horner1980 06.02.2017, 19:03
Betreff: Re: Der letzte Film

JUPITER ASCENDING

Irgendwie ist das seltsam bei mir. Manche der Filme, die andere als "boah ist der mies" bezeichnen, funktionieren bei mir. So auch dieser, der nicht gerade die besten Kritiken bekam. Aber warum funktioniert er gerade bei mir?
Es ist ganz simpel... es sind die Charaktere, die mich mitreißen. Sie schaffen es, mich emotional an sie zu binden. Besonders Jupiter alias Mila Kunis... dadurch, dass sie ein Charakter ist, der sympathisch und teilweise richtig normal daherkommt, schafft es, dass ich ihrer Geschichte lausche und sie schon mit einer Art Begeisterung verfolge. Da sind dann auch irgendwelche Logiklöcher egal... oder dass der Film einen guten Schuss mehr Spannung gut vertragen hätte. Minuspunkte gibt es für Giacchino, dessen Score mir an ein paar Stellen zu aufgepolstert daherkommt. Sozusagen nach dem Motto: "Warum zur Hölle muss da in dieser Actionszene unbedingt ein Chor erklingen.. ohne würde das doch viel harmonischer wirken". Diese Momente wiederholen sich das eine oder andere Mal.. dazu klingt es paar Mal verdächtig nach seinem Star Trek und nach dem Star Wars von Williams. Aber ok... er hat auch einige sehr gute Momente, auch welche mit Chor. Was ich besonders im Score vermisst habe, war ein Thema, welches im Ohr bleibt. Der Film ist gerade mal seit 10 Minuten vorbei und ich hab keine Ahnung mehr, ob da überhaupt ein Thema war.
Ach ja nochwas: Der Film auch eine saukomische Szene... ich sag nur Passagierschein 38. Asterix-Fans sollten wissen, was ich meine.

Also für mich tat der Film das, was er tun wollte.. er hat mich unterhalten, was aber besonders dank der Charaktere geschah, die mich emotional an ihn gebunden haben. Ja, manchmal ist es bei mir persönlich so einfach.

treasurelane 07.02.2017, 17:17
Betreff: Re: Der letzte Film

Ghostbusters 2016

Die teilweise vernichtenden Kritiken kann ich nicht so recht verstehen. Dass der Film nicht den gleichen Charme hat, wie das Original; dass das gewisse Etwas fehlen mag, dass auch ich mir eine andere Crew hätte gewünscht... alles o.k.
Wenn man den Streifen einfach "ohne Erwartungen" anschaut, dann bietet er nette Popcorn-Kino Unterhaltung mit einigen Schmunzlern und cool aussehenden Geistern. Auf dieser EInstellungs-Ebene einziger Kritikpunkt: Der Film zieht sich ab ca. der Hälfte dann doch etwas arg in die Länge.

@Kukulcan: Lese gerade deinen Post zu Passengers; freut mich, diesbezüglich mit anderen Usern einer Meinung/eines Geschmackes zu sein. :-)

Kayley 12.02.2017, 23:18
Betreff: Re: Der letzte Film

Hacksaw Ridge

Zuallererst musste ich mal ein Kino finden, das den Film zeigte... war gar nicht so einfach. Weiß jemand, warum die großen Kinos ihn scheinbar meiden? Immerhin ist er für einige Oscars nominiert.
Nun ja, ich habe eins gefunden, und mein Urteil: sehr geil! Und ich meine jetzt nicht "geil" im Sinne von: oh toll, viel Blut und Krieg und brutal und schrecklich und Tote und blaaaa, sondern tatsächlich beeindruckend. Dadurch, dass man ja weiß, dass das Ganze auf einer wahren Geschichte um eine echte Person basiert, wirkt alles nochmal dramatischer. Also, von der Hauptstory, in der es um Desmond Doss und seine Überzeugungen geht, ein sehr gutes Werk.
Die Besetzung der Hauptrollen ist absolut klasse! Sowohl Andrew Garfield als auch Hugo Weaving und Vince Vaughn machen einen klasse Job. Sehr gut gefallen hat mir auch Luke Bracey, den ich bis dato nicht kannte, und der den Smitty spielt.
switch Spoiler:

Die Interviews am Ende des Filmes haben mich nochmal ergriffen und tatsächlich auch zu Tränen gerührt. Wie die harten Jungs, die ihn vorher ausgelacht und verprügelt haben, plötzlich ganz liebevoll von ihrem Kameraden gesprochen haben. Schade, dass der echte Desmond Doss den Film nicht mehr erleben durfte.

