Indiana Leon | 21.01.2009, 12:49 |
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Betreff: Valkyrie - Operation Walküre Hallo zusammen Geht jemand von euch den Stauffenberg-Film Valkyrie schauen? Trailer I Trailer II Trailer III Website Ich bin mir noch nicht so ganz sicher, da ich kein Fan von Tom Cruise bin (Stichwort Scientology) Was meint ihr? |
Dr. Mc Henry | 21.01.2009, 12:58 |
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Betreff: Re: Valkyrie - Operation Walküre Bin in dieser Hinsicht etwas Zwiespältig?! ![]() Fande Tom Cruise früher als Schausspieler recht gut...hat sich allerdings geändert aufgrund seiner seltsamen Auftritte in Verbindung mit Scyntologie! ![]() sehenswert ist! ![]() |
Indiana Leon | 21.01.2009, 13:04 |
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Betreff: Re: Valkyrie - Operation Walküre Sehe ich auch so. Ich denke, dass ich ihn mir mal ansehen werde. |
Numeron | 21.01.2009, 13:08 |
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Betreff: Re: Valkyrie - Operation Walküre So manche Schauspieler benehmen sich seltsam in der Öffentlichkeit. Aber davon abgesehen interessiert mich der Film nicht sonderlich. Egal, ob nun mit Tom Cruise oder nicht. Die Thematik finde ich nicht ansprechend. Nach 13 Jahren Schule und gefühlten 200 Jahren Geschichtsunterricht, in denen der 2. Weltkrieg durchgekaut wurde, bin ich da ein wenig abgestumpft. Zumal ich von dieser Heldenverehrung in Bezug auf Stauffenberg nicht viel halte. Zwar wollte er Hitler töten, aber ein überzeugter Demokrat war er gewiss nicht... Wenn in einem Jahr mal nichts im Fernsehen laufen sollte außer Valkyrie, dann vll. ![]() |
5IC | 21.01.2009, 13:39 |
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Betreff: Re: Valkyrie - Operation Walküre Ich bin auch etwas zwiegespalten. Zum einen möchte ich Herrn Cruise kein Geld "in den Rachen schmeißen", immerhin leitet er die Produktionsfirma United Artists, auf der anderen Seite habe ich bisher gelesen, dass der Streifen sogar gar nicht schlecht sein soll. Sogar weit gehobener als "so la la". @ Numeron: Naja Stauffenberg wollte den Pre-Hitler Rechtsstaat wieder herbeiführen. Er wollte ein Ende des Krieges und der Judenverfolgung. Sicherlich ist er als Offizier mit Wehrmacht-Karriere aus heutiger Sicht kein Ideal-Demokrat. Aber in der damaligen Zeit wohl etwas was dem am allernächsten kam. |
Dark Hunter | 21.01.2009, 14:34 |
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Betreff: Re: Valkyrie - Operation Walküre Zitat:
Nö, kenne schon zwei alte Verfilmungen, das reicht mir erst mal. Irgendwann bringen die den sicher im Fernsehen, vielleicht sogar schon im nächsten Jahr zum "Jahrestag". Von daher lohnt sich das Geld für's Kino nicht. Mit TC hab ich da weniger Probleme, mich interessiert ja nicht sein Privatleben. Ich boykottier ja auch nicht Pulp Fiction, Schnappt Shorty oder den Schmalen Grat (nur Grease, weil das nich mein Ding ist). So lange er gute Arbeit macht, ist mir sein Drumherum wurscht. Zitat:
Er war überhaupt kein Demokrat, er lehnte die parlamentarische Demokratie stets ab. Insofern, wohl eher Leute wie Adenauer eher einem Demokraten in der Zeit nahe kamen. Aber was die falsche Verehrung für sog. Demokraten aus der Zeit angeht, ist er ja in besten Händen. Immerhin wird mit Rosa Luxemburg eine vehemente Verfechterin des Roten Terrors und Massenmords zur Umerziehung des Volkes auch stets im heutigen Deutschland geehrt und mit zahlreichen Straßennamen, Denkmälern und ähnlichen Dingen bedacht. Sie war eben auch nur gerade mal eben nicht für Hitler und die Braunen, das reicht heute schon, um ein Held zu sein. |
Belloq | 21.01.2009, 15:15 |
