Aldridge | 04.10.2015, 09:43 |
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Betreff: Re: Der letzte Film The Gunman - Was der Neeson kann, das kann ich auch. Dachte sich wohl Sean Penn und ging für ein paar Monate ins Fitnesssudio. Immerhin hatte Liam Neeson mit gestähltem Best-Ager-Körper und dem Actionfilm Taken ein neues Genre begründet: die Ü-50-Action. Und Ü-50, so dachte Penn wohl weiter, das bin ich auch. Als er also aus dem Fitnessstudio zurück war, da griff er sich den Taken-Regisseur Pierre Morel und - Penn wäre ja nicht der Oscar-dekorierte Penn, wenn er nicht noch etwas Ambition in seine Filme packen könnte - schrieb höchstselbst noch eine kleine politische Botschaft über die Ausbeutung in der Dritten Welt in den Actionklopper. Und er dichtete seiner Figur auch noch eine unheilbare Krankheit an, um den Drama-Anteil zu erhöhen. Ist ja Penn und nicht Neeson. In gewisser Weise hätte The Gunman also auch ein eigenes Genre begründen können: den Ü50-Action-Polit-Drama-Klopper. Wo Neeson in Taken einer recht straighten Rachestory folgt und konsequent die coole Sau spielt, da setzt es im Gunman erst mal 45 Minuten Einblicke in das arme, arme Afrika, in die selbstzweiflerische Seele eines Auftragskillers, der trotz aller Zweifel tut, was er tut, es gibt düster-verbissene Sean-Penn-Blicke und obendrauf noch eine tragische Dreiecksgeschichte zwischen Penn (Baujahr 1960), seiner wirklich hübschen Flamme Jasmine Trinca (Baujahr 1981!) - und seinem Kumpel Javier Bardem (immerhin Baujahr 1969) in einer kleinen Skyfall-Replik. Wir haben hier also einen Ü50-Action-Polit-Drama-Liebesdreieck-Klopper. Nach der aufwendigen Exposition rennt, rettet, flüchtet und schießt sich das schlechtgelaunte und leidende Knittergesicht durch London und Barcelona und gewinnt seine Flamme zurück, die sich nur Bardem an den Hals geworfen hatte, weil der Gunman nach böser Tat mal für kurze Zeit untertauchen musste. Und zwischendurch taumelt das Knittergesicht ein bisschen durch die Gegend und kotzt zwei Mal auf den Boden, denn er ist ja unheilbar krank, auch wenn er ansonsten trotzdem ein unbesiegbarer Gunman ist. Und nachdem er dann die Bösewichte besiegt hat, gibt er das belastende Material gegen seine alten Auftraggeber an Interpol und geht für einige Jahre in den Knast, obwohl er auch gleich zu Interpol und dann in den Knast hätte gehen können. Dann wären nur knapp 20 Leute weniger gestorben und Ray Winstone und Idris Elba wären nicht zwei Mal durchs Bild gelaufen. Am Ende dann - in einem vermutlich nachgedrehten Happy End - geht es der Dritten Welt zwar noch immer schlecht. Doch der Gunman kommt nach den vielen Jahren wieder aus dem Knast, nicht um einen Tag gealtert und auch nicht mehr am Taumeln und am Kotzen. Und er kann wieder seine alte Flamme in die Arme schließen, die dieses Mal wirklich auf ihn gewartet hat, anstatt sich wieder jemand anderem an den Hals zu werfen. Wann kommt denn endlich Taken 4 ins Kino? |
Tamanosuke | 04.10.2015, 12:54 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Ganz schön Spoilerlastig. :/ |
Aldridge | 04.10.2015, 13:01 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Ohne ging´s nicht. ![]() |
Plissken | 04.10.2015, 13:45 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Zitat von Aldridge: Klasse. Geld gespart The Gunman - ... ![]() |
Aldridge | 04.10.2015, 13:57 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Allerdings: Wenn man nicht auch die Story achtet, bietet der Film ein paar nette (wenn auch rare) Actionstücke. Und ein paar nette Impressionen von London und Barcelona. |
horner1980 | 10.10.2015, 20:49 |
