Betreff: Die Römer
Die Errungenschaften des römischen Imperiums sind enorm. Es gibt Sachen jenseits von Straßen und fließend Wasser, die unsere Welt bis heute prägen.
Was haben die Römer, abgesehen von den sanitären Einrichtungen, der Medizin, der Bildung, dem Wein, der öffentlichen Ordnung, der Bewässerung, den Straßen, dem Frischwassersystem und der öffentlichen Gesundheit, für uns heute errungen?
Tatsächlich trat vor allem das westliche Europa in vieler Hinsicht erst mit der Industrialisierung aus dem Schatten des römischen Imperiums. Großen Einfluss hat Rom beim Militär. Die Gliederung des Heeres in selbstständig operierenden Legionen findet sich im modernen Militär mit seinen Divisionen – bis hin zur Kopfstärke der Einheiten. Was wir in der Architektur schön empfinden, basiert auf den Proportionslehren der Römer. Das Netz von Fluglinien, Schiffslinien, Eisenbahnlinien und Autobahnen sind neue Versionen des römischen Verkehrsnetzes.
Die Römer waren besessen von Lebensmitteln. Die Oberschicht jagte verfeinerten Genüssen nach, andererseits schufen die Römer bereits einen globalen Handel mit Grundnahrungsmitteln in gigantischen Mengen. Anders ließen sich die großen Städte gar nicht ernähren. Hinzu kam, dass die Gesellschaft Roms auf dem Besitz von Land und Sklaven basierte und die Produktion von Lebensmitteln auch für die Oberschicht ein standesgemäßer Gelderwerb war. Spanien, Südfrankreich und Nordafrika wurden in gigantische Produktionsanlagen verwandelt, darauf ausgerichtet, die Produkte im ganzen Imperium zu vertreiben. Die Römer verbreiteten die Produktionsmethoden von Getreide, Wein und Öl überall in Europa und schufen so auch einen ähnlichen Geschmack. Was Lebensmittel angeht, waren die Römer sehr experimentierfreudig, aus den entlegensten Gegenden schafften sie neue Pflanzen herbei und bauten sie überall im Imperium an. Große Feldherren wie Lucullus sind heute vor allem wegen ihrer Beute an Pflanzen bekannt. In den Norden wie auch in die germanischen Provinzen brachten die Römer nicht nur den Weinanbau, sondern etwa 50 Nutzpflanzen – die wir bis heute genießen.
Frieden versüßt die Herrschaft. Denkt man an die Ausbreitung des Imperiums, fallen jedem stets die römischen Legionen ein. In Wirklichkeit herrschten die Römer durch "Soft Power". Die Herrschaft des Kaisers etwa, die Augustus als eine Art von Staatsreligion etablierte, wurde versüßt durch das Versprechen des Friedens. Eines weltweiten Friedens – der Pax Romana. Unser Blick auf die großen Kriege Roms verzerrt die Proportionen. Diese Kriege mit ungeheuren Opfern und Verwüstungen hat es gegeben. Doch die Römer beendeten den ewigen Kriegszustand der einzelnen Stämme untereinander. Diese permanenten Minikriege finden keinen Eingang in die Geschichte, forderten aber einen weit höheren Blutzoll. Gleichzeitig wurde bei Unterwerfung Wohlstand durch Handel versprochen. Hinzu kam, dass die Römer die lokalen Eliten überzeugen konnten, dass das römische Lebensmodell auch für sie vorbildlich sei. Und sie auch in einem beheizten Haus mit Luxusgegenständen wie die Römer leben wollten. Unsere Vorstellungen von Wohnkomfort werden bis heute von den Standards der römischen Oberschicht geprägt. Und erst heute erreichen wir das alte Niveau.
Zu den prägendsten Hinterlassenschaften des Imperiums gehört das Christentum. Verwunderlich, da Hollywood eher ein Bild verbreitet, in dem degenerierte Cäsaren die aufrechten ersten Christen verfolgten. Doch mit Konstantin dem Großen änderte sich das. Das Christentum wurde nicht nur anerkannt, es wurden zur Staatsreligion. Man kann streiten, ob und wie weit das Christentum für den bald folgenden Untergang des weströmischen Reiches verantwortlich ist. Allemal überlebte das Christentum den Kollaps des Reiches und bewahrte die Idee der Staatsreligion inklusive der Verfolgung Andersdenkender bis in die Zeit des Ersten Weltkrieges. Nicht umsonst ist das Zentrum der katholischen Welt immer noch Rom.
Auch unser Sinn für platten Humor ist römischen Ursprungs. Aus der Antike werden Philosophen und politische Denker zitiert, doch mindestens ebenso einflussreich ist der derbe Humor von Plautus und die feinsinnigere Beobachtungsgabe von Terenz. Auch Spitznamen und obszöne Graffiti der Römer sind unsterblich. In Humor und Komödien fanden die Römer einen Ausgleich für ihre Vorstellung eines kontrollierten und disziplinierten Lebens. Vor ihren Witzen war nichts und niemand sicher. Ein treffender Schimpfname konnte den erfolgreichsten Politiker sein ganzes Leben verfolgen.
Gaius Julius Cäsar hat das Notizbuch erfunden. Zu seiner Zeit schrieb man nämlich auf Schriftrollen, die Tontafeln waren schon aus der Mode gekommen. So auch Vielschreiber Caesar. Aber da er stets bei seinen Truppen im Feld war, störte ihn die Unhandlichkeit der langen Rollen. Sie waren etwa sechs bis acht Meter lang, es war also gar nicht so einfach, die richtige Stelle zu finden. Und ganz der pragmatische Römer wusste er sich zu helfen. Er ließ seine Rollen in Stücke schneiden und in Form eines Heftes wieder zusammenbinden. Als Einband dienten zwei Holzbrettchen. So kam der "Kodex", das Buch, in die Welt.
Übersetzte Auszüge folgender Quelle:
https://www.historyextra.com/...s-magazine
Spannende Infos rund um die Errungenschaften der Römer. Die Römer sind natürlich nicht das Nonplusultra aber ein wichtiger Pfeiler unserer heutigen westlichen Welt. Natürlich gibt es auch die alten Ägypter, die alten Griechen oder auch die alten indigenen Völker, um nur einige spannende Völker zu nennen. Jede Gesellschaft bringt etwas hervor und hat auch negative Einflüsse. Gute Dinge zu kopieren und / oder zu perfektionieren, dass ist auch eine Erfolgsgeschichte der Römer. Die Römer imponieren mir besonders, weil sie auch zu meiner direkten Heimatgeschichte gehören.
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mal editiert, das letzte Mal am 02.03.2023, 19:39 von FloW.