Toth 14.12.2010, 20:55
Betreff: Re: Der letzte Film

Pleasantville - Bildstarke und metapherngespickte Parabel über die Entstehungsmeschanismen von Faschismus und die Befreiung des Individuums durch die Überwindung von scheinbar festen Grenzen. Die tolle Besetzung tut ihr übriges. Ach ja, und die Stadt selbst erinnert stark an die Doomtown-Sequenz in Indy 4.

azrael 14.12.2010, 21:32
Betreff: Re: Der letzte Film

pleasantville ist phantastisch...jedenfals sagt das meine frau. die schaut ihn jedesmal wenn er in tv kommt.
ich für meinen fall halte ihn für unterhaltsam und witzig.
auch die botschaft das man aus dem altäglichen ausbrechen kann und damit einiges verbessern kann kommt voll rüber.

Toth 18.12.2010, 13:56
Betreff: Re: Der letzte Film

Micmacs à tire-larigot Ein typischer Jean Pierre Jeunet Film. Es wird ein Feuerwerk an visuellen Ideen abgebrannt und das Personal besteht aus einer bunten Truppe von Nonkonformisten. Ein emotionales Zentrum, wie in seinen letzten beiden Filmen, fehlt diesmal. Dafür ist es sein lustigster Film. Insgesamt sehenswert.

Norman 19.12.2010, 00:31
Betreff: Re: Der letzte Film

CENTURION - Deftige Römer-Schlachtplatte mit blutigem Gemetzel, hohem Splatterfaktor und brauchbaren Darstellern, die dem eintönigen Drehbuch alles abringen, was geht. Rennen, ducken. Es gibt aber immer wieder Momente mit emotionaler Tiefe und der Kameradschaft zwischen den Männern, die den Film aufwerten.
Ganz abgesehen von Olga Kurylenko (die im Film stumm ist) und Imogen Poots. Ich liebe Imogen Poots, allein der Name ist doch schon süß Grinsender Smiley
Beide sind eine wahre Bereicherung im sonst reinen Männercast, bei dem auch einer unserer alten Bekannten vertreten ist.
Musste mich auf imdb vergewissern, aber es war tatsächlich Paul Freeman aka Belloq Grinsender Smiley

Mannmann, die Olga. Ich gebe zu, ich hab den Film nur wegen ihr sehen wollen ;-)

Plissken 20.12.2010, 17:04
Betreff: Re: Der letzte Film

Zitat von Norman:
CENTURION

Witzig, hab ich am Wochenende auch gesehen. Sehr unterhaltsamer Film mit guten Darstellern. Neil Marshall hält seine Qualität.

TRON
Zur Einstimmung auf den neuen Film. Visuell sehr ansprechend und für damalige Verhältnisse bahnbrechend. Auch thematisch hat der Film vielen anderen den Weg bereitet. In meinen Augen zu Recht Kult.

Jonah Hex
Die ersten zehn Minuten lassen noch hoffen, aber danach wirds nicht mehr. Mit seinen knapp über 80 Minuten Laufzeit wirkt der Film teilweise arg gehetzt andererseits aber auch stellenweise sehr langatmig. Kein gutes Zeichen. Brolin überzeugt in seiner Rolle und hat einige gute Momente. Alle anderen Darsteller mit Ausnahme von Michael Fassbender bleiben erschreckend blaß. So einen Film hat der Charakter nicht verdient. Am Ende zwar immer noch besser als der thematisch ähnliche Wild Wild West, wer aber eine ordentliche Verfilmung sehen will sollte sich den 10 minütigen Animationskurzfilm ansehen (im Original auch stimmlich äußerst prominent besetzt). Vielleicht erbarmt sich WB ja noch und veröffentlicht den Director's Cut. Kann nur besser werden.

Death Sentence
Kevin Bacon sieht rot. Ordentliche Rachestory mit einigen netten Einfällen. Auch schön John Goodman mal wieder zu sehen und Mr. Bacon ist sowieso immer toll.