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Betreff: Re: Der letzte Film JACK REACHER Zweites Mal geschaut und diesmal hat er mir sogar noch mehr gefallen. Was für ein fantastischer Film.. bestimmt einer der besten Filme der letzten Jahre. Hier passt einfach alles. Die Story, die brilliante "echte" Action, der trockene Humor und natürlich die Darsteller und Regie und Musik und alles. Dazu hat der Film für mich eine der besten Verfolgungsjagden der jüngsten Kinogeschichte.. vielleicht sogar die beste. Hoffe dass Edward Zwick hier nicht viel verändert und den Stil von McQuarrie beibehält. JACK REACHER muss "oldschool" bleiben! |
Aldridge | 11.10.2015, 02:06 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit) - Michael Keaton begibt sich ins Spannungsfeld der selbstreferenziellen (Medien-)Satire. Und liefert damit sein Meisterstück ab. Keaton war als komödiantischer wie als dramatischer Darsteller schon immer klasse. Hier nimmt er allerdings seine eigene Rolle als Ex-Batman und sein Dasein als alternder Schauspieler aufs Korn und spielt den teils nachdenklichen, zunehmend in den Wahnsinn abdriftenden Protagonisten wirklich so intensiv, dass das Zuschauen eine wahre Freude ist. Zugleich leitet er damit einen Cast an, der ebenfalls sein Bestes gibt, allen voran Edward Norton und Emma Stone, die kleine schauspielerische Schmankerl abliefern. Was das Gebotene dann abrundet, ist die Inszenierung: Regisseur Alejandro González Iñárritu (Babel, Biutiful) legt seinen Birdman als (beinahe) einzige große Plansequenz an und schafft es damit, den Zuschauer direkt ins Geschehen zu ziehen und die Handlung wie einen sich zuspitzenden Fiebertraum wirken zu lassen. Also alles tutti? Nicht ganz, denn ein mittelgroßes Aber bleibt: Birdman ist letztlich eine kleine Reflexion über den Beruf des Schauspielers, die Vergänglichkeit von Ruhm, das Streben nach Anerkennung und auch nach Liebe. Iñárritu überhöht die Story nur intellektuell zu sehr, etwa durch die Parallele zu Raymond Carvers What we talk about, when we talk about Love oder die Schizophrenie der Hauptfigur. Das Gezeigte wirkt dadurch unnötig verkopft und bleibt emotional distanziert. Liegt vielleicht auch in der Natur der Sache, denn irgendwie hat mich die ganze Stimmung des Films stark an Barton Fink von den Coens erinnert, und da driftet die Hauptfigur auch langsam ins Irre ab. Aber sei´s drum: Letztlich ist Birdman wirklich ein filmischer Leckerbissen. Zitat von Indy2Go: Birdman (oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit) Da muss ich dir leider die Illusion rauben: Der Film sieht zwar so aus, als gäbe es keine Schnitte (bis auf die ein, zwei am Ende). Tatsächlich gab es aber zahlreiche "unsichtbare Schnitte" und zudem auch mehrere digitale Überblendungen. Wie interpretierst du denn das Ende? Im Endeffekt finde ich zwei Möglichkeiten plausibel: ![]() |
Indy2Go | 11.10.2015, 11:32 |
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Betreff: Der letzte Film Zitat von Aldridge: Da muss ich dir leider die Illusion rauben: Der Film sieht zwar so aus, als gäbe es keine Schnitte (bis auf die ein, zwei am Ende). Tatsächlich gab es aber zahlreiche "unsichtbare Schnitte" und zudem auch mehrere digitale Überblendungen. Das ist mir natürlich klar. Wenn die Kamera plötzlich in's Schwarze fuhr oder ein Gebäude im Zeitraffer angezeigt wurde, ein Zeitsprung passierte etc., wurde da natürlich geschnitten. Aber teilweise sind die Cuts so clever platziert, dass sie nicht mal ein geschultes Auge wahrnehmen kann. Da gab es irgendwo mal eine interessante Auflistung. Tatsächlich wurde aber wirklich selten geschnitten, ein Take, das längste, dauert ganze 15 Minuten. Zur Kritik an der Story muss ich sagen, das trifft den Nagel auf den Kopf. Über das Ende hab ich mir ehrlich gesagt nie wirklich Gedanken gemacht. Die ganze Handlung wirkt aber tatsächlich wie ein Fiebertraum. Die Geschichte, die erzählt wird, enthält genau die Wünsche des Protagonisten, aber auch die üblichen Traum-Unsinnigkeiten. Ich bin also für Möglichkeit 2 |
