Aldridge 02.05.2011, 09:48
Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4

Zunächst mal: Ich bin einer der Verfechter des Films. Nicht aus blindem Fandom heraus, sondern weil der Film auch objektiv betrachtet unheimlich viele Stärken hat (und ich mich von dem Glauben gelöst habe, dass irgendein Filmemacher mir aus reiner Gutherzigkeit noch mal ein Kindheitserlebnis präsentieren will und kann, zumal ich ja inzwischen erwachsen bin Zwinkernder Smiley ).

Der Film erlebt einen spürbaren Bruch mit der Reise nach Peru. Die Handlung verliert dort etwas an Fahrt und auch das Rätselraten und das gesamte südamerikanische Szenario sind nicht ganz so "bezaubernd" wie... zum Beispiel die Ankunft und das Rätselraten in Venedig im dritten Teil. Dennoch sind die Wortduelle von Indy mit Mutt und später mit Marion (auch im Dschungel) einfach spritzig und gelungen. Leider nehmen die Experimenten mit Oxley, Indy und dem Kristallschädel dann deutlich Tempo aus der Handlung (ähnlich wie die Szenen, als Indy im zweiten Teil das Blut Kalis trinkt). Danach kommt dann eine Verfolgungsjagd, die zwar gut, aber leider zu schnell vorbei ist und nicht die geweckten Erwartungen erfüllt. Und irgendwann ist man dann im Tempel, der leider sehr viele Grabkammer-, Indio- und Alienklischees ohne ausreichend eigenständige Ideen präsentiert. Hinzu kommt, dass sich die Handlung verselbstständigt und Indy mehr zum Zuschauer als zum handelnden Helden wird. Die "Gefahr" der Bösewichte erledigt sich dann irgendwann von selbst. Vielleicht stellt sich deshalb bei mir das Gefühl eines "gehetzten", vor allem aber nicht ausreichend ausgearbeiteten Finales ein. Lianengeschwinge, Wasserfallgehüpfe und das abhebende Ufo (das genial animiert ist) stören mich dagegen überhaupt nicht.

Lacombe 02.05.2011, 16:46
Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4

Diesen Ausführungen kann ich im Wesentlichen zustimmen. Es fehlt gegen Ende einfach das Element der Gefahr und/oder Dramatik. So will sich einfach keine zündende Spannung mehr einstellen. Doch bin auch ich eher ein Verteidiger des Films und Vergleiche mit den unsäglichen "Mumien-Filmen", die trotz ihres nicht gerade berauschenden Rufs immer noch überschätzt sind, halte ich für gänzlich unangebracht.

Aldridge 03.05.2011, 10:19
Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4

Diese genannten Skript-Schwächen laste ich übrigens nicht GL an, sondern vielmehr David Koepp, der als "Finisher" an Bord geholt wurde. Wie Spielberg selbst in einem Making of gesagt hatte, ist Koepp sein ganz persönlicher "Knipser", und somit wäre es ein Leichtes gewesen (und hätte Koepp auch die Position gehabt), Indy zum Ende hin eine etwas aktivere Rolle zuzuschreiben - sei es durch einen letzten Kampf, einige Rätsel oder die schlichte Interaktion mit den Aliens. Als Vergleich: Im letzten Kreuzzug musste Indy auch zuerst den Weg durch die Prüfungen ebnen und durfte dann noch ein paar warme Worte mit dem Ritter wechseln.

Die Produktion von Indy 4 wurde aber auch in sehr kurzer Zeit umgesetzt. Vielleicht war irgendwann einfach nicht mehr genug Zeit vorhanden, um das Ende etwas aufzuhübschen...

Plissken 03.05.2011, 10:48
Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4

Ich glaube es war im Roman, aber da war der ganze Aufenthalt in Akator etwas runder. Man hat auch mehr von der Struktur der Stadt erfahren und die riesigen Wasserräder kamen schon eher vor. Viel mehr hatte Indy aber auch nicht zu tun.

Mich würden gerade zu KotCS Deleted Scenes interessieren. Einiges Bildmaterial gibt es ja. Der Peitscheneinsatz auf dem Friedhof ist da sicherlich der größte Wermutstropfen.

Aldridge 03.05.2011, 10:57
Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4

Mmh, unter http://www.ilm.com gibt der Bereich "Art Department" noch ein, zwei ganz nette Produktionsgemälde zum Tempel her, mehr aber leider auch nicht. Vielleicht muss man auch mal die HD-Box auf BluRay abwarten (die sicherlich irgendwann kommen wird)...

