Indy2Go 26.02.2015, 16:23
Betreff: Re: Der letzte Film

3/6 - ich werde besser! Zwinkernder Smiley

Die TV-Serie kenne ich ehrlich gesagt nicht.

Zum Score: Veto (an meine eigene Aussage) - Das Titellied ist das Highlight.
Der Score selbst nicht mal. Das stimmt.

Aldridge 27.02.2015, 00:31
Betreff: Re: Der letzte Film

Ich finde ja die Spiegel-Kritik zu Flash Gordon von 1981 lustig:

Zitat:
Vogelmenschen-Geschwader schwärmen durchs All, und der blonde Muskel-Doofmann Flash Gordon, Football-Abwehrspieler der New York Jets, prescht wie ein römischer Wagenlenker durchs rötliche Universum. Ziel der Attacke ist Ming, ein Sex-Maniac mit Glatze (Max von Sydow), der über den Planeten Mongo herrscht und die Erde zerstören will. In der neuen Kinoversion des berühmten Comicstrips "Flash Gordon" (Regie: Mike Hodges) geht es nicht so steif zu wie in Technologie-Produkten a la "Krieg der Sterne". Trivialer Comic-Surrealismus, bunte Phantasie-Szenerien und Märchen-Kostüme, die Space-Pop-Klänge der Rockband "Queen" und unverblümt alberne Dialoge spielen auf die infantilen Science-fiction-Kinostücke der fünfziger Jahre an. So nimmt der Film sich selbst und das erfolgreiche Genre auf den Arm.

Quelle: http://www.spiegel.de/...18139.html

Der Spiegel und Filmkritiken... Lachender Smiley Aber die hier ist lustig.

Sam Jones war doch mal der Highwayman, oder? In Stargate war sein Auftritt aber sehr nett.

Indy2Go 27.02.2015, 14:05
Betreff: Re: Der letzte Film

Es gibt also auch OT-Nörgler Grinsender Smiley

Aldridge 27.02.2015, 14:53
Betreff: Re: Der letzte Film

Lachender Smiley Lachender Smiley Lachender Smiley

Daniel 28.02.2015, 15:04
Betreff: Re: Der letzte Film

Asterix - Im Land der Götter

Meine Meinung nach einem gelungenen Kinoabend in 3D:

Der Film ist für mich kein echter "Kinder"-Film, sondern eher für Zuschauer von 16-99, wenn sie ihn wirklich verstehen wollen. Das liegt in diesem Fall an der durchaus sehr intelligenten Story, die voller Anspielungen, Kritik (extremer Kapitalismus, soziale Gefüge, Moral, Gier...) und Wendungen ist. Nebenbei kommt auch der Klamauk und Witz nicht zu kurz - wenn es auch etwas mehr hätte sein dürfen -. So ca. in der Mitte des Film schleichen sich manche Längen ein; der Streifen hätte auch bei 10 Minuten kürzerer Laufzeit und manchen Weglassungen noch funktioniert. Im Unterschied zur Comic Vorlage wird ein großes Stück Handlung durch das Fehlschalgen einer Idee im Film "angeklebt", was aber nicht auffällt oder störend ist. Die weiteren, kleineren Änderung an der Story darüberhinaus sind o.k.; hätte es aber nicht unbedingt gebraucht.

Zur Optik: Wir bekommen hier ein detailreiches state of the art CGI-Produkt serviert, das sich problemlos in aktuelle vergleichbare Animierte Werke einreiht und an dem per se nichts auszusetzen ist. So ist dieser Film eben ein Produkt seiner Zeit. Wer den Look des "Original"-Asterix, den Charme der "alten" Comic-Adaptionen sucht; der sucht eigentlich vergebens. Hier ist alles sauber, rundlich, geleckt, strahlend und absolut flüssig. Dass man hier nicht mehr die Striche, Ecken und Kanten ausmachen kann, wie es beim ZEICHENtrick und in den Comics der Falls ist, mag viele stören. Es bringt aber nichts sich darüber aufzuregen - wenngleich natürlich eine solche Machart den Film aus der Masse der aktuellen Trickfilme herausgehoben hätte...
Der 3D Effekt wurde wohl gemacht, weil es eben üblich oder soll man sagen fast zwingend? für so ein Werk im Jahre 2015 ist. Gebraucht hätte man ihn nicht; da er zudem auch nur ab und zu dezent hervorgehoben wird.

Alles in allem ein schöner Film für die ganze Familie.

