Jens 16.10.2009, 12:08
Betreff: Re: Erich von Däniken (Visonär oder Spinner)

Zitat von Daniel:
Das Thema Hesekiel ist auch so ne Sache: Von der NASA höchstpersönlich WORT für WORT aus alten Überlieferungen nachgebaut, konstruiert eben und dann als 3D Computeranimation gerendert...kann sich jeder auf youtube etc. anschauen...und was kam schlussendlich dabei raus? Eine glaubwürdige Raumstation mit Tenderschiffen etc. pp. Wie soll man das nun wieder wegargumentieren können?

Quellenkritik, mein Lieber, Quellenkritik! Prüfe zwei mal, wen oder was Du zitierst! Dieses obskure Hesekiel-Raumschiff ist nicht von "der" NASA als offizieller Institution nachgebaut worden, sondern von einem Mitarbeiter derselben ... privat. Und es beweist m.E. auch nicht mehr, als dass man den Interpretationsrahmen eines alten Textes gehörig ausdehnt. Phnatasie ist gut, keine Frage (und gerade in Fächern wie der Archäologie notwendig), aber sie ist kein faktischer Beweis. Zwinkernder Smiley

Zitat:
@Jens: Das mit dem exakten Wissen: Es ergibt sich (ich bin kein Experte, kann jetzt spontan nicht einzelne Quellen darlegen) schlichtweg aus sooo vielen Indizien und Bautechnischen Konstruktionen, Anordnungen von Pyramiden etc. pp. dass kann alles eigentlich kein Zufall mehr sein. Aber nicht nur in Ägypten sondern auch anderswo, wie UNTER ANDEREM das mit den Wikingern...

Es "ergibt sich" aus Indizien? Siehst Du, dass ist es, was ich meine - wir nehmen eine Prise Pyramidenumfang, geben etwas Maya-Zeitrechnung hinzu, eine Wikingersiedlung hier und noch ein schöner Cargo-Kult aus Neuguinea. Dann schütteln wir alles ... et voilà: ein hübsches "Indizien"-Gemenge mit dem sich allerhand behaupten läßt.
Wenn Dich derlei Sachverhalte interessieren, lies Dich unabhängig von Däniken und Co. einmal in die Materie ein. Bilde Dir Dein eigenes Urteil, wäge selbst ab, ohne schlicht zu akzeptieren, was Dir andere (und da schließe ich mich ein) auftischen wollen.

Balduin 16.10.2009, 14:33
Betreff: Re: Erich von Däniken (Visonär oder Spinner)

Ihr macht euch alles zu schwer Zungestreckender Smiley
Man nehme den Spruch :" In jeder Lüge steck ein Körnchen Wahrheit", also ein 1% sieht nicht gut aus für Däniken^^.
Aber jetzt kommt es man lege 99 mal die 99% auf ein Glücksrad und natürlich einmal die 1%.
99% Unwahrheit - 1% Wahrheit + Murphys Gesetz = Er hat recht Grinsender Smiley

Nein Scherz beiseite hab mich auch mal viel mit diesen Thema beschäftig, und wer weiß vielleicht kommen sie ja gar nicht aus dem All sonder aus dem Meer. Es wurden schon viel Berichtet darüber das man aus See usw. seltsame Objekte sah. Stichwort Michigansee, Bermuderdreieck, Atlantis, Bomben Test in Bermuderdreieck usw. Manche Sachen die Däniken schreibt sind sehr Interessant, wie zu Beispiel das man in den Pyramiden angeblich keine Russ Spuren zu finden sind. Manche Sachen wiederum sind überspitzt aber das häng immer von einen selber ab ob man es glauben tut oder nicht. Es gibt sogar Holzstiche aus den Mittelalter wo man Objekt am Himmel sieht, es könnten auch Höchstwahrscheinlich Meteroren geswesen sein.

"Indy" Hans 16.10.2009, 14:41
Betreff: Re: Erich von Däniken (Visonär oder Spinner)

Zitat von "Indy" Hans:
Ein aufeinander zugehen und sich gegenseitig Zugeständnisse machen ist vermutlich schon alleine wegen der verhärteten Positionen beider Seiten und dem zu erwartenen "Gesichtsverlust" gar nicht mehr möglich.

So etwas ähnliches gibt es ja auch zwischen der Schul- und der Alternativmedizin.