Norman 22.12.2010, 21:40
Betreff: Re: Der letzte Film

Scott Pilgrim vs. The World

Total abgefahren und zwar im positivsten Sinne! Selten hab ich gefühlt etwas Frischeres, Neueres gesehen zu haben. Optisch opulent und LUSTIG!
Das Tempo hat mich weggeblasen und verhindert, dass ich mich fremdschäme für die Hauptfigur ;-)

Plissken 23.12.2010, 10:50
Betreff: Re: Der letzte Film

Land of the Lost
Kurzweilige Unterhaltung mit tollen Effekten. Trotzdem nur für Will Ferrell Freunde zu empfehlen. Ist halt ne besondere Art von Humor. Als Zugabe gibt es noch die süße Anna Friel und den großartigen Danny McBride (ich freu mich so auf "Your Highness" Grinsender Smiley )

Aldridge 23.12.2010, 12:58
Betreff: Re: Der letzte Film

Die Vergessenen - Mysterythriller von Joseph Ruben ("Der Feind in meinem Bett", "Money Train"). Insbesondere der Anfang ist sehr stark und baut zügig sein Paranoia-Thema aus. Zwar häufen sich im Filmverlauf die Logiklöcher, die man aber ganz gerne hinnimmt, da die Spannung durchgehend auf hohem Niveau gehalten wird. Doch leider werden die sprunghafte Hinführung zum Finale und die banale Auflösung dem Ganzen nicht mehr gerecht. Aber davon abgesehen, erhält man ein spannendes, kurzweiliges und atmosphärisch dichtes Stück Mystery. Julianne Moore ist - wie immer - schauspielerisch wie optisch wunderbar, Dominic West und Alfe Woodard machen ihre Sache erwartungsgemäß gut, die Musik von James Horner ist angenehm zurückhaltend und gerade deshalb umso wirkungsvoller.

Aldridge 26.12.2010, 20:17
Betreff: Re: Der letzte Film

Salt (DC) - Hatte recht hohe Erwartungen aufgrund der Namen vor und hinter der Kamera - und bin letztlich ein bisschen enttäuscht worden. Mich stören gar nicht mal so sehr die Unlogeleien, die den Film durchziehen, das gehört ja schon beinahe zu solcher Agenten-Action dazu. Es ist vielmehr die Tatsache, dass die Hauptfigur irgendwie nur dabei "abgefilmt" wird, wie sie ihr Ding durchzieht. Kaum Dialog, erst recht keine Szenen, in denen geplant oder reflektiert wird, einfach nur etwas physische Handlung am Rande der Sinnlosigkeit und ohne "Innenleben". In der Hinsicht erinnert mich der Film stark an den Banderas-Liu-Schnarcher "Ballistic: Ecks vs. Sever", doch von Regisseur Phillip Noyce, der mit unser aller Harry immerhin zwei großartige Jack Ryan-Filme gedreht und auch sonst ganz wunderbare Filme abgeliefert hat, hätte ich weitaus mehr erwartet. Pluspunkte verdienen dennoch das "nostalgische" Kalte-Kriegs-Szenario und der wie immer hervorragende Liev Schreiber.

Mamma Mia (TV) - Benny und Björn haben einfach zeitlose Musik geschrieben. Man mag zu "Abba" stehen, wie man will, aber die Songs sind catchy und perfekt arrangiert. Hinzu kommen ein singender Pierce Brosnan, eine ausgelassene Meryl Streep, eine großartige Christine Baranski sowie noch einige bekannte Gesichter. Da kann man getrost die überflüssige Story, das (in meinen Augen) unpassende Setting und die Musical-typische sprunghafte Inszenierung vergessen und einfach die Musik genießen. Das gibt gute Laune selbst im dicksten Schneechaos...

Kanar 26.12.2010, 20:26
Betreff: Re: Der letzte Film

Die Mumie III - Der Anfang ganz ok, aber je länger man den Film schaute desto lächerlicher wurde er. In den ersten beiden Filmen kamen wenigstens nur Mumien und deren untoten Gehilfen zur Anwendung aber in dem dritten Film sprangen Yetis rum...hilfe nein...ganz zu schweigen von einer Effekthascherei und noch weniger Story als die ersten beiden...ganz klarer sch...-Film...lohnt sich nicht ihn jemals wieder anzuschauen.

Norman 26.12.2010, 21:37
Betreff: Re: Der letzte Film

Youth in Revolt - Schon wieder ein Film mit Michael Cera und auch diesmal spielt er wieder die selbe Rolle, aber das ist gar nicht schlimm, Bruce Willis hält das ja auch keiner vor.
Es ist auch schon wieder die gleiche Ausgangssituation. Nerd verliebt sich in Mädchen.
Um aus seinem langweiligen Leben auszubrechen und das Mädchen für sich zu gewinnen revoltiert er gegen seine Mutter, gegen das Gesetz, er entwickelt eine gespaltene Persönlichkeit und das führt zu haarsträubenden Situationen. Einfach köstlich, hab laut gelacht.
Man hat das Gefühl eine kleine Independent-Produktion zu sehen und das mag ich ja.

