Betreff: Re: Das "Phänomen"
@Damon
Ja, wahrscheinlich hat Du recht *seufz!* Und unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, sollten wir von künftigen Blockbuster-Fortsetzungen nicht mehr viel erwarten. Deren große Zeit ist vielleicht ohnehin bald abgelaufen.
Hier mal ein Auzug aus der TELEPOLIS-Kritik, der Deine These (von einer anderen Warte aus gesehen) unterstützt. Man muss dem Kritiker Suchsland sicher nicht in allem zustimmen, aber an seiner Aussage zur "beziehungslosen Mannigfaltigkeit" ist m. M. nach schon was dran:
Was "Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull" zu einem für unser Zeitalter repräsentativen Kunstwerk macht, ist der Abschied von der linearen Form. Scheint alles hier auch ein rasender Pfeil durch die Zeit, ein einziger vulgärer roter Faden zu sein, herrscht in Wahrheit rasender Stillstand und Atomismus: Jeder Punkt dieses Films kann im Prinzip mit jedem anderen verbunden werden, der Anfang könnte das Ende sein, die letzte Szene die drittletzte, der Wasserfall der Beginn und die Mumienöffung das Ende. Es gibt keine Ordnung und Einheit mehr, es herrscht beziehungslose Mannigfaltigkeit.
Ein "Erwachsenen-Abenteuerfilm" wie ROtLA in der wir noch eine klar und gut konstruierte Geschichte vorgesetzt bekommen, wird es daher wohl nie wieder geben.
Trotzdem denke ich, dass es mit Indy IV nicht gleich zu einem solchen Debakel hätte kommen müssen, wenn man die Erdmännchen, den harten Greaser und die Opa-Sprüche in eine halbwegs akzeptable Story gepackt hätte.
Dieser Beitrag wurde
1
mal editiert, das letzte Mal am 31.05.2008, 08:22 von Sun Wu-Kung.