Who | 16.09.2014, 18:14 |
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Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4 Also die Lianenszenen geht mir jedes Mal aufs Neue auf die Nerven. Diese Szene wäre nicht nötig gewesen. Eine weitere Szene, die ich etwas peinlich finde, ist jene in der sie mit dem Amphibienfahrzeug über die Klippen fahren und vom Baum abgefangen werden. Hier muss ich aber sagen, dass sie mich wahrscheinlich nur wegen Marion stört. Marion ist überhaupt der größte Störfaktor im Film. |
Tamanosuke | 16.09.2014, 18:49 |
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Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4 Zitat von Who: Eine weitere Szene, die ich etwas peinlich finde, ist jene in der sie mit dem Amphibienfahrzeug über die Klippen fahren und vom Baum abgefangen werden. Hier muss ich aber sagen, dass sie mich wahrscheinlich nur wegen Marion stört. Marion ist überhaupt der größte Störfaktor im Film. Ich frage mich immer was manche für ein Problem mit dieser Szene haben. Für mich fällt die unter die Kategorie "übertriebene Actionszene", wie die Szene mit dem Schlauchboot in ToD. Gefallen haben mir beide und meiner Meinung passen die auch gut in die Filme. |
caramelman | 16.09.2014, 19:05 |
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Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4 Mit Blödsinn meinte ich vor allem die Tatsache, dass das Fechten zwischen zwei Jeeps stattfinden musste. Das Fechten an sich ist prinzipiell kein Blödsinn, hätte aber auch zu Indiana "ich knall den Kerl einfach ab" Jones nicht gepasst. Von daher bin ich froh dass es jemanden wie Mutt gab, an dem Spielberg und Lucas ihre verrückten Ideen ausleben konnten. ![]() |
Aldridge | 17.09.2014, 08:00 |
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Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4 Ich für meinen Teil fand es schon immer hirnrissig, dass der Boxkampf mit dem Muskelberg in ToD Temple of Doom, engl. für Tempel des Todes; Filmtitel Es gibt in den Filmen zahlreiche Szenen, in denen sich Indy auf einen direkten Kampf an unmöglichen Stellen einlässt - anstatt die Leute einfach zu erschießen. |
Plissken | 17.09.2014, 08:12 |
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Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4 Zitat von Aldridge: In Raiders hätte auch nur der LKW anhalten müssen damit die Soldaten Indy erschiessen können und er ihnen nicht in einer langen Verfolgungsjagd auf die Nerven geht Ich für meinen Teil fand es schon immer hirnrissig, dass der Boxkampf mit dem Muskelberg in ToD auf diesem Laufband vor der Walze stattfinden muss. Frage mich bereits seit frühester Jugend, warum die da nicht einfach runterspringen - ein Problem weniger. Auch der Schnitt in der Szene ist tierisch durchschaubar, wenn Indy am Boden liegt und in jeder Einstellung unterschiedlich weit von der Walze entfernt ist. Hat der Figur aber in meinen Augen keinen Abbruch getan. Hätte die Fechtszene auch nicht, nur dass Indy dann die Peitsche in der Hand gehalten hätte. ![]() Aber das macht die Reihe ja aus. Der Held hat mehr Glück als Verstand und kann aus den unglaublichsten Situationen entkommen. Unter dem Aspekt nehmen sich alle vier Filme nicht viel und auch der vierte Teil reiht sich da gut ein. |
Aldridge | 17.09.2014, 08:23 |
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Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4 Der Kampf unter dem Flugzeug in Raiders ist auch so konstruiert. Warum muss der ausgerechnet unter dem Flugzeug mit den laufenden Propellern stattfinden? Und die Lorenfahrt in ToD Temple of Doom, engl. für Tempel des Todes; Filmtitel ![]() Wenn man konstruierte Actionszenen kritisieren will, hat es jeder Actionfilm spätestens seit den 80ern schwer. |
Plissken | 17.09.2014, 08:39 |
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Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4 Wenn man mal die Fanbrille abnimmt merkt man schon das sich die Filme an Glaubwürdigkeit und abgedrehten Actionszenen kaum unterscheiden. Dadurch sind die Kritiken am vierten Teil die auf die unglaubwürdigen Actionszenen eingehen so schwer nachzuvollziehen. Dieses Szenen gab es ja schon immer. Indy war immer Over-the-Top, in Raiders genauso wie in KotCS. |
