Betreff: Re: Nylon Peitschen
Kein Märchen. Wir haben bei dem Dreh für Vol. I versucht, eine Nylonpeitsche absichtlich kaputt zu machen.
Die Peitsche war bereits unbrauchbar, weil der Benutzer versucht hatte, mit einem Feuerzeug den Fall zu verschmelzen.
Dabei hatte er nicht bemerkt, dass die Flamme die ganze Zeit auf den Thong gerichtet war... Die Peitsche wurde - mit Wucht -
immer wieder auf Asphaltboden geschlagen. Also Circus Crack und durchgezogen. Das heißt, die Peitsche schlug nicht nur auf,
sondern schliff auch auf dem Boden. Eine Behandlung, bei der jedes Roohide längst zerfetzt worden wäre. Wir gaben nach etwa
25 - 30 Versuchen auf. Die Peitsche war verdreckt und hatte kleine Steinchen zwischen den Strands. Die Steine wurden mit einem
spitzen Metallstück rausgeholt und die Peitsche anschliessend geduscht. Resultat: Peitsche
nicht kaputt. Man mag den
Nylonpeitschen die "Seele" absprechen, den Charakter - wie viele das tun. Aber eines mit Sicherheit nicht; nämlich ihre
unglaubliche Robustheit. Das Feeling ist bei einer Lederpeitsche vielleicht ein anderes, eben weil es Leder ist. Aber die Lederpeitschen
sind nicht teurer, weil an ihnen mehr geflochten wird. Sie sind wegen dem Material und der Vorbereitung des Materials teurer.
Eine gute Nylonpeitsche hat genaus so zwei Bellies und die verschiedenen Overlays.
Fazit: Peitschen aus Leder haben Stil, Charakter und eine lange Geschichte. Nylonpeitschen haben keine so lange Geschichte,
aber durchaus Stil. Und sie setzen sich immer weiter durch. Eben weil sie - wenn es Qualitätsarbeiten sind, und kein Billigkrempel! -
die gleichen Eigenschaften haben wie Peitschen aus Leder. Sie sind nur generell pflegeleichter (
also so gut wie keine Pflege brauchen)
und sie sind robuster.
Wenn man jetzt vergleichen möchte, dann sollte man aber keine teure Lederpeitsche von Chris Barr mit einer no name Nylonpeitsche
vergleichen, sondern beides aus derselben Regalhöhe nehmen. Also z.B. eine Nylonpeitsche von Tony Layzell oder Steven Huntress.
Dann werden die Unterschiede schnell verschwimmen.
Robert Amper