Aldridge 27.12.2010, 12:20
Betreff: Re: Der letzte Film

Oben - Was für ein Anfang! Die ersten 15 Minuten dieses Pixar-Films gehören sicherlich zu den emotional bewegendsten Kinomomenten der vergangenen Jahre. Innerhalb weniger Augenblicke und weitestgehend ohne Dialog werden das ganze Glück und die ganze Tragik eines Menschenlebens durchgespielt. Die Geschichte der Hauptfigur behandelt Themen wie unerfüllte Träume und vergängliche Freude und ist eine ungemein starke Motivation für den Rest der Handlung. Diese fällt dann aber leider extrem ab. Die Abenteuer in Südamerika inklusive sprechender Hunde und bunter Paradiesvögel wirken wie ein Fremdkörper. Insofern macht "Oben" den gleichen Fehler wie schon "Wall-E", dessen erste Hälfte einfach genial ist und dessen zweite Hälfte völlig unpassend albern ausfällt. Dennoch findet "Oben" immer wieder zum Ursprungsthema zurück und schafft unheimlich berührende Momente. Also: Wunderbare, wenn auch für einen Pixar-Film ungewohnt melancholische Unterhaltung.

Einen leicht faden Beigeschmack hinterlässt allerdings der Trubel rund um die Entstehung des Films. Im Jahr 2005 - also vier Jahre vor Veröffentlichung von "Oben" - schufen einige französische Filmstudenten folgenden computeranimierten Kurzfilm. Ein Schelm, der Böses dabei denkt...

YouTube https://www.youtube.com/watch?v=gLHwbukUU3c


Raider 28.12.2010, 09:44
Betreff: Re: Der letzte Film

Max Payne
Ich habe den Film vor 2 Tagen das erste Mal gesehen und war sehr gespannt auf ihn, da ich das Spiel damals recht intensiv gespielt habe und die Story super fand. Leider muss ich sagen, dass von dieser Story nicht viel geblieben ist. Nur ein paar kleine Grundelemente sind geblieben. Das hätte man wirklich besser machen können. Für jemanden, der das Spiel nicht kennt, ist es vielleicht ein normale Actionfilm, aber wenn man die Story des Spiels kennt, dann wird man schon etwas enttäuscht. Auch weil die Charaktere kaum richtig vorgestellt werden.
Am Ende kann man sagen, dass man hier vieles besser machen können. Angefangen bei der Story, über die Charaktere und zum Schluß die Erzählweise.

Kanar 28.12.2010, 11:07
Betreff: Re: Der letzte Film

Das ist wohl war...was ich beim Film dennoch richtig gut fand, war doch die Art die Stimmung vom Bild rüber zu bringen...kamera, schnitt etc. das fand ich schon ziemlich nahe am Spiel. Aber leider kam die Bullet-Time nur einmal vor.

Aldridge 29.12.2010, 10:53
Betreff: Re: Der letzte Film

Date Night - Nach Sichtung des Trailers hatte ich eine ziemlich abgefahrene Komödie erwartet. Der Film war dann aber anders als erwartet - und als solches eine positive Überraschung. Er ist amüsant und bietet auch reichlich Situationskomik, doch gibt es keine überzogenen Albernheiten oder flache Schenkelklopfer. Stattdessen nimmt sich die Story Zeit für die Hauptfiguren Steve Carell und Tina Fey sowie für deren "Eheleben" und schlägt in diesem Momenten auch mal - wohldosierte - ernsthaftere Töne an. Das Ergebnis: Der Film erhält Glaubwürdigkeit und Tiefe. Dabei stimmt die Chemie zwischen den Darstellern offensichtlich, denn das lang verheiratete Ehepaar nimmt man ihnen gerne ab. Steve Carell mausert sich mit seiner trockenen und ernsthaften Art so langsam zu meinem Lieblingskomiker. Die restlichen Darsteller wie Mark Wahlberg, James Franco oder Mila Kunis liefern zudem ganz nette Einlagen ab, auch wenn da nicht jeder Gag zündet. Resümee: super Komödie ohne Brüller, aber mit ganz anderen Qualitäten.

Lacombe 02.01.2011, 11:53
Betreff: Re: Der letzte Film

Pottiche

Der neue Film von Francois Ozon mit Catherine Deneuve und Géard Dépardieu. Leidlich unterhaltsam, aber nichts weltbewegendes. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, ob der Film ernst gemeint oder satirisch überhöht sein sollte. Eine Antwort darauf habe ich bis jetzt noch nicht gefunden.
Übrigens: Dépardieu war in diesem Film so füllig, dass ihm selbst das Reden schwerfiel.

