horner1980 | 10.09.2016, 23:29 |
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Betreff: Re: Der letzte Film ADVENTURELAND Was für ein wundervoller Film. Herrliche Charaktere, die von einem fantastischen Cast gespielt werden, allen voran Jesse Eisenberg und natürlich Kristen Stewart. Besonders Stewart überrascht hier mit einer sehr starken Leistung. Sie meistert ihren gar nicht so einfachen Charakter mit Bravour. Auch musikalisch weiß der FIlm zu überzeugen. Sehr gute und auch passende Songs begleiten die Geschichte. Ja, eine Komödie mit sehr viel Niveau.. wunderbar, einfach nur wunderbar. |
Indy2Go | 11.09.2016, 03:38 |
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Betreff: Der letzte Film Don't Breathe Normalerweise schaue ich mir einen Film des Regisseures, Komponisten oder Casts wegen an - oder eben wenn es sich um einen Fortsetzungs- oder Franchise-Film handelt, dessen Vorgänger ich mochte. Im Falle von "Don't Breathe" ist aber tatsächlich vordergründig das Marketing für den Erwerb des Kinotickets verantwortlich, so wurde in den TV-Spots doch ganz selbstsicher ein Jahrhundert-Twist versprochen. Sicherlich wollte man damit auch gewissermaßen einen Hype um den Film auslösen, doch zumindest ein bisschen musste das Versprechen ja auch eingehalten werden. Und obgleich mich einige Details an dem Streifen stören - der so groß propagierte Twist ist schon eine ziemliche Wucht. Ich halte "Don't Breathe" nun nicht gerade für eine Offenbarung und seinen besagten Twist auch nicht für extremst innovativ, doch ist er zweifellos eines der Highlights des bisherigen Kino-Jahrs. Der Film ist ein Paradebeispiel für das Erzählen mit der Kamera und erzählt eine sehr interessante und schockierende Geschichte, die zwar an den üblichen Horror-Klischees leidet, insgesamt aber hervorragend funktioniert und wahrliche unerwartete Wendungen nimmt. Der Streifen arbeitet - trotz seiner Kategorisierung als Horror-Film - eher mit Thriller-Elementen. Er ist weder unnötig blutig noch konsequent darauf aus, den Zuschauer zu erschrecken. Er versucht eher permanent Spannung aufrechtzuerhalten, was ihm auch mit Bravur gelingt. Ich muss gestehen wirklich selten einen Film gesehen zu haben, der es schafft über einen so langen Zeitraum dermaßen spannend zu sein. Spontan würde mir nur David Finchers "Seven" einfallen, der mich tatsächlich ähnlich an den Bildschirm fesselte. Auch schauspielerisch hat der Film überraschend viel zu bieten. Insbesondere Stephen Lang, den man wohl vor allem als den unerträglich Klischee-übersäten Colonel aus James Camerons "Avatar" kennt, spielte seine Rolle mit einer erschreckenden Präsenz. Doch seine Figur ist auch mein größter Kritikpunkt an den Film. ![]() Insgesamt aber ist "Don't Breathe" in meinen Augen - trotz der Kritikpunkte - ein ganz hervorragender Horrorfilm / Thriller. ![]() |
Leusel | 11.09.2016, 08:44 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Zitat von horner1980: ADVENTURELAND War glaube ich auch einer der ersten Filme, in denen ich Stewart bewusst wahr genommen habe. Die Frau wird ja gerne mal in die "Twilight"-Ecke gedrängt, dabei hat sie schauspielerisch einiges auf dem Kasten. Basher halt. ![]() |
horner1980 | 11.09.2016, 10:43 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Zitat von Leusel:
Stewart fühlt sich.. so glaub ich.. auch wohler in solchen Independentfilmen bzw Filme mit einem gewissen Anspruch. Das merkt man ihr auch an. Was dem Film angeht.. ich denke, es geht darum, dass man im Sommer einfach eine Auszeit vom "vernünftig sein" nehmen kann. Da das aber nicht immer so funktioniert, beweist dieser Film. Aus Spaß kann sehr schnell auch mal Ernst werden. Dazu geht es hier natürlich auch um Freundschaften und dem Erwachsenwerden. Hier eine schöne Bemerkung über den Film: Zitat: Die Einsichten, die Mottola in die Probleme eines Heranwachsenden bietet, mögen daher zwar nicht sonderlich originell sein, sie sind aber zu jeder Zeit grundehrlich und mit dem nötigen Respekt vor den Figuren erbracht. James sieht sich während des Sommers vom Stress mit den Eltern bis hin zu sexuellen Unsicherheiten mit der gesamten Bandbreite an schwierigen Situationen ausgesetzt und stolpert dabei auch in zahlreiche Peinlichkeiten. Das Drehbuch riskiert aber zu keiner Zeit auf Kosten eines schnellen Gags die Glaubwürdigkeit der Figur. |
Plissken | 12.09.2016, 20:57 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Der Umleger (The Town that dreaded Sundown 1976) In dem kleinen Städtchen Texarkana im Bundesstaat Texas treibt ein mysteriöser Verbrecher sein Unwesen. Während er anfangs seine Opfer nur übel zurichtet, wird er im Verlauf immer grausamer. Auch vor Mord schreckt er nicht mehr zurück. Besonders als sich die Schlinge um seinen Hals, in Form eines Polizeiaufgebots, immer enger zieht. Der Film ist ein sehr interessanter Vertreter des Slasher-Genres. Wie schön erwähnt werden nicht alle Opfer getötet (was in dem Genre schon unüblich ist). Auch wird die Handlung immer wieder von einem Off-Sprecher kommentiert. Dadurch wird dem Film eine dokumentarische Ebene hinzugefügt. Das ist auch verständlich, denn der Film basiert tatsächlich auf realen Vorkommnissen die sich im Jahr 1946 zugetragen haben. Der immer wieder durchschimmernde Humor ist anfangs etwas befremdlich, gibt dem Film dann aber doch eine sehr eigenständige Note. Für Fans des Genres eine klare Empfehlung. Auch um einfach mal eine etwas andere Herangehensweise zu sehen. Warte, bis es dunkel wird (The Town that dreaded Sundown 2014) Der Phantom Killer aus Texarkana ist zurück und will Rache. Die Neuverfilmung kommt wieder eher als klassischer Slasher daher. Doch ist der Film kein reines Remake und auch keine Fortsetzung. In der 2014er Version gibt es den Film von 1976. Darauf baut dann auch ein Großteil der Handlung auf. Dieser Kniff ist ziemlich clever und hebt den Film locker aus der Massenware der "verrückter-Killer-jagt-Teenies-Filme" heraus. Im Doppelpack mit dem ersten Film sehr gut für einen gelungenen Horrorabend. |
Aldridge | 18.09.2016, 00:24 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Intelligence has fallen – Ergreifendes Drama rund um einen pakistanischen Waffenhändler, dessen Familie bei einem US-Drohnenangriff getötet wird. Der iranisch-schwedische Jungregisseur Babak Najafi schildert sehr anschaulich die Folgen des Gewaltaktes, der nur zu noch mehr Gewalt führt, nämlich zu einem umfassenden Terrorangriff auf London. Im Mittelpunkt des Dramas London has fallen steht dann die vergebliche Jagd des verbitterten Familienvaters mit Migrationshintergrund auf die Übeltäter in Person des unerträglich patriotischen US-Vorzeigepräsidenten Aaron Eckhardt und seines sadistisch veranlagten Bodyguards Gerard Butler. Doch Spaß beiseite: Man muss Regisseur Najafi zu Gute halten, dass er die Rumpfstory von der Hetzjagd durch (das in Bulgarien billig nachgestellte) London recht dynamisch ins Bild setzt mit einer per Plansequenz inszenierten Straßenschlacht als optischen Höhepunkt. Allerdings fällt recht schnell auf, dass der Film inhaltlich in die gleiche neokonservative Kerbe schlägt wie sein Vorgänger und dabei noch ordentlich einen draufsetzt. Gerard Butler macht keine Gefangenen und greift angesichts der Terrorgefahr so oft zum bewährten Dreiklang von Kopfschüssen, Selbstjustiz und Folter, dass man sich irgendwann fragt, wer hier eigentlich wirklich die "Guten" und