Bin da nach wie vor der Meinung das, würden beide Seiten aufeinander zugehen und GEMEINSAM nach Antworten suchen, wäre mehr rauszuholen (In beiden Gebieten). Aber wegen des oben angesprochenen Konfliktes wird das wohl nicht passieren. Spannend wäre es aber meiner bescheidenen Meinung nach.

Daniel 16.10.2009, 15:21
Betreff: Re: Erich von Däniken (Visonär oder Spinner)

@Jens: Quellentrick? Gut, dann war es eben kein offizieller Auftrag / Projekt der NASA, sondern eine Arbeit VON NASA Mitarbeitern. Aber: Warum sonst Quellentrick? Es haben jedenfalls kluge Köpfe neutral (da WORT für WORT OHNE nach diesem Motto vorzugehen: "Was könnte man da noch dazumogeln, und wie soll das wirken..." visualisiert.) Falls das nun wieder falsch sein soll, so hätte EvD hier schlichtweg gelogen, was ich jetzt nicht widerlegen kann aber auch nicht gerade annehme. ;-)

Zum Thema Indizien: Ich denke das "Problem" liegt einfach darin, dass viele Leute sagen: Wenn etwas nicht schwarz auf weiss bewiesen ist, dann sollte man es auch nicht glauben / ernst nehmen. Da es eben keine solchen hieb-und-stichfesten "Beweise" (Meine Meinung: Was ist schon ein Beweis? Definitionssache! ;-) ) gibt, schiebt man die Thesen in den Bereich des Unseriösen. Man bezieht sich lieber auf praktische, Fakten etc. Vielleicht ist manchmal das offensichtlich Unmögliche / zu Naive etc. letztlich doch der wahre Kern?
Zum "Vermischen": Laut EvD sind all die Dinge für sich gesehen eben "Indizien" für die Richtigkeit der Grundthese.
@Jens: Das selbst abwägen, einlesen, etc. pp. wäre (falls denn überhaupt in diesem Umfang möglich) sicherlich die beste Idee, aber,-du wirst lachen- (und as macht mich jetzt komplett unseriös Lachender Smiley ) da habe ich (auf absehbare zeit) weder Zeit noch Geduld noch Muße für!
Mit dem Hesekiel, irgendwie reden wir doch wieder am Thema vorbei. Wenn wir sofort sagen: "Achtung, Quellentrick, Stopp". Gut, dann weicht man doch einer Diskussion bzw. Analyse schon von vornherein aus. Auch wenn es nicht juristisch / wissenschaftlich korrekt ist: Wo ist der Beweis, dass die Visualisierung mit Hesekiel Klamauk ist? Was gibt es für stichhaltige Gegenargumente? P.S. Nein, taktisch klüger wäre es hier zu fragen: Wie erklärt sich das die "klassische Archäologie"? Grinsender Smiley

Jens 16.10.2009, 15:36
Betreff: Re: Erich von Däniken (Visonär oder Spinner)

Zitat von Daniel:
@Jens: Quellentrick?

Quellenkritik. Damit meine ich, Quellen, aus denen man schöpft zu hinterfragen. Nur weil ein NASA-Mitarbeiter im Ruhestand etwas zusammenschustert, muss es nicht zwangsläufig etwas mit der NASA zu tun haben, noch muss es mit besonderer Glaubwürdigkeit geadelt werden. Bei der NASA arbeiten auch nur Menschen. Zwinkernder Smiley

Zitat:
Zum Thema Indizien: Ich denke das "Problem" liegt einfach darin, dass viele Leute sagen: Wenn etwas nicht schwarz auf weiss bewiesen ist, dann sollte man es auch nicht glauben / ernst nehmen. Da es eben keine solchen hieb-und-stichfesten "Beweise" (Meine Meinung: Was ist schon ein Beweis? Definitionssache! ;-) ) gibt, schiebt man die Thesen in den Bereich des Unseriösen. Man bezieht sich lieber auf praktische, Fakten etc. Vielleicht ist manchmal das offensichtlich Unmögliche / zu Naive etc. letztlich doch der wahre Kern?
Zum "Vermischen": Laut EvD sind all die Dinge für sich gesehen eben "Indizien" für die Richtigkeit der Grundthese.

