Indy2Go | 11.11.2015, 00:48 |
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Betreff: Der letzte Film Skyfall Puh, den hatte ich dann doch wesentlich besser in Erinnerung. Aldridge kritisierte an "Spectre", dass Sam Mendes da den Dramen-Regisseur heraushängen ließ. Zu Recht, aber ich finde, das ist bei "Skyfall" nicht anders. Die Actionszenen wirken fast so, als hätte Mendes sie nur eingebaut, weil Bond ohne halt nicht funktioniert. Ordentlich in Szene gesetzt, aber auch recht uninspiriert, finde ich. Der Protagonist musste natürlich völlig dekonstruiert werden, aber warum? Um dann 20 Minuten lang zeigen zu können, wie sehr er doch nachgelassen hat, nur um ihn am Ende dann aus 300 Metern Entfernung wieder souverän Teetassen wegballern zu lassen? Es musste natürlich tiefgründig und bedeutungsvoll wirken. Das ist für mich genauso unnötig und inkonsequent wie die bedeutungsschwangere Folterszene in "Spectre". Am Schlimmsten finde ich aber den Plot: Die Handlung dient ja eigentlich nur dazu, um in Bonds Vergangenheit zu wühlen und fällt im Grunde auch äußerst minimalistisch aus. Sie enthält aber trotzdem viele unnötige Ereignisse (allen voran Bonds "Tod") und wird dermaßen wichtigtuerisch und bierernst abgehandelt. Doch so funktioniert ein Bond nicht. Einerseits ernstes Drama, andererseits over-the-top Action; das passt für mich nicht. Auch den Bösewicht finde ich ziemlich lahm. Super dargestellt, keine Frage, aber seien wir mal ehrlich. Ein Ex-Agent, der sich am MI6 rächen will - war da nicht mal was? Ach ja, der Mann hieß Alec Trevelyan und war der Antagonist im Film "GoldenEye". Klar, es gibt bei Bond einige Schurken, die durch ähnliche Ereignisse motiviert werden oder ähnliche Ziele verfolgen. Aber Silva wird eben so hingestellt, als sei er ein unglaublich innovativer und angsteinflößender Schurke. Um das abzunehmen, bräuchte ich aber schon mehr, als seine modrige Zyankali-Fratze. Das ist es, was mich an "Skyfall" stört. Aber der Streifen macht auch vieles richtig. Sam Mendes setzt die Schauplätze gekonnt in Szene und baut einige filmisch doch sehr ansehnliche Szenen ein. Die Prügelei vor dem Screen in Shanghai (ha, reimt sich) kommt immer wieder ziemlich cool. Da wurde auch viel mit den Spiegelungen der Glaswände gearbeitet, das hatte fast schon was von Orson Welles. Toll finde ich auch, dass Mendes die Wurzeln des Franchises nicht weiter ignoriert, sondern altbekannte Charaktere, Q und Moneypenny, von den Toten erweckt. Ben Whishaw finde ich als Quartiermeister klasse (auch wenn der Desmond Llewlyn-Humor hier völlig deplatziert ist) aber Naomi Harris wurde als Moneypenny eher unpassend eingeführt, finde ich. Generell schlägt er eine wieder recht klassische Richtung ein, so bekommen wir auch wieder einen männlichen M, glücklicherweise dargestellt von Ralph Fiennes, der für mich ein würdiger Nachfolger für Judi Dench ist und einen Bond, dem nicht piepegal ist, ob er seinen Martini geschüttelt oder gerührt bekommt, und wieder mehr Wert auf seine Garderobe legt. Allerdings, das Problem mit der Modenschau besteht für mich hier genauso sehr, wie bei "Spectre". Jedoch eher, weil das für mich einen Bruch zum Craig-Bond in den ersten beiden Filmen, darstellt. Aber dass Bond sich eben durch Vesper so verändert hat, fände ich als Erklärung ausreichend. Das Highlight des Films sind für mich die Szenen in Schottland, bevor Silvas Handlanger auftauchten. Eine unglaublich schöne Gegend, ein sehr charakteristisches Haus und beides fabelhaft in Szene gesetzt. Zudem gibt es dieses Mal auch wieder ein recht klassisches Intro und Titellied. Letzteres ist um Lichtjahre besser als das Sam Smith-Geheule zu "Spectre". |
Kukulcan | 13.11.2015, 10:45 |
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Betreff: Re: Der letzte Film let's move it move it |