Emotional kann ich mich in der Hauptperson absolut nicht wiederfinden und zwischendrin habe ich sogar kurz gedacht, wie heuchlerisch es eigentlich ist, sich so hinter seinen Überzeugungen zu verstecken, während andere sterben, aber ich muss sein Handeln weder mögen noch gutheißen, um zu verstehen, dass er am Ende als Held dastehen muss.

Von mir gibt's 8 von 10 Morphium-Shots.

horner1980 14.02.2017, 17:14
Betreff: Re: Der letzte Film

THE HOMESMAN

Eindrucksvoller Western von und mit Tommy Lee Jones. Gleich zu Beginn ist man sofort in der sehr intensiven und äußerst intensiven Geschichte drin. Für die etwas auflockerenden Momente sorgt Rauhbein Tommy Lee Jones, der mich teilweise in seiner Art an John Wayne erinnerte. Der gesamte Cast, besonders Hilary Swank, Miranda Otto, Grace Gummer, Sonja Richter und klar Jones spielt auf allerhöchsten Niveau. Die Musik kannte ich ja vorher schon und ist mein Lieblingsscore von Marco Beltrami. Im Film wirkt der Score wahrhaftig großartig und ist wohl ein Paradebeispiel, wie man solche Art von Filme vertonen sollte. Alles zusammen ergibt das einen Film, der sich nun den Status "Einer meiner Lieblingsfilme" verdient hat.

horner1980 18.02.2017, 18:25
Betreff: Re: Der letzte Film

Robot & Frank

Ein wunderbarer Film über einen an Gedächtnisschwund leidender Gauner und seinem neuen besten Freund, ein Roboter. Eine wahrhaftig fabelhafte Tragikomödie um das Älterwerden mit einem grandiosen Frank Langella. Aber auch der weitere Cast (Liv Tyler, Jeremy Sisto, James Marsden) kann sich sehen lassen. Die Musik von Francis and the Lights ist ebenfalls gelungen.Für mich der beste Roboterfilm seit Jahren.. gerade weil er nicht cool und laut ist, sondern komisch, traurig und auf jedem Fall unterhaltsam.

Indy2Go 26.02.2017, 12:06
Betreff: Re: Der letzte Film

The LEGO Batman Movie

Mit dem Mutterfilm, "The LEGO Movie", bewies Warner bereits vor drei Jahren, wie unterhaltsam ein abendfüllendes Werbevideo für einen dänischen Spielzeughersteller sein kann. Doch "The LEGO Movie" auf seinen Unterhaltungswert zu reduzieren, wäre nicht fair. Zum einen bietet das Medium die einmalige Möglichkeit, unzählige aus Film und Fernsehen bekannte Figuren aufeinandertreffen zu lassen - darunter auch welche, die gar nicht Warner gehören und zum anderen ist der Film eine wunderbare Charakterstudie, der Kitt (um es mit Frank-Walter Steinmaier zu sagen Grinsender Smiley ) für eine Vater-Sohn-Beziehung. Auch "The LEGO Batman Movie" hat dies betreffend ähnlich hohe Anliegen.

Der Film ist eine Studie über Freundschaft. Eine gut geschriebene, die eine wichtige Botschaft zu vermitteln versucht. Im Gegensatz zum Mutterfilm nimmt sich "The LEGO Batman Movie" aber kaum Zeit zum Verschnaufen. Es gibt Action en masse, sodass sich der Mittelteil für mich zwischenzeitlich ziemlich belanglos und ermüdend angefühlt hat. Positiv anzumerken ist jedoch, dass der Film überraschend düster und atmosphärisch ist und sich dabei zeitweise wie ein richtiger Batman-Film anfühlt. Und er nimmt sogar die Tatsache, dass aufgrund der Altersfreigabe kein Blut gezeigt werden darf auf die Schippe.