Leusel 28.02.2015, 16:29
Betreff: Re: Der letzte Film

Bin auch mehr ein Freund des klassischen Zeichentricks, wenn es aber schön gemacht ist und der Film immer noch den liebevollen Asterix-Humor besitzt, bin ich zufrieden. Zwinkernder Smiley Vielleicht hätte sich ja "Gallien in Gefahr" mit den Außerirdischen mehr fürs 3D angeboten. Grinsender Smiley

Kukulcan 28.02.2015, 19:15
Betreff: Re: Der letzte Film

Hmmm...State of the Art ist für mich inzwischen eher, wenn es nicht mehr so sehr ausieht wie wie im Computer gemacht. Der Asterix sieht knuddelig aus und auch professionell, aber vom Stil her eher langweilig. Mit dem entsprechenden künstlerischen Talent hätte man das in einen Comic-Stil verwandeln können, der den alten Filmen und Comics näher kommt.

Daniel 28.02.2015, 19:38
Betreff: Re: Der letzte Film

Off-Topic:
Was ist euer Favorit unter den Asterix-Filmen? Mein Lieblings-Asterix Film ist "Erobert Rom" (der mit den Prüfungen), da ich die Story einfach am abenteuermäßigsten und spannendsten halte. Was Charaktere betrifft ist meiner Meinung nach "bei den Briten" am besten gelungen. Der liebenswerteste der Reihe meiner Meinung nach.

Indy2Go 28.02.2015, 20:04
Betreff: Re: Der letzte Film

Mein Favorit ist "Asterix und Cleopatra"

Leusel 28.02.2015, 20:07
Betreff: Re: Der letzte Film

Mir gefallen die Briten, "Asterix erobert Rom", und "Asterix in Amerika" am Besten. Zwinkernder Smiley

Aldridge 01.03.2015, 02:21
Betreff: Re: Der letzte Film

Pacific Rim – Riesenroboter-gegen-Monster-Film, bei dem – Überraschung! – Riesenroboter gegen Monster antreten. Insofern steckt in dem Film zunächst mal das drin, was auch draufsteht. Nun wäre Regisseur Guillermo del Toro aber nicht Guillermo del Toro, wenn er dem Riesenroboter-gegen-Monster-Film nicht seine eigene Handschrift aufdrücken und das Spektakel dann doch ein gutes Stückchen über das Niveau hieven würde, das ein Riesenroboter-gegen-Monster-Film gemeinhin verspricht. Soll heißen: Der Streifen liefert neben… na, man kann es sich denken, Riesenrobotern und Monstern und natürlich aufrechten Helden, die im Angesicht des Weltuntergangs auch gerne mal ihr Leben geben, noch ein bisschen mehr. Da wären zunächst mal die gute Portion Lovecraft in der Story, gefolgt von einigen recht schrägen Charakteren, die auch gut ins Irrenhaus passen könnten, bis hin zur eigenwilligen Optik, die dreckige futuristische Technik mit viktorianischem Retro-Look, Anime-Flair und knalligen Farben verbindet. Ist vielleicht nicht del Toros anspruchsvollster Filmen, sprich: sollte nicht direkt mit Pans Labyrinth verglichen werden. Hat aber unheimlich Spaß daran, richtig auf die Pauke zu hauen – etwa beim Kampf um Hongkong. Ach, und es gibt übrigens Riesenroboter gegen Monster. Zwinkernder Smiley

Was die technische Seite angeht: Jupp, wenn heute Riesenroboter und Monster auf die Leinwand gebannt werden, kommt – richtig geraten! – der Computer zum Einsatz und kein Mann im Monsterkostüm oder ein penibel zusammengeklebter Plastikroboter. In diesem Fall durfte mal wieder ILM die Muskeln spielen bzw. die Rechner rauchen lassen. Oldschool-Fans können aber beruhigt aufatmen, denn so ganz modellfrei ging es dann doch nicht zu: Das Studio 32TEN, das zu einem großen Teil aus ehemaligen ILM-Modellbauern besteht und die ehemaligen Räumlichkeiten von Kerner Optical und damit den ursprünglichen Sitz von ILM zu OT-Zeiten nutzt, hat einige hübsche Effekte gebastelt: http://www.32ten.com/project/pacific-rim/ Und einige Hintergründe im Roboter-Hangar zu Beginn stammen nicht aus dem Computer, sondern wurden in der Meyer-Werft im emsländischen Papenburg gefilmt: http://www.ga-online.de/...131/screen Zudem kam die "Mexiko-Connection" zum Einsatz, indem del Toro die beiden Regisseure Alejandro González Iñárritu (Birdman) and Alfonso Cuarón (Gravity) am Schnitt beteiligte.

