Komplettes Thema anzeigen 17.07.2008, 07:50
Fantasius Abwesend
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Dabei seit: 23.05.2008
Wohnort: Basilea (Schweiz)


Betreff: Re: Wie hättet ihr Indy 4 gemacht?
"Naja, aber schlimmer als Teil 4 kann mans ja eh nicht machen... Denke mir nur dass die Geschichte schon ein bissl was neues bringen sollte... man kann sich ja nicht ewig auf die Suche nach irgendwelchen Reliquien machen und auch nicht ewig die Nazis als Gegner haben. Beim "Tempel des Todes" hat das ja auch nur funktioniert weil man statt den Nazis einen altertümlichen indischen Sekten-Guru (samt Konsorten) als Gegner hatte. Dass das mit den Kommunisten als g'scheiten Gegner nicht funktioniert hat, haben wir ja auch im 4er gesehen."

Die Suche nach Reliquien bzw. Artefakten gehört aber zur Grundstruktur von Indiana Jones! Der MacGuffin ist zudem nur das treibende Element der Handlung, in diesem Sinne kann man trotz der Vorgabe des Artefaktesuchens stets eine neue und originelle Geschichte verfassen; es kommt weniger darauf an, was Indy sucht, sondern mehr wie das Artefakt inszeniert und die Hatz danach umgesetzt wird. Man hätte auch den Mythos der Bundeslande mit einem schlechten Drehbuch zerstört. Und die Russen bzw. Sowjets/Spalko als Gegner wären schon gut gewesen, wenn sie irgendeine Art von Bedrohung ausgestrahlt hätten. Indy hilft denen fast freiwillig! Bei einem Indyfilm werden die Gegner stets dämonisiert, was bei den Nazis natürlich relativ einfach war, trotzdem hätte man auch die Sowjets richtig böse machen müssen - als Ausgleich wären vielleicht einige Seitenhiebe an das zwielichtige CIA/FBI angebracht gewesen, damit beide Blöcke ihr Fett wegbekommen. Indy 4 vergab eine grosse Chance, weil Jones tatsächlich zwischen die Fronten hätte geraten können: Zwischen die Kommunistenschelte in den USA (McCarthy) und den tatsächlichen Kommunisten; richtig umgesetzt wurde dies leider nicht.

Adios
Fantasius