Komplettes Thema anzeigen 11.09.2020, 15:44
Mile Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
TENET

Gestern gesehen. Gleich vorweg, ich schließe mich Mitnehm-Indys Bewertung von 6 von 10 vollumfänglich an.

Der Film hat einiges Gute, aber eben auch große Schwächen, daher geht einfach nicht mehr. Das Beste: Wirklich unglaublich gute Stunts, Effekte und - man glaubt es kaum - Robert Pattinson, der mir am Besten aus dem Ensemble gefallen hat. Dem entgegen stehen der unglaublich nervige dröhnender Soundtrack von L. Göransson, der gerade bei den Actionszenen so unglaublich dick aufträgt, um das Geschehen auf der Leinwand noch mal zu überdramatisieren. Außerdem lässt einen alles einfach unglaublich kalt, emotional fiebert man zu keiner Sekunde mit dem Protagonisten mit. Und Warum zum Teufel hat der Kerl keinen Namen? Der Einzige, der als Namensloser Held auftreten kann und darf, ist Clint Eastwood.

Zudem wirkt der Film, trotz seiner Cleverness - die meistens sehr aufgesetzt wirkt - belanglos. Der Plot ist James Bond Like: Agent muss Superbösewicht aufhalten, der die Menschheit mit Superwaffe vernichten will. Leider ist der Bösewicht, Hercule Poirot … Äh, Kenneth Brannagh nicht charismatisch genug.

Dafür hat Nolan seine Grundidee aus dem SATOR-Quadrat entwickelt und zelebriert das im Film auch ausgiebig. Besonders natürlich im Titel. Aber trotz allem will der Funken nie so recht überspringen. Zum Schluss noch mal ein kleines „Aha-Erlebnis, wenn Pattinsons Charakter eine Entscheidung trifft und einiges erzählt.
switch Spoiler:


Zudem ist es teilweise sehr plakativ, wie die Farben Rot und Blau eingesetzt werden, um zu verdeutlichen, was nun gerade vorwärts und was rückwärts läuft.

Alles in allem ein okayer Film, der Vorgibt, mehr zu sein, als er letztlich ist.
André