Betreff: Re: Indy 5 - Leaks, inoffizielle News und wilde Spekulationen - !!! SPOILER !!!
Ein paar gute und ein paar schlechte Punkte. Zuerst die schlechten: Als jemand, der Comics und Superheldenfilme nicht so toll findet und der noch nie einen X-Men-Streifen gesehen hat, fand ich Logan gerade mal okay. Da haben mir der 2002er Spider-Man und die alten Burton-Batmans schon viel besser gefallen. Logan hielt sich irgendwie nicht viel damit auf zu erklären, wer diese ganzen Mutanten eigentlich sind, welche Fähigkeiten sie haben, und wie sie da gelandet sind, wo sie wohnen. Da hatte ich es dann schwer, mich als Neuling für die Figuren zu interessieren.
Das Rumgemetzel in den Kampfszenen war nicht meins, aber
Mangold sagte, dass er den Fans das geben wollte, was sie sehen wollen. Das war dann eben ein R-Rating (Filme für erwachsenes Publikum in den USA). Hoher Gewaltfaktor für die Fanbase kann ich noch nachvollziehen, aber das ständige fuck-fuck-fucking-fuck im Film fand ich sehr peinlich und "edgy". Und ich hätte jetzt auch kein Budget von 100 Mio. für den Film erwartet (angeblich soll
Hugh Jackman eine geringere Gage akzeptiert haben, damit der Film ein R-Rating bekommt, ich tippe er hat so ca. 10 Mio. kassiert), auch wenn es an der Regie des Films überhaupt nichts auszusetzen gab. Ich kann auch total verstehen, dass Superhelden- oder X-Men-Fans ganz begeistert von dem Film sind. Ich selber fand ihn halt nicht so toll.
Ford v. Ferrari hingegen fand ich super. Was das jetzt für Indiana Jones 5 heißt, kann ich noch nicht genau sagen. James Mangold ist aber ein Top-Regisseur, da habe ich keine Bedenken nach Logan und Ford v. Ferrari. Speziell bei Indy hängt halt alles von der Grundidee, von den anderen Figuren und vom Drehbuch ab. Das sieht man, wenn man mal das Skript von Frank Darabont mit dem von David Koepp für Kingdom of the Crystal Skull vergleicht. Was Hoffnung macht: bei Ford v. Ferrari waren Mangold und die Butterworths diejenigen, die das Drehbuch in Ordnung gebracht haben. Der erste Drehbuchentwurf "Go Like Hell" stammte von Autor Jason Keller und war
220 Seiten lang. Keller hatte anscheinend
zu viele Figuren und Handlungsstränge in sein Drehbuch von 2009 gepackt. Dann kamen 2011 die Butterworths und schrieben das Drehbuch um, aber es gab selbst
2013 noch Probleme mit dem Budget. Und dann kam 2017 mit Mangold ein neuer Regisseur, und er begann
das Drehbuch unter der Unterstützung der Butterworths radikal zu kürzen, ein paar (teure) Rennen aus dem Skript zu streichen und den Fokus auf die Freundschaft zwischen Carroll Shelby und Ken Miles und das Team Ford zu legen (vorher wurde der Film auch aus der Perspektive von Ferrari erzählt). Das Resultat davon konnte man im Kino bewundern.
Also wenn wir davon ausgehen dürfen, dass es schon Drehbücher von David Koepp, Jon Kasdan und vielleicht Dan Fogelman für Indiana Jones 5 gab und Mangold und die Butterworths sich daraus von den besten Ideen bedienen konnten und sie wieder den Fokus auf die Figuren (wahrscheinlich vor allem Indy und Helena) gelegt haben, dann darf man denke ich optimistisch sein. Insgesamt ist die Produktion und das Team von Indiana Jones 5 eher vergleichbar mit der von Ford v. Ferrari, wo es ja auch ähnlich lange gedauert hat, bis er auf die Leinwand kam.