Kukulcan | 12.10.2015, 19:06 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Alles steht Kopf Einen Vorwurf muss sich der Film gefallen lassen. Mit 3 seiner 5 Haupt-"Charaktere" weiß er nicht wirklich was anzufangen und diese werden damit oft zu recht inkonsequenten Stichwortgebern degradiert. Ansonsten laviert er oft an der Grenze zwischen rührend und rührselig und amerikanisch und zu amerikanisch. Seine Stärken waren für mich die witzigen Momente und an ganz vielen Stellen brach sich Brillianz ihren Weg. Ein Film mit Stärken und Schwächen, was auf imdb, wie man das schon erwarten kann, nur Schwarz oder Weiß zulässt. Die Kleinkinder des Kinos hatten sich mit ihren Eltern hinter uns geballt und ich konnte nur staunen, wie intelligent Kinder sein können und wie klischeehaft kitschig Eltern: Kind: "Wo ist ... hin verschwunden" Mutter: "Der ist jetzt bei einem anderen Kind." (kitschige Toy Story Antwort, die überhaupt keinen Sinn ergibt) Kind: "Und wie ist er rausgekommen?" |
Kayley | 12.10.2015, 20:40 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Zitat von Kukulcan: Alles steht Kopf Also, ich habe den gestern auch gesehen (und zwar mit meinen eigenen Kindern ![]() Ich bin von Natur aus einfach viel zu sensibel, was so Zwischenmenschliches angeht. Ich kann kein trauriges Lied mitsingen, weil ich immer einen großen Kloß im Hals habe, bei glücklichen auch. Ich fang bei My Girl schon mit dem Vorspann zu heulen an (und höre erst wieder auf, wenn der Film lang vorbei ist). Den König der Löwen kann ich kaum schauen, und auch Baymax war zuviel Emotion für mich. Was allerdings Alles steht Kopf mit mir angestellt hat, kann ich nur als "mitten ins Herz hinein" beschreiben. Klar hatte der Film seine Actionstory und seine Lacher, es ist schließlich ein Kinderfilm, aber von mir gibts ein ganz, ganz großes Lob an Disney und Pixar dafür, dass die Projekte einfach immer tiefgreifender und feinfühliger werden. Kleine Anekdote: wie ich so heulend auf meinem Platz saß, ![]() |
Indy2Go | 12.10.2015, 20:42 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Ja, Eltern sind manchmal echt schlimm: Die Tochter unserer Nachbarin (3 Jahre alt) will ihre Haare geschnitten haben, weil sie sie nerven. Die Mutter will das aber nicht und redet ihr ein, es täte den Haaren weh, wenn man sie schneidet. Warum Kindern nicht gleich erzählen, dass sie vom Rand der Welt fallen, wenn sie zu weit laufen? ![]() Nachtrag: Oh, das hat sich überschnitten... |
Leusel | 12.10.2015, 20:49 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Off-Topic: Zitat von Indy2Go: Ja, Eltern sind manchmal echt schlimm: Die Tochter unserer Nachbarin (3 Jahre alt) will ihre Haare geschnitten haben, weil sie sie nerven. Die Mutter will das aber nicht und redet ihr ein, es täte den Haaren weh, wenn man sie schneidet. Warum Kindern nicht gleich erzählen, dass sie vom Rand der Welt fallen, wenn sie zu weit laufen? Finde ja die Aufklärungsgeschichten, wie die mit dem Honig und den Bienen, am bescheidensten... ![]() |
Kukulcan | 12.10.2015, 21:21 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Zitat von Kayley:
Das soll jetzt nicht mal als Kritik gemeint sein, aber ich glaube die Magier von Pixar wissen einfach nur, welche Knöpfe sie drücken müssen (wie gut sie das können, erlebe ich auch oft am eigenen Leib), mit Tiefgründigkeit hat das nicht viel zu tun. Sie spielen die Freundschafts- unf Familienkarte, dazu Opferbereitschaft und ein wenig Selbstüberwindung - und los geht's. Dass das wirklich extrem amerikanisch rübergebracht wird, "hilft" da wenig, weil die Werte an sich natürlich nicht amerikanisch sind. Mir kam das alles eher ganz besonders oberflächlich (zu einfach gedacht, offensichtlich) vor, aber Lasseter weiß eben schon wie man Geschichten erzählt und wenn es funktioniert, dann ist es ja egal, wie es erreicht wird. |
