Nachdem mich der Trailer zu "John Rambo" nicht sonderlich gejuckt hatte (Rambo 1 finde ich gelungen, 2+3 verheerend), haben wir ihn neulich im Rahmen eines spontanen Männerabends doch noch im Kino gesehen. Was in der deutschen Fassung effektiv an Meucheleien fehlte, hatte ich schon auf youtube gesehen. Und hatte dementsprechend einen tumben Gewaltporno erwartet/befürchtet.
Der Film hat mich tatsächlich positiv überrascht. Hier macht Krieg mal so gar keinen Spaß. Sterben ist dreckig und tut weh, wirkliche Helden gibt es keine; Rambo selbst ist desillusioniert und fertig mit der Welt. Stallone sagt im Interview, daß sie nicht annähernd gezeigt haben, was wirklich in Birma passiert - wenn man sich unter diesem Aspekt den Film ansieht, dreht sich einem bei der Vorstellung, daß das Gezeigte die Spitze des Eisberges ist, erst recht der Magen um. Inhaltlich gibt die Story nicht viel her, aber die Art, wie das Bißchen Inhalt vermittelt wird, finde ich durchaus gelungen. Der Hurra-Patriotismus von Teil 2+3 ist zum Glück nicht im Ansatz vorhanden und Rambo ist nicht wieder das aufgepumpte Comic-Stehauf-Männchen.