wer die "Bösen" sind. Jetzt könnte man sogar einen Schritt weitergehen und festhalten, dass London has fallen angesichts der aktuellen Weltlage nur noch mehr die Angst vor Fremdem schürt und spätestens im Epilog eine unangenehme Kriegsrhetorik anstimmt, die insbesondere nach den Terroranschlägen von Paris übel aufstoßen dürfte. Aber das würde dem Machwerk einerseits nur unnötig Gewicht verleihen. Und andererseits wird die dumpfe Masse der Nacho-Kauer sowieso argumentieren: Füße hoch, Hirn aus und Butler beim Terroristen-Klatschen zuschauen. Also machen wir es kurz: ärgerlicher Scheißfilm. |
Plissken | 18.09.2016, 09:31 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Nach dem Lesen des Filmtitels und den ersten Sätzen, war ich ernsthaft am überlegen, wo du den schon wieder gesehen hast ![]() Allerdings wurde dann schnell klar, was gemeint war ![]() LhF habe ich mir noch nicht gegeben. Der erste Teil hatte mich schon ein wenig geärgert. Auf der einen Seite zwar gutgemachte, kompromisslose Action. Auf der anderen Seite dann aber doch fragwürdige Motivationen. So wie es sich anhört, scheint das im zweiten Teil nur noch schlimmer zu werden. Dankr für die Warnung ![]() |
Aldridge | 18.09.2016, 12:54 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Zitat von Plissken: LhF habe ich mir noch nicht gegeben. Der erste Teil hatte mich schon ein wenig geärgert. Auf der einen Seite zwar gutgemachte, kompromisslose Action. Auf der anderen Seite dann aber doch fragwürdige Motivationen. Immer gerne. ![]() Dann doch lieber zum 300. Mal Stirb langsam gucken. Damals reichte es wenigstens schon, wenn eine geldgeile Mörderbande ein Hochhaus in seine Gewalt nahm, um Spannung zu schaffen. Seit 24 ist "Terrorsploitation" aber irgendwie schick geworden... |
horner1980 | 22.09.2016, 18:17 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Ich hab gerade auch einen filmischen Totalausfall hinter mir ![]() THE LEGEND OF HERCULES Warum Totalausfall? Viele Szenen wirken tatsächlich eher so, als ob das hier ein Asylum-Film wäre. Storymäßig war alles vorhersehbar, es ging alles viel zu schnell und außerdem war er so richtig dilettantisch gefilmt. Das mit Asylum trifft es eigentlich ganz gut, denn ich hatte öfters das Gefühl, ich würde einen billigen TV-Film anschauen. Von den Schauspielern überzeugte nur Spartacus-Darsteller Liam McIntrye, der hier den sympathisch wirkenden Sortiris spielt, was aber eigentlich nur eine Variante des Spartacus-Charakters ist. Daher kein Wunder, dass er diesen so gut spielen konnte. Hercules-Darsteller Kellan Lutz war sogar ein Totalausfall, genau wie die weibliche Darstellerin Gaia Weiss. Null Ausstrahlung und vom schauspielerischen Talent wirkte auch jede Spur. Restliche Cast war solide bis schlecht in meinen Augen. Musik von Tuomas Kantelinen war ok, auch wenn sie teilweise zu sehr nach Synthies klang und ein wenig zuviel Chorelemente hatte. Ich muss echt den Kopf schütteln, wenn man bedenkt, dass hier kein Nobody als Regisseur am Werk war, sondern Renny Harlin, der besonders in den 90er ein paar richtig coole Filme gedreht hat. Aber der hier.. das wirkte fast so, als ob dieser Film von einem Anfänger gedreht wurde.. sozusagen von jemanden, der keine Ahnung hat, wie man einen Film dreht. Nee.. dann bleib ich lieber bei der THE ROCK-Version von Hercules, denn diese hier war nichts. Beim The Rock-Hercules hat man wenigstens sich etwas mehr gedacht, indem man mit den Legendengeschichten um Hercules spielte und sie sogar entkräftigt. Dazu war der um einiges unterhaltsamer, was auch am gelungenen Dialogwitz lag. Aber diese Renny Harlin-Version war, wie am Anfang geschrieben, in meinen Augen ein filmischer Totalausfall. |
