Komplettes Thema anzeigen 16.12.2018, 18:39
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Betreff: Re: Der letzte Film
Sully Drama 2016

Regisseur Clint Eastwood beweist wieder das US-amerikanische Helden ihm sehr am Herzen liegen. Pilot Chesley „Sully“ Sullenberger ist so ein Held. Ihm und seinem Co-Piloten gelingt im Jahr 2009 mit einem Airbus A320 nach beidseitigem Triebwerksausfall eine Notwasserung auf dem Hudson River. Alle 155 Personen an Bord überleben. Zu diesem Zeitpunkt ist der erfahrene Pilot 57 Jahre alt. Die Flugaufsichtsbehörden ermitteln und kommen zu der Überzeugung, dass Sully auf einem der umliegenden Flughäfen hätte notlanden können. Das ist fast schon die ganze Story. Selbstverständlich wird das Ermittlungsergebnis noch hinzugefügt, aber dann ist wirklich Schluss, Abspann, immerhin 96 Minuten. Eastwood versteht es, mit dem Drehbuch von Todd Kormanicki (Vorlage von Sullenberger / Zaslow) aus der kurzen Geschichte einen spannenden Spielfilm zu schaffen. Geschickt wechselt Eastwood zwischen Gegenwart, Ermittlungen, Vergangenheit sowie Notwasserung und stellt die seelische Belastung des als Helden verehrten und mit dem Vorwurf der Dienstverfehlung bezichtigten Flugkapitäns in den Vordergrund. Die Beziehung zu Ehefrau Lorrie und zu den Kindern zeigt auch deutlich die herzliche, schützende Art Sullys. Fast zu einfach und zu kurz ist der Abschluss des Ermittlungsverfahrens geraten, wenn auch aus weiteren Perspektiven. Der Meister dieser Perspektiven ist Eastwoods Stammkameramann Tom Stern. Das Spiel mit Licht und Schatten sieht wie gewohnt spitze aus. Clint Eastwood ist mit „Sully“ ohne Glorifizierung ein top solides Werk gelungen. Erwähnenswert ist noch das Indy Produzent Frank Marshall Sully mitproduzierte.