Caliburn 04.11.2011, 19:07
Betreff: Re: The Adventures of Tintin

So, ich glaub, ich habe was vor am Wochenende. Hatte mit mir gehadert, ob ich reingehen soll oder nicht.
Hmmm, jetzt muss ich nur noch meine Mädels überreden, ihn anzusehen. ...Das wird ein Abenteuer für sich.

Internaut 05.11.2011, 19:35
Betreff: Re: The Adventures of Tintin

Hey Caliburn, ich hab den Film am letzten Mittwoch auch gesehen. Richtig toller Film, vorallem die Firguren sahen so realistisch aus. Außerdem hatte er eine gehörige Ladung Witz und die Story war ein typischer Indy! Also zusammengefasst eine Empfehlung für jeden, der nur ansatzweise Indy Fan ist und etwas mit Tim und Struppi anfangen kann! Also Mädels überreden und ab ins kino!

Caliburn 05.11.2011, 20:27
Betreff: Re: The Adventures of Tintin

Danke, Internaut. Ich werde versuchen, die Mädels ins Kino zu ziehen.

Jean Royale 06.11.2011, 13:26
Betreff: Re: The Adventures of Tintin

Vorgestern war ich auch mit meiner Freundin im Kino. Sie hatte schon lange anvisiert, den mit mir zu gucken. Ich bin mit Tim und Struppi groß geworden, und das Erste, was ich tatsächlich selbständig gelesen habe, war aus Tim in Amerika ein Fluch: Hunderttausend verfaulte Bananen! Ich bin damals ganz stolz zu meiner Mutter gerannt und hab ihr das vorgelesen. Leider weiß ich nicht mehr, wie sie reagiert hat und sie kann sich nicht mehr dran erinnern. Grinsender Smiley
Als ich dann Comic-Zeichner werden wollte, habe ich festgestellt, dass ich am allermeisten von Hergé beeinflusst worden bin, obwohl ich zu dem Zeitpunkt Spirou von Franquin geliebt habe. Tja, da war ich jetzt schon skeptisch, ob Tim in 3D tatsächlich funktioniert. Und obwohl mich vermutlich einige steinigen werden - aber seit RotLA hat Spielberg nie wieder etwas ähnlich gutes geschafft, absolut nicht. Im Gegenteil - ich finde, allerspätestens seit Schindlers Liste fehlt seinen Filmen etwas, das ganz Besondere, das gewisse Etwas. Er ist vielleicht satt und zu routiniert geworden, auch wenn die Filme nach wie vor gut gemacht sind und viel bemerkenswertes handwerkliches Können zeigen. Trotzdem "sprühen" sie nicht mehr. Und dann noch Peter Jackson als Produzent! Ich werde mich nie mit seiner Version von LOTR anfreunden können, weil er den Grundton, die Stimmung des Buches nicht getroffen hat und mich die ständigen Kamerafahrten auf die traurig guckenden Nasenspitzen der Darsteller auf die Palme bringen, genau wie die völlig unpassende übertriebene Ernsthaftigkeit der düsteren Videospiel-Elben. Im Buch singen sie, lachen viel und klettern im sonnigen Wald herum. Da hab ich Angst bekommen, was der aus Tim und Struppi macht: wird Tim dann auch so ein Hundeblick-Hobbit ...? So war ich nur schwer zu überzeugen, mir Tim und Struppi anzuschauen.
Aber ich bin ganz gut unterhalten worden. 3D ist vermutlich super, nur kann ich es halt aufgrund eines Sehfehlers nur halbwegs genießen, was echt sch** ist! 2D sehe ich nämlich im Alltag schon genug. Aber die Idee, alles digital zu machen, ist perfekt, denn dadurch entsteht im Lauf des Films eine ganz eigene Realität, die genau zu Tim und Struppi passt, finde ich jedenfalls. Auch die Figuren sind sehr gut getroffen und ich bin überrascht, wie clever und für den Film passend die verschiedenen Alben kombiniert wurden. Das alles ist sehr gut gelungen, auch der häufig ja etwas kindgerechte Slapstick der Comics ist im Film wiedergegeben. Schade nur, dass Tim in den Bewegungen etwas steif wirkt.
Was mir dagegen nicht gefällt, ist die ununterbrochene, fast aufdringliche Bewegung der Bilder. Im Gegensatz zu Hergé, der genau wusste, wann er Tempo aus der Story nehmen muss und Ruhepunkte setzen sollte, übertreibt Spielberg furchtbar und hält alles ununterbrochen in ständiger Unruhe. Das mag vordergründig argumentiert an modernen Sehgewohnheiten geschult sein, aber das ist ja gerade das, was mich an Spielberg mittlerweile so enttäuscht: Die ruhigen Momente, die seine frühen Filme häufig ganz nach vorn bringen, gibt es hier nicht mehr. Hier gibts nur Achterbahn, hau den Lukas, immer volle Pulle. Na gut, das mag anderen vermutlich mehr zusagen. Aber dafür sind die Bilder wirklich beeindruckend und die Settings sehr liebevoll gestaltet. Optisch ist der Film halt super, besonders, weil überall Kleinigkeiten aus allen möglichen Alben auftauchen.