Jean Royale 29.06.2011, 09:28
Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4

Zitat von Aldridge:
Zunächst mal: Ich bin einer der Verfechter des Films. Nicht aus blindem Fandom heraus, sondern weil der Film auch objektiv betrachtet unheimlich viele Stärken hat (und ich mich von dem Glauben gelöst habe, dass irgendein Filmemacher mir aus reiner Gutherzigkeit noch mal ein Kindheitserlebnis präsentieren will und kann, zumal ich ja inzwischen erwachsen bin Zwinkernder Smiley ).

Der Film erlebt einen spürbaren Bruch mit der Reise nach Peru. Die Handlung verliert dort etwas an Fahrt und auch das Rätselraten und das gesamte südamerikanische Szenario sind nicht ganz so "bezaubernd" wie... zum Beispiel die Ankunft und das Rätselraten in Venedig im dritten Teil. Dennoch sind die Wortduelle von Indy mit Mutt und später mit Marion (auch im Dschungel) einfach spritzig und gelungen. Leider nehmen die Experimenten mit Oxley, Indy und dem Kristallschädel dann deutlich Tempo aus der Handlung (ähnlich wie die Szenen, als Indy im zweiten Teil das Blut Kalis trinkt). Danach kommt dann eine Verfolgungsjagd, die zwar gut, aber leider zu schnell vorbei ist und nicht die geweckten Erwartungen erfüllt. Und irgendwann ist man dann im Tempel, der leider sehr viele Grabkammer-, Indio- und Alienklischees ohne ausreichend eigenständige Ideen präsentiert. Hinzu kommt, dass sich die Handlung verselbstständigt und Indy mehr zum Zuschauer als zum handelnden Helden wird. Die "Gefahr" der Bösewichte erledigt sich dann irgendwann von selbst. Vielleicht stellt sich deshalb bei mir das Gefühl eines "gehetzten", vor allem aber nicht ausreichend ausgearbeiteten Finales ein. Lianengeschwinge, Wasserfallgehüpfe und das abhebende Ufo (das genial animiert ist) stören mich dagegen überhaupt nicht.

Dito! Ich hab ihn zwei Mal gesehen und als absoluten Höhepunkt die Szene in der Bar im Kopf mit der anschließenden Motorradjagd - danach kommt halt irgendwas mit Dschungel. Zungestreckender Smiley Als Mutt das erste Mal auftauchte war ich überrascht, was dieser Lackmeier da soll (und hab spontan an den Fehlgriff des jungen Darth Vader gedacht), war dann aber höchst amüsiert über das tolle Zusammenspiel von Ford und Boeff (Beef?) in der Szene. Aber weil ich absolut nicht auf solchen Alien-Mist stehe und mir die DschungelAction zu bemüht war, hat mich der Rest nicht mehr gepackt. Aber ich finde, das erste Drittel des Films ist spannend und schön gemacht. Die Ausleuchtung stimmt auch, denkt nur an Indys Silhouette in der A51. Tja. Etwas mehr Handwerk und weniger ILM und gar kein Däniken hätte dem Rest sicherlich gut getan.
Es kommt ja noch was hinzu, was gern übersehen wird: Der Film spielt in den 1950er Jahren und muss daher zwingend einen anderen Look aufweisen als z.B. Raiders. Da führt kein Weg drumherum, und dadurch verändert sich die Atmosphäre schon spürbar. Kostüme. Licht, Ausstattung - das darf gar nicht aussehen wie zwanzig Jahre vorher, sonst wär's einfach falsch.

Aldridge 29.06.2011, 10:31
Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4

Zitat von Jean Royale:
Es kommt ja noch was hinzu, was gern übersehen wird: Der Film spielt in den 1950er Jahren und muss daher zwingend einen anderen Look aufweisen als z.B. Raiders. Da führt kein Weg drumherum, und dadurch verändert sich die Atmosphäre schon spürbar. Kostüme. Licht, Ausstattung - das darf gar nicht aussehen wie zwanzig Jahre vorher, sonst wär's einfach falsch.

Endlich hat´s einer erkannt. Man bekam und bekommt ja den Eindruck, dass viele der nörgelnden Nerds diesen Punkt nur zu gerne ausklammern und stattdessen lieber eine 1:1-Kopie von Raiders oder Crusade haben wollen. Ich find´s gut, dass sich die Reihe auch mit der Zeit ändert - und was anderes wäre nach dem authentischeren Ansatz der TV-Serie wahrscheinlich auch gar nicht möglich gewesen (bzw. auf was anderes hätten die Macher auch wohl keinen Bock gehabt - Spielberg hat offensichtlich noch so viele Pläne, dass er kein Jahr an einen Film verschwenden wird, mit dem er nur sein eigenes Schaffen von vor 20 Jahren kopiert - und rein finanziell hat er es auch gar nicht nötig).