Pascal | 17.09.2014, 08:46 |
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Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4 Dann frage ich mich doch, in wieweit und wodurch sich die Sehgewohnheiten seit den 80ern so dramatisch geaendert haben. Das lag doch sicherlich weder an den Die Hard Filmen noch an der Matrix-Serie. Aber zum Beispiel der neusste Hobbit-Film hat ja mit den gleichen Kritiken zu kaempfen. |
Aldridge | 17.09.2014, 09:43 |
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Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4 Die Sehgewohnheiten haben sich laufend geändert. Die Regisseure suchen nach immer wieder neuen Bildern, die die Zuschauer noch nicht gesehen haben, und da werden die Grenzen eben laufend erweitert. In den 80ern gab es die Genesis-Sequenz oder den gläsernen Ritter, in den 90ern T2 und Jurassic Park, dann die Prequels und Herr der Ringe und heute ruft bereits der vierte Aufguss der Transformers ein müdes Gähnen hervor. Bei solchen Kultsagen wie Herr der Ringe, Star Wars oder eben Indy mutieren die alten Filme nur leider irgendwann zum unantastbaren heiligen Fan-Gral. Da werden ein Augenzwinkern wie die Präriehunde und sichtlich ironisch präsentierte Szenen wie der Kühlschrankflug als solches gar nicht mehr wahrgenommen - ganz einfach weil es nicht sein darf. Indy ist ne todernste Sache, die die Filmemacher möglichst penibel angehen sollten, da kann man nicht mal Fünfe gerade sein lassen, auch wenn die alten Filme ebenfalls nicht perfekt waren. Im Fall von (insbesondere) Lucas und auch Spielberg kommt dann noch erschwerend hinzu, dass die durch ihre neueren Werke eh viel Kredit bei den alten Fans verspielt haben. Und Peter Jackson ist derzeit mit dem Hobbit auf dem besten Wege, sich da einzureihen (Stichwort: Fässerflussfahrt). Wie sagten die Redletter-Typen anlässlich Red Tails: George Lucas zu kritisieren, ist wie ein totes Pferd anzutreiben. Zeigt doch, mit welcher Einstellung die Nerdgemeinde an deren Produktionen herangeht. |
caramelman | 17.09.2014, 09:43 |
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Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4 Zitat von Aldridge: Ich für meinen Teil fand es schon immer hirnrissig, dass der Boxkampf mit dem Muskelberg in ToD auf diesem Laufband vor der Walze stattfinden muss. Frage mich bereits seit frühester Jugend, warum die da nicht einfach runterspringen - ein Problem weniger. Auch der Schnitt in der Szene ist tierisch durchschaubar, wenn Indy am Boden liegt und in jeder Einstellung unterschiedlich weit von der Walze entfernt ist. Hat der Figur aber in meinen Augen keinen Abbruch getan. Hätte die Fechtszene auch nicht, nur dass Indy dann die Peitsche in der Hand gehalten hätte. Der Unterschied zu den von dir genannten Szenen ist aber der, dass die sog. "suspension of disbelief" unwarscheinlich geringer war als in besagter "Jeep-Spagath"- Szene. Es geht mir hier ja nicht um die Logik dieser Situationen, sondern mehr um die Glaubhaftigkeit der Umsetzbarkeit im realen Leben, und ich finde nun mal in dem Punkt versagt diese Szene gegenüber den klassischen Faustkämpfen, die auf dem Boden oder einem Fließband stattfinden. |
Aldridge | 17.09.2014, 09:47 |
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Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4 Die Suspension of Disbelief war bereits in den 80ern bei der Gummiboot-Sause und der Lorenfahrt in ToD Temple of Doom, engl. für Tempel des Todes; Filmtitel Mit der heute so hochgelobten Szene, in der Indy einfach mal eben den Schwertkämpfer abknallt, verhält es sich ebenso: Wir sind solche zynischen Szenen heute selbst aus Filmen gewohnt, die ab 12 Jahren freigegeben sind. Damals, 1981, war das der Gipfel des Zynismus und wurde als extrem menschenverachtend angesehen. Darum rankten sich auch viele Kritiken. Heute ich das einfach "cool". |
caramelman | 17.09.2014, 09:52 |