Internaut 06.11.2011, 18:08
Betreff: Re: The Adventures of Tintin

Hi Jean Royale, schöne Geschichte ... Ich bin auch mit Tim und Struppi groß geworden.

KäptnHaddock 12.11.2011, 20:53
Betreff: Re: The Adventures of Tintin

Habe mir heute heute endlich mal den Film angeschaut.
Und ich kann einfach nur sagen, das ich mit dem Gefühl richtig gut unterhalten geworden zu sein wieder aus dem Kino herrausspaziert bin. Man muss den Film sicherlich mehrmals und später dann auf DVD in Zeitlupe anschauen um all die liebevollen Details erblicken zu können...ein Wahnsinn, davon war ich echt überwältigt gewesen.

Mein Fazit für alle die ihn bis jetzt noch nicht gesehen haben: Wenn man kein eingefleischter Feind von Animation ist und obendrein eine neue Auffrischung seiner Abenteuerlust braucht, dann ist das Geld für die Kinokarte keinesfalls herrausgeschmissen.
Ich persönlich bin auch der Meinung das Herge sich wegen Spielbergs und Jacksen Film auf keinen Fall im Grab umdrehen muss!

P.S: Außerdem war der Film ein mehr als passender Grund sich mit meinem Nickname nach langer Zeit mal wieder im Forum blicken zu lassen
Gruß Matthias

"Indy" Hans 12.11.2011, 20:56
Betreff: Re: The Adventures of Tintin

Wir wollten dich auch schon fast in die Abtrünnigen-Abteilung verschieben Zwinkernder Smiley Grinsender Smiley Welcome Back!

KäptnHaddock 12.11.2011, 20:58
Betreff: Re: The Adventures of Tintin

Ja tausend jaulende Höllenhunde! So schnell gibt ein Haddock doch nicht auf!
(Er ist und bleibt der geheime Held von Tim und Struppi...)

Jean Royale 12.11.2011, 21:03
Betreff: Re: The Adventures of Tintin

Hagel und Granaten! Ich muss ihn auch noch mal sehen, denn je länger ich darüber nachdenke und je mehr der Alben ich jetzt wieder gelesen habe, desto besser finde ich den Film!

Indiana Max 12.11.2011, 22:03
Betreff: Re: The Adventures of Tintin

Ich muss leider meinen Standpunkt deutlich machen...

Diese Verfilmung dreht, nach einer charmanten Einführung, welche an die Herangehensweise von Hergé errinnert, ab in eine perfekt Gehandhabte, sodass alles in einem leblosen Niemandsland endet. Mit monströsen Charakteren, die trotz Rasanz, durch die filmische Dramaturgie gezwungen, ihre durchsickernde Plumpheit nicht kaschieren können.Die Gestalten erscheinen einem weder als Menschen, noch als phantastische Wesen eines eigenen Universums.

Das wirklich traurige daran, sie kennen keinen Ort und keine Zeit, die nur ihnen gehören, sie haben keine in sich ruhende Intelligenz, nichts mehr von ihrer Leichtigkeit und ihrer Eleganz, sie haben alles eingebüst, was sie einst hatten und enden nun als austauschbare Marionetten in einer zusammengeklauten Geschichte.
Die ist nicht nur unter Spielbergs Niveau, es ist eine echte Schande...