Toth 29.06.2011, 12:00
Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4

Zitat von Aldridge:
Spielberg hat offensichtlich noch so viele Pläne, dass er kein Jahr an einen Film verschwenden wird, mit dem er nur sein eigenes Schaffen von vor 20 Jahren kopiert.

Leider ist vor allem das Internet voll von sogenannten "Fans", die ihren Idolen nicht auf einer lebenslangen künstlerischen Reise folgen wollen, sondern ihnen permanent das Aufkochen der ewig alten Soße abverlangen.

Dark Hunter 29.06.2011, 14:13
Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4

Wobei es heute Mode zu sein scheint, dass manche Regisseure gern nur sich selbst ins Ultimo kopieren und nix ändern, allenfalls hinein steigern. Dennoch fühlen sie sich durch Zuschauer hinreichend bestätigt den Mist fortzuführen, aber sicher sieht sich auch der letzte irgendwann an der millionsten Riesenwackelfahrt mit Allvernichtungssprengung satt (hoffe ich). Insofern ist es durchaus gut, dass Spielberg nicht mehr zu den jungen Neustars gehört und Veränderungen seines Schaffens zeigt.
Wenn ich da so hochgelobte Regisseure, wie der Typ von Sixth Sense, dessen Muster und Filmart immer gleich und nach einem Mal immer vorhersehbar ist anschaue, oder moderne Wackel- und Bummorgienmelange, sind doch die alten Meister erfrischend anders und irgendwie sogar ab und an innovativer.

Toth 29.06.2011, 14:31
Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4

Zitat von Dark Hunter:

Wenn ich da so hochgelobte Regisseure, wie der Typ von Sixth Sense, dessen Muster und Filmart immer gleich und nach einem Mal immer vorhersehbar ist anschaue, oder moderne Wackel- und Bummorgienmelange, sind doch die alten Meister erfrischend anders und irgendwie sogar ab und an innovativer.

Völlig richtig. Nicht alles was neu ist, ist automatisch gut und nicht jeder Trend muss mitgemacht werden (gute Künstler sind den Trends ohnehin meist einen Schritt voraus). Aber M. Night Shyamalan ist im Grunde ein gutes Beispiel dafür, was passiert, wenn man als Filmemacher unwillens ist seine Bandbreite zu erweitern. Man verkommt irgendwann zur Parodie seiner selbst.

Daniel 25.10.2012, 13:47
Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4

Habe ich gerade (wieder) gefunden:

http://www.n24.de/..._2879.html

Möchte hier aber KEINE neue, unsinnige Diskussion auslösen.

Just for fun.

Leusel 25.10.2012, 13:57
Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4

Wenn du keine Diskussion anfangen möchtest, warum hast du es dann gepostet? Zwinkernder Smiley

Edit meint: Habe es mir gerade angesehen. Der kann ja nichtmal richtig "Indiana", oder "Shia LaBeouf" aussprechen. Toller Kritiker. Unschuldiger Smiley Verreist den Film und dann sowas.

Mile 30.01.2013, 18:36
Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4

Ich weiß nicht ob dieser "Honest Trailer" hier schon mal irgendwo gepostet wurde, aber ich finde ihn so schön böse, den kann man sich gerne noch ein 2. Mal ansehen. Zwinkernder Smiley (Harrison Bored)

YouTube https://www.youtube.com/watch?v=IFKu_bwMoYE


caramelman 30.01.2013, 21:18
Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4

Haha, zu gut! Harrison Bored, Cat Blanket und Lucky To Be Here? Lachender Smiley

Cato Jones 30.01.2013, 22:50
Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4

Ja Ja, das trifft es aber ziemlich genau!

Internaut 30.01.2013, 23:13
Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4

*grins* sehr gut! Vielen dank fürs Teilen

Marti 31.01.2013, 00:23
Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4

: Grinsender Smiley Grinsender Smiley Grinsender Smiley Grinsender Smiley Grinsender Smiley Grinsender Smiley Grinsender Smiley D

Leusel 31.01.2013, 18:05
Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4

Nachdem das Video bereits in der ersten Minute nicht ohne "stupid" und "The Guy from Transformers" auskam, hatte ich es aufgegeben...

azrael 31.01.2013, 18:14
Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4

ich muss nun mal was richtig stellen... er ist nicht "the gay from transformers" sondern "the guy from indiana jones part 4"

Internaut 31.01.2013, 19:40
Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4

... der war gut Zwinkernder Smiley