Und wieder gibt es unzählige Auftritte bekannter Gesichter, womit "The LEGO Batman Movie" wohl einer der größten Crossover der Filmgeschichte ist. Sogar gewisse "britische Roboter" bekamen ihre Screentime. Da die Antagonisten - abgesehen vom Joker - aber eher zum Spaß dabei sind, in größeren Cameos quasi, krankt der Streifen auch nicht an zu vielen Charakteren. Er konzentriert sich auf die Bat-Familie auf der einen und den Joker auf der anderen Seite. Und wie die Bösewichter aus den anderen Universen ins Bild passen, erklärt der Film überraschend geschickt.

Die Gag-Dichte fand ich auf Dauer fast etwas anstrengend, zumal bei weitem nicht alle Gags zünden können. Wenn Batman aber zu Beginn die Logos kommentiert oder versehentlich Robin adoptiert und wenn die Filmhistorie Batmans durch den Kakao gezogen wird, sieht man gerne wieder über die weniger guten Gags hinweg. Generell sind die popkulturellen Anspielungen grandios. (Stichwort: Tom Cruise). Leider kam kein Legolas drin vor, das verüble ich dem Film etwas. Zwinkernder Smiley

Leusel 27.02.2017, 18:41
Betreff: Re: Der letzte Film

Cinderella

Netter Märchenfilm um die altbekannte Geschichte mit viel CGI und guten Darstellern. Zwinkernder Smiley

Pascal 01.03.2017, 14:51
Betreff: Re: Der letzte Film

John Wick: Kapitel 2
ich bin enttäuscht: zu wenig neue Ideen für einen 2ten Film, wenig Handlung, keinerlei Überraschungen und dazu ein völlig offenes Ende. So etwas mag ich nicht.

Aldridge 02.03.2017, 00:53
Betreff: Re: Der letzte Film

John Wick: Chapter 2 - Style over substance, keine Frage. Gutgekleidete Menschen tun unschöne Dinge an schönen Orten. Wie im ersten Teil ist die Action ordentlich choreographiert und bietet ein paar nette optische Kniffe. Doch mit der Figur John Wick fiebert man dabei noch immer nicht so richtig mit: Auch wenn der Schwarze Mann dieses Mal etwas mehr bluten darf als im Vorgänger, so steckt er Messerstiche und Pistolenschüsse doch jederzeit ohne größeres Murren weg und befördert die nächsten 50 Bösewichte per Kopftreffer aus der Welt. Was das zweite Kapitel aber vielmehr auszeichnet, ist die Tatsache, dass er den Comic-Charakter des Gebotenen deutlich stärker ausbaut als der erste Teil und eine Parallelwelt voller Killer mit einigen gelungenen Verfremdungseffekten entwirft. Da ist es dann auch völlig egal, wenn die Logik mit großen Gesten beiseite gewischt wird. In seinen besten Momenten lässt der Film Bild und Ton zu einer Einheit verschmelzen, die streckenweise sehr gut auf solche Nichtigkeiten wie Handlung und Dialoge verzichten kann. Hat mir als solches mehr Spaß gemacht als der erste Teil, wobei ich aber abwarten muss, ob das zweite Kapitel bei der Zweitsichtung nicht genauso deutlich verlieren wird wie der Auftakt der Geschichte. So oder so: Der dritte Teil darf kommen.

Indy2Go 03.03.2017, 14:59
Betreff: Re: Der letzte Film

Mad Max
Trotz des geringen Budgets gelang es George Miller, einen ordentlichen Exploitationfilm zu drehen, der nicht ohne halsbrecherische Stunts auskommen muss und heute Kultstatus hat. So richtig Endzeitstimmung will aber noch nicht aufkommen, dafür ist die Gesellschaft einfach noch zu intakt und die Dystopie nicht entfremdend genug. Aber spätestens zum Ende hin, wo der noch sehr milchgesichtige Mel Gibson so richtig den Badass raushängen lassen durfte, fesselt der Film enorm. So sehr, dass sich sogar Alan Moore sieben Jahre später von der Schlusszene inspirieren ließ. Zwinkernder Smiley