Alles was die Ligne Claire ausgemacht hat, und alle mit ihr unwiederbringlich verbundene Gestalten aus den dazugehörigen Geschichten, ist/sind dahin... verbindet nun eine neue Generation mit einem 3D oberflächlichen Spektakel der Superlative...

Mir tat es wirklich weh das zu sehen, aber jeder soll das für sich beurteilen

Die Art des Erzählens in jener einfachen, unaufgeregten Art, naja, dass ist ebenfalls hinwegkaschiert.

Lacombe 13.11.2011, 10:37
Betreff: Re: The Adventures of Tintin

Ich persönlich finde gerade die Entscheidung für MoCap die richtige. Tim und Struppi wurde bereits des öfteren als Realfilm und als klassischer Zeichentrickfilm verfilmt. Beides überzeugte kaum jemanden. Zudem muss ich zugeben, dass ich kein ausgewiesener Fan der Comics von Hergé bin. Als ich hörte, dass Spielberg die Comics verfilmen will, habe ich sie mehr gleich besorgt und zum ersten Mal gelesen. Schließlich war ich schon immer ein großer Fan gewisser französischsprachiger Comics. Daher war die Vorfreude groß.
Hinterher gab es bei mir und meiner Frau allerdings eher lange Gesichter. Zugegeben, die Zeichnungen sind stimmungsvoll, aber schriftstellerisch waren die Werke eine Enttäuschung. Die Charaktere (vor allem Tim) sind blass und uninteressant. Das wäre nicht so schlimm, wenn wenigstens die Geschichten spannend wären, doch auch hier hat mich Hergé enttäuscht. Die Plots meandern müde vor sich hin, ohne das der Funke je überspringt und der Humor kommt meist bleischwer daher. Kein Vergleich zum stellenweise brilliant hintergründigen Wortwitz eines René Goscinny in den Asterix-Comics (vor allem im Original).
So dachte ich nach der Lektüre eher: "Steven, warum verschwendest du dein Talent an so etwas. Ganz leicht könntest du bessere Stoffe finden." Überraschenderweise hat der Film mich umgestimmt, da sein Unterhaltungswert deutlich über dem der Comics liegt. Auch die Änderungen an der Originalgeschichte bewerte ich als Verbesserung. Sakharin zum Bösewicht zu machen und das Ganze zu einer Fede zwischen seiner Familie und den Haddocks umzuschreiben gibt den Charakteren eine viel stärkere und auch plausiblere Motivation als im Comic, wo diese Aspekt gänzlich fehlt.
Das ausgewiesene Fans desselben nicht mit mir übereinstimmen und teilweise ganz grundsätzliche Probleme mit gewissen künstlerischen Entscheidungen der Macher haben war zu erwarten. Dies sollte den neutralen Zuschauer nicht vom Kinobesuch abhalten, zumal diese Bedenken auf ihn eher nicht zutreffen.

Aldridge 13.11.2011, 12:59
Betreff: Re: The Adventures of Tintin

Ich muss zugeben, dass ich den Film noch nicht gesehen habe. Der Grund dafür liegt aber auf der Hand: Der Look reizt mich einfach nicht. Wäre das Ganze ein anständiger Realfilm, wäre ich wahrscheinlich schon längst drin gewesen. Ist in meinem Freundeskreis ähnlich, denen gehen die Entzückensschreie angesichts dieses Kunstprodukts derzeit nur noch auf die Nerven. Jetzt wird´s vielleicht was auf BD.