Ich sehe das Problem eher darin, dass Behauptungen aufgestellt werden (ganz nach dem Motto "Eine gute Behauptung ist besser als ein schlechter Beweis."), nachvollziehbare Fakten dann aber meist ausbleiben. Wissenschaft ist aber eben nun einmal keine Glaubenssache. Nichts spricht dagegen, Indizien zu sammeln, aber ein ganzes Theoriengebäude auf dem weichen Untergrund schwacher Indizien zu errichten, ist fragwürdig, weil es zu leicht - um bei der Metapher zu bleiben - einstürzen würde. Fakten wären hier ein brauchbareres Fundament. Zwinkernder Smiley

Zitat:
@Jens: Das selbst abwägen, einlesen, etc. pp. wäre (falls denn überhaupt in diesem Umfang möglich) sicherlich die beste Idee, aber,-du wirst lachen- (und as macht mich jetzt komplett unseriös Lachender Smiley ) da habe ich (auf absehbare zeit) weder Zeit noch Geduld noch Muße für!

Tja, das macht die Sache mit der "eigenen fundierten Meinung" natürlich schwierig.

Zitat:
Mit dem Hesekiel, irgendwie reden wir doch wieder am Thema vorbei. Wenn wir sofort sagen: "Achtung, Quellentrick, Stopp". Gut, dann weicht man doch einer Diskussion bzw. Analyse schon von vornherein aus. Auch wenn es nicht juristisch / wissenschaftlich korrekt ist: Wo ist der Beweis, dass die Visualisierung mit Hesekiel Klamauk ist? Was gibt es für stichhaltige Gegenargumente?

Dass es nicht möglich ist, kann ich nicht beweisen - der alte Grundsatz "Negativa non sunt probanda" (Nicht bestehendes kann / braucht nicht bewiesen zu werden). Tut mir leid, aber hier muss ich den Schwarzen Peter an die Befürworter der These zurückgeben - die haben die Beweislast. Zwinkernder Smiley

Daniel 16.10.2009, 15:53
Betreff: Re: Erich von Däniken (Visonär oder Spinner)

@Jens: Sry, habe nicht richtig gelesen mit der Quellenkritik.

Weisst du sicher, dass das ein Ex- Mitarbeiter im Ruhestand war? (Was die Sache für mich nebenbei nicht aus den Angeln hebt)
Deinen Satz: "Eine gute Behauptung ist besser als ein schlechter Beweis" finde ich sehr gut! Grinsender Smiley Zungestreckender Smiley Nochmal: Es geht doch bei dieser Thematik nicht darum, welchen Euro Betrag Herr Müller von Frau Mayerhuber als Schadensersatz im Sachverhalt XY nach BGB verlangen kann. Verstehst du was ich meine? "Man bzw. z.B. EvD" fragt sich einfach: Hätte es nicht so und so sein KÖNNEN? Niemand (kein vernünftiger Mensch) kann einem diese Thesen der Präastronautik 100%ig beglaubigen. Und das ist auch gar nicht Sinn und Zweck bzw. nötig. "Es würde leicht einstürzen.." aber ist es noch nicht, oder? Zwinkernder Smiley

"Tut mir leid, aber hier muss ich den Schwarzen Peter an die Befürworter der These zurückgeben - die haben die Beweislast" Hohes Gericht, ich plädiere für die Erfüllung des Tatbestandes der Bewislastumkehr nach § XY! Grinsender Smiley (Nur Spaß)...aber meine Frage: Wie erklärt sich das die klassische Archäologie? Gibt es von dieser Seite keine Erklärung / Auseinandersetzung mit dem Thema?

Jens 16.10.2009, 17:42
Betreff: Re: Erich von Däniken (Visonär oder Spinner)

Zitat von Daniel:
Weisst du sicher, dass das ein Ex- Mitarbeiter im Ruhestand war?

Ich habe den Name und den ganzen Zusammenhang nicht mehr so genau vor Augen, glaube mich aber daran erinnern zu können, so etwas in einem Vortrag EvDs gehört zu haben (ja, ich bin durchaus offen genug, mir seine Vorträge (die allerdings eher "Mltimediashows" sind Zwinkernder Smiley ) anzuhören.

Zitat:
Hätte es nicht so und so sein KÖNNEN?

Klar, es hätte können. Die Idee ist sicher reizvoll, aber ohne einen Beweis ist es leider nicht mehr als ein Gedankenspiel, kaum gewichtiger als die Suche nach dem Hexenhaus aus "Hänsel und Gretel" oder einer Tyopologie der Ork-Waffen aus dem "Herrn der Ringe" ...

"Es würde leicht einstürzen.." aber ist es noch nicht, oder? Zwinkernder Smiley [/quote]

Kommt ganz auf den Blickwinkel an. Zwinkernder Smiley

Zitat:
Wie erklärt sich das die klassische Archäologie? Gibt es von dieser Seite keine Erklärung / Auseinandersetzung mit dem Thema?

