Komplettes Thema anzeigen 16.02.2019, 23:24
horner1980 Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Sooo bei mir war heute irgendwie 2 Mal Goldsmith dran.. einmal seine Musik aus einem Film in einen anderen Film, und das zweite Mal dann ein Film, für den er wirklich die Musik geschrieben hat. Klingt verwirrend... Erklärung folgt im ersten Review. Zwinkernder Smiley

THE CULPEPPER CATTLE CO.

Ich hab mir die Westernfilme auf "prime" mal etwas näher angeschaut, und dabei diesen Film aus den 70er entdeckt. Schnell mal auf Wiki geschaut, was da so über den berichtet wird, und dabei was sehr interessantes entdeckt. Für den Film wurde die Musik von Jerry Goldsmith aus "The Flim-Flam Man" wiederverwendet. Das machte mich neugierig, und schon während des Vorspanns erklang das mir nurr allzu bekannte Thema von Goldsmith. Ich frage mich da echt, warum das so gemacht wurde. War hier Jerry für den Film im Gespräch, oder fand man einfach, dass die Musik so gut für den Film passte, was übrigens auch der Fall ist.
Regisseur ist Dick Richards, von dem ich bewusst nur "Marchier oder stirb" kenne. Kleine lustige Nebenstory: Bei beiden Filmen war ein gewisser Jerry Bruckheimer der (Associate) Producer, über den es ja das Gerücht gibt, dass er mal sagte: "Don't do that goldsmith-shit again". Zwinkernder Smiley
Somit hatte wenigstens der Film hier, bei dem Bruckheimer als Produzent debütierte, eine Musik von, tja.. Goldsmith. Grinsender Smiley
Die restliche Musik stammt von Tom Scott, aber ehrlich gesagt kann ich seine Musik nicht von der von Goldsmith auseinanderhalten. Erstens kenne ich den Score zu "Film-Flam" bis auf das Hauptthema nicht genug, um das in einem Film genauestens zu identifizieren und zweiten klang alles sehr einheitlich. Also musste sich wohl Scott an den Goldsmith-Sound halten. Aber ich kann sagen, dass die Musik von "Flim Flam" mit der von Scott sehr gut in den Film reinpasste.
So oder so.. In dem Film, der hier in Deutschland "Greenhorn" heißt, geht es um einen Jungen, der gerne Cowboy sein will, und sich daher einer Gruppe von Männern anschließt, welche eine Herde Rinder von A nach B bringen will. Das natürlich nicht als Viehführer, sondern nur als Küchenhilfe, aber er nutzt jede Chance, dem Chef zu zeigen, dass man sich auf ihn verlassen kann. Das geht natürlich nicht immer gut.
Die Story ist wunderbar und rasant erzählt. Es wird sehr gut gezeigt, dass das Leben als Viehführer nicht einfach ist, und man schnell Entscheidungen treffen sollte. Dazu kann es sein, besonders bei einer großen Herde, dass man immer die Gefahr haben muss, dass das Vieh in die Aufmerksamkeit von Viehdieben kommt.
Der Film hat auch die eine oder andere etwas härtere Stelle, also bei den Schuss-Wechsel wird auch viel Blut vergossen, auch wenn dieses nicht wirklich echt aussieht.
Die Darsteller, von denen ich nur ein paar Gesichter schon einmal gesehen habe (Geoffrey Lewis, Matt Clark und in einer sehr kleinen Nebenrolle Charles Martin-Smith), waren durch die Bank sehr gut. Visuell gab es auch einiges zu sehen. Das eine oder andere Bild könnte auch gut als Cowboy-Wallpaper herhalten. Schatten der Cowboys mit den Rinder im Sonnenuntergang, so als Beispiel. Ja, diesen mir komplett unbekannten Film eine Chance zu geben, hat sich echt gelohnt. Gefiel mir.

LONELY ARE THE BRAVE

Ein wahrhaftiger Klassiker des Neo-Western-Genres mit Kirk Douglas in seiner für mich besten Rolle, und mit einem großartigen Walter Matthau in einer weiteren Rolle. Was ich bei der sehr nachdenklichen Story wirklich klasse finde, dass sie nicht humorlos erzählt wird. Besonders in den Szenen mit Matthau gibt es die eine oder andere witzige Szene. Ansonsten stimmt hier auch natürlich das Tempo, was schon recht flott ist, aber auch die Spannung ist auch beim zweiten Mal schauen immer noch vorhanden. Irgendwie kann ich es auch nachvollziehen, dass Jack, der anstatt in der Welt des Fortschritts lieber in der Vergangenheit lebt, das alles gemacht hat. In dem Jahr Gefängnis, was vor ihm gelegen wäre, wäre er eingeganzen. Er braucht in dieser Welt der Grenzen umso mehr das Grenzenlose. Genau das alles verkörpert Kirk Douglas so perfekt. Ich als Zuschauer merke das in seinen Augen, in seiner Mimik. Er hat diese Rolle nicht nur gespielt.. es schien für mich, dass er John W. "Jack" Burns ist. Was für eine tolle Leistung!
Die Musik von Jerry Goldsmith war natürlich auch ein Grund, warum der Film so geworden ist, wie er nun eben ist. Jerry vertonte den Film wahrhaftig perfekt. Gefallen haben mir aber persönlich die nicht gerade wenigen Momente in der Musik, wenn es Richtung Westernmusik ging.
Das war echt toll, diesen Film ein 2. Mal gesehen zu haben.
"Music is the most direct path to the human heart."

Steven Spielberg
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, das letzte Mal am 16.02.2019, 23:29 von horner1980.