Kukulcan | 14.11.2015, 13:08 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung Dass ich den Film gestern (zumindest ernsthaft) erst zum dritten Mal gesehen habe, sagt vielleicht etwas über die PT aus, aber wie bei den ersten beiden Malen fand ich ihn sehr solide. Ich bleibe bei meiner Meinung, dass ihm am meisten einfach Harrison Ford oder ein Ersatz für ihn fehlt. Und er ist mit etwas viel Politik vielleicht etwas zu verkopft, was im Gegenzug mit zu flacher Albernheit ausgeglichen wird. Dass er sich Zeit lässt, finde ich eher positiv. Die Action, die kommt, lässt IMO nichts zu wünschen übrig und der Endkampf mit Darth Maul ist immer noch Hammer. Pod Racing ist Videospiel-Action pur und das passte einfach in die Zeit. Habe ihn erstmalig auf BluRay gesehen und natürlich auf die Technik/Effekte geachtet und muss sagen, für einen Prä 2000 Film, der fast nur aus Effekt-Shots besteht, ist er unglaublich beeindruckend. Nicht, dass jeder Effekt für sich etwas ganz Besonderes wäre, aber die Vielzahl der digitalen Charaktere fügt sich unglaublich gut (natürlich nicht perfekt) ind die realen Kulissen und Schauspieler ein. Dass das alles sehr aus einem Guss wirkt, zeugt von einer Sorgfalt, die ich bei vielen moderneren Produktionen oft vermisse. Das Design der Städte und Kreaturen finde ich spektakulär. Der Eindruck, dass alles zu sauber wäre, drängt sich höchstens durch die Naboo-Schiffe auf, bei allem anderen wurde sehr ordentlich für Dreck, Abnutzung und Abwechslung gesorgt. Star Wars: Episode II - Angriff der Klonkrieger In Vorbereitung auf Episode VII war gestern Teil 2 an der Reihe, den ich nach dem Kinobesuch nicht mehr bewusst gesehen habe und daher außer Anfang/Ende kaum noch in Erinnering hatte. Die Action-Sequenz auf Coruscant gefällt mir immer noch ausgesprochen gut, auch wenn eher etwas Fünfte Element/Blade Runner Stimmung verbreitet wird. Aber hier funktioniert kurz die Buddy-Dynamik, die man sonst in den Sequels etwas vermisst. Über den langen Mittelteil kann man meckern so viel man will, da muss man durch ![]() Der Endkampf mit Einleitung durch das "Videospiel" ist "superheftig Action", leider IMO etwas zuviel des Guten. Auch funktioniert er ja leider nur als Einstimmung auf Teil 3, daher fand ich es etwas unbefriedigend. Das Finale von Episode 1 hat mir doch einen guten Tick besser gefallen, auch wenn hier mal so richtig konzentrierte Jedi Action herrscht (Yodas Kampfszene war mir da fast schon etwas kurz). Technisch bekommen wir wieder hohes Niveau geboten, allerdings weniger Interaktion mit digitalen Charakteren und wenn, dann meist vor der Bluescreen, so dass in Teil 2 ganz klar der digitale Teil überwiegt. Prinzipiell sind mir dabei digitale Kulissen genauso recht wie Matte Paintings, allerdings wirkte manches eher bomabstisch als detailliert. Ein wirklich kleiner Kritikpunkt, da im Großen und Ganzen alles wieder extrem perfekt zusammengefügt wurde (den Prequel-Hassern natürlich ZU perfekt). Zum Gemeckere über Hayden Christensen. Da lese ich, wie er mit seinem hölzernen Schauspiel gegen Christoper Lee abkackt. Na und, er stellt einen 18-jährigen in der (etwas späten, weil Jedi Ausbildung) Pubertät dar, wie shakespearehaft verhalten sich solche Menschen im echten Leben? Lee hat mit seiner Erfahrung natürlich eine ganz andere Präsenz, aber das kam in Episode II eher routiniert Richtung gelangweilt rüber. Star Wars: Episode III - Die Rache der Sith Diesen Film hat in mir die Erinnerung hinterlassen, dass er fast ausschließlich an dunklen Orten unter der Erde spielt. Das ist sicher dem Ende geschuldet, aber vor allem auch der "dunklen" Handlung. Für mich ist er damit der schlechteste Star Wars Film, weil kein Star Wars Film sollte wie dieser ohne Humor auskommen. Als Film und als Abschluss der Trilogie fand ich ihn aber gut gelungen. Er bietet natürlich den passenden Übergang zur zweiten Trilogie, nicht nur was Anakin/Vader angeht, sondern zeigt wirklich schön, wie die Republik "demontiert" wurde - und mit ihnen der Orden der Jedi. Ja, Anakin ist wieder käsig und ja, die Konvertierung geht zu schnell. Aber für seine Entwicklung war nur 3 Filme (eigentlich 2 Zeit), da ist es schwierig, das subtil zu machen, wie es