Die "Schulwissenschaft" hat sich sehr wohl zu diesen Punkten geäußert und entsprechende Erklärungsmodelle angeboten.
(Die "Klassische Archäologie" übrigens befaßt sich aus schließlich mit der materiellen Kultur der Griechen und Römer, sie ist also mitnichten "die" Archäologie schlechthin.)

Daniel 16.10.2009, 20:53
Betreff: Re: Erich von Däniken (Visonär oder Spinner)

Wenn für dich ein (rein theoretisch möglicher) Teil der Ursprungsgeschichte der Menschheit so wichtig ist, wie die Waffen der Orks oder Hensel und Gretel (die allesamt fiktiv sind), auch o.k. Grinsender Smiley Zungestreckender Smiley Zwinkernder Smiley
EDIT: langes EvD Video; Rätsel dieser Welt

Kannst du nebenbei in Stichworten die Erklärung der Ägyptologie für Hesekiel, Mischwesen und co. nennen? ;-)

Daniel 19.10.2009, 22:56
Betreff: Re: Erich von Däniken (Visonär oder Spinner)

Jens? Hab ich was falsches gesagt? ;-) Weisst du was zu der Erklärung der Ägyptologie?

Jens 20.10.2009, 00:08
Betreff: Re: Erich von Däniken (Visonär oder Spinner)

Sorry, bin übers Wochenende nicht zu Hause gewesen und hatte bisher keine Zeit für Erklärungen. Die Ägyptologie dürfte sich zu Hesekiel eher wenig auslassen, das fällt in den Bereich der Theologie oder Bibelkunde oder irgendwas in der Art. Und da handelt es sich eben um die literarische Überlieferung einer wie auch immer zu deutenden "Vision". Vielleicht ist es ja auch nur als Parabel gemeint gewesen ...

Und "Mischwesen" werden nicht nur in der Ägyptologie für eher mythologische Figuren gehalten, die wohl keine reale Grundlage haben (mir ist jedenfalls nicht bekannt, dass bis dato ein geflügeltes Pferd, ein stierköpfiger Mensch o.ä. nachgewiesen worden wären ... außerhalb literarischer (fiktionaler) Überlieferungen. Zwinkernder Smiley

shortround 21.10.2009, 11:13
Betreff: Re: Erich von Däniken (Visonär oder Spinner)

Aber Ärsche mit Ohren! Diiiiieeeee gibt es! Sogar Heute noch! Schalt mal ein, die Bundestagsdebatten for example *g*

Klemmi 21.10.2009, 15:11
Betreff: Re: Erich von Däniken (Visonär oder Spinner)

EvD und alles was er Repräsentiert ist doch wohl mehr als Denkanstoss für die moderne Wissenschaft aus den Reihen der vielen vielen ineteressierten Laien auf diesem Planeten zu sehen.

Ich weiß nicht, ob meinen Ausführungen gefolgt werden kann, ich versuche es mal:

Der modere Wissenschaftler ist irgendwie wie ein Beamter zu sehen. Im Beamtenrecht steht geschrieben, dass alles was der Beamte nach außen hin tut, dem Ansehen und den Interessen seiner Behörde nicht schaden darf, weder an Material, Vermögen oder Ansehen. Man nennt es Wohlverhaltenspflicht. Genau sowas gibt es bei den Wissenschaftlern auch. Jeder angestellte Wissenschaftler ist nun mal Representant seiner Institution und somit erforscht er auch nur, was im Sinne dieser Institution ist.

EvD oder seine "Ineterssen-/Ansichtenteiler" wollen doch nun nichts anderes, als dass Wissenschaftler aller Fachbereiche die engen Fesseln ihrer Forschngsdokmen verlassen. Ich denke, viele seiner niedergeschriebenen und gesprochenen Ansichten sind nichtsweiter als Hyperbeln, rethorische Mittel der Übertreibung. "Dieses Bild stellt einen Außerirrdischen dar, nun beweise mir das Gegenteil!" Was passiert aber? Die Wissenschaft blockt, denn allein der Versuch sich mit diesem oder jenem ernsthaft, abseits der Schulpfade zu beschäftigen könnte seinem Ansehen oder dem seiner Institution schaden.