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Betreff: Re: Valkyrie - Operation Walküre Werd ihn mir auf jeden Fall ansehen, hatte zwar für heute schon reserviert aber kann leider nicht und werde ihn mir am Samstag ansehen. Finde die Diskussion um Scientology ziemlich bescheuert, mir ist ehrlich gesagt egal wie sich Cruise aufführt oder was er sonst so treibt, Hauptsache ist doch das er eine überzeugende Performance abgibt. |
Indiana Leon | 21.01.2009, 15:18 |
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Betreff: Re: Valkyrie - Operation Walküre Da hast du natürlich auch wieder recht. |
Toth | 21.01.2009, 15:22 |
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Betreff: Re: Valkyrie - Operation Walküre Werde ihn wohl mit meiner Schulklasse gucken. Die moralische Beurteilung von Stauffenbergs Handeln gibt da sicherlich einiges her. Es ist natürlich einfach, jedoch nicht immer zulässig, Personen der Geschichte nachträglich mit modernen moralischen und staatstheoretischen Maßstäben zu messen. Seine Tat hatte definitiv etwas altruistisches an sich und war mit enormen Risiken verbunden. Außerdem hätte ein erfolgreiches Attentat immerhin Millionen Menschen das Leben gerettet. Naja, bisher hat Singer ja ganz ordentliche Filme gedreht und Cruise ist gewiss ein guter Schauspieler, der mit mehr großartigen Regisseuren gearbeitet hat als fast alle anderen seiner Kollegen (Stone, Scorsese, Coppola, Spielberg, Pollack, Kubrick, Scott, de Palma, Mann,...). Wir werden mal sehen. |
Belloq | 21.01.2009, 15:28 |
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Betreff: Re: Valkyrie - Operation Walküre Es ist ja so. Scientology ist keine Religion, eher eine Sekte, ein Hirngespinst oder was auch immer. Allerdings ist es ja jedem selbst überlassen ob er das für richtig hält oder nicht. Persönlich finde ich Scientology eher lächerlich, mehr nicht. Aber sich daran aufzuhängen ist schon etwas fragwürdig, fragwürdiger als die Diskussion ob Tom Cruise der Richtige ist um Stauffenberg zu spielen. Aber, soll Cruise jetzt nur noch Rollen spielen die seiner "Religion" entsprechen? |
Cúchulainn | 21.01.2009, 16:01 |
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Betreff: Re: Valkyrie - Operation Walküre Scientology ist meiner meinung nach nicht lächerlich sondern äußerst gefährlich! Wie jede Sekte/Religion und ähnliches (und NEIN buddhismus ist keine wirkliche religion sondern eine weltanschauung) aber um beim thema und der dazu gehörigen Diskusion zu bleiben: Ob Cruise Scientologist ist oder nicht, ist doch scheiss egal! Er ist im entferntesten Sinne Dienstleister. Er leistet gegen (viel zu viel) Geld den Dienst der Darstellung einer Person. Solange er das gut macht ist doch egal was er im Privatleben tut! Oder hat es euch schonmal beschäftigt das die hübsche junge Dame von der Tankstelle eine Zeugin Jehovas (oder ähnliches) ist? Nur weil der typ in filmen vorkommt ist doch sein privatleben nicht wichtiger als das von "Herrn Schrunzelpfurz" aus dem roten Haus 4 1/2 Straßen weiter... Ich werde mir den Film bei Gelegenheit ansehen... nciht unbedingt im Kino... aber ich will wissen was die Ammis aus der Geschichte machen... wenn es gut aufgearbeitet wurde und korrekt recherchiert ist dann ist das ja ein zugeständnis der Ammis das nicht alle Deutschen Nazis waren (wie es in anderen Filmen so gern gemacht wird ![]() |
Toth | 21.01.2009, 17:18 |
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Betreff: Re: Valkyrie - Operation Walküre Filme müssen auch nicht unbedingt gut recherchiert sein, da Filmemacher Künstler sind und keine Historiker. Es geht daher nicht um faktische Wahrheit, sondern um das Aufwerfen interessanter und stimulierender Fragen existenzialistischer, ethischer oder philosophischer Natur. Dazu taugt die Fiktion (die Filme ja IMMER sind) genauso wie die Realität; auch wenn sie auf historischen Ereignissen basiert. |
