Komplettes Thema anzeigen 19.01.2019, 22:38
horner1980 Abwesend
Mitglied
Dabei seit: 11.01.2014
Wohnort: Fürstenzell


Betreff: Re: Der letzte Film
Danke für die Einschätzung, Mile. Der ist bei mir auch auf der "irgendwann schauen"-Liste, aber davor muss ich erst einmal "Split" sehen. Vielleicht mache ich das auch in einem Rutsch.. einen Tag "Unbreakable", den anderen Tag dann "Split" und einen weiteren Tag dann "Glass".

Heute gab es bei mir einen Liam Neeson-Doppelpack

NON-STOP



Jaume Collet-Serra und Liam Neeson, da kann eigentlich nichts schief gehen, und so war es auch hier. Sehr spannender Thriller. Die Story macht alles richtig, in dem sie immer wieder kleine Gedankenspiele beim Zuschauer einstreut. Das sorgt sogar soweit, dass ich in dieser Rolle als Zuschauer das eine oder andere Mal doch leicht zweifle, ob nicht doch Liam Neeson hier der Bösewicht ist, obwohl eigentlich es klar sein sollte, dass er es eben nicht ist. Die Lösung der Story finde ich gelungen, und ein wenig Kritik am System des Air Marshalls kommt auch ein wenig durch. Getragen wird der Film aber klar von Liam Neeson und auch irgendwie von Michelle Dockery, welche die Flughelferin Nancy spielt. Sie wirkt fast wie die eigentliche weibliche Hauptdarstellerin. Wie die beiden spielt auch der restliche Cast seine Rollen sehr gut und glaubwürdig. Lob geht auch an die sehr wirkungsvolle Musik von John Ottman und Edwin Wendler, welche den Film in Sachen Spannung und Atmosphäre sehr unterstützt, und genau weiß, wann sie musikalisch auch das Tempo anziehen muss und wann sie eher auf "abwarten" setzen muss. Ja, das war wieder mal ein sehr spannender und unterhaltsamer Film. Gefiel mir sehr gut.

A WALK AMONG THE TOMBSTONES



Gelungener Film mit wirklich überzeugener Inszenierung.
Die Story ist teilweise ist eine klassische Detektiv-Story gemischt mit einem Serienkiller-Element, aber dann fühlt es sich doch irgendwie nach mehr an. Die Charaktere sind hier wirklich sehr gut geschrieben, und besonders Blick in den Charakter, den hier Neeson darstellt, ist recht tief genug geworden, so dass ich hier doch einen guten Blick auf seine Seele bekomme. Besonders merkt man es an den Augen von Neeson, welche die seelischen Qualen, die sein Charakter durchmacht, aber auch eine Art von Müdigkeit zeigen. Vordergründig versucht er weiterhin jemand zu sein, der alles im Griff hat, aber diese kleinen Momente zeigen dann doch, dass es eben nicht so ist. Daher gibt es auch den einen oder anderen Moment, bei der die Kamera sehr gekonnt genau seine Augen einfängt. Für mich schauspielerisch eine ganz große Nummer von Liam Neeson, der hier sehr auf seine Ausstrahlung und Mimik achten musste, um mit kleinen Gesten mich als Zuschauer in seinen Charakter blicken zu lassen. Auch hervorzuheben ist Brian Bradley, der den T.J. spielt. Sehr überzeugende Darstellung von ihm. Natürlich können auch David Harbour und Adam David Thompson als die psychopathischen Kiler sehr überzeugen, und auch der restliche Cast gefiel.
Die Musik von Carlos Rafael Rivera gefiel mir ebenso sehr, da sie ebenfalls eher versuchte, das zu unterzeichnen, was ich als Zuschauer von den Charakteren mitbekam, wie eben der Zustand der Seele bei Neesons Charakter. Da überwiegt hier meist der orchestrale Einsatz wie Streicher, Piano und etwas Chor an den richtigen Stellen, um genau das zu erreichen. Sehr toller Score, der bestimmt auch außerhalb des Films zu überzeugen weißt.
Meine letzten beiden Filme mit Neeson waren ja zwei Actionthriller von Jaume Collet-Serra (The Commuter und heute Non-Stop), daher war es mal schön, diesen großartigen Schauspieler auch mal wieder in einer etwas anderen Rolle zu sehen. Wenn da auch noch so ein klasse Film dabei herauskommt, ist das sogar noch besser.
"Music is the most direct path to the human heart."

Steven Spielberg