Mad Max II - Der Vollstrecker
Na bitte. Die Gesellschaft ist inzwischen kollabiert, das Ödland scheint nirgendwo zu enden und der Kampf um Treibstoff ist allgegenwärtig. Würde zu Beginn nicht noch eben die Handlung des ersten Teils zusammengefasst werden, könnte man fast vergessen, dass es sich um eine Fortsetzung handelt. Diese Entwicklung ging dann doch ein wenig zu rasch, die postapokalyptische Anarchie macht aber gerade den Reiz aus. Zu den abgedrehten Fahrzeugen und irren Verfolgungsjagden brauche ich kaum noch was zu sagen - atemberaubend und völlig zu Recht Kult.

Mad Max - Jenseits der Donnerkuppel
Lahangweilig! George Miller verzichtete auf so ziemlich alles, was den zweiten Teil ausmachte und stopfte den Film stattdessen mit unpassender Popmusik, anstengenden Kindern und Tina Turner voll. Keine Verfolgungsjagden (vom Ende abgesehen), keine brutalen Gewaltakte, die ja irgendwie dazugehören und auch keine besonders logische Handlung. Von der Kontinuität mal ganz zu schweigen - wieso kannte Max den Tragschrauberpiloten plötzlich nicht mehr? Oder sollte dass eine andere Figur sein, für die man nochmal auf Bruce Spence setzte? Aber ich will mal nicht so sein: Setting und Ausstattung sind auch hier sehr ansehnlich. Und die Schweine haben nicht gesungen. Thumbs up Zwinkernder Smiley

Mad Max: Fury Road
Achtung, Wortwitz: Abgefahren! Der Streifen ist eine einzige Action-Orgie mit völlig abgedrehtem Fuhrpark und übertrieben lauter Mucke von Junkie XL, die ordentlich Laune macht. Tom Hardy steht die Rolle des Max Rockatansky mindestens genauso gut wie Mel Gibson und auch wenn der Film jetzt nicht gerade ein Charakterstück ist - Charlize Theron und Nicholas Huolt haben richtig gut gespielt. Die Gesellschaft ist hier völlig im Eimer, die Welt nur noch unberechenbares Wasteland. Antagonist Immorten Joe ist Oberhaupt seiner erdachten Religion mit zahlreichen fanatischen Anhängern und Diktator der wohl einzigen "Oase" in der kaputten Welt. Trotz nur wenigen - quasi überhaupt keinen - Verschnaufpausen wirken die Stunts, Schlägereien und Verfolgungsjagden nie langweilig oder beliebig; da ist Miller schon ein Kunststück gelungen. Und die Optik ist der Hammer - ein Paradebeispiel für practical effects, die sinnvoll durch CGIs unterstützt werden. Großartig!

Kayley 03.03.2017, 15:36
Betreff: Re: Der letzte Film

Zitat von Indy2Go:

Mad Max - Jenseits der Donnerkuppel
Lahangweilig! George Miller verzichtete auf so ziemlich alles, was den zweiten Teil ausmachte und stopfte den Film stattdessen mit unpassender Popmusik, anstengenden Kindern und Tina Turner voll. Keine Verfolgungsjagden (vom Ende abgesehen), keine brutalen Gewaltakte, die ja irgendwie dazugehören und auch keine besonders logische Handlung. Von der Kontinuität mal ganz zu schweigen - wieso kannte Max den Tragschrauberpiloten plötzlich nicht mehr? Oder sollte dass eine andere Figur sein, für die man nochmal auf Bruce Spence setzte? Aber ich will mal nicht so sein: Setting und Ausstattung sind auch hier sehr ansehnlich. Und die Schweine haben nicht gesungen. Thumbs up Zwinkernder Smiley

