Betreff: Re: Dial of Destiny - Reviews auch mit Spoilern
Ich war gestern in dem Film. Was ich nicht so toll fand:
* Helena hat die meiste Zeit die Handlung voran getrieben, nicht Indy. Er war die meiste Zeit nur wie ein Sidekick. Nicht cool. Es gab hier und da Momente, wo Indy eindeutig den Lead hatte, z.b. als er das Wachs vom Grafikus schmelzte oder das Wasser verdrängte, aber die waren selten.
* Indy hatte in einer Szene 'Angst' vor Krabbelviechern. So kenne ich ihn gar nicht... Hier wäre es cooler gewesen, wenn er der Klugscheisserin Helena eins verbal auswicht hätte: "Du weisst doch sonst alles besser, Mädchen. Das sind XXXX die tun Dir nix"
* Die Zeitreise fand ich nicht schlimm. Hat iwie gut gepasst (besser als die Aliens aus Teil 4), aber was mich gestört hat war das Indy da bleiben wollte (Er müsste die Konsequenzen doch kennen und für so dumm halte ich ihn nicht). Wäre cooler, wenn er sich und Helena aus dieser Lage befreit hätte (Indy verletzt, Helena verletzt und er schafft es mit letzter Kraft beide zurückzubringen, obwohl er in der Zukunft wieder ein gebrochener Mann wäre...Indys letzte gute Tat...und dann wendet sich doch noch alles zum Guten, weil Helena Marion überzeugt, zurück zu Indy zu kommen).
* Im Prolog hat man aus einer Entfernung Indy auf dem Zug rennen sehen. Das sehr sehr sehr künstlich aus. Auch hat man hier und da das Deaging erkannt. Z.b. bei einem Rückblick hatte Indy irgendwie ne 'dicke Unterlippe' und auch ansonsten war er sehr wortkarg im Prolog. Insgesamt fand ich es aber trotzdem gut.
* Ich verstehe Indys Schmerz wg. Mutt und Marion etc. Aber trotzdem fehlt ihm im Film der Wortwitz/Schlagfertigkeit. Alles wirkt irgendwie ernst und nicht leicht, wie in den anderen Teilen.
* Der Ritt auf dem Pferd durch die Parade und Metro fand ich prinzipiell gut, aber als er vor der Metro davon ritt und in letzter Sekunde mit dem Pferd an den Bahnsteig hüpft fand ich sehr übertrieben.
* Mir hat in dem Film das Stolpern von einer Szene zur anderen gefehlt. Das fand ich bei den anderen Filmen immer toll.
* Die Action (z.B Tuk Tuk) ist mir nicht als etwas besonderen in Erinnerung geblieben. Es fehlt der "Spielberg Blick".
* Was soll die allerletzte Szene, wo 'jemand' den Hut von der Wäscheleine zieht? Was will und das sagen? 'Indys Abenteuer gehen weiter?'
Teil 4 vs Teil 5:
Bei Teil 4 ging mir dieses "Jonesy" auf den Keks und dieser geistig hängengebliebene Oxley. Außerdem war das Color Grading und CGI mist. Die Aliens waren auch Schwachsinn... Aber es gab viele coole Szenen, die eindeutig die Handschrift von Spielberg trugen. Indy hatte auch mehr Biss. Es war irgendwie doch ein richtiger Indy Film.
Bei Teil 5 sehen wir nur was aus Indy im Alter geworden ist und wie er von Helena getrieben wird und dadurch ein letztes Abenteuer erlebt (mir ist schon klar, dass er mit ~80 nicht mehr unter Lastwägen rumrutscht), aber ich glaube man hätte ihn selbst im Alter noch Indy sein lassen sollen: Frech, selbstbewusst, belehrt, wortgewandt, intelligent, abgebrüht, tollpatschig und evtl. etwas weiser, wie sein Vater einst. In Teil 5 hatte ich oft das Gefühl er wusste nicht, wie ihm gerade geschah...
Trotz aller Kritik: Es war soooo schön, Harrison Ford nochmal als Indy zu sehen :-)