Und was die musikalische Seite angeht… Ach, am besten selbst ein Ohr riskieren (Ramin Djawadi hat da mit Tom Morello an der Gitarre einen meiner meistgehörten Scores 2013 gezaubert):

YouTube https://www.youtube.com/watch?v=sH_6iFYiryY


Indy2Go 01.03.2015, 12:25
Betreff: Re: Der letzte Film

A.I. - Artificial Intelligence

Das Motiv vom Roboter, der ein Mensch sein möchte, ist keineswegs neu. So brachte zum Beispiel Chris Columbus mit "Der 200 Jahre Mann" erst zwei Jahre zuvor einen von der Grundprämisse her nicht ganz unähnlichen Film in die Kinos. Dennoch ist "A.I." etwas ganz besonderes: Der Roboter ist ein Kind und die Handlung spielt bewusst mit der Nähe zur "Pinocchio"-Geschichte. Dazu kann der Film auch mit seiner optischen Perfektion und dem genialen Soundtrack überzeugen, welcher einerseits so gar nicht nach John Williams klingt, andererseits aber doch seine Handschrift trägt. Haley Joel Osment zählt für mich dank seiner Performance in diesem Film zu den besten Kinderdarstellern, aber auch Jude Laws herrlich skurrile Rolle muss man loben. Dass wir es hierbei mit einem ehemaligen Projekt von Stanley Kubrick zutun haben, merkt man zum einem am Konzept, dass einfach seine Handschrift trägt, zum anderen aber auch an den zahlreichen sexuellen Anspielungen. Jedoch hat sich Steven Spielberg keineswegs hinter einer Kopie von Stanley Kubricks Stil versteckt, er machte seinen eigenen Film daraus und bringt uns darüber hinaus grandiose Bildkompositionen. So zum Beispiel die Spiegelung des vom Hochhaus springenden Davids, die auf der Scheibe des Amphibikopters genau vor Gigolo Joes Auge wie eine Träne aussieht. Damit wären wir aber auch bereits bei einem Kritikpunkt: Die Beziehung der beiden robotischen Protagonisten. Gigolo Joe dürfte eigentlich nicht in der Lage sein, etwas wie Gefühle zu entwickeln. Mit dem oftmals kritisierten Ende dagegen habe ich kein allzu großes Problem. Es bietet und eine der besten Darstellungen der Erde nach der Menschheit. Zudem ist Idee und Umsetzung der Super-Mechas einfach grandios. Als man jedoch sieht wie David den letzten Tag mit seiner Mutter verbrachte, ist das doch eine Schippe zu viel des Guten. Zumal mir da auch einfach etwas Kontext fehlt, sie stellt ja nichts in Frage, scheint sich aber an alles zu erinnern. Ein kleines Highlight im Film war für mich übrigens Robin Williams, der "Dr. Know" seine Stimme mit deutschem Akzent lieh. Leider erinnert dass auch wieder an sein viel zu schnelles Ableben. Zweifellos ein großer Film, aber "nur" mein drittliebster Spielberg-Film.

Leusel 01.03.2015, 12:51
Betreff: Re: Der letzte Film

Ich finde es ja faszinierend, wie viele Leute es gibt, die gar nicht geschnallt haben, das es sich am Ende um weit fortgeschrittene Roboter, und nicht um Aliens handelt. Grinsender Smiley

Zitat von Indy2Go:
Als man jedoch sieht wie David den letzten Tag mit seiner Mutter verbrachte, ist das doch eine Schippe zu viel des Guten. Zumal mir da auch einfach etwas Kontext fehlt, sie stellt ja nichts in Frage, scheint sich aber an alles zu erinnern.

Fand ich auch immer merkwürdig. Dabei handelt es sich ja quasi um Davids Vorstellung vom Himmel. Für den Ehemann, echten Sohn und weitere Personen war da kein Platz, vermisst werden sie sowieso nicht. Zwinkernder Smiley Hätte aber dem Ende wahrscheinlich eh nur geschadet.

Daniel 01.03.2015, 13:06
Betreff: Re: Der letzte Film

P.S. Ich wollte nich anmerken, dass die musikalische Untermalung nicht übel ist bei Asterix im Land der Götter. Besonders bei den Szenen der Trabantenstadt inkl. "Sara perque ti amo" :-)

@Kukulcan: Kannst du ein Beispiel nennen, wo so ein neu gemachter Film dem Comic/Handzeichnungsstil nahe kommt?