so mancher Fernsehserie gelingt. Das manische verwirrte Spiel von Christensen passt, auch wenn er vielleicht immer noch kein Charakter-Mime erster Güte ist. Portman wird interessanterweise hochgelobt, sie ist mir vor allem durch ihre "explodierter Pudel" Frisur aufgefallen (passt eher in die Zeit der Original Trilogie). Zur Action: Die Schlacht am Anfang, die ein wenig an Starship Troopers erinnerte, wird kein Favorit von mir, vor allem weil sie eher etwas unmotiviert als Kulisse für die eigentliche Action dient (die ganz nett war). Darth Sidius zu töten und überhaupt der ganze General Hideous (oder wie auch immer) Strang wirkte allgemein etwas als Füllstoff, ebenfalls in seinem zweiten Auftritt. Auch hier kam wieder Videospiel Gefühl auf, grade Obi Wans Reitttier wirkte etwas künstlich (das "böse" künstlich, weil ein eckig stapfender Stop Motion Tauntaun ist natürlich Old School). Die Endkämpfe passten - mehr Yoda Action ![]() Technisch hat besonders Coruscant noch ein paar Schritte nach vorne gemacht (viel mehr Render-Power vor allem beim Licht) und ich hatte nie das Gefühl, dass da Menschen vor einer Bluscreen agierten, die Integration war einfach zu gut. Die anderen Schauplätze waren OK, wenn auch vielleicht etwas zu perfekt. Naboo habe ich als kleinen Lichtblick im düsteren Gesamteindruck vermisst. Fazit Heute haben wir die komplette Original Trilogie hinterhergeschaut. Ja, das wirkt viel dreckiger und ja, die PT ist dagegen wirklich geleckt. Aber ich werde nie verstehen, dass technische Beschränkungen, die Lucas sicher nicht geliebt oder speziell gefördert hat, als definierend für diese Filme angesehen werden. Schwächen sehe ich bei der PT vor allem darin, dass so etwas wie der Trench-Run fehlt. Eine definierende Sequenz, die einen Handlungsbogen abschließt, die recht "close and personal" ist und sich Zeit lässt, ohne dass ganz ganz viel Action nebenher abläuft - schwer zu beschreiben, das Wort "fokussiert" würde es vielleicht beschreiben. Was in der PT tatsächlich am nächsten kommt ist das POD-Race. Aber egal, da mögen Schwächen sein, aber die Filme schaffen es unglaublich gut, einen an fantastische Orte zu versetzen, die nicht nur einem anspruchslosen 10jährigen glaubhaft erscheinen. Es sei denn man versteift sich darauf, dass CGI grundsätzlich immer und ausnahmslos gefaked wirkt. |
Indy2Go | 14.11.2015, 20:51 |
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Betreff: Der letzte Film Sehr schöne Kritiken. ![]() |
Aldridge | 14.11.2015, 22:31 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Na, solche Kritiken sind doch wunderbar. Da setzt sich jemand mit der Materia auseinander. Da sagt er nicht nur, was ihm nicht gefällt, sondern auch was geglückt ist. Eine wohltuende Abwechslung von den Pauschalverurteilungen im Netz - gerade bei diesen Filmen. ![]() |
Kukulcan | 15.11.2015, 20:01 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Zitat von Aldridge: Na, solche Kritiken sind doch wunderbar. Da setzt sich jemand mit der Materia auseinander. Da sagt er nicht nur, was ihm nicht gefällt, sondern auch was geglückt ist. Eine wohltuende Abwechslung von den Pauschalverurteilungen im Netz - gerade bei diesen Filmen. Rezi ist eher das falsche Wort, aber nichtsdestotrotz - s.o. |
Aldridge | 16.11.2015, 17:17 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Ein Sommer in Barcelona - Ich erwische mich doch jeden November dabei, dass ich mir genau einen (1!) öffentlich-rechtlichen Herzschmerz antue. Muss wohl am tristen Wetter liegen. Vergangenes Jahr war es ein Trip mit dem Traumschiff in die VAE und nun habe ich einen kleinen Abstecher nach Katalonien gemacht. Die Inhaltsangabe des aktuellen Beitrags aus der "Ein Sommer in"-Reihe liest sich schon mal ganz schrecklich: Blondes deutsches Engelchen namens Lisa will den vollbärtigen Spross einer spanischen Privatbank-Dynastie namens Emilio heiraten. Doch dann kommt Oma Ingeborg, eine gestandene Alt-Achtundsechzigerin, aus Deutschland angeflogen, funkt der stockkatholischen