Betreff: Re: Bethesda Studio MachineGames entwickelt „Indiana Jones and the great Circle“
Hm, also "Wolfenstein: The Old Blood" von den gleichen Machern war dann doch ein überraschend kurzes Vergnügen. Obwohl ich gar nicht viel gespielt habe, lief gestern abend nach ein paar Stunden schon der Abspann. Story und Charakterzeichnung waren beides Papierdünn und der ernste Ton hat sich mit den "whacky" Elementen gebissen. Das hat nicht so recht gepasst. Immerhin war das Gameplay durchaus launig und die Set-Pieces erinnerungswürdig. Von alten Gruften, die auch gleich aus "Last Crusade" hätten stammen können, über riesige Schlösser - sah alles toll aus. Man hatte auch die meiste Zeit immer die Wahl ob man nun lieber schleichend (in den höchsten Schwierigskeitsgraden vermutlich notwendig) oder ballernd vorgehen wollte und das Ballern war schön wuchtig. Ich habe es meist schleichend versucht und hier und da ist es mir auch gelungen Gegner ganz zu vermeiden, aber in der Ego-Perspektive hat man eben doch nicht so die Übersicht, dass es mir immer gelungen wäre.
Wo wir schon bei der Ego-Perspektive sind; das Spiel spielt sich im Grunde wie ein Far Cry-Klon, inklusive gescripteter Events und automatisierten Aktionen/Animationen. Wird nicht jedermanns Sache sein. Störend empfand ich, dass die Kamera nicht "floaty" war, sondern mit den Aktionen und Bewegungen des Charakters "schwingt". Also wenn der Atmet... bewegt sich die Kamera beim Stillstehen dezend auf und ab. Und wenn man schwere Sachen trägt - etwa eine Railgun - , dann schwingt die Kamera erst recht. Nach einer Weile gewöhnt man sich dran, aber mein Fall ist das nicht. Man hat auch ein Allzweckwerkzeug in Form eines Stahlrohrs mit dem man entweder Klettern, Dinge aufhebeln, oder Nahkampfangriffe tätigen kann. Ich nehme an die Peitsche wird sich genauso spielen. Die Nahkampfangriffe entsprachen dem Standard im Genre - nahe genug an den Gegner ran, ein Knopfdruck, der Rest ist automatisch. Ein ausgefeilteres System wie in "Emperors Tomb" darf man vermutlich nicht erwarten.
Insgesamt kann ich sagen; Das Spiel hat zwar Spaß gemacht, aber meine Erwartungshaltung und Vorfreude sind jetzt aber erst mal gesenkt. Denn ja, ein Tomb Raider- oder Uncharted Clon wäre mir dann doch lieber. Insgesamt denke ich dass "The Great Circle" - sollte es die gleiche DNA wie "The Old Blood" haben -, in der Gaming-Szene besser wegkommen wird, als bei uns Hutträgern.