Daniel 01.03.2015, 13:52
Betreff: Re: Der letzte Film

Der unsichtbare Dritte

Ich gin völlig ohne Erwartungshaltung bzw. nähere Hintergrundkentnnisse ans Schauen heran gegangen. Ich wusste nur, dass ein Mann unglücklicherweise irgendwie verfolgt wird, da er für jemanden gehalten wird, der er nicht ist. Ach ja, und dass der Streifen als absolutes Meisterwerk gilt.

Meine Einschätzung/Seherfahrung:

Der erste Shot ist schon mal echt kreativ und toll (Überblendung der Gitterlinien in die Hausfassade des Gebäudes, das auch noch eine echte Rolle spielt...). Die Entführung ist mir ein wenig zu glatt über die Bühne gelaufen, dann kommt die Story langsam ins Rollen und nimmt Fahrt auf. Warum die Flugzeug-Verfolgungsszene so als Glanzpunkt hervorgehoben wird, kann ich nicht recht verstehen. Zumal das "Ende" dieser Szene für mich eher hölzern/plump und unlogisch daherkommt. Ab und zu sind für mich ein paar kleine Unplausibilitäten drin (warum fragt die Polizei nicht beim echten UN-Mitarbeiter nach, warum vertraut die Hauotperson der Dame so einfach...). Insgesamt hat der Film für mich einige Längen. Die Dialoge wirken meiner Meinung nach etwas arg stocksteif teilweise; aber die Bandbreite ist groß. Was ich nicht ganz verstehe ist die überdurchschnittliche Anwendung von Studioaufnahmen zum Ende hin. Hätte man nicht z.B. in einen echten Wald gehen können oder aber das Set ein wenig realistischer gestalten können?

Insgesamt ist viel drin in der Story; Wendungen, Charaktere, Schauplätze...aber irgendwie auch ein bisschen wenig Emotionen (besonders beim Hauptdarsteller). Was soll man sagen? Mich konnte der Film nicht so richtig fesseln. Mag das auch daran liegen, dass es einer der ersten seiner Art (moderner Thriller) anno 1959 war?

Indy2Go 02.03.2015, 16:17
Betreff: Re: Der letzte Film

21 Gramm

Alejandro González Iñárritu hat wirklich ein Gespür für besondere Filme. In diesem Episodenfilm wird nicht nur zwischen den drei Handlungssträngen hin und hergesprungen, sondern auch in der Zeit vor und zurück. Wie bei "Amores Perros" sind die Handlungsstränge auch wieder miteinander verwoben. Obwohl auch bei diesem Streifen häufig mit Handkameras gearbeitet wurde, was man auch merkt, wirkt er weniger hektisch als Iñárritus Erstling. Zudem wurde hier auch weitestgehend auf schnelle Schnittwechsel verzichtet. Es wurde teils sogar reativ wenig geschnitten, weshalb die Kamera häufiger schnell hin und herbewegt wurde, was aber ganz und gar nicht stört. Auch Schauspielerisch gibt's nichts zu meckern. Somit kenne ich jetzt endlich einen Episodenfilm, der "Pulp Fiction" toppt.

Trottier 05.03.2015, 15:18
Betreff: Re: Der letzte Film

Birdman

Ein cooler Film. Sehr frech gegenüber Hollywood^^
irgendwo habe ich gelesen der Film sei was für Leute wo Citizen Kane ohne den Plot sehen wollen,
aber wieso das? Der Film hat doch auch von der Machart her nicht viel mit dem gemein?
Naja, jedenfalls fand ich ihn richtig gut. Grand Budapest Hotel trotzdem... hm... zumindest spaßiger.

Indy2Go 05.03.2015, 19:47
Betreff: Re: Der letzte Film

Dadurch dass nicht (sichtbar) geschnitten wurde, fehlen natürlich auch einige Reaction-Shots, wie sie bei "Citizen Kane" ganz bewusst weggelassen wurden (wobei bei "Birdman" z. B. mit Spiegeln gearbeitet wurde; man hat die Gesichter der Angeredeten also auch bewusst nicht gezeigt). Aber da könnte man jetzt genauso gut sagen, die Kamerafahrt durch das Fenster in's Zimmer erinnert an die am Anfang von "Psycho". Ich denke eher dass die Person meinte, der Schwerpunkt läge auf dem Visuellen. Ist auch nicht ganz falsch, wobei das doch nichts Negatives ist...