Mad Max: Fury Road
Achtung, Wortwitz: Abgefahren! Der Streifen ist eine einzige Action-Orgie mit völlig abgedrehtem Fuhrpark und übertrieben lauter Mucke von Junkie XL, die ordentlich Laune macht. Tom Hardy steht die Rolle des Max Rockatansky mindestens genauso gut wie Mel Gibson und auch wenn der Film jetzt nicht gerade ein Charakterstück ist - Charlize Theron und Nicholas Huolt haben richtig gut gespielt. Die Gesellschaft ist hier völlig im Eimer, die Welt nur noch unberechenbares Wasteland. Antagonist Immorten Joe ist Oberhaupt seiner erdachten Religion mit zahlreichen fanatischen Anhängern und Diktator der wohl einzigen "Oase" in der kaputten Welt. Trotz nur wenigen - quasi überhaupt keinen - Verschnaufpausen wirken die Stunts, Schlägereien und Verfolgungsjagden nie langweilig oder beliebig; da ist Miller schon ein Kunststück gelungen. Und die Optik ist der Hammer - ein Paradebeispiel für practical effects, die sinnvoll durch CGIs unterstützt werden. Großartig!

Auf die ersten beiden Teile möchte ich nicht eingehen, auf die lass ich nichts kommen, aber widersprichst du dir nicht ein wenig selbst, wenn du im 3. Teil logische Handlung vermisst und vom 4. dann sagst: Großartig!?
Ich stimme dir zwar zu, dass der 3. Teil sehr mau (bis auf den Song natürlich) war, aber hätte der 4. nicht mit special effects, Charlize Theron und einem supergeilen neuen Max gepunktet, dann wäre da m.M.n. einfach absolut gar nichts übrig geblieben, denn Story, Sinn oder irgendwie mal einen roten Faden gab es da nicht.

Aldridge 03.03.2017, 16:19
Betreff: Re: Der letzte Film

Die große Stärke von Mad Max (also dem vierten Teil) war für mich eigentlich das World Building. George Miller entwirft da eine authentische, wenn auch abgefahrene eigene Welt und wirft den Zuschauer mitten hinein, ohne sich erst groß mit Erklärungen aufzuhalten. Die Schauspieler und Figurenzeichnungen (mit einem deutlich feministischen Unterton und einer Degradierung der Titelfigur zum Nebendarsteller) waren da Sahne und Kirsche oben drauf. Und dann ist der Film noch genau das, was man von einem Mad Max-Film eigentlich erwartet: filmgewordene Bewegung. Was will man denn da mehr?

Der dritte Teil war auch nicht nur Tina Turner. Die erste Hälfte war sogar ziemlich geil mit vielen guten Ideen. Aber die zweite Hälfte zieht den Film dann komplett runter. Schade...

Indy2Go 03.03.2017, 16:20
Betreff: Re: Der letzte Film

Keineswegs. Die Handlung von "Mad Max: Fury Road" ist sicherlich reichlich minimalistisch, ergibt doch aber perfekt Sinn. Auch die ersten beiden Teile haben jetzt nicht gerade Story en masse - brauchen sie ja auch nicht. "Mad Max - Jenseits der Donnerkuppel" aber will komplexer sein - und scheitert daran. Max' ist in dem Film nach dem Kampf in der Donnerkuppel - ohne jede Charakterentwicklung - eine völlig andere Figur. Von dem Badass, der nur aus Eigennutz oder der Not heraus mit Anderen zusammenarbeitet, war hier nichts mehr übrig. Auch in "Mad Max: Fury Road" handelte er letzten Endes heldenhaft und nicht mehr aus egoistischen Motiven, das allerdings erst nach einer Vertiefung der Beziehung zu Furiosa, also nach einer authentischen Charakterentwicklung. Und trotzdem blieb er der alte, denn sein Leben als einsamer Racheengel wollte er nicht aufgeben. Der dritte Teil richtet sich problematischer Weise auch an ein jüngeres Publikum und muss daher auf essentielle Elemente der Vorgänger verzichten, stattdessen bekommen wir einfach nicht zur Prämisse passende Kinder als Ewok-Ersatz. Und wie gesagt: Wie passt Bruce Spences Figur ins Bild? Erinnern sich Max und der Tragschrauberpilot plötzlich nicht mehr aneinander oder spielt Bruce Spence eine neue Figur, die besagtem Piloten auffallend ähnelt? So oder so - es ruiniert die Kontinuität.