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Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4 Natürlich hat auch besonders ToD Temple of Doom, engl. für Tempel des Todes; Filmtitel |
Aldridge | 17.09.2014, 10:02 |
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Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4 Klar, zum Beispiel der Kampf auf, neben, in und insbesondere unter dem Lkw in Raiders oder auf, neben und in dem Panzer in Crusade. Und eben die Lorenfahrt inkl. Schienenhüpfer und Sintflut. |
caramelman | 17.09.2014, 10:09 |
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Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4 Ich bin der Meinung dass alles, was es bei der LKW-Szene zu sehen gab, auch so in echt machbar wäre, vorausgesetzt, man hat unglaubliche hohe Kraftreserven. Im Grunde wurde es ja auch in echt gemacht, nur eben mit Stuntman. Was findest du denn an der Panzerszene so unmöglich? Und die Lorenfahrt an sich ist ja eigentlich auch machbar, grenzwertig wird es erst wenn sie in der Kurve nur noch auf zwei Rädern fährt ohne umzukippen ![]() Zitat von Aldridge:
Ich war zwar nicht dabei, aber ich bin mir sicher, diese Szene war beim Großteil des Publikums auch damals schon einfach cool. Im Grunde ist es doch die logischste und glaubhafteste Szene der gesamten Reihe ![]() |
Aldridge | 17.09.2014, 10:25 |
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Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4 Die Lorenfahrt ist schon deshalb unmöglich, weil da niemand eine Achterbahn inkl. Schanze und parallel verlaufenden Schienen über fließender Lava erbauen kann. Wobei sich auch nicht der Sinn erschließt, warum die gesamte Strecke von Abbaugebiet kilometerweit durch den Berg geführt wird, nur um dann an einem Loch hoch oben in einer Bergwand zu enden. ![]() |
Aldridge | 17.09.2014, 10:53 |
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Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4 Mal als Kontrast: So hatte Hellmuth Karasek den Film Raiders im Jahre 1981 im Spiegel wahrgenommen. Hochunterhaltsam. ![]() Zitat: Gott aus der Kiste Quelle: http://www.spiegel.de/...43863.html |
Pascal | 17.09.2014, 11:21 |
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Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4 Abgesehen davon dass mir heute der Name Elmar Gunsch nichts mehr sagt und ich nicht verstehe warum Buchheim gegen die Verwendung von Requisiten aus "Das Boot" protestieren sollte, gilt wohl auch hier der alte Sinnesspruch "Frueher war alles besser". ![]() Da faellt mir ein: "Moby Dick" fehlt tatsaechlich immer noch in meiner Mediensammlung... |
caramelman | 17.09.2014, 11:23 |
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Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4 Im Grunde ist diese Kritik ein Vorreiter der Honest Trailers: Ein Witz, nicht mehr und nicht weniger. |
Aldridge | 17.09.2014, 11:30 |
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Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4 Och, ich denke, das spiegelt schon ganz gut die Wahrnehmung wider, wie das "moderne" Blockbusterkino damals aufgenommen wurde - natürlich im Feuilleton, aber eben von erwachsenen Menschen und nicht von uns minderjährigen Steppkes. Wenn ich mir die alte Star Wars-Kritik von Hans Christoph Blumenberg durchlese, bleibt da auch nichts Gutes über. Man muss Karasek zugute halten, dass er sehr pointiert einen grundsätzlichen logischen Fehler bei Raiders anführt: Wenn Gott die Nazis mit seiner Macht vernichten will, warum macht er das dann nicht gleich? Aber ok. Karasek führt zum Beispiel Star Wars inzwischen in seinem eigenen Film-Kanon, insofern sieht man da auch ganz gut, wie sich die Sehgewohnheiten ändern. ![]() Edit: Wollen wir nicht mal "Ein zweiter Blick"-Threads für die drei ersten Indy-Filme eröffnen. Könnte recht ernüchternd werden. ![]() |
Leusel | 17.09.2014, 12:20 |
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Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4 Ja, wie jetzt? Die Kritik zu Raiders ist gar keine Satire? ![]() ![]() |