Komplettes Thema anzeigen 12.04.2020, 19:00
horner1980 Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Keine Ahnung, warum ich gerade Bock auf die Marvel-Filme habe, die ich noch nicht gesehen habe, aber wenn der mal da ist, dann sollte ich das auch ausnützen.
Daher gab es bei mir heute: Avengers: Infinity War

Zuerst freue ich mich schon sehr auf die Serie "WandaVision", denn die beiden Charaktere haben es geschafft, sich fast nach oben in meiner Rangliste zu spielen. Nur Black Panther, Black Widow und Black America, ähm Captain America konnten sie nicht überholen.
OK, die Geschichte setzt da fast da an, wo Thor aufhörte und beginnt gleich mal mit einem Schock, der und auch viele der folgenden nur von einer Seite etwas verhauen wurde.. dazu aber erst später.
Ansonsten ist der Film überraschend kurzweilig, spannend und vor allem unterhaltsam. Es gibt auch den einen oder anderen emotionalen Moment und darunter auch einer der dieses Mal leicht weniger nervigen Guardians, der aber wieder mit einem total unpassenden und billigen Witz zerstört wurde. Warum machen die das? Ich kapier das nicht. Da bauen sie einen richtig großen emotionalen Moment auf, als Gamora StarLord darum bittet, falls Thanos sie erwischt, ihn zu töten. Alles perfekt geschrieben und sogar gespielt. Selbst ich, der die Charaktere nicht mag, fühlte da etwas. Tja, und dann kommt so ein absolut dämlicher sehr kindischer Draxx-Moment, wo ich mir dachte: "Wtf... Danke, ihr habt die Szene und ihre Wirkung komplett kaputt gemacht."
Ansonsten toller erster Moment, wenn Captain America mit seinem Team auftaucht, aber irgendwie bin ich ein wenig enttäuscht, dass Cap fast nur unter ferner liefen mitläuft. Er ist da und kämpft und bestimmt, aber wirklich Präsenz bzw. eine wichtige Rolle im Film hat er dieses Mal nicht. Dasselbe gilt auch für andere. Ausnahmen sind erfreuerlicherweise eben Wanda, Vision und Thor. Ja und weniger erfreulicherweise auch die Guardians und Tony Stark. Ich freue mich schon echt auf die Zeit nach ihm, denn seit Civil War kann ich mit seinem Charakter immer weniger was anfangen, obwohl er dieses Mal wieder mehr an frühere Momente erinnert.
Hauptcharakter ist dieses Mal, wenigstens scheint es so, Thanos. Das fand ich gut, auch dass er wirklich ein Charakter war und nicht nur ein weiterer Bösewicht. Ich fand es richtig, dass er zeigen durfte, dass er eben nicht nur böse ist, sondern auch eine andere Seite intus hatte.
Ich hab ja zu Beginn was von "verhauen" geschrieben. Diesen Schuh muss sich an manchen Teilen Alan Silvestri anziehen. Zu 85% fand ich ihn hier auf Autopilot und leider schaltete er diesen in den Schockmomenten nicht aus.
Erst gegen Ende nach dem Fingerschnipsen zeigte er, dass er es auch anderes kann. Das war erfrischend und mal gefühlt was anderes von Silvestri. Gut, es kann auch sein, dass das mit Absicht war, um am Ende musikalisch mehr Wirkung zu zeigen, aber selbst beim Todessturz von Gamora, vielleicht neben der Todesszene kurz vor dem Fingerschnipsen die wichtigste, fügte er mit seiner Musik diesen sehr emotionalen Moment nicht noch mehr Wirkung dazu. Tat halt ab und zu etwas Chor zu seiner Standardvertonung dazu und dachte sich vielleicht, dass das schon reicht. Für mich leider nicht. Das fand ich als alter Silvestri-Fan dann doch etwas enttäuschend, obwohl die Musik alles andere als schlecht war, aber ich hätte mir da einfach mehr gewünscht.
Trotz allem gefiel mir der Film schon sehr, obwohl er nicht mein liebster Avengers-Film ist, denn an der Stelle sind immer noch die ersten zwei bei mir. Besser als Civil War, den ich auch zu den Avengers-Filmen dazu zähle, ist er aber auf jedem Fall.
"Music is the most direct path to the human heart."

Steven Spielberg