Toth 19.01.2015, 07:28
Betreff: Re: Der letzte Film

A Good Day to Die Hard

Schon traurig, das ansehen zu müssen! Die Hochspannung und die Klasse des Originals wird durch lärmende, sterbenslangweilige Daueraction ersetzt. Die Schauspieler sind völlig auf verlorenem Posten und der Plot lockt keinen Hund hinter dem Ofen hervor. Das hat der gute John McClane nicht verdient!

Leusel 19.01.2015, 09:22
Betreff: Re: Der letzte Film

Wie ich an anderer Stelle schon schrieb, fand ich den letzten Stirb Langsam nicht ganz so schlecht. Nur der Aha-Effekt fehlte irgendwie, eine überraschende Wendung durch die (normalerweise) vorrauschauende Art McClanes gabe es nicht, und das ist normalerweise das, was Stirb Langsam von anderen Actionfilmen immer abhebte...

Aldridge 19.01.2015, 10:16
Betreff: Re: Der letzte Film

Ich bin normalerweise nicht so schnell dabei, etwas wirklich schlecht zu finden, wie der Rest der Filmfreaks im Netz. Aber ich kann´s drehen und wenden, wie ich will: Stirb langsam 5 ist echt ein Griff ins Klo. Die Action ist ja noch ganz ansehnlich gefilmt von John Moore, der aber die undankbare Aufgabe hatte, das völlig missglückte Skript von Skip Woods umsetzen zu müssen. Der Autor wusste offenbar überhaupt nicht, was der Kern des Franchise war und wie man mit den Charakteren umzugehen hat. Das ist nicht wirklich John McClane, den man da sieht, sondern irgendein gewaltgeiler Irrer, der durch Moskau wütet, wie es ihm gerade passt. Erschwerend kommt dann halt hinzu, dass Bruce Willis völlig unmotiviert und irgendwie müde ans Werk geht und sich selbst nicht ganz bewusst ist, wie er da seinen eigenen Mythos zerlegt. Die Nummer mit dem Sohn war total überflüssig und auch nicht glaubhaft umgesetzt. Und das Finale in Tschernobyl war einfach geschmacklos, solche Mätzchen ohne Fingerspitzengefühl sind eher typisch für einen Michael Bay, das hatte das Franchise bislang auch nicht nötig. Schade auch für Sebastian Koch, dem ich einen besseren Hollywood-Streifen für sein Auslands-Engagement gewünscht hätte. Einzig positiv blieb mir da nur die Musik von Marco Beltrami im Ohr, der die alte Musik von Michael Kamen (R.I.P.) nicht nur gelungen kopiert, sondern weiterentwickelt.

Toth 19.01.2015, 12:32
Betreff: Re: Der letzte Film

Zitat von Aldridge:
Der Autor wusste offenbar überhaupt nicht, was der Kern des Franchise war und wie man mit den Charakteren umzugehen hat. Das ist nicht wirklich John McClane, den man da sieht, sondern irgendein gewaltgeiler Irrer, der durch Moskau wütet, wie es ihm gerade passt.

Das war wohl der größte Aufreger. Aus dem einst so sympathisch, klugen Held wider Willen wurde ein sprücheklopfender Machoflegel vom Fließband, der sich durch einen, penetrant auf "cool" getrimmten, Actionfilm ballert. Ein bisschen mehr Respekt vor dem Charakter der Figur wäre nun wirklich nicht zuviel verlangt gewesen!

Daniel 20.01.2015, 15:33
Betreff: Re: Der letzte Film

Captain Phillips (Tom Hanks i.d. Hauptrolle )

Ein gelungener Nerven-Thriller. Hat von allem eine gute Portion: Spannung, "Tricks", Wendungen, Psycho-Dramen, Action... Glänzt jetzt meinem Eindruck nach nirgendwo besonders hell, aber bietet solide Qualität. Ist jetzt meiner Meiung nach kein Meisterwerk, aber ein echt ordentlicher Film für Kino und Heimkino gleichermaßen.

Toth 25.01.2015, 09:48
Betreff: Re: Der letzte Film

The Imitation Game

"Oscar-bait" im besten Sinne. Eine "wichtige" Story, eine schillernde Persönlichkeit und ein historisches Setting. Dazu gute Schauspieler, ein solides Drehbuch, eine handwerklich saubere Inszenierung und ein gelungener Score von Alexandre Desplat. Kurzum: alle Zutaten für einen unterhaltsamen Kinoabend sind vorhanden. Empfehlenswert!

Aldridge 25.01.2015, 10:11
Betreff: Re: Der letzte Film

Ich muss mir den Score noch mal genauer zu Gemüte führen. Wie ist der einzuschätzen - was Hörenswertes oder die übliche Sedierungs-Beschallung von Desplat? Mit Monuments Men und Godzilla hat er ja vergangenes Jahr gezeigt, dass er auch anders kann, wenn er will.

Toth 25.01.2015, 10:50
Betreff: Re: Der letzte Film

Kenne "Monuments Men" und "Godzilla" nicht. Fand aber den Score von "Imitation Game" äußerst gelungen und durchaus auch auf etwas schwelgerische Klänge setzend. Kann man auf jeden Fall auch ohne den dazugehörigen Film genießen.

Kalmanitas 25.01.2015, 11:41
Betreff: Re: Der letzte Film

Imitation Game ist ein absolut gelungener Score von Desplat. Definitiv einer seiner besseren! Der lief schon mehrere Male in meinem Player. Auch noch zu empfehlen von Desplat, wenn auch ganz anders, ist Grand Budapest Hotel...

