilm, der 7 von 10 Holzpflöcken verdient.

Hammer-Freunde können momentan mal einen Blick auf arte werfen:

https://www.arte.tv/...rk-glamour

Die Doku ist noch 22 Tage online.

Plissken 13.08.2017, 10:07
Betreff: Re: Der letzte Film

Zitat von Aldridge:


Hammer-Freunde können momentan mal einen Blick auf arte werfen:

https://www.arte.tv/...rk-glamour

Die Doku ist noch 22 Tage online.
Ah, sehr schön. Werde ich mir morgen gleich mal angucken. Danke für den Hinweis.

proteus 15.08.2017, 13:12
Betreff: Re: Der letzte Film

Der Summer of Fish'n'Chips hat so einige Perlen bereit gehalten.
Insbesondere den immer wieder gerne gesehenen "Peeping Tom", mit dem KH Böhm verzweifelt versuchte, sein Sissy Image loszuwerden Eine Initialzündung für das Genre, sei es die POV Sicht des Hauptdarstellers, die innovative Tötungsmaschine oder die Streifzüge auf der Jagd, in denen der triste Alltag nur durchbrochen wird, wenn ein neues Opfer ausgemacht wurde.
Den Bogen kann man von 1960 spannen über Filme wie "Ekel", "Mosquito" oder "Der Exorzist" über "Halloween" und "Maniac" bis hin zu neusten Machwerken, die ich mir allerdings nicht mehr ansehe, da ich die meisten aktuellen Machwerke schwachsinnig finde.

Als persönlichen Favoriten der Woche, vor kurzem wiederentdeckt in den Tiefen meiner Filmsammlung: Vampyr - Der Traum des Allan Gray. Sehr morbide, gruselige Stimmung, immer noch ein Meisterwerk.

Aldridge 20.08.2017, 18:36
Betreff: Re: Der letzte Film

Dieses Wochenende gab´s Oscar-Futter...

The Imitation Game - Der Film leistet sich historisch wie inhaltlich sicher einige Schwächen, ist aber berührend, spannend, mitreißend, leichtfüßig und in sich rund, daher... - 9 / 10

La La Land - Schööööööööööööön... Ich erspare mir mal weitere Adjektive und vergebe einfach... 9 / 10

Kukulcan 20.08.2017, 19:01
Betreff: Re: Der letzte Film

Bullyparade - der Film

Nach der Spiegel Rezension hatte ich schlimmes erwartet. Gut, das war die angekündigte teils altbackene Nummernrevue.

Aber auch wenn ich Bully für einen erstaunlich guten Regisseur halte, fand ich weder Manitu noch Traumschiff für die Krone des Hochhumors. Auch die Bullyparade funktionierte eher, weil sie ihren flachen Humor weiter platttrat, bis man lachen musste.

Der Film liegt irgendwo dazwischen und obwohl weit von einem Klassiker entfernt, ist er irgendwie anders, sehr merkwürdig und nur manchmal so richtig witzig. Amüsiert hab ich mich trotzdem und ganz unterhalten gefühlt, obwohl hier nicht wie ich dachte schnelle Häppchen sondern eine Handvoll Kurzfilme präsentiert werden.

Wer von Bully schon genug hat, wird von diesem Film sicher nicht überzeugt. Ich fand ihn besser als Lissi, absolute Höhepunkte wie so manche Santa Maria Szene im Schuh gibt es aber leider nicht.

Über alles so ca. 60.000 bis 70.000 von 112.718 King Klonen