Komplettes Thema anzeigen 26.04.2024, 19:45
FloW Abwesend
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Betreff: Re: Indiana Jones und das Rad des Schicksals Redakteuremeinungen
Weitere geistreiche und ausführliche Rezension zu Indy 5 mit einer guten Analyse.

Zitat:
Mit 80 schnappt sich Harrison Ford ein letztes Mal Lederjacke, Schlapphut und Peitsche, um ein einzigartiges Artefakt vor den Nazis zu retten. „Indiana Jones und das Rad des Schicksal“ ist so was wie ein Greatest-Hits-Album – und ein Eingeständnis der eigenen Endlichkeit.

Zitat:
Regisseur James Mangold, der Zuckerbrot und Peitsche von Steven Spielberg übernommen hat, macht insgesamt einen super Job, das Alter-weißer-Mann-Unternehmen würdevoll über die Linie zu bringen. Es gibt Pferderennen durch die New Yorker U-Bahn und während der Parade zu Ehren der Mondlandung, gefilmt übrigens im schottischen Glasgow, sodass sich die Handlung auf die Wochen um den 13. August 1969 datieren lässt. Auf Mads Mikkelsens Bösewicht ist auch Verlass. Er spielt den Wernher-von-Braun-Verschnitt Jürgen Voller mit gefriergetrockneter Grandezza. Und wer das Ende, wenn es im Flugzeug aus dem Zweiten Weltkrieg durch einen Riss in der Zeit ins antike Griechenland geht, zu überkandidelt findet, sollte sich erinnern, dass „Indiana Jones“ immer schon Tiki-Cocktails aus Wissenschaft und Esoterik servierte – die Bundeslade, die zu Gott auffuhr, der Heilige Gral, der ewiges Leben spendete, jetzt eben Maschinengewehre gegen Katapulte in der Schlacht um Syrakus im Jahre 212 vor Christus.

„Störe meine Kreise nicht“, soll Archimedes dem römischen Soldaten zugerufen haben, unmittelbar bevor ihn dieser erschlug. In diesem Sinne ist „Indiana Jones“ auch in unserer Gegenwart noch eine ziemlich runde Sache. Zugleich hat alles seine Zeit.

Quelle: https://www.welt.de/...eists.html

Es ist immer wieder Balsam für die Seele für Indyfans, dass Indy 5, neben allen Unkenrufen, auch im Feuilleton als Kontrast aufrichtig und unaufgeregt gewürdigt wird. 🤠💌💪🏼