Aldridge 25.01.2015, 12:15
Betreff: Re: Der letzte Film

Dann gebe ich Imitation Game mal eine Chance. Ich fand, dass sich der Gute in den vergangenen Jahren oft wiederholt hat, nicht zuletzt wegen der Fließband-Arbeit, die er so geleistet hat. Aber 2014 war definitv ein gutes Desplat-Jahr, das gebe ich zu. Mit Grand Budapest Hotel wurde ich nicht warm, aber ich stehe auch nicht auf Zither und dergleichen. Aber ich muss zugeben, dass es zumindest ein kreativer und interessanter Score war. Mir gefiel aus dem vergangenen Jahr Monuments Men am besten, da zeigte Desplat stellenweise schon richtige Williams-Qualitäten.

Kalmanitas 25.01.2015, 12:18
Betreff: Re: Der letzte Film

Off-Topic:
Wenn der Monuments Men Dir gefallen hat, bin ich sicher, dass Dir Imitation Game auch zusagen wird. Give it a try...

Indy2Go 26.01.2015, 16:18
Betreff: Der letzte Film

Zitat von Indy2Go:
Es war einmal in Amerika [...]
Vielleicht sogar mein Lieblingsfilm von Sergio Leone, das kann ich aber erst nach meinem Rewatch [...] sagen ...

... Welcher nun erfolgt ist. Und nein, "Es war einmal in Amerika" ist nicht der beste Sergio Leone-Film.
"Zwei glorreiche Halunken" sowie "Spiel mir das Lied vom Tod" sind doch beide einen Tick besser.

Tamanosuke 28.01.2015, 09:19
Betreff: Re: Der letzte Film

Revolution

Zwar kein Film, aber ich habe gestern die erste Folge dieser Serie gesehen und sie hat mir gefallen. Scheint eine gelungene Mischung aus "The Last of Us" (statt Outbreak gibt es einen Blackout) und "Lost" zu sein. Ich glaube da spielt auch Bellas Vater aus "Twilight" mit. Werde ich jedenfalls mal weiterverfolgen.

Außerdem freu ich mich über den baldigen Start von "Agents of S.H.I.E.L.D" und "The Flash".

Toth 29.01.2015, 13:01
Betreff: Re: Der letzte Film

A Dangeroud Method

Nicht uninteressantes, aber letztlich auch etwas steriles Psychodrama. Vor allem, wenn man bedenkt, wie sehr der Film von verborgenen und unterdrückten sexuellen Begierden handelt. Handwerklich natürlich top und mit einer stark "overactenden" Keira Knightley.

Indy2Go 30.01.2015, 14:54
Betreff: Re: Der letzte Film

Jack und Jill
Nein. Einfach nein. Ein neuer Tiefpunkt der Menschheitsgeschichte.
Al Pacino hin oder her - der Film ist Abfall. Gratuliere, 79 Millionen verschwendet.

Leusel 30.01.2015, 17:51
Betreff: Re: Der letzte Film

Jack and Jill went to the hill? Worum gehts denn da?

Indy2Go 30.01.2015, 18:50
Betreff: Re: Der letzte Film

Tut mir leid, aber ich möchte den Film einfach vergessen. Zwinkernder Smiley

Leusel 30.01.2015, 19:08
Betreff: Re: Der letzte Film

Also nicht aufgepasst, eindeutig. Grinsender Smiley

Indy2Go 30.01.2015, 19:20
Betreff: Re: Der letzte Film

Bin mir nicht sicher ob es überhaupt eine Handlung gab. Lachender Smiley

Indy2Go 31.01.2015, 10:26
Betreff: Re: Der letzte Film

Wenden wir uns wieder den schönen Dingen des Lebens zu:
Leichen pflastern seinen Weg (The Great Silence)
Dieser Italowestern aus dem Hause Sergio Corbucci brachte gleich zwei Nova in das Subgenre. Zum einen triumphiert hier das Böse, zum anderen spielt der Film in einem verschneiten Bergdorf in Utah. Zudem erlaubte sich der Regisseur einen Scherz bezüglich des wortkargen Revolverhelden, denn seiner ist ganz und gar stumm. Zwar war dies eigentlich eine Improvisation, da der Hauptdarsteller nur der französischen Sprache mächtig war, aber es kommt trotzdem einem kleinen Geniestreich gleich. Wie für Sergio Corbucci typisch ist auch dieser Streifen relativ brutal, wobei ich die Freigabe ab 18 für etwas übertrieben halte. Zumindest steht es zu keinem Verhältnis mit z. B. Quentin Tarantinos "Django Unchained", welcher eine Freigabe ab 16 erhielt. Die Musik von Ennio Morricone, der immer mehr zu meinem Lieblingskomponisten wird, ist hier weniger einprägsam als bei der Dollar- oder Amerika-Trilogie, aber trotzdem sehr schön. Besonders zu loben ist auch Klaus Kinski in der Schurkenrolle. Man nimmt ihm den wahnsinnigen Kopfgeldjäger überraschend gut ab. Luigi Pistilli war auch wieder in Hochform. Negativ aufgefallen ist mir ein fieses Plothole: Die Waffen müssen in der Kälte warm gehalten werden, da sie sonst nicht funktionieren. Das lehrten uns die Ausgestoßenen, als der neue Sheriff kam. Dennoch konnte Loco den Sheriff mit einer Flinte erschießen, die er im Schnee verbuddelt hatte. Das macht den Kohl aber auch nicht Fett. Ich vergebe 8 von 10 möglichen Punkten.