Ich bin zwar auch kein Riesenfan des Comics, aber ich weiß die Verdienste Hergés um das Medium (oder die Kunstform, wenn man so will) durchaus zu schätzen. Es mag ja sein, dass Spielberg einen ganz unterhaltsamen Abenteuerfilm gedreht hat. Aber einen besseren Tintin als Hergé selbst wird er wohl kaum schaffen können, höchstens eine Interpretation, die heutigen Sehgewohnheiten entspricht, natürlich in 3D... Zwinkernder Smiley

Toth 13.11.2011, 13:39
Betreff: Re: The Adventures of Tintin

Ich bin ebenfalls kein Fan der Comics und halte sie für deutlich schwächer als die von Goscinny. Aus diesem Grund halte ich es für gar nicht so schwierig einen besseren Tintin zu schaffen als Hergé. Seine Geschichten waren schon damals nicht besonders stringent konstruiert (was nicht viel heißen mag, den die Standards für gute Geschichten haben sich meiner Meinung nach ohnehin kaum geändert) und deshalb waren Veränderungen beinahe schon zwangsläufig. Wobei es überdeutlich ist, der der Film von Fans der Vorlage gemacht wurde.
Was den Look angeht, so verstehe ich die Aufregung nicht so ganz. Für mich ist dies einfach nur ein Animationsfilm, wie es auf dieser Welt tausend andere gibt. Ob diese nun mit Mo-cap oder durch andere Formen der Animation realisiert wird, macht für mich auch keinen wirklichen Unterschied.

Lacombe 13.11.2011, 14:14
Betreff: Re: The Adventures of Tintin

Zitat von Aldridge:
Ist in meinem Freundeskreis ähnlich, denen gehen die Entzückensschreie angesichts dieses Kunstprodukts derzeit nur noch auf die Nerven. Jetzt wird´s vielleicht was auf BD.


JEDER Film ist seiner Natur nach ein Kunstprodukt, was auch sonst. Dazu gibt es sogar einen sehr überzeugenden Artikel von George Lucas, der anlässlich des Kinostarts des ersten Prequels wohl vorsorglich sicher auftauchenden Anschuldigungen der Künstlichkeit seiner neuen Filme den Wind aus den Segeln nehmen wollte (genützt hat es übrigens nichts). Ansonsten hat Toth Recht. Es ist ein Animationsfilm. Genau wie Bambi, Aladdin oder Toy Story (dessen rein computeranimierter Look damals viele Gegner hatte, was heute kaum noch begreiflich ist). Zwinkernder Smiley

Aldridge 13.11.2011, 14:31
Betreff: Re: The Adventures of Tintin

Huch, habe ich da jemandem auf den Schlips getreten? Hau doch nicht gleich den Lucas... Zwinkernder Smiley

Mit Künstlichkeit meinte ich den durchgängigen Plastiklook der Bilder, die ich bislang gesehen habe. Dagegen sah selbst Natalie Portman unter 2 Zentimeter Schminke natürlicher aus. Ich denke, es ist ein Unterschied, ob ein Zeichentrick-/CGI- oder meinetwegen Eiscremefilm fotorealistisch sein will oder absichtlich stilisiert daher kommt. Insofern sehe ich da deutliche Unterschiede zwischen "Nemo" und "König der Löwen" (oder "Clone Wars", das in dieser Diskussion noch unweigerlich angeführt werden wird) einerseits und "Tintin" oder meinetwegen "Final Fantasy" oder "Beowulf" andererseits - die Letzteren wirkten einfach... irgendwie komisch... Das ist so, als würde ich behaupten, dass die Asterix-Realfilme näher am Comic wären als die Zeichentrickfilme.

Was mir allerdings sehr komisch vorkommt, ist die Demontage eines Comicklassikers, nur weil mal jemand eine negative Meinung gepostet hat. Der neue Film geht optisch einen anderen Weg als seine Vorlage, das ist nun mal so. Inhaltlich kann das natürlich jeder für sich beurteilen.

PepiloJones 13.11.2011, 14:39
Betreff: Re: The Adventures of Tintin

Mit hat die aktuelle Verfilmung sehr gut gefallen. Werde ihn mir demnächst nochmal in 2D ansehen.

Lacombe 13.11.2011, 14:39
Betreff: Re: The Adventures of Tintin

Keine Bange, ich bin keineswegs beleidigt, noch will ich Hergé bloßstellen. Meine Frau und ich, die sehr gerne vor dem Schlafengehen zusammen französische Comics lesen, haben uns wirklich auf die Lektüre gefreut. Und selbst nach der ersten Enttäuschung hartnäckig ALLE anderen Bände nachgekauft, in der Hoffnung, es könne ja nur besser werden. Vielleicht waren die Erwartungen hoch, da Goscinny in Asterix und auch in Lucky Luke die Latte extrem hoch gelegt hatte. Seinen Zeichenstil, mit Bildern, die in der Tat oft an Indy erinnert haben, hatte ich ausdrücklich gelobt.