Und nun zur Archäologie und anderer Geschichtsforscher (wenn ich es so Laienhaft nennen darf). Sie wissen doch eigentlich garnichts. Letzendlich basiert doch jede Bewertung eines historischen Fundes auf den richtigen oder eben auch falschen Schlüssen zu einem vorhergehenden Fund. Folglich sind Folgefehler praktisch vorprogramiert. Insbesondere, wenn man bedenkt, dass schon seid 1000enden Jahren aktive Geschichtsfälschung betrieben wird.* Was Däniken und Co. fordern ist, dass wenn es eine neue Methode für irgendwas gibt, auch alles nochmal neu aufgerollt wird, utopisch und nicht machbar bar. Das wäre so, als würde man fordern nach der Entdeckung der forensischen DNA-Nutzung die Kriminalfälle der letzten 100 Jahre nochmal aufzurollen, nur das wir hier von Millionen Jahren Erdgeschichte sprechen.

Was aber sehr wohl möglich wäre, ist eine offenere Hernagehensweise an viel Themen, nicht einfach zu sagen, nein das kann nicht sein, sondern einfach mal sagen"Wir (die Wissenschaft) wissen nicht was es ist, also könnte alles, auch außerirdischer Einfluss, möglich sein". Das wird aber nunmal kategorisch ausgeschlossen.

Im übrigen glaube ich nicht daran, dass man den Eifelturm oder die Freiheitsstatue mit den Nascarlinien oder den Pyramiden vergleichen kann. Da macht man es sich doch ein wenig einfach. Selbst wenn archäologen in einer entfernten Zukunft rätzeln mögen, was der Sinn solcher Kunstwerke sein sollte, wird ihnen bei der Bewertung unserer Kultur im Allgemeinen doch recht schnell auffallen, dass der Aufwand zur Errichtung selbiger einen doch vergleichsweise geringen Aufwand darstellte. Wohingegen der Bau von Pyramiden oder eben das "in den Boden kratzen" von riesigen Erdbildern einen enormen Aufwand dargestellt haben dürfte. Ganz unabhängig von den interlektuellen Möglichkeiten der Menschen.

Allgemein will ich zur Themenbehandlung etwas anderes sagen. Nicht alles einfach so hinnehmen, wie man es hört, oder leist. Zu den Nascalinien wird immerwieder propagiert, man kann sie ja nur von einem Flugzeug sehen. Quatsch das ist, junger Padawanschüler. Am Rande einiger dieser Figuren stehen Türme, von denen aus sich Touristen diese Figuren auch ansehen können und sowas konnte man wohl auch schon zur Zeit ihrer Entstehung gebaut haben.

Was Robotter, Landebahnen und Glühbirnen angeht...Juristen würden sagen EX POST-Betrachtungen...also im Nachhinein oder anders gesagt, "hinterher ist man immer schlauer". Vieleicht sollte man lieber zu dieser Zeit vorhande Vorbilder für die Abbilder suchen.

*damit meine ich nun keine Holocaustleugner, sondern das Verschleiern von unangenehmen Spuren in adligen Familien usw. Siehe Agypten, Vatikan oder das britische Königshaus... Zwinkernder Smiley

Dark Hunter 21.10.2009, 17:34
Betreff: Re: Erich von Däniken (Visonär oder Spinner)

Zitat von Balduin:

Manche Sachen die Däniken schreibt sind sehr Interessant, wie zu Beispiel das man in den Pyramiden angeblich keine Russ Spuren zu finden sind.

