Komplettes Thema anzeigen 07.12.2005, 17:29
Jens Abwesend
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Wohnort: Berlin


Betreff: RE: Der heilige Gral.
Zitat:
Zitat von sam
... wenn z.B. der Gral oder die Bundeslade gefunden werden würden, würde das der "Glaubwürdigkeit" des Christen- bzw. Judentums schon helfen. Das wäre dann ein kleiner Schritt vom Glauben zum Wissen... Aber da drüber kann man natürlich streiten.

In der Tat, darüber ließe sich streiten. Ich bin mir z.B. ganz und gar nicht sicher, dass kirchliche Institutionen große Interesse daran haben, sagen wir die Bundeslade zu finden.
Solange deren Existenz nicht nachgewiesen ist, läßt sich leicht sagen: "Es KÖNNTE diese Lade gegeben haben. Schließlich läßt sich nicht beweisen, dass es sie NICHT gab." Völlig logische Schlußfolgerung.
Wenn jetzt aber die Lade gefunden würde, und es könnte zweifelsfrei nachgewiesen werden, dass es DIE Lade des Bundes zwischen Gott und dem Volk Mose sei (was wohl in der Praxis kaum möglich ist), könnte das "die Kirche" in einige Erklärungsnot bringen. Denn was wäre plötzlich los, wenn wir die Lade vor uns hätte aber sie eben "nur" ein alter Holzkasten mit Goldüberzug ist? Keine ihr innewohnende "Macht Gottes", keine Kommunikationsmöglichkeit mit diesem, keine Rauchwolke die Seine Anwesenheit anzeigt?

Dann könnte sich die römische Kirche zwar immer noch darauf hinausreden, dass die Lade das Zeichen des ALTEN Bundes war, Gott sie also "verlassen" hätte, da es ja Dank Jesu Opfer einen NEUEN Bund zwischen Gott und der Menschheit gäbe.
Was aber machen dann die gläubigen Juden, die ja Jesus nicht als DEN Messias akzeptieren, ergo auch nicht an den neuen Bund glauben?

Klassischer Fall von Teufelskreis. Zwinkernder Smiley