Komplettes Thema anzeigen 10.07.2023, 15:16
Chris.Jones Abwesend
Mitglied
Dabei seit: 07.03.2007
Wohnort: Berlin


Betreff: Re: Dial of Destiny - Reviews auch mit Spoilern
So nach etlichen Reviews hier im Forum (und ich hab wirklich fast nur die hier gelesen weil ich den Clickbait Scheiß im Netz nicht unterstützen will, außer Kino oder Couch ;)) schreib ich mir auch mal meine Gedanken von der Seele.

Ich fand es einen tollen Indiana Jones Film. Mit viel Liebe zum Detail, ein toller Geschichte, großartigen Schauplätzen und einer guten Mischung aus Action, Humor, Romantik und Wehmut. Das Wort passt für mich am ehesten zu beschreiben wie man sich an manchen Stellen gefühlt hat. Man schnuppert viel der alten Indiana Jones Luft aber selten zündet der Funke so wie damals.
Raiders die Kugel, Temple die Diamantenjagd oder das Schlauchboot, Crusade der Kampf auf dem Panzer, ja selbst Crystal der Kampf in der Lagerhalle… Bei allem stockte einem der Atem, und genau das fehlte mir hier ein wenig. Alles in allem ist es eine gewisse Tiefe die ich vermisse. Tiefe in manchen Handlungssträngen und Tiefe in der Darstellung der Charaktere.

Mir war Indys aktueller Zustand irgendwie nicht glaubwürdig genug. Wenn Du schon den nächsten alten Helden unserer Kindheit unbedingt als gescheiterten, grimmigen alten Kauz, welcher sein Leben nicht auf die Kette bekommen hat, darstellen musst, dann mach es so, dass ich es ihm abnehme, dass ich die menschliche Reise zurück zu seinem alten ich wirklich sehe. Ich hätte kein Problem damit gehabt, ihn noch mehr als gebrochenen Mann zu sehen.

Das gleiche gillt für dieses Archimedes Thema. Zeig mir, dass er wirklich Zeit seines Lebens Archimedes studiert hat und der härteste Fanboy ist. So hätte ich einem Dr. Henry Jones jr. welcher meist im letzten Moment das richtige getan hat, auch hier glaubhaft abgenommen, dass er seinem Traum folgen will und völlig gegen jede Logik in der Vergangenheit leben will.

Auch die Schatzsuche auf Sizilien war für mich viel zu schnell vorbei. Ein zwei Fallen oder sonst was hätte mir hier ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert.
Alles in allem gab es so viele Möglichkeiten zu zeigen wie ein gebrochener alter Mann den Lebenswillen wieder findet und Stück für Stück zu glühen beginnt und mit seiner Erfahrung und Weisheit hier und da die Situation meistert.
Man deutlicher die Geschichte erzählt, dass auch im Alter, gebeutelt von Schicksalsschlägen, das Leben nicht vorbei ist.

Das alles hat mir gefehlt und doch bin ich unglaublich Dankbar. Für einen tollen Film, mit tollen Bildern und unterhaltsamen 2+ Stunden die mir ein letzte mal,
zumindest in Ansätzen, den Helden meiner Kindheit zurück gebracht haben. Dazu noch den unglaublichen Tag mit den Forums Kollegen am roten Teppich mit Ford und Co.
Was will man eigentlich mehr?

Die alten Filme wird uns keiner mehr nehmen und wir haben jetzt 5 gute bis grandios Filme und zusätzlich mit dem letzten Teil ein schönes Ende ( Mit offenem Ausgang wie ich finde ;))
das uns auch wieder Stunden der Recherche und Fachsimpelei beschert.

PS: Ich hab ihn aber ich erst 2 mal gesehen. Da geht noch was in der tieferen Betrachtung.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, das letzte Mal am 10.07.2023, 15:24 von Chris.Jones.