Und genau dafür gibt es schon seit mehr als Hundert Jahren Altertumsforschung eine sehr simple Lösung, die von Däniken seinem Publikum gern verschweigt. Öllampen! Zwinkernder Smiley
In der Antike und sicher auch in Ägypten, nutzte man weder Kerzen aus Wachs, noch Fackeln, zur Beleuchtung bei Nacht oder an dunklen Orten. Fackeln rußen und brennen schnell nieder, erzeugen dafür kaum Licht und verbrauchen viel Sauerstoff (sehr schlecht, wenn man sich im Inneren eines engen Hohlraums befindet Zwinkernder Smiley ), außerdem brauchen sie Holz und Harze, was in Ägypten Mangelware und teuer war. Kerzen aus Wachs kannte man nicht und brennen nicht so lange. Eine gute Öllampe rußt fast gar nicht (nur 10 % im Vergleich zur Kerze) und brennt über Stunden (lt. Plinius d. J. und Diodor bis zu 6 h ) und konnte damals problemlos überall benutzt und hergestellt werden. Eine kleine Tonschale oder etwas ähnliches, ein kleiner Docht und billiges Öl (meist altes Olivenöl, sehr verbreitet damals Zwinkernder Smiley ). Die Abfälle davon (zertrümmerte Öllampen) finden sich bei nahezu allen Grabungen in Siedlungsmüll am Mittelmeerraum.
Ganau mit solchen Details spickt Däniken seine Werke, ignoriert aber bekannte Tatsachen und redet sich heraus, er sei Laie. Aber selbst als Laie dürfte es doch nicht zu viel sein, sich über ein Thema zu informieren, über das man sich erdreistet schreiben zu wollen, ob und welche bekannten Dinge es dazu bereits gibt, oder nicht? Er hält doch den Wissenschaftlern gern vor, sie würden ihn ignorieren und sich nicht auf seine Hypothesen einlassen, aber tut er umgekehrtes und das, obwohl sie wirkliche Thesen und Theorien haben (ergo ihre "Behauptungen" bereits untermauert und tlw. mit Beweisen belegen können). Genau das Rußbeispiel ist m.E. ein Hinweis auf Dänikens Ignoranz und Schlampigkeit im Vorgehen, oder eben seine Absicht andere über den Tisch zu ziehen und des Mammons wegen mit falschen Sachen zu füttern. Er behauptet etwas, sucht nach keinen Beweisen, fordert dann, dass andere ihm das Gegenteil beweisen und ignoriert, dass die es schon getan haben, bevor er seine Behauptung aufstellte.

Zitat von Daniel:


Wie konnten die Pyramidenbauer solch penibel EXAKTES Wissen über Sternenkonstellationen, "Erdmaße", etc.etc. haben

Wie haben wir das Wissen denn erlangt? Beobachtung und lange zurückreichende Aufzeichnungen. Warum sollen die Ägypter oder die Bewohner Amerikas und Asiens da dümmer gewesen sein, als die Menschen Europas aus der Neuzeit? Keppler und Gallilei haben das alles auch nicht durch Eingebung Gottes heraus gefunden. Die Menschen sahen schon immer mal in den Himmel und Phantasie hatten die damals sicher genauso lebendige wie wir und Herr Däniken heute. Wenn die über mehrere Generationen den Himmel beobachtet haben und manche ihr Wissen auch mal weitergaben, dürfte da einiges zusammenkommen (wie dass bestimmte Sterne oder leuchtende Objekte immer zur selben Zeit im Jahr an bestimmten Orten auftauchen, diverse Sterne ihre Position nie ändern und zueinandere gleich im Abstand bleiben, die Konstellationen im Jahr sich ändern, etc.). Manche waren auch sicher damals schon begabt genug Dinge zu berechnen, zu zählen und eben niederzuschreiben. Dann braucht es nur noch zufällig ein Genie, wie es ja manchmal geboren werden soll, dass dann das eine odere andere kombiniert.
Oder meinst Newton, Einstein, DaVinci, Archimedes, Thales und Co. haben alle Besuch von Aliens gehabt? Sicher ist möglich, aber nicht wahrscheinlich.

Zitat von shortround:
Zitat von Cúchulainn:
Die Mittelamerikanischen Kulturen mussten übernatürlich Hilfe gehabt haben um perfekt gefügte Mauern zu schaffen.

Hmm... ich denke nicht, dass sich in diesem Satz eine rassistische Äußerung verbirgt. Ich nehme eher an, dass er die damaligen Möglichkeiten oder "Baumittel" meint. Ich glaube auch nicht, dass er damit sagen wollte, dass die zu minderbemittelt waren, um sowas zu schaffen. Nun ja, der Satz verleitet natürlich dazu, als Provokation gesehen zu werden.

Das Problem ist hier nur wieder, dass er oft die mitteleuropäischen Kulturen ignoriert. Wer sich mal die Mauern aus Tiryns und Mykene ansieht, merkt, dass hier die Ahnen der Griechen schon einige Zeit vor den mesoamerikanischen Hochkulturen ganz ähnlich exakt gefügte Mauern schufen. Dieses Nichtbeachten impliziert so ein wenig, dass die Europäer dann anscheinend schon viel früher viel schlauer waren, als die Natives überm Teich. Sicher keine Absicht, evtl. wohl nur wieder die Schlappsigkeit, weil er dann auch erklären müsste, was die Mykener mit den Inka zu tun hätten (gut als Anhänger von Indy wissen wir ja, dass die Mykener über den Umweg ihrer Herrschaft über Knossoss in Kontakt mit Atlantis standen und die ja wiederrum in Amerika aktiv waren Zungestreckender Smiley ).