Aldridge | 22.09.2016, 18:32 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Ich habe die beiden Filme seinerzeit im Doppelpack geschaut und kann das so unterschreiben. Von dem Hercules unter der Regie von Brett Ratner war ich sogar noch positiv überrascht, obwohl ich schon ganz gute Unterhaltung erwartet hatte. Die Charaktere stimmten ganz einfach, die Story war flott erzählt, die Kampfszenen wirklich spannend, die Twists waren gut gesetzt und die Ironie sehr angenehm. Die Legende vom Herkules dagegen unterlief sogar meine Erwartungen. Da das ein Renny Harlin-Film war, habe ich mir den pflichtschuldig gegeben. Aber erstens ist das Ding ab der ersten Minute einfach erschreckend uninteressant. Und zweitens ist vor allem Kellan Lutz total fehlbesetzt und sorgt für Fremdschäm-Momente. Tatsächlich ist aus dem Streifen auch wirklich gar nichts hängen geblieben. Ist ja beinahe schon schlimmer, dass ein Film nicht nur billig aussieht, sondern einen total gleichgültig zurücklässt. |
horner1980 | 22.09.2016, 20:01 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Zitat von Aldridge: Ich habe die beiden Filme seinerzeit im Doppelpack geschaut und kann das so unterschreiben. Von dem Hercules unter der Regie von Brett Ratner war ich sogar noch positiv überrascht, obwohl ich schon ganz gute Unterhaltung erwartet hatte. Die Charaktere stimmten ganz einfach, die Story war flott erzählt, die Kampfszenen wirklich spannend, die Twists waren gut gesetzt und die Ironie sehr angenehm. Genau meine Meinung. Vom Brett Ratner-Hercules hätte ich sogar nichts dagegen, wenn da ein zweiter Teil kommen würde. Vor mir aus auch nur mit dem Team von Hercules, denn das ist irgendwie der geheime Star in diesem Film. Fand die richtig klasse ![]() |
Aldridge | 22.09.2016, 20:07 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Hercules (mit Johnson) ist auch so ein schönes Beispiel dafür, dass man nicht zu viel auf Meta-Kritiken geben darf. Die Bewertungen dort sind echt (unter-)durchschnittlich, was dem Film einfach nicht gerecht wird. Keine Ahnung, ob da auch die recht verbreitete (und in meinen Augen unberechtigte) Aversion gegen Ratner eine Rolle spielt. |
horner1980 | 24.09.2016, 16:28 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Zitat von Aldridge: Hercules (mit Johnson) ist auch so ein schönes Beispiel dafür, dass man nicht zu viel auf Meta-Kritiken geben darf. Die Bewertungen dort sind echt (unter-)durchschnittlich, was dem Film einfach nicht gerecht wird. Keine Ahnung, ob da auch die recht verbreitete (und in meinen Augen unberechtigte) Aversion gegen Ratner eine Rolle spielt. Vollste Zustimmung! ![]() Soo hier mal mein persönlicher Senf zu MISSION IMPOSSIBLE: ROQUE NATION Christopher McQuarrie ist der beste Beweis gelungen, dass man nach all den grandiosen Teilen (3,4), einem sehr guten Teil (1) und einen schwachen Teil (2) immer noch Bock auf weitere "Mission Impossible"-Teile hat. Eine fantastische Fortsetzung oder sagen wir es ist.. ein fantastischer 5. (!) Teil. Tom Cruise, Jeremy Renner, Simon Pegg und (der wunderbare) Ving Rhames wieder in Action zu sehen, hat verdammt viel Spaß gemacht. Dazu gab es einen sehr guten Bösewicht. Jedoch der wahre Star des Films ist Rebecca Ferguson. Ihre Darstellung und auch ihr Charakter hat mich am meisten in den Bann gezogen. Freu Schön, dass sie auch im sechsten Teil wohl mit dabei ist. Die Story war sehr unterhaltsam und auch sehr spannend. Dazu gab es herrlich chereographierte Action und ein fantastischer Bond-Score von Joe Kraemer. Freu mich schon auf den nächsten McQuarrie-Mission Impossible-Teil. |