Mischpoke ordentlich dazwischen, bringt ein dunkles Familiengeheimnis ans Tageslicht - und sorgt ganz nebenbei dafür, dass sich Lisa in Strahlemann Pablo, den Cousin des zukünftigen Ex-Bräutigams und gleichzeitig als aufrechter Anwalt der Nestbeschmutzer der reichen Unsaubermänner, verliebt. Das Ganze sieht dann zunächst auch so aus, wie es sich anhört: Die Postkartenmotive aus Barcelona habe ich mir noch gefallen lassen, nicht zuletzt aufgrund des Widererkennungswerts aus dem vorvorvorletzten Urlaub. Doch als sich die Hauptfiguren dann in der Vor(vorvor)zeige-Villa am Pool versammelten, hätte ich angesichts der tatsächlichen finanziellen Situation im Land beinahe schon abgewunken. Warum ich trotzdem drangeblieben bin? Nun, habe ich die Postkartenmotive schon erwähnt? Nein, im Ernst: Der Film stimmte mich zunächst schon mal versöhnlich, als dann doch die immense Jugendarbeitslosigkeit Spaniens erwähnt wurde. Ganz angenehm geerdet fand ich auch die Figur der von Sabine Postel gespielten Revoluzzerin. Und das oben genannte Familiengeheimnis reichte bis in die Franco-Ära zurück und stand so wenigstens mit einem Bein in der Realität. Dazu gab´s dann noch ein, zwei nette Szenen, etwa wenn die linke deutsche Oma mit dem konservativen spanischen Bankdirektor einen Joint raucht und die Internationale singt. Der Film bricht seinen ZDFigen Märchencharakter also immer mal wieder durch ein paar nette Zwischentöne und liegt damit sicherlich über dem Durchschnitt. Kann man sich mal geben - und macht Lust, gleich einen Flug zu buchen. ![]() |
Toth | 17.11.2015, 11:40 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Hitchcock/Truffaut Nichts wirklich neues für Kenner, die sowohl Truffauts Buch über Hitchcock, als auch Antoine De Und Serge Toubianas Biographie über Truffaut gelesen haben. Dennoch aufschlussreich und kurzweilig verpackt und aufbereitet. Ein Muss für Filmfans! |
Wastel | 18.11.2015, 09:29 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Ein Fressen für die Geier Hübscher, kleiner, satirischer Western, der trotz ernstem Thema zu einigem Schmunzeln einlädt und in einem herrlich ironischen Ende mündet. Shirley MacLane als Nonne strahlt durch den Film etwas erotisches und begehrendes aus, das so gar nicht zu einer Nonne passt und dem unser wortkarger Held Hogan (Clint Eastwood) komplett verfällt. Man fühlt richtig mit, wie hin und her gerissen er ist, zwischen der Verpflichtung einer Jungfrau in Not zu helfen und wobei er ihr lieber die Jungfräulichkeit nehmen möchte ![]() Dass es sich bei dem Film weniger um eine Western Komödie handelt (wie My name is Nobody oder Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe) sieht man schon am Anfang, als Hogan unsere hübsche Nonne halbnackt vor einigen Banditen retten muss, die sie vergewaltigen wollen. Man bemerkt auch den starken Einfluss den die Italo-Western (Meiner Meinung nach sowieso mehrheitlich die besseren Western) auf die späteren amerikanischen Western genommen haben. Sicherlich kein Geniestreich wie "Spiel mir das Lied vom Tod" aber allemal sehenswert. ![]() |
Who | 19.11.2015, 16:50 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Charlie und die Schokoladenfabrik Sat 1, gestern Abend Er ist zwar nicht Burton's bester Film, aber trotzdem schaue ich ihn immer wieder gerne. |
Aldridge | 19.11.2015, 17:02 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Obwohl ich gar nicht mal so auf Burtons Stil stehe - aber von dem Film war ich auch positiv überrascht, hat mich sehr gut unterhalten. Allerdings... Düsseldorf! ![]() |
Who | 19.11.2015, 17:31 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Zitat von Aldridge: Obwohl ich gar nicht mal so auf Burtons Stil stehe - aber von dem Film war ich auch positiv überrascht, hat mich sehr gut unterhalten. Da haben sie mit Bayern die Klischeekeule bezüglich Deutschland ausgepackt. Und dann auch noch völlig falsch eingesetzt. Da musste ich auch schmunzeln. |
Toth | 20.11.2015, 08:19 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Ich glaube, dass war Gengenbach im Schwarzwald. |