@Klemmi

irgendwie kann ich deinen Vergleich des modernen Wissenschaftlers als Beamten und "Sklave seiner Institution" nicht wirklich verstehen. Forschung funktioniert einmal als Grundlagenforschung, wo eine entsprechend gebildete Person ihre Ideen relativ frei verfolgen und ihnen nachgehen kann, oder als angewandte Forschung direkt in Unternehmen. Geisteswissenschaftler sind noch einmal etwas anderes, als Naturwissenschaftler und letztlich gehen sie m.E. durchaus recht frei ihren Interessen nach. Einschränkungen aufgrund der Finanzausstattung und damit gewisse Konflikte im Interessensbereich (was kann ich wirklich tun, wo muss ich Prioritäten setzen und manches weg lassen, ...) gibt es natürlich, aber wann gab es die nicht?
Außerdem waren Menschen zu jeder Zeit "Kinder ihrer Zeit" und sahen die Welt durch die Augen dessen, was sie in ihrer Epoche gelernt und mitbekommen haben. Däniken ist dafür sogar ein gutes Beispiel, er betrachtet alles durch die Brille eines Menschen der Jetztzeit, in der wir vieles über das Universum wissen und glauben Gott und die Welt erklären zu können. Durch diese gefärbte Brille interpretiert er auch alles, was früher war (tun auch Archäologen und Altertumsforscher oft, nur nicht so extrem, wie er). Nur sollte man eben dann auch vorsichtig in seinen Behauptungen sein und sie eben wirklich belegen können, bzw. über den eigenen Tellerrand hinaus schauen und sich auch die Arbeiten und Meinungen anderer zu dem Thema ansehen, um nicht den Fehler zu begehen, vlt. den Boden zur Realität zu verlieren.

Daniel 26.10.2009, 21:04
Betreff: Re: Erich von Däniken (Visonär oder Spinner)

@Dark Hunter: Was du sagst ist sicher alles richtig. Auch damals gab es sicherlich "Genies", Beobachtung, Kobination, Analyse etc. Was Däniken nur besonders "herausstellt": Wie können diese Menschen Dinge "gewusst" haben, die wir erst HEUTE mittels High-Tech (Satellitenteleskope, Radartechnik, Vermessung aus dem All etc.) bestätigen / herausfinden können? Falls also solche Dinge damals wirklich bekannt waren (die Indizien der Präastronautik also zumindest teilweise "stimmen"), wie soll man sich das erklären? Er führt da immer den Begriff der "Evolution" der Technologie (Wissen um die Technik) / Technik an. Manchmal sind z.B. die ältesten Mauern / Tempel etc. die ausgefeiltesten und raffiniertesten. (Zitat: "Danach kam nur noch Schrott" ;-) Ist das normal? Nein, es passt in kein klassisches Schema / Lehrbuch. Und hier setzt Däniken an.

Jens 26.10.2009, 21:12
Betreff: Re: Erich von Däniken (Visonär oder Spinner)

Zitat von Daniel:
Er führt da immer den Begriff der "Evolution" der Technologie (Wissen um die Technik) / Technik an. Manchmal sind z.B. die ältesten Mauern / Tempel etc. die ausgefeiltesten und raffiniertesten. Ist das normal? Nein, es passt in kein klassisches Schema / Lehrbuch. Und hier setzt Däniken an.

Und genau hier irrst Du. Wieso darf ein früheres Bauwerk, ein früherer Typus nicht "perfekter" sein, als späteres? Menschliches Schaffen ist von vielem abhängig (ästethischen und modischen Gesichtspunkten, Technologie, äußere Umstände ... aber nicht zwingend von einer "evolutionären Entwicklung" wie Du sie hier vor Augen hast (das es auch solche Entwicklungslinien gibt, streite ich nicht ab - aber sie sind eben nicht die einfache Erklärung für jede Art materieller Kultur, die wir überliefert bekommen). Einen streng evolutionären Blick anzulegen, funktioniert nicht und führt in die Irre; wir könnten z.B. ganz einfach einmal Feuersteinklingen, die vor 8000 Jahren angefertigt wurden mit solchen vergleichen, die wir beider - Du und ich - heute schlagen ... von unseren blutigen Fingern einmal abgesehen, bin ich ziemlich sicher, dass erstere technologisch weit überlegen wären ...

Cúchulainn 26.10.2009, 21:48
Betreff: Re: Erich von Däniken (Visonär oder Spinner)

Die stilistischen Merkmale die jens grad mal so nebenbei in den Raum warf sind dafür ein schöner Vergleich.