Indy2Go | 25.09.2016, 11:51 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Snowden Eigentlich ist die Geschichte des Whistleblowers Edward Snowden eine, die Regisseur Oliver Stone direkt in die Karten spielt. Die Protagonisten seiner Filme sind so oft Nationalisten, die sich mit ansteigendem Wissen immer weiter zu Rebellen entwickeln, damit aber letzten Endes urpatriotische Ziele verfolgen. Stone macht stellt auch stets klar, auf wessen Seite er und seine Filme stehen. Bürger sollten eben keine Angst vor deren Regierungen haben müssen, sondern Regierungen vor deren Bürgern; um es mit Alan Moore zu sagen. Dass der Stoff keine amerikanischen, sondern europäische, sogar vorwiegend deutsche Geldgeber fand, stellt natürlich keine große Überraschung dar, sehr wohl aber zeigt es, wie viel Einfluss die Politik noch immer auf Kunst zu nehmen scheint. Ich jedenfalls finde es gut und wichtig, dass der Stoff mehr oder weniger wahrheitsgetreu und auch nicht zuletzt unterhaltsam auf die Leinwand gebracht wurde, so bekommt man wenigstens ein Gesamtbild der Geschichte und nicht nur Fragment für Fragment in den Nachrichten. Filmisch überrascht "Snowden" mit einer interessanten aber nicht ungewöhnlichen Erzählstruktur, mit der er sich immerhin von typisch Oscar-hungrigen Doku-Dramas à la "The Imitation Game" oder "The Theory of Everything", die sie sich doch im Grunde allesamt auf die selbe Rezeptur verlassen, abhebt. Zentraler Ort ist stets das aus Laura Poitras Dokumentarfilm "Citizenfour" bekannte Hotelzimmer. In dieser Räumlichkeit wird auch die Entstehungsgeschichte jenes Filmes erzählt. Stone zeigt Poitras als äußerst professionelle und nicht aus der Ruhe zu bringende Frau und verschafft ihr damit eine besondere Würdigung. Wie so viele Doku-Dramas erlaubt sich auch "Snowden" den tatsächlichen Handlungsträger kurz vor Schluss zu zeigen, mit einer, wie ich hervorheben möchte, sehr cleveren Überblendung. Ed Snowdens Freundin, Lindsay Mills, wurde von Stone leider zu einer seiner typischen Frauenfiguren gemacht. Zunächst dient sie als Werkzeug, um das klischeehaft geschriebene Leben Snowdens vor seiner CIA-Laufbahn zu zeigen, während eben dieser wird sie unerträglich oft in und aus seinem Leben geschrieben, bis sie dann die besorgte Lebensgefährtin heraushängen lassen darf. Wie bereits angedeutet ist mir auch die Darstellung Snowdens prä-Geheimdienst-Lebens zu stereotyp. Vielleicht war Snowden in der Army ein Taugenichts und ja, er brach sich auch seine Beine - doch wieso muss derartiges immer gleich "Captain America"-überspitzt dargestellt werden? In diesem Falle wäre mir eine sachliche Schilderung deutlich lieber gewesen. |
Toth | 26.09.2016, 11:18 |
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Betreff: Re: Der letzte Film The Man Who Knew Infinity Solides Historiendrama mit guter Besetzung (Dev Patel, Jeremy Irons, Stephen Fry) und vielschichtiger Thematik. Besonders Interessant für Fans von Mathematik und Naturwissenschaften. Habe den Film daher schon an meine Mathekollegen verwiesen. ;-) |
horner1980 | 27.09.2016, 17:26 |
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Betreff: Re: Der letzte Film X-MEN APOCALYPSE In dieser Zeit gibt es wohl nicht mehr viel, worauf man sich verlassen kann. Jedoch eines ist bei mir wohl der Fall, wenn ich einen Film sehe, wo "Regie: Bryan Singer" dabei steht. Es gibt bisher keinen einzigen Singer-Film, der mich enttäuschte und dieser hier macht da keinen Unterschied. Sehr spannender, durchaus interessanter und mit einer gewissen Reife inszenierter Film. Das Tempo ist nicht sehr hoch, aber genau das ist durchaus auf der Habenseite hier. Es wirkt nicht so gehetzt wie bei vielen anderen Filmen heutzutage. Die Actionsequenzen sind sehr gut dosiert. Dazu sind die Charakter und damit die Schauspieler im Vordergrund und nicht die Effekte. Die Musik ist bis auf kleine Momente auch sehr gut und hat sogar einen kleinen Goldsmith-Touch. Hoffe, dass Singer weiterhin der Reihe treu bleibt, denn Apocalypse ist zwar nicht der beste X-Men-Teil (das ist weiterhin X-Men II und der Days of Future Past), aber immer noch ein verdammt guter. |