Indy2Go 07.03.2015, 16:42
Betreff: Re: Der letzte Film

Back in the Game

Ein äußerst zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite haben wir Clint Eastwoods grandiose Performance des Basball-Scouts Gus Lobel, dessen Pensionierung längst überfällig ist sowie die wunderschöne Amy Adams als dessen Tochter, auf der anderen Seite jedoch eine äußerst klischeehafte Geschichte, welche zum x-ten Mal die selben Motive ausrollt. Unter'm Strich würde ich dem Film 6 von 10 möglichen Punkten geben.

Aldridge 14.03.2015, 23:18
Betreff: Re: Der letzte Film

Waterworld - Ein weiteres Beispiel dafür, dass Filme, die in der Öffentlichkeit schlecht gemacht werden, nicht auch automatisch schlecht sein müssen. Die Kritikerschar hatte sich damals im Jahr 1995 gegenseitig reichlich hochgeschaukelt und das Chaos hinter den Kulissen von Waterworld auf den Film selbst übertragen - was natürlich nicht so ganz berechtigt war. Der Streifen bietet eine ganz launige Endzeit-Mär auf dem Wasser und einen gut aufgelegten Dennis Hopper als Gaga-Bösewicht. Regisseur Kevin Reynolds überzieht den Humor - wie auch schon bei Robin Hood - stellenweise ein bisschen und gibt der Handlung dadurch dezent satirische Züge. Das alles macht Waterworld dann aber auch nicht automatisch zu einem richtig guten Film. Das Hauptproblem: Die Romanze zwischen Kevin Costner und Jeanne Tripplehorn ist nie so richtig im (Wortwitz!) Fluss. Und die Handlung (Wortwitz!) plätschert bei dem ewigen Geschipper auf dem Meer ein bisschen vor sich hin. Die Action ist aufwendig, aber paradoxerweise so spektakulär wie eine Jet-Ski-Show im Wasserpark. Und die Bilder hätten noch ein gutes Stück beeindruckender ausfallen können - man vergleiche die gemäldehaften Bilder aus den Fluch der Karibik-Filmen. Das alles mag vielleicht auch daher rühren, dass sich die Freunde Costner und Reynolds damals zerstritten hatten und das vom Regisseur angedachte Drei-Stunden-Epos (das in den USA zwischenzeitlich erschienen ist) für die Kino-Auswertung um mehr als 40 Minuten gekürzt wurde. So bleibt der Film leider naiv-überzogenes 90er-Jahre-Blockbuster-Kino.

Kingsman: The Secret Service - Comicautor Mark Millar und Regisseur Matthew Vaughn heben allseits bekannte Genre-Kost anscheinend ganz gerne auf die Meta-Ebene. Soll heißen: Mit Kick-Ass machten sie das Superhelden-Genre selbst zum Thema und verarbeiteten es zu einer ausgelassenen und politisch unkorrekten Persiflage. Und mit Kingsman nehmen sich die beiden nun das Geheimagenten-Genre im Allgemeinen und die James Bond-Filme im Besonderen zur Brust. Und hatten dabei wieder eine Menge Spaß: Der Film exerziert die einzelnen Bausteine aus dem Superspion-Bastelkasten von der Elite-Ausbildung bis zum Showdown in der Superschurken-Höhle genüsslich durch und überzieht sie, wo möglich, gerne ins Komödienhafte. Und wie Kick-Ass so hat auch Kingsman sehr viel Freude daran, heftige Gewaltausbrüche wie eine große und lustige Party zu präsentieren. Colin Firth, der gerne mal auf den britischen Gentleman festgelegt ist, spielt hier mit seinem eigenen Image und lässt ordentlich die Sau raus. Und Samuel L. Jacksons dauerlispelnder Bösewicht funktioniert erstaunlich gut und sorgt für einige Lacher. Und dennoch: Im direkten Vergleich mit Kick-Ass wirkt Kingsman trotz aller wahnwitzigen Einfälle doch ein ganzes Stückchen behäbiger und auch bemühter. Ein oder zwei persiflierte Agenten-Klischees weniger wären da sicherlich mehr gewesen. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau: Kingsman ist spaßige und respektlose und trotzdem stilvolle Unterhaltung. Nur mit den maßgeschneiderten Zweireiher aus der Savile Row kann ich mich nicht so recht anfreunden... Zwinkernder Smiley