Komplettes Thema anzeigen 24.02.2019, 19:15
horner1980 Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Meine Filme vom Wochenende

FIREWALL

Obwohl ich solche FIlme, die nach dem gleichen oder ähnlichen Muster ablaufen, schon öfters gesehen habe, muss ich ehrlich sagen, dass ich ihn doch gut fand.
Die Story von diesem Thriller war spannend erzählt, und mit Harrison Ford und Paul Bettany hatte man zwei überzeugende Gegenspieler. Der Film selbst hat eigentlich relativ wenig Action.. nur gegen Ende kommt ein klein wenig dazu, als der Charakter, den Ford spielt, nicht mehr mit Taktik weiterkommt, und doch gezwungermaßen körperlich aktiv werden muss.
Richtig gut gefallen hat mir auch Mary Lynn Rajskub, die ich ja schon mit ähnlichen Charakterzügen aus der Serie "Twenty Four" kenne. Sie stahl ab und zu den anderen Schauspieler etwas die Show, und war ein erfrischendes Element in diesem Film. Ansonsten war der restliche Cast solide. Fiel weder negativ noch besonders positiv auf.
Die Musik von Alexandre Desplat gefiel mir in den Suspense- und Actionpassagen sehr gut, auch wenn ich teilweise bei den Actioncues das Gefühl hatte, dass da doch ein wenig John Williams mitschwingt. Ach ja, nur das Happy End-Stück am Ende fand ich dann doch etwas fehl am Platz. Das passte irgendwie nicht so ganz zum Rest des Scores, und wirkte fast wie ein Fremdkörper. Ja, war ein Thriller, der zwar nun nicht besonders originell, aber doch unterhaltsam war. Der hat mir gefallen.

DIE AKTE GENERAL

Wirklich ein großartiger Film, der einen Abschnitt der Geschichte rund um Generalstaatsanwalt Fritz Bauer erzählt, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, Nazi-Verbrecher zu verfolgen und zu verurteilen. Das Tempo ist eher ruhig, aber die hohe Spannung, welche allein durch die intensive Atmosphäre gehalten wird, ist greifbar. Einen großen Anteil daran haben natürlich die Schauspieler, allen voran Ulrich Noethen. Gerade Noethens Darstellung hat mich wirklich sehr beeindruckt. Er trägt den Film fast alleine. Wirklich ein großartiger Schauspieler. In einer weiteren wichtigen Rolle sah man auch David Kross (Der Vorleser), der ebenfalls eine gute Leistung abrufte. Die Musik von Ali N. Askin empfand ich auch als sehr gut. Es war auch die richtige Entscheidung, nur diese Atmosphäre einzufangen, und dabei auch auf thematische Musik zu verzichten. So konnte sie die ohnehin schon sehr intensive Stimmung des Films sogar noch verstärken. Damit kenne ich nun den zweiten Film von Stephan Wagner, und genau so wie damals bei "Der Fall Jakob von Metzler" war ich wieder sehr beeindruckt vom Ergebnis.

SCHÖNE HEILE WELT


Allein die Story klang für mich schon sehr interessant: Ein Sozialschmarotzer trifft auf einen Flüchtlingskind, und lernt durch ihn die Welt mit anderen Augen zu sehen.
Ja, die Geschichte mag zwar vorhersehbar sein und auch das eine oder andere Klischee beinhalten, aber im Grunde ist es wichtig, ob sie gut erzählt wird. Gerade hier bei diesem Film kann ich sagen, dass das auch der Fall ist. Er ist interessant, hat die richitge Dosis an Humor und Gefühl, und ist sogar gar nicht mal so unrealistisch. Besonders hab ich das an der Figur gemerkt, welche von Richy Müller dargestellt wird. Diese Sozialschmarotzer gibt es, und ich hab in meinem Leben auch schon den einen oder anderen kennen gelernt. Genau diese haben auch immer am meisten gegen alles mögliche rumgejammert. Richy Müller spielt diesen Charakter wirklich sehr gut, aber noch beeindruckender ist hier N'Tarila Kouka.
Er berührte mich mit seiner Darstellung als das Flüchtlingskind sehr, weil er es schaffte, dass jedesmal wenn er glücklich, traurig oder wütend war, ich als Zuschauer genau das Gleiche gespürt habe. Ich bin wirklich sehr angetan von ihm gewesen. Auch angetan war ich natürlich von der Musik von Stephan Römer. Stephan hat hier einen sehr guten Score geschrieben, der mich bewegte und mich auch mitnahm in diese Geschichte und gelegentlich mit einem afrikanischen Gesang von Njamy Sitson glänzte. Ja, es hat sich echt gelohnt, diesen schönen Film anzuschauen.
Wer den Film auch noch gerne sehen will. Ein paar Tage ist der noch in der ARD-Mediathek zu finden.
"Music is the most direct path to the human heart."

Steven Spielberg