Wir haben das besonders in der Keramik. Wir haben erst die Bandkeramik dann die Großgartacher Kultur und dann die Rössener Kultur... und dann kommt die Horgener Kulturgruppe. Und gott sieht deren Keramik scheisse aus! Da haben wir wahrscheinlich eine Zweckgebundene De-evolution der Materie. Warum soll ich mir ewig mühe geben etwas hübsch zu machen wenn es eh nur ne begrenztes Lebenserwartung hat? HEutzutage versuchen wir es ja nicht mal solche Mauern zu bauen, da der Zeitaufwand halt zu groß ist.

Auch haben wir in der Kunst des Mittelmeerraumes ähnlcihe Phänomene. Wir können beobachten, dass die Kunst zunehmend naturalistischer wurde bis sie in perfektion gipfelte... um dann abstrakter zu werden bis die Darstellugnen von Menschen unpropotional und grade zu hässlich wurden...

Jens 26.10.2009, 22:24
Betreff: Re: Erich von Däniken (Visonär oder Spinner)

Zitat von Cúchulainn:
Wir haben das besonders in der Keramik. Wir haben erst die Bandkeramik dann die Großgartacher Kultur und dann die Rössener Kultur... und dann kommt die Horgener Kulturgruppe. Und gott sieht deren Keramik scheisse aus!

Haha ... wart' ab, bis Du's mit slawischer Keramik zu tun bekommst! Die ist noch später und sogar noch hässlicher! Zwinkernder Smiley Lachender Smiley

Shepard 26.10.2009, 22:53
Betreff: Re: Erich von Däniken (Visonär oder Spinner)

Zum Thema "Erdmaße": Der Umfang der Erde wurde bereits vor 2500 Jahren erfolgreich vom griechischen Mathematiker Eratosthenes berechnet. Zwar lange nach dem Bau der Pyramiden, aber die Vorgehensweise dabei ist dennoch recht simpel. Man braucht zwei Stöcke, Sonnenlicht, Geduld und etwas Mathe. Ich bin mir sicher dass die alten Ägypter ebenfalls dazu in der Lage gewesen wären.

Für alle die es interessiert, hier ein Video über Eratosthenes und seine Rechnung... Das ganze ist ein Ausschnitt aus Carl Sagans "Cosmos". Eine uralte Sendung, aber erstaunlich aktuell was wissenschaftliche Erkenntnisse angeht.

YouTube https://www.youtube.com/watch?v=en5UKtcNujI


Cúchulainn 27.10.2009, 00:45
Betreff: Re: Erich von Däniken (Visonär oder Spinner)

Off-Topic:
Zitat von Jens:
Zitat von Cúchulainn:
Wir haben das besonders in der Keramik. Wir haben erst die Bandkeramik dann die Großgartacher Kultur und dann die Rössener Kultur... und dann kommt die Horgener Kulturgruppe. Und gott sieht deren Keramik scheisse aus!

Haha ... wart' ab, bis Du's mit slawischer Keramik zu tun bekommst! Die ist noch viiiiel später und sogar noch häßlicher! Zwinkernder Smiley :lo:

Slawisch häßlicher als Horgener? Wenigstens haben die Slawen eher weniger mit gröbstem Kies gemagert Zwinkernder Smiley Aber hast schon recht... hübsch is es nicht Zwinkernder Smiley
Aber am hässlichsten ist immernoch spätantike KEramik so mit Herakles gepinsel drauf Zwinkernder Smiley Und ich darf das sagen weil ich den scheiss im Nebenfach um die Ohren gehauen krieg ^^

Daniel 27.10.2009, 11:04
Betreff: Re: Erich von Däniken (Visonär oder Spinner)

Ich denke mal es ist schon die Ausnahme, dass einmal gemachte (technische etc.) Errungenschaften, dann konsequent über ewige Zeiten nicht mehr angewandt werden. Jetzt müsste man ganz konkret an die angesprochenen "Phänomene" rangehen und dann abwägen, ob es hier verständlich wäre, dass aus Kosten-Nutzen Abwägungen, "Mode" Trends etc. mancher "Fortschritt" wieder fallengelassen wurde...na ja, ich denke es geht hauptsächlich darum, dass plötzlich Techniken, Bauten, Ergebnisse...auftauchen, die sich in keinster Weise ankündigten, die einfach nicht in eine fortwährende Entwicklung einzureihen sind. Es geht ja nicht nur darum was danach kam, sondern auch was sich davor so entwickelt hat.