Komplettes Thema anzeigen 23.01.2009, 15:57
Toth Abwesend
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Wohnort: Südpfalz


Betreff: Re: Valkyrie - Operation Walküre
Das andere Leute schon lange vor Stauffenberg Nazigegner waren bestreitet niemand. Dass vielen von ihnen ebenfalls eine größere Beachtung verdienen, steht auch außer Frage. Ebenso wie die Tatsache, dass Stauffenbergs Aktion einfach nur spektakulärer und exponierter war und er deshalb mehr Aufmerksamkeit bekommt.
Fest steht aber auch, dass es für ihn persönlich viel einfacher gewesen wäre, sich nach seiner Verwundung einfach für untauglich erklären zu lassen, zu seiner Frau und seinen fünf Kindern zurückzukehren und das Ende des Krieges abzuwarten. Stauffenberg war mit Sicherheit ein Überzeugungstäter, der aus Gewissensgründen gehandelt hat und den Verbrechen des Nationalsozialismus ein Ende machen wollte. Ob er schon früher zu dieser Einsicht hätte gelangen können man sicherlich diskutieren. Dass er das Attentat aus opportunistischen Gründen durchführte, ist jedoch eindeutig unwahr.

Stauffenberg verließ die Wolfsschanze, weil er überzeugt war, das Attentag sei geglückt. Er riskierte offensichtlich schon deshalb sein Leben, weil die ganze Aktion, sowohl bei Erfolg als auch bei Misserfolg lebensgefährlich war. Dass er elitär dachte und die Demokratie ablehnte, schmälert seinen Mut nicht. Dass er sein Gewissen erst später entdeckte (obwohl schon vor 1944 Hitler töten wollte) ebensowenig.
The trick, William Potter, is not minding that it hurts!
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, das letzte Mal am 23.01.2009, 16:04 von Toth.