Komplettes Thema anzeigen 30.12.2018, 20:12
horner1980 Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Gestern und heute waren zwei Filme von Ryan Coogler bei mir auf dem Programm.

BLACK PANTHER

"In Krisenzeiten bauen die Weisen Brücken, während die Narren Mauern errichten."
Was für eine letzte tolle Dialogzeile in diesem unglaublich guten Film, besonders in einer Zeit, in der es da in unserer realen Welt auch einen großen Narr gibt, bei dem es auch um eine Mauer geht.
Eigentlich bin ich ja eher in meinem eigenen Tempo in dieser Filmreihe unterwegs, und da hätte es wohl noch 1-2 Jahre gedauert, bis ich den schwarzen Panther angeschaut hätte. Aber irgendwie war gerade auf diesen Film die Neugier größer als auf die anderen Marvel-Filme. Das könnte daran liegen, dass ich die Filmmusik dazu schon richtig klasse fand, aber auch Annes positiver Bericht über den Film, die ihre Marvelabstinenz extra für diesen Film unterbrochen hatte, ist ein Grund dafür gewesen.
Ich kannte ja Ryan Coogler und Göransson schon durch "Creed", und da war ich schon von ihrem Tun sehr begeistert, und ich bin echt froh, dass Coogler mich wiederum nicht enttäuscht hat. Zuerst ein großes Lob für die Wahl des Bösewichts. DAS nenne ich mal einen Gegenspieler, dessen Gründe für sein Handeln sogar nachvollziehbar sind. Am Ende, als doch Black Panther gewinnt, was nun kein Spoiler ist, denn wir alle wissen ja, wie die Filme meistens enden, tat es mir dann auch ein wenig leid um ihn.
Zur Story: Die Geschichte um Wakanda ist interessant, und wird sehr spannend und auch sehr harmonisch erzählt. Das ist eine echt runde Sache, die Story. Dazu braucht man auch keine Marvel-Vorkenntnisse, und wenn man will, muss man danach auch keine weiteren Marvel-Filme schauen. Die Story wirkt in sich abgeschlossen. Es gibt zwar den eienn
Die Schauspieler sind auch durch die Bank grandios, auch wenn ich etwas verwirrt war, dass Forest Whittaker mal nicht seine Stammstimme hatte. Besonders Chadwick Boseman und Michael B. Jordan zeigen hier eine ganz besondere Leistung.
Aber auch ein Lob an die Kamera, besonders bei der Kampfszene in dem einen Club. Da kommt einem eine lange Szene, in der mehrere Geschehnisse abgeklappert werden, und ehrlich.. man könnte fast glauben, dass diese in enem Take gefilmt wurde. Ob es nun echt nur einer war, kann ich nicht sagen. Aber die Wirkung war da, und
Aber ok.. kommen wir zum bisher besten Marvel-Score für mich. Ludwig Göransson macht da weiter, wo er mit "Creed" aufgehört hatte. Eine fantastische Kombination von orchestralen Sound inkl. Bläsern, sehr interessant gestaltene Percussions und es wurde auch wieder ein cooler moderner Hip Hop Beat teils verwendet. Da muss ich unbedingt die Musik zur Verfolgungsjagd loben.. wie sich die Musik da immer von dem House-Beat zum orchestralen Score wechselt und wieder zurück.. das ist musikalisch der Hammer. Dazu gibt es fantastische Hauptthema, welches absolut eine Ohrwurmgefahr hat. Einfach nur klasse.. genau wie der ganze Film. Vielleicht schaue ich mir sogar den zweiten Panther-Film im Kino an.. das ist echt nicht auszuschließen. Danke Ryan Coogler für diesen Film, der nun mein liebster Film aus der Marvel-Reihe wurde, und ehrlich gesagt könnte ich mir nun von allen Komponisten am besten Ludwig Göransson für Avatar vorstellen.

CREED

Ich hab schon beim ersten Mal, als ich diesen wirklich großartigen Film gesehen habe, viel über Story, Darsteller, etc geschrieben.
Daher schreibe ich dieses Mal mal über das, was mir bei der Inszenierung aufgefallen ist, was besonders interessant war, da ich ja gestern mit "Black Panther" einen weiteren Ryan Coogler-Film gesehen habe. So scheint Coogler zwischendurch immer wieder gerne lange Kamerafahrten zu bevorzugen, wie hier zum Beispiel, als die Kamera beim ersten großen Kampf die Protagonisten bei ihrem Gang durch die Katabomben in die Halle verfolgt hat. Das fiel mir auch das eine oder andere Mal beim Panther so auf, und ich finde damit erreicht er beim Zuschauer das Gefühl, dass dieser sich so fühlt, als wäre er mit dabei.
Auch hervorheben muss man hier die perfekte Symbiose zwischen den Hip Hop-Songs und dem Score, was beides ja aus der Feder von Göransson stammt. Genial die Trainingssequenz, als sich die Musik plötzlich zu einem Song verwandelt, aber durch die Drums man immer noch den Score dabei hat, und dann geht es zurück zum reinen Scoretrack. Das ist mir bei der Verfolgungsjagd auch beim schwarzen Panther aufgefallen, und ehrlich gesagt finde ich das sehr gelungen.
Ich muss mir unbedingt mal das Filmdebüt von Coogler anschauen, um zu sehen, ob sich diese Merkmale in Sachen Kamera und Musik auch dort wiederfinden.
Ja, ansonsten.. der Film hat mir fast noch mehr gefallen als beim ersten Mal schauen. Ich freue mich schon sehr, in den letzten Wochen im Januar dann "Creed 2" im Kino zu sehen. Wird dann auch das erste Mal, dass ich Stallone im Kino sehe. Das wird toll.. ja, richtig toll.
"Music is the most direct path to the human heart."

Steven Spielberg