Und in wie fern gab es in Teil 4 den keinen roten Faden? Die Handlung ist weder twistreich noch tiefgreifend aber in wie weit es dann an Sinn mangeln soll, ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel. Der Film erzählt seine Geschichte von vorne bis hinten konsequent durch. Max macht eine Charakterentwicklung durch und sorgt für den finalen, durchaus cleveren Wendepunkt.

Nachtrag: Hat sich überschnitten.

Aldridge 03.03.2017, 16:26
Betreff: Re: Der letzte Film

Gerade beim Durchblättern bin ich übrigens zufällig über deine erste Besprechung zu Fury Road gestolpert. Grinsender Smiley

https://indiana-jones-forum.de/...amp;id=225165

Pascal 03.03.2017, 16:30
Betreff: Re: Der letzte Film

Zitat von Indy2Go:
wieso kannte Max den Tragschrauberpiloten plötzlich nicht mehr? Oder sollte dass eine andere Figur sein, für die man nochmal auf Bruce Spence setzte?

Miller hat mal in einem Interview gesagt, dass es eine andere Figur sein soll.

Zitat von Kayley:
Story, Sinn oder irgendwie mal einen roten Faden gab es da nicht.

Die ergibt sich aus dem Begleitcomic.

Indy2Go 03.03.2017, 16:31
Betreff: Re: Der letzte Film

@Aldridge:
Hatte Schlimmeres erwartet... Grinsender Smiley

Nachtrag:
@Pascal: Ah, Okay. Das sind immer Endscheidungen, die ich nicht so recht nachvollziehen kann. Ähnlich wie Lee van Cleef in der Dollar-Trilogie...

Pascal 03.03.2017, 16:38
Betreff: Re: Der letzte Film

Zitat von Indy2Go:
Donnerkuppel - ohne jede Charakterentwicklung - eine völlig andere Figur. Von dem Badass, der nur aus Eigennutz oder der Not heraus mit Anderen zusammenarbeitet, war hier nichts mehr übrig.

Aus welchem Grund nimmt er nochmal am Anfang den Auftragsmord an? Und wie war das später, als er auf die Kinder, die zur Rettungsmission aufbrechen wollen, schiesst?

Zitat von Indy2Go:
Ah, Okay. Das sind immer Endscheidungen, die ich nicht so recht nachvollziehen kann. Ähnlich wie Lee van Cleef in der Dollar-Trilogie...

Das geht mir auch so. Da sollte man wenigstens die neue Figur klar vom alten Character besser abgrenzen. Aber das haben ja nicht nur Miller und Leone so gemacht.

Mile 03.03.2017, 16:42
Betreff: Re: Der letzte Film

Ja, das Bruce Spence zwei völlig unterschiedlich Rollen spielt sollte eigentlich klar sein. Schließlich hat er nach Teil 2 das Kommando über die Überlebenden übernommen. Die Figur in Teil 3 hat auch einen Namen: Jedediah

Genauso ist es ja auch mit Hugh Keays-Byrne, der ja in Teil 1 ("Toecutter") und in Teil 4 ("Immortan Joe") den Bösewicht mimt.

Den 3. Teil mag ich eigentlich recht gerne, auch wenn er zum Ende hin schwächelt. Also ab dem Moment, wo Max seine Kurzhaarfrisur bekommt. Zwinkernder Smiley Aber hier hätte ein ordentliches R-Rating dem Film auch besser zu Gesicht gestanden.

Übrigens bin ich wohl der Einzige, der Tom Hardy nicht mochte (bzw. er kommt einfach nicht an Mel heran.) Zungestreckender Smiley

Indy2Go 03.03.2017, 16:43
Betreff: Re: Der letzte Film

Ich sagte "nach dem Kampf in der Donnerkuppel". Zwinkernder Smiley Bis dahin war ja alles bestens - bis er dann plötzlich weich wird und Blaster verschont. Zwinkernder Smiley Punkt 2 stimmt - aber hilft er dann nicht trotzdem?

Nachtrag: Schon wieder überschnitten...

Pascal 03.03.2017, 16:47
Betreff: Re: Der letzte Film

ja, er hilft später trotzdem. So etwas nenne ich eine Characterentwicklung. Zwinkernder Smiley

Erst egoistisch und skrupellos,
dann zögernd und mit Skrupeln,
dann noch später hilfsbereit