Leusel | 20.11.2015, 10:56 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Zitat von Toth: Ich glaube, dass war Gengenbach im Schwarzwald. Hah, das ist ja für mich gerade um die Ecke. ![]() ![]() |
Aldridge | 23.11.2015, 01:27 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Stirb an einem anderen Tag - Ja, kommt einem das nicht wenigstens in Ansätzen bekannt vor? Der gute James wird verraten, gefangen, gefoltert und schaut dabei gar nicht mehr so attraktiv aus der Wäsche. Und dann ist da auch noch die strenge Mama M, die ihrem liebsten Sorgenkind die Lizenz zum Töten und obendrein noch ihre Zuneigung entzieht. Es scheint zumindest so, als hätten die Produzenten rund um Barbara Broccoli bereits zum Ende der Ära Brosnan einen Gentleman-Killer im Sinn gehabt, an dem der Lack blättert und der auch psychologisch gefordert wird. Also quasi das, was in der Ära Craig voll zum Tragen kommen sollte. Doch erschien ihnen der Kurswechsel zum 40. Leinwand-Jubiläum der Doppelnull dann wohl doch zu radikal, und so schickten sie den guten James noch einmal auf altbekannte Pfade durch exotische Kulissen und diverse Betten. Und gerade in der ersten Hälfte wird noch einmal deutlich, wie gut Pierce Brosnan auf die Rolle des Vorzeige-Spions gepasst hat: Beim Abstecher nach Kuba und dem Zwischenstopp in London macht er einfach eine gute Figur und wirkt als James Bond regelrecht... natürlich. Sein größter Gegner sind in diesem Film aber leider keine größenwahnsinnigen Nordkoreaner, sondern zwei Drehbuchautoren und ein Regisseur, mit denen es in der zweiten Hälfte reichlich durchgeht. Die Story ergötzt sich spätestens in Island zu sehr an ihrer Gigantomanie und verliert sich irgendwann zwischen Satelliten-Lasern, Surf-Szenen, überdrehten Auto-Kämpfen und einem zerberstenden Eispalast. Das Finale im ebenfalls zerberstenden Lufttransport wirkt dann nur noch ermüdend. Erschwerend kommt hinzu, dass es zwar eine nette Idee gewesen ist, Bond in seinem 20. Abenteurer mal ein ebenbürtiges Girl an die Seite zu stellen. Jedoch wirkt Halle Berry als Agentin Jinx regelrecht unbeholfen und in keinem Moment glaubhaft. Insofern ist irgendwie verständlich, dass der Film in Bond-Umfragen auf den hinteren Plätzen landet. Aber damit tut man ihm dann doch etwas Unrecht: Der Hauptdarsteller ist großartig, John Cleese als Q war nun auch kein so verkehrter Einfall und die erste Hälfte macht echt Laune. Schade, dass man nicht bei diesem Abenteuer schon etwas mehr Mut bewiesen und Bond back to the roots geschickt hatte... |
Wastel | 23.11.2015, 09:36 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Schönes Kommentar, das die positiven und negativen Aspekte am Film gut hervorhebt :). |
Aldridge | 23.11.2015, 11:28 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Merci. ![]() Irgendwie habe ich jetzt Bock gekriegt, demnächst noch mal Die Welt ist nicht genug eine Chance zu geben... |
Pascal | 23.11.2015, 23:02 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Zitat von Aldridge: Jedoch wirkt Halle Berry als Agentin Jinx regelrecht unbeholfen und in keinem Moment glaubhaft. Also eine ganz normale Standardrolle für sie. ![]() |
Aldridge | 23.11.2015, 23:12 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Hey, hey, hey, nicht unken... ![]() Rosamund Pike fand ich heißer. ![]() Ich muss wohl noch mal Catwoman schauen. Habe ich nicht mehr gesehen, seit der damals auf DVD erschienen ist. Dieser sehr herbe Flop war ja angeblich auch ein Grund, warum es kein Jinx-Spin-off mehr gegeben hatte... |
Pascal | 23.11.2015, 23:18 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Die darstellerische Leistung von Frau Berry im Film Catwoman wäre ein guter Grund gewesen, den Schauspielerberuf komplett bis in alle Ewigkeit an den Nagel zu hängen. (IMHO, aber kann mich natürlich auch irren, ausserdem sagt das ja auch nichts über irgendwelche andere Qualitäten aus, die die Dame selbstverständlich trotzdem haben kann ![]() |