Was den Vergleich mit Beowulf angeht, so ist dies meiner Meinung nach nicht gerechtfertigt, den im Gegensatz zu diesem sind die Personen in Tintin deutlich comichaft überzeichnet (Knollennasen bei Schultze und Schulze). Die Schauspieler sind selbst beim besten Willen nicht mehr zu erkennen. Bei Beowulf war dies ganz anders und der Effekt war in der Tat.. nun ja.. komisch.

Aldridge 13.11.2011, 15:01
Betreff: Re: The Adventures of Tintin

Naja, ich halte den Vergleich schon für legitim. Die Figuren in "Tintin" sind zwar stilisiert, aber was die Animation von Haut, Haaren, Wasser, Textilien etc. angeht, ist das nicht comichaft, sondern fotorealistisch. Man muss den Machern aber zugute halten, dass sie zwar noch nicht durchs Uncanny Valley sind, aber wenigstens den Dreh hinbekommen haben, dass die Figuren in dieser Form funktionieren. Ich stelle mir dennoch mit Grausen einen Asterix vor, den man derart - Knollennase, kurze Beine, aber klar erkennbar Pigmentierung der Haut - zum "Leben" erweckt.

Wie auch immer - uns spricht diese Umsetzung nicht an. Wir waren mehrmals versucht, in den Film zu gehen. Aber es hat dann doch die letzte Überwindung gefehlt. Inzwischen entwickelt sich da wieder so ein Herdentrieb, der uns nur zusätzlich abschreckt.

Toth 13.11.2011, 15:23
Betreff: Re: The Adventures of Tintin

Komisch, ich habe, als ich aus dem Film ging, genau das Gegenteil gedacht. Ich dachte, wann kommt jetzt ein Filmemacher, der einen Asterixfilm im Mo-cap-Verfahren dreht, der die misslungenen Realfilme vergessen macht, und einen Film realisiert, der dem Charakter optisch und inhaltlich gerecht wird. Zwinkernder Smiley
Ansonsten bin ich in der Tat der Meinung, dass Animationsfilme Humbug sind, wenn die animierten Charaketere am Ende genauso aussehen, wie die Schauspieler, die sie darstellen. Eine überzeugende Antwort auf die offensichtliche Frage, warum man diese dann nicht einfach abfilmt, habe ich bisher noch nicht gelesen. Handelt es sich jedoch um allseits bekannte Comicfiguren, deren stilisierter Look mit Schauspielern nur unzureichend imitiert werden kann, hat diese Technik ihre Daseinberechtigung. Dass diese Kreationen durch detailreiche Texturen am Fotorealismus kratzen kann der Sache für mich sogar einen zusätzlichen Reiz geben, da so ein völlig neuer Look entsteht, der einerseits dem gezeichneten Ursprung der Figuren Referenz erweist und so einen triftigen Grund für einen Animationsfilm liefert, aber andererseits auch Möglichkeiten der modernen Computeranimation ausreizt.

Aldridge 13.11.2011, 15:41
Betreff: Re: The Adventures of Tintin

Ach, ich denke, die filmische Umsetzung von literarischen Vorlagen - ob nun Roman oder Comic - ist immer Anlass für Diskussionen. Es handelt sich eben um unterschiedliche Medien mit jeweiligen Vor- und Nachteilen. Als bislang gelungenste Comicverfilmung sehe ich da "Watchmen". Der Comic wurde beinahe Bild für Bild umgesetzt und gleichzeitig um die Möglichkeiten des Film erweitert. Das gilt für die Kamerafahrten, die Effekte, die Kulissen und ganz besonders für das Mienenspiel der (menschlichen) Darsteller, das bislang kein Comic entsprechend liefern konnte. Aber letztlich dürfte das alles - wie immer - reine Geschmackssache sein.

"Tintin" werde ich sicherlich auf BD noch eine Chance geben (darf ja kein Spielberg in der Sammlung fehlen Zwinkernder Smiley ).