Betreff: Re: Der letzte Film
The Untouchbales
De Palma erzählt die Geschichte um Eliot Ness wunderschön und mit viel Geschick – aber auch wie ein patriotisches Märchen: Alles strahlt, alles klingt nach Triumph. Der episch-heroische Score von Ennio Morricone ist großartig, aber so monumental, dass er diesen Aspekt noch verstärkt, statt den ohnehin schon aufgeblasenen Film zu erden. Bei aller Liebe für die Ambition: Etwas mehr Subtilität hätte gutgetan.
Die Geschichte kennt keine Graustufen, nur Schwarz und Weiß. Dadurch wirkt das Ganze gelegentlich aufgesetzt. Dem Film wohnt so eine gewisse Künstlichkeit inne – was sogar dazu führt, dass man legendären Schauspielern unter legendärer Regie manches nicht ganz abnehmen will. Selbst De Niro als Al Capone – eigentlich fast Idealbesetzung – bleibt so glatt, dass er kaum bedrohlich wirkt.
Das alles klingt jetzt negativer, als es gemeint ist. "The Untouchables" will kein klassischer Gangsterfilm sein, sondern ein idealisierendes Denkmal. Damit hat er mich eben ein wenig auf dem falschen Fuß erwischt, aber seine Stärken sind unbestreitbar. Und die ikonische Bahnhofsszene in Anlehnung an Sergei Eisenstein macht den Film allein schon zum Pflichtprogramm.
Marc S.
Bismarck biss Marc, bis Marc Bismarck biss.