Cúchulainn | 21.01.2009, 17:23 |
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Betreff: Re: Valkyrie - Operation Walküre wenn sie auf historischen ereignissen BASIEREN magst du recht haben. Aber wenn Filme den Ansatz haben historische begebenheiten oder Handlungen wiederzugeben dann ist eine exakte und möglichst lückenlose darstellung der thematik essentiell. Sonst ist es für mich einfach eine verfälschung der wahrheit oder nur teilwahrheiten.. udn die sind so gut wie lügen. |
Dark Hunter | 21.01.2009, 17:38 |
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Betreff: Re: Valkyrie - Operation Walküre Zitat von Cúchulainn: wenn sie auf historischen ereignissen BASIEREN magst du recht haben. Aber wenn Filme den Ansatz haben historische begebenheiten oder Handlungen wiederzugeben dann ist eine exakte und möglichst lückenlose darstellung der thematik essentiell. Sonst ist es für mich einfach eine verfälschung der wahrheit oder nur teilwahrheiten.. udn die sind so gut wie lügen. Kann mich nicht erinnern, dass die Macher der Stauffenberg Verfilmungen mal behauptet hätten (besonders der jetzigen Version), sie würden exakte Abläufe wiedergeben. Ich dächte sogar in einem Interview auf 3Sat hat der Regiesseur diese Thematik angesprochen und darauf hingewiesen, dass es in erster Linie um Unterhaltung geht und sie zwar auf historischen Dingen basiert, aber doch der Dramaturgie des Filmmediums wegen nicht völlig auf die Realität eingegangen werden konnte. Wenn sie eine mehr oder minder so exakte Darstellung wie möglich hätten haben wollen, wären sie nicht in die Sparte des Hollywood-Blockbusters gegangen, sondern dessen was man Neudeutsch Dokutainement nennt und hätten damit eine aufgemotzte Dokumentation mit Schauspieleinlagen gemacht, wie sie uns G. Knopp und dergleichen immer wieder gerne im ZDF für das deutsche Gewissen zeigen. |
Toth | 21.01.2009, 17:46 |
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Betreff: Re: Valkyrie - Operation Walküre Zitat von Cúchulainn: wenn sie auf historischen ereignissen BASIEREN magst du recht haben. Aber wenn Filme den Ansatz haben historische begebenheiten oder Handlungen wiederzugeben dann ist eine exakte und möglichst lückenlose darstellung der thematik essentiell. Sonst ist es für mich einfach eine verfälschung der wahrheit oder nur teilwahrheiten.. udn die sind so gut wie lügen. Ich bin anderer Meinung. Filme können die Wahrheit gar nicht verfälschen, da sie von ihrem ganzen Wesen immer fiktiv sind und daher auch niemals den Anspruch hegen, irgendeine historische Wahrheit wiederzugeben. Selbst wenn das Attentat tatsächlich statt gefunden hat, so bleibt es im Film dennoch eine auf Fakten basierende, aber hundertprozentig fiktive (da inszenierte) Episode einer filmischen Erzählung. Außerdem finde ich, dass die möglichst genaue Nachinszenierung realer Ereignisse keine große künstlerische und kreative Leistung darstellt, da sie lediglich darauf abzielen würde, bereits Bekanntes in filmischer Form neu zu bestätigen. Ein solcher Ansatz würde also eine subjektive, revisionistische und künstlerisch spannende, weil persönliche, Interpretation von Geschichte von vornherein ausschließen. Deshalb gilt für mich: wer die Fakten will, der greife zum Geschichtsbuch. Die Kunst kann (und soll) diese Art der Aufklärung nicht leisten! ![]() |
Jens | 21.01.2009, 19:14 |