Aldridge 02.01.2011, 12:52
Betreff: Re: Der letzte Film

Ich habe mir den Judd Apatow-Doppelpack gegeben:

Jungfrau (40), männlich, sucht - Späte Coming-of-Age-Geschichte eines zurückgezogenen Junggesellen, der seine Unschuld noch nicht verloren hat und schließlich die Traumfrau findet, mit Steve Carell und Catherine Keener.
Beim ersten Mal - Schwangerschaftsgeschichte rund um einen sympathischen Loser, der bei einem One-Night-Stand eine Frau schwängert, die eigentlich nicht zu ihm passt, und mit seiner neuen Rolle als werdender Vater klar kommen muss, mit Seth Rogen und Katherine Heigl.

Auf den ersten Blick wirken die Filme doch ein wenig wie die üblichen Furz- und Spermakomödien aus Hollywood. Es geht um Sex, ums Kiffen, Sex, Partys, Sex, Saufen, Sex, Männer und Frauen, Sex, Beziehungsstress und natürlich um Sex. Und tatsächlich sind sich die Filme auch nicht zu schade für die ein oder andere Plattheit, Zote und Absurdität. Und doch schafft es Apatow, das Ganze mit einigen ernsten Emotionen und ein wenig Tiefgang zu versehen. Das liegt wohl daran, dass seine Figuren keine wandelnden Karikaturen sind, sondern durchaus reale, wenn auch überzeichnete Charaktere, die an ihren Herausforderungen wachsen. Insofern macht er sich nicht über die Figuren lustig, sondern führt sie auf recht liebenswürdige und versöhnliche Weise von einem Fettnäpfchen ins nächste. Leider kommt das Ganze nicht ohne die typische US-Prüderie aus, z.B. wenn Steve Carell seine Unschuld dann doch erst nach der Hochzeit verliert. Dafür gibt es dann aber wieder viel auf der Haben-Seite - von einer hübschen "Hair"-Hommage bis zu dem Verdienst, Katherine Heigl die erste Rolle verschafft zu haben, in der sie nicht komplett nervt.

Toth 02.01.2011, 16:56
Betreff: Re: Der letzte Film

Psycho Hitchcocks vielleicht berühmtester Film fesselt noch immer durch seine streng komponierten Bildmontagen, Bernard Herrmanns legendären Score und den, bei Hitchcock-Filmen häufig unterschätzten, hervorrageneden schauspielerischen Leistungen. Perkins Norman Bates gehört zweifellos zu bleibenden Charakteren des Genres.
Was noch: die Blu-ray zu 50. Geburtstag bietet ein deutlich besseres Bild als die DVD, eine fantastische Neuabmischung des Soundtracks und jede Menge informative Extras. Ein Muss für Hitchcock-Fans.

mola-ram 03.01.2011, 10:10
Betreff: Re: Der letzte Film

...Zurück in die Zukunft Teil I + II. Hab ich als Blue Ray Box zu Weihnachten bekommen. Hammerhart - ist immer wieder ein Genuss . Obwohl manche Einstellung zu deutlich und scharf sind (Alterungs-Makeup etc.) Erstaunter Smiley .

Aldridge 03.01.2011, 11:23
Betreff: Re: Der letzte Film

Der Ghostwriter - Roman Polanski-Verfilmung des Thrillers von Thomas Harris, der - zumindest in Buchform - eine Abrechnung des Autors mit Tony Blair und seiner Rolle im "Kampf gegen den Terror" war. Polanski, zusammen mit Harris auch für das Drehbuch verantwortlich, strafft die Handlung recht ordentlich und erzählt die Geschichte ruhig und ohne Schnörkel. Er bleibt eng an seiner Hauptfigur (Ewan McGregor), so dass der Zuschauer zusammen mit der Filmfigur auf Entdeckungsreise geht und in die Handlung abtaucht. Dabei liefert er auch einige schöne und gleichzeitig befremdliche Bilder von den Handlungsplätzen. Die Darsteller (Pierce Brosnan, Olivia Williams) spielen überzeugend, die Musik (Alexandre Desplat) ist zurückhaltend und stützt die Handlung doch sehr erfolgreich. Leider misslingt das Ende, das sich vom Buch deutlich unterscheidet, den Zuschauer irgendwie unbefriedigend aus der Handlung "kickt" und auch nicht sonderlich logisch erscheint. Ansonsten sehr spannender Thriller.