Plissken | 13.10.2015, 18:56 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Ohne Limit Eddie Morra ist ein erfolgloser Autor in New York. Das Leben meint es nicht gut mit ihm und so kommt es wie eine kleine Erlösung als er zufällig den Weg seines Ex-Schwagers kreuzt. Dieser steckt ihm eine Pille zu die Eddies Probleme, jedenfalls kurzzeitg, lösen soll. Und tatsächlich, die Pille verändert Eddies Geist und er beginnt die volle Kapazität seines Gehirns zu nutzen. Schnell merkt er welche Möglichkeiten diese Pille bietet. Er braucht mehr... Neil Burgers Film ist ein technisch interessant gefilmter Thriller mit vielen netten Einfällen. Auch das Drehbuch überzeugt und lässt selbst in ruhigen Momenten keine Zeit für Langeweile. Bradley Cooper schafft es den Wandel zwischen Heruntergekommen und Weltmännisch gekonnt darzustellen. Die anderen Akteure haben nicht ganz so viel zu tun, machen ihre Sache aber gut. Abgerundet wird der Film mit einem coolen, elektronischen Score vom großartigen Paul Leonard-Morgan. Ein toller Filmgenuss, also? Jein! Der Film unterhält und kann in vielen Bereiche überzeugen. Allerdings ist die Botschaft dahinter recht fragwürdig. Ohne Pille ist Morra ein Versager. Mit Pille der scheinbar schlauste Mann der Welt. Der Gedanke, dass man es also nur mit Drogen zum Erfolg bringt, zwingt sich relativ schnell auf und bleibt als unschöner Schatten haften. Die fortsetzende Serie, die diesen Herbst bei CBS anlief, scheint diese Entwicklung auch beizubehalten. Wäre schön wenn es dort auch zu etwas kritischeren Tönen kommen würde. |
Kayley | 13.10.2015, 19:27 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Ohne Limit fand ich auch klasse. Würde mich da der Kritik mal anschließen. Das Ende fand ich fragwürdig. |
Who | 15.10.2015, 10:52 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Disney-Pixar's Inside Out OV Gestern haben wir endlich Pixar's neuesten Streich Inside Out gesehen. Eines gleich vorweg, er hat uns sehr gut gefallen, obwohl der Film nicht an andere Klassiker wie Wall-E oder Ratatouille rankommt. Als Kritikpunkt sehe ich auf alle Fälle die Geschichte, die von Beginn an sehr vorhersehbar war. Auch die Prämisse, dass das Leben nicht nur Feude (Joy) beinhaltet war auch etwas plump. Trotzdem bin ich der Meinung, dass es ein gelungener Film ist, und dass Pixar auf dem Weg zu alter Stärke ist, aber eben noch nicht angekommen ist. |
Indy2Go | 15.10.2015, 16:34 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Also ich persönlich fand "Baymax" deutlich besser als "Alles steht Kopf". Wobei nichts jemals an "Die Monster AG" herankommen wird, für mich. |
Who | 15.10.2015, 16:41 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Zitat von Indy2Go: Also ich persönlich fand "Baymax" deutlich besser als "Alles steht Kopf". Wobei nichts jemals an "Die Monster AG" herankommen wird, für mich. Die Monster AG fand ich zwar auch ganz gut, meine Favoriten bleiben aber Ratatouille, Wall-E und die Toy Story Filme. Baymax fand ich auch super. Gehört mittlerweile auch zu meinen Lieblingsanimationsfilmen. |
Indy2Go | 15.10.2015, 18:20 |
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Betreff: Der letzte Film Sehr kurios; mir zeigt es hier einige Beiträge nicht an! (mal wieder...) |
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Dateianhänge: Beweis.png (Dateigröße: 109,35 KB) |
Kukulcan | 15.10.2015, 18:56 |
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Betreff: Re: Der letzte Film Echt strange, ich bin eben bei irgendwelchen Pattinson News gelandet. Schätze das Forum ist gesund. |