Komplettes Thema anzeigen 04.09.2018, 19:33
horner1980 Abwesend
Mitglied
Dabei seit: 11.01.2014
Wohnort: Fürstenzell


Betreff: Re: Der letzte Film
Heute im Kino gesehen:

THE POST

"The Post" will am liebsten drei Filme auf einmal sein: Zum einem die Vorgeschichte des Watergate-Skandals, aber auch den Kampf um die Pressefreiheit und das Portrait einer Frau, die sich in einer Männerdomäne durchsetzen muss. Das Wunderbare ist.. der Film schafft es, das alles unter einem Hut zu bringen. Dabei hilft auch, wie er die Geschichten erzählt: Er macht das nämlich auf eine spannende, interessante, aber niemals verkopfte Art und Weise. Dazu sind auch die Charaktere sehr gut geschrieben. Jedem nimmt man seine Rolle absolut ab, und dazu kommt es einem vor, dass fast jede noch so kleine Figur ihren min. einen kurzen Auftritt bekommt, wie zum Beispiel auch die Tochter der von Meryl Streep gespielten Hauptfigur. Sie ist nur in wenigen Szenen zu sehen, aber hat dann doch den einen tollen Moment, in dem Alison Brie (bekannt aus "Glow") zeigen kann, was für eine tolle Schauspielerin sie ist.
Das ist auch etwas, was mir hier aufgefallen ist. Bis zu den Nebenfiguren sieht man hier wirklich nur großartige Schauspieler. Gut, dass Meryl Streep eine der Besten ist, und das eigentlich in jedem Film zeigt, muss man nicht extra erwähnen. Ich tue es trotzdem, denn besonders in der Schlüsselszene fand ich sie beeindruckend. Man merkte so richtig, wie es in ihrem Kopf arbeitet. Hervorzuheben muss man auch Tom Hanks, aber auch Bruce Greenwood gefiel mir in seiner Rolle als Politiker. Das war es eigentlich auch schon mit den bekannten Gesichtern. Gut, als Serienfreak, wie ich einer bin, kennt man halt noch zum Beispiel Bob Odenkirk (obwohl ich Breaking Bad & Co nie gesehen habe) oder auch Michael Rhys (aus der großartigen Serie "The Americans"). Aber sonst.. nope. Das gab dem Film auch eine Art Frische, weil man diese Gesichter halt nicht schon in zig anderen Filmen gesehen hat. Großes Lob ans Casting.
Ein Lob geht auch Janusz Kaminski. Manchmal kommt es einem vor, als ob die Kamera die Charaktere regelrecht verfolgt. Dabei entstehen wirklich tolle lange Kamerafahrten. Gefiel mir wirklich außerordentlich gut.
Was ich auch gut fand, war der Einsatz der Musik, denn der Film hatte nicht viel Score von John Williams, und das war absolut die richtige Entscheidung. Somit unterstrich die Musik noch mehr die Wirkung mancher Szenen, wie zum Beispiel beim ersten Einsatz, als die Papiere gestohlen wurden.
Ja, das hat sich echt gelohnt, diese einmalige Gelegenheit wahr zu nehmen, um den Film im Kino sehen zu können.
switch Spoiler:

"Music is the most direct path to the human heart."

Steven Spielberg
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, das letzte Mal am 04.09.2018, 19:42 von horner1980.