Komplettes Thema anzeigen 13.08.2009, 11:11
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: [Fiktive] Indy Armbanduhr
Hallo zusammen,

zunächst mal: Ich lese hier sonst zwar fleißig und gerne mit, habe mich aber noch nie zu Wort gemeldet. Vielleicht ergibt sich an anderer Stelle ja mal die Gelegenheit zur Vorstellung. Beim Thema Indy-Uhr wollte ich aber auch kurz meinen Senf beisteuern.

Wenn es eine "fiktive" Indy-Uhr sein soll, kann ich mir gut vorstellen, dass Indy eine Hamilton trägt. Die Marke ist u(h)ramerikanisch und wurde ein Paar Jahre vor Indys Geburt gegründet. Hamilton erlangte zunächst - im Taschenuhr-Format - als Eisenbahn-Uhr Berühmtheit. Schließlich hatte die Eisenbahn damals eine gewisse Bedeutung, und die Fahrpläne mussten eingehalten werden. Im Zweiten Weltkrieg gehörte Hamilton schließlich zu den Lieferanten der amerikanischen Streitkräfte. Heute ist die Marke übrigens Teil der schweizer Swatchgroup neben anderen bekannten Uhrenmarken wie Tissot, Certina, Longines, Omega oder selbst Glashütte Original. Verbaut werden schweizer ETA-Werke, die ebenfalls zur Swatchgroup gehören. Als weitere amerikanische Marke käme evtl. noch Ingersoll in Betracht. Die Marke ging aber im Laufe der Jahre pleite, wurde verkauft, als Billigmarke wiederbelebt und enthält heute nur chinesische Werke von schlechter Qualität.

Indy war während des Ersten Weltkrieges sowohl "Frontschwein" als auch (Mit-)Flieger. Und im letzten Kreuzzug kann er dann auch selbst einen Doppeldecker steuern. Da er aber kein richtiger Pilot ist und auch im Zweiten Weltkrieg offensichtlich keiner Fliegerstaffel angehörte, würde ich eher darauf tippen, dass er eine schlichte und funktionable Dreizeigeruhr trägt, wie sie auch in seiner Zeit in den Schützengräben zum Einsatz kam (dieser Offizier in "Trenches of Hell" schaut vor dem Angriff kurz auf seine schlichte Dreizeiger, die Marke ist aber schlecht erkennbar). Deshalb schätze ich, eine aktuelle fiktive Indy-Uhr müsste eine Uhr aus der Hamilton Khaki Serie sein, evtl. eine Hamilton Khaki Field mit Handaufzug. So etwas in der Art: http://www.hamiltonwatch.com/...c=ka&y=23

Hamilton hat übrigens im vergangenen Jahr eine "Harrison Ford Uhr" aufgelegt, die Hamilton Khaki Conservation. Infos z.B. hier: http://www.luxist.com/...ion-watch/ Auf der Rückseite der Uhr müsste auch die Unterschrift Harrison Fords eingraviert sein. Noch ein Grund, zur Hamilton Khaki zu greifen... ;-)

Zu den deutschen Fliegeruhren: Berühmte Produzenten von deutschen Fliegeruhren im Zweiten Weltkrieg waren Hanhart im Schwarzwald und Tutima in Ganderkesee (damals Glashütte). Beide fertigen auch heute noch auf hohem Qualitätsniveau - und verbauen nun ausnahmslos ETA-Werke (Update: Stimmt nicht mehr so ganz: Hanhart hat nun eine Serie mit Manufakturwerken aufgelegt, Tutima verbaut in der Military-Serie auch Lemania-Werke und bastelt für seine Rückkehr nach Glashütte an eigenen Manufakturwerken). Tutima beliefert meines Wissens auch die Bundeswehr- und NATO-Piloten. Wenn jemand also eine Entsprechung für eine WWII-Fliegeruhr sucht, könnte er zum Tutima Fliegerchrono nach dem Design von 1941 greifen, z.B.: http://tutima.com/...ucts_id=34 Ob Junkers damals schon Uhren gebaut hat, weiß ich nicht, das wäre mir neu. Jedenfalls hat die Münchner Firma Pointtec die Marken Junkers und Zeppelin vor einiger Zeit aufgekauft und fertigt heute qualitativ anständige Uhren, in denen russische Poljot-Werke und schweizer ETA-Werke verbaut werden. Bei Trias wäre ich vorsichtig, da gibt es zwei Linien: Wenn auf dem Zifferblatt "Swiss made" steht, werden ETA-Werke verbaut. Sollte jedoch "German made" oder "Made in Germany" vermerkt sein, dann enthalten die Uhren paradoxerweise China-Werke.

Vielleicht konnte das bei der Uhrensuche ein bisschen helfen.

Beste Grüße -
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, das letzte Mal am 07.10.2010, 11:44 von Aldridge.