Indy2Go | 03.10.2016, 11:46 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Pain & Gain Auch die Filmographie von ungeliebten oder gar schlechten Regisseuren muss irgendwann durchgearbeitet werden. Mit der Sichtung von "Pain & Gain" kann ich jetzt endlich einen Haken hinter Michael Bays (bisheriges) Oeuvre machen. Dass ich keine sehr hohe Meinung von dem Herrn habe, ist sicherlich kein Geheimnis. Seinen "The Rock" aber schätze ich als einen tatsächlich ganz ordentlichen Film und auch "Die Insel" macht einiges richtig. Selbst der erste "Transformers" funktioniert als das, was er sein möchte, mehr oder weniger gut. Doch "Pain & Gain" reiht sich nahtlos in die Liste mit Filmen wie "Bad Boys 2", "Pearl Habor" oder den geraden "Transformers"-Teilen ein. Er ist Mist. Leider, denn die Prämisse hätte doch eigentlich eine Satire über das moderne Amerika vermuten lassen können. Stattdessen setzt der Film sich nur ein Ziel: Seine Protagonisten ins Lächerliche zu ziehen und dem Zuschauer permanent Gelegenheiten zu bieten, sich über diese zu amüsieren. Und nicht einmal das bekommt der Film halbwegs passabel hin: Der Streifen springt geradezu willkürlich von einem Handlungsstrang zum nächsten und ist geschnitten als wären die Cutter auf Speed gewesen. Für die namhaften Schauspieler tut's mir ja fast schon leid... |
Aldridge | 03.10.2016, 12:02 |
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Betreff: Re: Der letzte Film 13 Hours schon gesehen? Der liegt hier noch eingeschweißt herum, irgendwie traue ich mich da nicht ran... ![]() Pain & Gain hat ne nette Optik und einen wirklich coolen Score. Zudem schien es so, dass Wahlberg und Johnson richtig Spaß an der Sache hatten. Aber der Film zeigt wirklich sehr gut, dass Bays Inszenierungs- und Montagetechnik irgendwie nicht dazu geeignet ist, "Inhalt" zu transportieren. Pain & Gain ist halt ne quietschbunte Farce, aber kriegt es in keiner Szene hin, die Satire zu sein, die sie sein will. Da fehlt es an Fingerspitzengefühl und Zwischentönen. Da wird einfach alles wie ein stylisches Musikvideo inszeniert, egal aus welchem Genre es stammt... Außerdem: Der Film ist eine halbe Stunde zu lang. Irgendwann war es mir einfach egal, was da wie auf der Leinwand geschieht. Weil die Geschichte irgendwie erzählt war, aber trotzdem kein Ende fand. ![]() |
Indy2Go | 03.10.2016, 12:42 |
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Betreff: Re: Der letzte Film "13 Hours" hab ich sogar im Kino gesehen. Ich will's mal so sagen: Es ist sicherlich nicht der schlechteste Film von Michael Bay. Als Actionfilm funktioniert er sogar, aber bei der Handlung hätte ich eigentlich auch eine politische Komponente vorausgesetzt. Ich hatte einen Kriegsfilm erwartet, sogar ein als Actionfilm verpacktes Doku-Drama, das sich zum Ziel setzt, eine wahre Geschichte zu erzählen. Stattdessen ist aber doch ein Unterhaltungsfilm daraus geworden, der nicht den Eindruck macht, die Geschichte aus Notwendigkeit zu erzählen, sondern sie nur als Vorwand für eine Menge Krachbumm benutzt. |
Aldridge | 03.10.2016, 12:53 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Solange das nur hohl-hübsche Ballerei ohne ideologische Tendenzen ist, beruhigt mich das sogar. Bay hat ja in vielen seiner Filme so einen neokonservativen bis stark konservativen Subtext (da klappt es dann doch mit den Zwischentönen ![]() |