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Betreff: Re: Valkyrie - Operation Walküre Ich stimme zu, dass es (in Bezug auf den Film wohlgemerkt!) in erster Linie egal sein sollte, welchen obskuren Glaubensvorstellungen der Hauptdarsteller und Produzent anhängt. Geschichtsverfälschung und -klitterung würde m.E. mehr Aufmerksamkeit verdienen. Nach allem, was ich bisher von dem Film gesehen habe, scheint dies aber nicht zuzutreffen. Allenfalls ist der historische Kontext zu eng gesteckt, weil Stauffenberg als Widerstandskämpfer und Held dargestellt wird, nicht aber seine Motivation, seine Wandlung. Denn eines darf nicht vergessen werden - Stauffenberg war überzeugter Nationalsozialist, er ist keineswegs als Widerstandskämpfer gegen das Hitlerregime in diesen Krieg gegangen. Damit möchte ich seine Tat keineswegs schmälern (im Gegenteil, angesichts dessen ist der Widerstand und seine Wandlung um so beeidnruckender), aber das zeigt, dass das Attentat und die Beteiligten losgelöst von seinem Kontext nur schwer zu vermitteln ist. Das kann man dem Regisseur Singer aber nicht zum Vorwurf machen. Er wollte, wie er selbst betont hat, einen "Spannungsfilm" drehen und das Publikum unterhalten. Ich rechne ihm aber hoch an, dass er den fehlenden Kontext in einer aufwändig produzierten Dokumentation aufgearbeitet hat (und wir reden hier nicht von Guido Knopps Zeitzeugenwunderkiste), auch wenn ich daran zweifle, dass der durchschnittliche Kinozuschauer davon Notiz nimmt ... |
Norman | 21.01.2009, 19:39 |
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Betreff: Re: Valkyrie - Operation Walküre Ich wollte heute in die Vorpremiere gehen, aber ich muss für die Arbeit morgen lernen. Naja, er läuft ja noch ein paar Tage ![]() Tom Cruise mag ich nicht als Person, ich finde ihn aber als Schauspieler großartig. Hat jemand Tropic Thunder gesehen? Das war doch mal eine Performance ![]() |
Dark Hunter | 21.01.2009, 19:48 |
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Betreff: Re: Valkyrie - Operation Walküre Zitat:
Ist das nicht ne Serie mit nem Wrestler und nem ollen Schnellboot? ![]() |
Numeron | 21.01.2009, 19:50 |
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Betreff: Re: Valkyrie - Operation Walküre Zitat von 5IC: Er wollte ein Ende des Krieges und der Judenverfolgung. Sicherlich ist er als Offizier mit Wehrmacht-Karriere aus heutiger Sicht kein Ideal-Demokrat. Aber in der damaligen Zeit wohl etwas was dem am allernächsten kam. "Demokratie" war doch auch zu Zeiten Dritten Reiches bekannt. Hitler war immerhin rechtmäßig gewählt. In den USA gabs auch "Demokratie". Inwiefern sich die allerdings von heutigen Demokraten unterschieden vermag ich nicht zu beurteilen, dazu fehlt mir die historische Schulung. Nur war es kein Fremdwort... Zitat von Jens: Ich rechne ihm aber hoch an, dass er den fehlenden Kontext in einer aufwändig produzierten Dokumentation aufgearbeitet hat (und wir reden hier nicht von Guido Knopps Zeitzeugenwunderkiste), auch wenn ich daran zweifle, dass der durchschnittliche Kinozuschauer davon Notiz nimmt ... Da ich dem Film und seinem Drumherum keine große Aufmerksamkeit geschenkt habe, habe ich von dieser Dokumentation nichts gehört. Soll es sich dabei um eine "seriöse Arbeit" handeln? Ich fände es durchaus mal interessant, solch ein Thema von einem Außenstehenden aufgearbeitet zu bekommen. Ich halte Tom Cruise nicht gerade für einen der begabtesten Darsteller in Hollywood. Keine Frage, Action ist definitiv sein Ding. Und er hat mit vielen der großen Regisseure zusammen gearbeitet, wie Toth schon erwähnte. Aber für meinen Geschmack kommt er nur in wenigen Filmen über den Durchschnitt anderer Hollywooddarsteller hinaus. (Erschreckenderweise gefiel mir sein Schauspiel in "Krieg der Welten" echt gut. ![]() |
Toth | 21.01.2009, 20:08 |
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Betreff: Re: Valkyrie - Operation Walküre Zitat von Numeron: Für mich ist diese Hollywoodriege so oder so eine Minigesellschaft, die irgendwie weit ab vom Rest der Menschheit vor sich hin vegetiert. Das klingt jetzt aber reichlich abwertend und von oben herab. |